Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

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michy
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von michy » 06.05.2011 17:02

VLC007 hat geschrieben:Ich glaube, dass es in der Tat keine Leistungsunterschiede bei Trainern gibt, bzw. sich die Auswirkungen des jeweiligen, ich nenne es lieber mal, Talentes eines Trainers, weniger auf die sportlichen Ergebnisse auswirkt, als gemeinhin angenommen. Für mich ist vorrangig die Qualität des Kaders in individueller und kollektiver Hinsicht hauptverantworlich für die Resultate, was sich inhaltlich nahezu mit allen wissenschaflichen Abhandlungen zu diesem Thema deckt.
Jedem seine Meinung @VLC007 aber diese Aussage kann ich gar nicht nachvollziehen. Wie in jedem Beruf gibt es schlechte, gute, sehr gute und herausragende Menschen und das ist bei den Trainern nicht anders. Oder meinst Du die Top Trainer haben nur Glück weil Sie dementsprechendes Spielermaterial haben. Natürlich ist das Spielermaterial ein entscheidender Baustein im Erfolg, aber Taktik, Disziplin und Motivation spielen eine große Rolle und da funktioniert jeder Trainer anders..
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Butsche
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von Butsche » 06.05.2011 17:03

@VLC007
Danke für deine ausführliche Antwort! :bmgja:
Wenn meine Nerven es wieder zulassen, werde ich gerne antworten! :? :wink:
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VLC007
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von VLC007 » 06.05.2011 17:42

michy hat geschrieben:Wie in jedem Beruf gibt es schlechte, gute, sehr gute und herausragende Menschen und das ist bei den Trainern nicht anders.
Absolut korrekt! Aber in welchen Berufen trägst du Verantwortung für eine Gruppe von Menschen, die sich vor Publikum, gegen einen nominell gleichstarken Gegner, einem Wetbewerb mit einem unberechenbaren Arbeitsuntensil stellt? Mir fallen da spontan nicht ganz so viele ein. Ich hatte es an anderer Stelle bereits einmal beschrieben. Bis zum heutigen Tage ist es nicht moeglich ein Modell eines 90minütigen Fußballspiels aufzustellen, in denen alle Parameter und Variablen berücksichtigt werden koennen, die zu einer Nachvollziehung der Geschehnisse auf dem Platz führen. Daher halte ich es nur für schlüssig, den Einfluss eines "miserablen", eines "schlechten", eines "passablen" und eines "hervorragenden" Trainers auf die tatsächlichen Ergebnisse, über einen innerhalb einer Saison gesehen mittelfristigen Zeitraum, als überschaubar zu bewerten. Zu viele und zu stark sind die äußeren Einflussfaktoren die das Spielgeschehen beeinflussen koennen, als das aus meiner Sicht maßgeblich der Trainer für die Ergebnisse verantwortlich zu machen ist. Kann ein Trainer längerfristig arbeiten (deutlich länger als 13 Monate!), wirken sich seine Entscheidungen (insbesondere bei der Priorisierung einer bestimmten Spielphilosophie und einhergehend bestimmter Spielerypen) sicherlich deutlicher auf die Ergebnisse aus.
pepimr

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von pepimr » 06.05.2011 19:23

@VLC007
Ich finde Du hast eine sehr extreme Meinung. Ich stimme Dir zu, dass die Qualität der Spieler natürlich auch eine wichtige Rolle beim sportlichen Erfolg spielt. Aber natürlich nicht nur, das ist eine zu extreme Ansicht. Genauso extrem wäre die Ansicht, dass nur die Qualität des Trainers eine Rolle beim sportlichen Erfolg spielt. Es sollte Dir doch auch klar sein, dass die Wahrheit in der Mitte liegt, nämlich, dass beides eine Rolle spielt, ein guter Trainer und eine gute Mannschaft, d. h. mit einer Durchschnittsmannschaft kann man nur mit einem guten Trainer erfolgreich sein, oder anders gesagt, der FC Echallens konnte nur in die zweite Liga aufsteigen, weil Favre da Trainer war und Yverdon Sports erlebte ebenfalls nur einen raketenhaften Aufstieg aus dem Abstiegskampf der zweiten Liga auf Platz fünf der ersten Liga, weil Favre da Trainer war. Servette Genf sah dies ähnlich, sonst hätte dieser Verein Favre nicht von Yverdon Sports losgeeist.
Natürlich kann ein Trainer mit unglücklichen Umständen zu kämpfen haben, wie z. B. viele verletzte Spieler, die sich natürlich negativ auf die Ergebnisse auswirken können. Mich überzeugt das Argument mit den Verletzten bei MF aber nicht, denn wie erklärst Du Dir denn, dass wir in dieser Saison unter MF im Schnitt in 9 Spielen mehr Tore kassiert haben (2,67), in denen keiner verletzt war als in den 13 Spielen, in denen wir viele Verletzte hatten (2,46)? Eigentlich hätten wir nach Deiner Theorie doch weniger Gegentore bekommen müssen als keiner verletzt war, es war aber nicht so.

Ich stimme Dir desweiteren zu, dass ein Trainer möglichst viel Zeit bekommen sollte. Aber wie stellst Du Dir vor, dem Trainer 13 Monate Zeit zu geben, wenn die Saison nur 12 Monate dauert und der Trainer jede Woche verliert? Dann landet man in der zweiten Liga und man kann wieder bei Null anfangen, egal ob der Trainer bleibt oder nicht, da dann viele Spieler den Verein verlassen werden und viele neue Spieler kommen. Gewünschte Kontinuität plus Erfolg erhältst Du auf diese Weise auch nicht, sondern man mutiert nur zur Fahrstuhlmannschaft der Nation.

Ich finde es insgesamt auch nach wie vor verwunderlich, dass man die ersten fünf Rückrundenspiele als deutliche Verbesserung unter MF wertet, wenn man bedenkt, dass der Rückstand auf Platz 16 in diesen fünf Spielen von 5 auf 7 Punkte gestiegen war.
Nach dem Trainerwechsel schrumpfte der Rückstand in 10 Spielen von 7 auf 2 Punkte. Für mich hat der Trainerwechsel damit was gebracht und war in keinster Weise überflüssig wie ein Kropf.
Zuletzt geändert von pepimr am 06.05.2011 19:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von Hölle Nord » 06.05.2011 19:30

ewigerfan hat geschrieben:Nicht zu vergessen die Unfähigkeit, ein vernünftiges Abseitsspiel aufzuziehen (von Favre reapriert), die Toranfälligkeit bei Standards (von Favre fast aufgehoben), das totale Einbrechen in Unterzahl (von Favre korrigiert), die massenhaften Fouls in Strafraumnähe aufgrund schlechter taktischer Aufteilung (von Favre deutlich korrigiert).
...erweitere: das Zusammenbrechen aus Angst vor der eigenen Courage nach Führung (von Favre korrigiert), das durchschaubare Spiel der weiten Bälle aus der Abwehr heraus (von Favre teilweise korrigiert)...
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Hölle Nord
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von Hölle Nord » 06.05.2011 19:35

VLC007 hat geschrieben: Ich glaube, dass es in der Tat keine Leistungsunterschiede bei Trainern gibt, bzw. sich die Auswirkungen des jeweiligen, ich nenne es lieber mal, Talentes eines Trainers, weniger auf die sportlichen Ergebnisse auswirkt, als gemeinhin angenommen. Für mich ist vorrangig die Qualität des Kaders in individueller und kollektiver Hinsicht hauptverantworlich für die Resultate, was sich inhaltlich nahezu mit allen wissenschaflichen Abhandlungen zu diesem Thema deckt.
Vergiß' die Kunst eines Trainers zu motivieren nicht. Ein Bundesliga-Trainer muss heutzutage auch ein Psychologe sein, durchaus immer in der Lage sein, seine Spieler mental an die jeweiligen Situationen anzupassen. Ansonsten bin ich bei Dir, dass die Qualität des Trainings eher weniger Auswirkungen hat. Trotzdem denke ich, dass ein "guter" Trainer (für Dich gibt es solche ja anscheinend nicht, da alle gleich gut sind :roll: ) aus mittelmäßigen Mannschaften auch mal mehr machen kann. Vieles ist durch Disziplin, taktischer und spielerischer Art, der richtigen Mischung innerhalb des Teams und wie man dieses einstellt und auf den Platz schickt ausbaubar. Schau' Dir Mainz, Hannover, Freiburg z.B. in dieser Saison an. Vom Spielermaterial ist Mainz jedenfalls für mich kein 5. Platz, hier macht für mich der Trainer den Unterschied aus.
pepimr

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von pepimr » 06.05.2011 19:44

VLC007 hat geschrieben: Die Frage sollte erlaubt sein, warum so ein Trainer dann anderthalb Jahre arbeitslos war und dann letzten Endes bei einem abgeschlagenen Tabellenletzten anheuert? Was haben die allermeisten anderen Sportdirektoren denn so gemacht in den letzten 18 Monaten, wenn so ein Trainer auf dem Markt war, man aber oft den falschen auswählte, wodurch ihren Vereinen ein großer finanzieller Schaden entstand?
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob Favre in dieser Zeit kein Angebot vorliegen hatte. Vielleicht gab es ja das eine oder andere Angebot aus der Schweiz, allerdings ließ Favre ja durchblicken, dass er auf ein Angebot aus Deutschland gewartet habe. Allerdings haben viele Vereine Abstand von einer Verpflichtung Favres genommen, da er nach seiner Entlassung bei Hertha im Fernsehen übelst gegen den Verein nachgetreten hatte. Er war halt gekränkt, da er überall sehr erfolgreich war und deshalb nie in seiner Karriere entlassen worden war. Ein Rauswurf kannte er nicht und konnte emotional nicht damit umgehen. Mit dieser Art Favres hatte ME offenbar kein Problem und hat damit eine gute Entscheidung für den Verein getroffen. Sei doch froh, dass sich so ein Hochkaräter wie Favre es sich mit fast allen Sportdirektoren in Deutschland nach seinem Nachtreten gegen Hertha verscherzt hat. Ansonsten hätten wir als Tabellenletzter höchstwahrscheinlich keine Chance auf eine Verpflichtung von Favre gehabt.
pepimr

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von pepimr » 06.05.2011 19:48

Hölle Nord hat geschrieben: Vom Spielermaterial ist Mainz jedenfalls für mich kein 5. Platz, hier macht für mich der Trainer den Unterschied aus.
Und wenn ich ergänzen darf: bei Mainz war unter Tuchel sofort Erfolg da, er brauchte keine Monate oder Jahre, um eine mittelmäßige Mannschaft auf Erfolg zu trimmen. Ein Trainer kann also auch schneller als hier so mancher User behauptet, seine Philosphie umsetzen. Und dafür braucht er nicht unbedingt ein Topteam, wie man an Mainz sehen kann.
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michy
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von michy » 06.05.2011 20:27

VLC007 hat geschrieben:Zu viele und zu stark sind die äußeren Einflussfaktoren die das Spielgeschehen beeinflussen koennen, als das aus meiner Sicht maßgeblich der Trainer für die Ergebnisse verantwortlich zu machen ist. Kann ein Trainer längerfristig arbeiten (deutlich länger als 13 Monate!), wirken sich seine Entscheidungen (insbesondere bei der Priorisierung einer bestimmten Spielphilosophie und einhergehend bestimmter Spielerypen) sicherlich deutlicher auf die Ergebnisse aus.
Glaube zwar Deinen Standpunkt zu verstehen, jedoch ist mir das ein bisschen zu weit hergeholt @VLC007 denn man kann schon noch bei einigen Trainern eine klare Handschrift in Ihrer Arbeit erkennen und damit meine ich jetzt nicht unbedingt nur die CL Klasse. Denke an einem Otto Rehagel oder in unserem Fall ein HM. Otto Rehagel hat es geschafft mit den Griechen Europameister zu werden und Du musst zugeben er hat dieser damaligen Mannschaft ganz klar seinen Stempel aufgedrückt. Ein Van Gaal ist holländischer Meister mit einer Mannschaft geworden, die immer in der unteren Tabellenhälfte gestanden ist, bevor er damals zu den Bayern kam. Ein Klopp hat aus einer ganz jungen Truppe eine verschworenen Einheit gemacht und wahrscheinlich mit seiner Art der Motivation und eigenen Begeisterung das gewisse Extra gezündet, was Ihm diesen Erfolg Beschert hat. Ich könnte noch etliche Beispiele geben wo klar der Trainer den Erfolg gebracht hat. Denke an Morinho bei Inter Mailand, wie lange hatten die nichts mehr geholt bevor der kam und dann haben die alles gewonnen und jetzt ist er weg und wo steht Inter ?

Also der Trainer lenkt das Auto sonst weiß es nicht wo es hinfährt und das sehe ich bei einer Fußballmannschaft auch so..... :wink:
AlanS

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von AlanS » 06.05.2011 21:40

@VLC007

Die Ansicht, dass nahezu alle Trainer gleichgut sind (du setzt hoffentlich zumindest noch eine gleichwertige Qualifikation voraus) kann ich nun wirklich nicht mit dir teilen. Das ist ja die pure Theorie. Die wissenschaftlichen Studien, von denen du sprichst, interessieren mich nun brennend. Wie kann ich daran kommen?
Und wieder sprichst du die vielen äußeren Faktoren an, die doch aber immer auf beide Mannschaften einwirken und somit für Gerechtigkeit sorgen. Fußballprofis sind solche Faktoren (natürlich in kleineren Dimensionen) von Kindesbeinen an gewöhnt und lieben diese wahrscheinlich sogar. Im Mittelpunkt stehen, beachtet werden, Sichtungslehrgänge durchlaufen, dort spielen wo sie als Kind von geträumt haben, unter Leistungsdruck stehen, wichtig sein, Fangesänge, Pfiffe, Blitzlichter, ... Diejenigen, die am besten mit diesem Zirkus zurecht kommen bzw. zurechtkommen wollen, schaffen es zuguterletzt ganz hinauf.
Klar, es gibt auch immer wieder Ausnahmen, die so etwas nicht mögen, aber ich vermute, diese sind eine kleine Minderheit. Und wie gesagt, diese Faktoren beeinflussen immer beide Mannschaften gleichermaßen (damit meine ich jetzt während eines Spiels).
Was soll die Aussage mit den nicht berechenbaren Parametern bedeuten? Hältst du Fußball für ein Glücksspiel mit einem Schnatz als Spielgerät? Gibt es erst gute oder schlechte (Computer-) Trainer, wenn gesunder Menschenverstand, Innovation, Kreativität, eigene Erfahrungen, Gespür für das Spiel und die beteiligten Menschen und und und keine Rolle mehr spielen und die Spieler von einem Computer trainiert und aufgestellt werden?
Ich weiß, du bekommst gerade extrem viele Reaktionen auf deine Aussagen. Vielleicht schaffst du es aber trotzdem mal, meine Fragen an dich, die ich in den letzten Posts an dich gestellt habe , zu beantworten
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VLC007
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von VLC007 » 07.05.2011 00:28

pepimr hat geschrieben: Ich stimme Dir zu, dass die Qualität der Spieler natürlich auch eine wichtige Rolle beim sportlichen Erfolg spielt. Aber natürlich nicht nur, das ist eine zu extreme Ansicht.
Für mich ist es keine extreme, sondern eigentlich beinahe eine triviale Ansicht. Wenn die Qualität der Spieler keine wesentliche Rolle bei der Erzielung positiver Ergebnisse spielte, dann frage ich mich, warum Clubs irrsinnige Abloesesummen für vermeintlich qualitativ hoechstwertige Spieler ausgeben? Wenn Qualität eine unwesentliche Rolle spielt, dann muss man ja auch nicht zwingend 11 Spieler aufstellen - 9 oder 10 tuns auch, Hauptsache der Trainer ist ne Wucht. In diesem Zusammenhang noch ein Bemerkung zu AlanS. Warum schimpft man auf die "Fehlplanung" Eberls bezüglich der Transfers für die Abwehr? Wenn die Qualität keine Rolle spielt, dann sind doch nominell drei Verpflichtungen für diesen Bereich toll? Ist doch total egal, ob es jetzt Wissing, Schachten und Anderson geworden sind, oder es Lahm, Alves und Simunic geworden wären?!

Schoen ist auch die Vorstellung, wie ein jeder Anhänger eines Bezirksligisten sich die Haare rauft ob der absoluten Unfähigkeit der sportlichen Leitung seines Clubs. Mit jedem vernünftigen Tirainer gäbe es mindestens einen Durchmarsch bis in die 1. Liga. Etats für Personalkosten auf dem Weg dahin werden ja bekanntlich total überbewertet. Auf den Trainer kommt es an! Leute, Leute...und ich soll eine extreme Ansicht haben? Nun ja, das erklärt für mich natürlich weswegen wir hier alle naselang zum Teil abstruse Trainerdiskussionen haben.
pepimr hat geschrieben:wie erklärst Du Dir denn, dass wir in dieser Saison unter MF im Schnitt in 9 Spielen mehr Tore kassiert haben (2,67), in denen keiner verletzt war als in den 13 Spielen, in denen wir viele Verletzte hatten (2,46)?
Wenn ich das richtig sehe, dann haben wir mit Frontzeck in dieser Saison keine 9 Spiele "ohne" Verletzte gehabt (dass der Stareinkauf de Camargo nicht nur die komplette Vorbereitung nicht mitgemacht hat, sondern auch fünf der ersten sechs Spiele verpasst hat nur so nebenbei), sondern vielmehr lediglich ganze vier: Die ersten drei Spieltage und den 21. Spieltag, bei denen wir mit dem Stamm-Innenverteidigerpärchen Brouwers/Dante gespielt haben, mit der Bilanz 8:11 Tore und 4 Punkte. Bezeichnenderweise sind unter diesen vier Spielen das Frankfurt und das Rückrunden Stuttgart Spiel dabei. Beides Spiele mit sehr umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen, die die erzielten Resultate auch anders hätten aussehen lassen koennen. Selbst wenn wir das ausser Acht lassen, dann muss man immer noch die Zeit nach der Rekonsvaleszenz bei den jeweiligen Spielern in Betracht ziehen, fehlende Wetkampfpraxis, den negativen flow etc.
pepimr hat geschrieben:dass sich so ein Hochkaräter wie Favre es sich mit fast allen Sportdirektoren in Deutschland nach seinem Nachtreten gegen Hertha verscherzt hat.
Das hatte wenig mit Nachtreten, sondern mehr mit Analyse zu tun und ganz sicher war das nicht emotional. Wer will kann sich das ja mal hier angucken. Bezeichnenderweise bringt er die vielen Verletzten als Erklärung für die schlechten Ergebnisse an und spricht von notwendiger Qualitätsverbesserung im Winter und einem Transfervolumen von mindestens € 10 Mio. und nicht einer halben Mio. Soviel zum Thema Rolle der Qualität bei den Ergebnissen. Was seine berufliche Zukunft anging, wollte er in eine große europäische Liga zu einem ambitionierten Verein.
michy hat geschrieben:Otto Rehagel hat es geschafft mit den Griechen Europameister zu werden und Du musst zugeben er hat dieser damaligen Mannschaft ganz klar seinen Stempel aufgedrückt.(...) Ein Klopp hat aus einer ganz jungen Truppe eine verschworenen Einheit gemacht
Und beide haben drei Jahre dafür gebraucht, bis das Team ihre Spielauffassung verinnerlicht hatte. Dann kam der große Erfolg. Magath unterschrieb einen 4-Jahres-Vertrag bei Schalke und sprach immer davon, dass er erst nach drei Jahren den Verein meisterschaftsfähig machen koenne. Man sollte bei einem Club immer die Entwicklung im Auge haben, das Ganze als ein Projekt betrachten, bei dem es Teilziele zu erreichen gilt und bei denen man auch Rückschläge einplanen muss. Simples Handauflegen führt nie zu nachhaltigem Erfolg. Viele scheinen mir aber zu glauben, dass ein Top-Trainer eine x-beliebige Mannschaft übernimmt (deren Qualität spielt natürlich keine Rolle) und zack geht es in Richtung Tabellenspitze. Fußball wäre ein todlangweiliger Sport wenn es so einfach wäre.
AlanS hat geschrieben:Und wieder sprichst du die vielen äußeren Faktoren an, die doch aber immer auf beide Mannschaften einwirken und somit für Gerechtigkeit sorgen.
Im Fußball gibt es keine Gerechtigkeit. Es gibt z.B. einen nachweisbaren Heimvorteil, es gibt Schiedsrichterfehlentscheidungen und es gibt eben auch unterschiedlich qualitativ starke Spieler und Teams, die maßgeblich das Spielgeschehen beeinflussen. Diese Faktoren sind bspw. eben nicht für beide Teams gleich. Im Fußball spielen auch Glück und Pech eine Rolle. Natürlich! Genauso übrigens, wie in beinahe jeder anderen Sportart. Und natürlich ist ein Ball nicht hundertprozentig kontrollierbar und noch viel weniger mit dem Fuß und unter Gegnereinwirkung. Das bezog sich aber auf Michy´s Einwurf, dass es in der Berufswelt unterschiedlich "gute" Arbeitnehmer gibt.
AlanS hat geschrieben:Gibt es erst gute oder schlechte (Computer-) Trainer, wenn gesunder Menschenverstand, Innovation, Kreativität, eigene Erfahrungen, Gespür für das Spiel und die beteiligten Menschen und und und keine Rolle mehr spielen und die Spieler von einem Computer trainiert und aufgestellt werden? (...) Hältst du Fußball für ein Glücksspiel mit einem Schnatz als Spielgerät?
Diesen Part verstehe ich nicht. Mir geht es um den Einfluss eines Trainer bei den sportlichen Ergebnissen seines Teams und wie ein Sportdirektor zum einen die Arbeit des Trainers korrekt beurteilen und zum anderen nach welchen Kriterien er den "Richtigen" auswählen kann. Meine These eben ist, dass zum einen der Einfluss des Trainers verhältnismäßig gering im Vergleich zur Wichtigkeit der individuellen und kollektiven Qualität des Kaders ist und zum anderen der wesentliche Faktor bei der positiven sportlichen Entwicklung einer Mannschaft die Zeitspanne ist, bei der ein Trainer einwirken kann. Dabei bin ich der Meinung, dass die "Qualität" des jeweiligen Trainers, eine dementsprechende Ausbildung vorausgesetzt, keine signifikante Rolle spielt. Jeder Trainer hat eine eigene Spielauffassung, eigene Stärken und Schwächen. Kann er aber seine Philosophie auf das Team übertragen und es dementsprechend formen (und ich gehe davon aus, dass ein jeder qualifizierter Profitrainer mit entsprechenden Vollmachten und Zeit ausgestattet das kann), dann wären die sportlichen Ergebnisse unter Trainer A und unter Trainer B vergleichbar.
AlanS

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von AlanS » 07.05.2011 01:02

VLC007 hat geschrieben: Wenn Qualität eine unwesentliche Rolle spielt, dann muss man ja auch nicht zwingend 11 Spieler aufstellen - 9 oder 10 tuns auch, Hauptsache der Trainer ist ne Wucht. In diesem Zusammenhang noch ein Bemerkung zu AlanS. Warum schimpft man auf die "Fehlplanung" Eberls bezüglich der Transfers für die Abwehr? Wenn die Qualität keine Rolle spielt, dann sind doch nominell drei Verpflichtungen für diesen Bereich toll? Ist doch total egal, ob es jetzt Wissing, Schachten und Anderson geworden sind, oder es Lahm, Alves und Simunic geworden wären?!
:shock: Wann soll ich denn irgendetwas in dieser Richtung von mir gegeben haben? Im Gegenteil, ich sprach ímmer von Spielern mit gleich- oder ähnlich HOHER Qualität. (Übrigens: ManU gewann mit B-Elf in der Championsleague gegen Schalke mit 4:1).
Ich habe auch Eberls Transfers für die Abwehr vor der Saison grundsätzlich voll zugestimmt. Schrieb ich dir auch, genau meine Wellenlänge. Für mich wurde es zur Fehlplanung, weil sich herausstellte, dass diese Spieler offensichtlich nicht als Verstärkungen gedacht waren, obwohl die Defensive in der Vorsaison grottenschlecht war. Es wurden weitere Backups geholt, obwohl schon welche da waren. Wie wichtig eine gute Defensive ist, sieht man jetzt.
Natürlich spielt Qualität eine wichtige Rolle. Bei Spielern und beim Trainer. Bleiben wir bei der eigenen Mannschaft. Unter Favre haben wir einen Gegentorschnitt unter 1. Die Spieler, die das schaffen, sind die gleichen, wie unter MF. Über wen sagt das jetzt etwas aus? Waren die Spieler unter MF nicht fleißig genug? An wem lag das dann, wenn sie jetzt fleißiger sein können?

... Fortsetzung folgt sofort.
pepimr

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von pepimr » 07.05.2011 01:18

VLC007 hat geschrieben: sondern vielmehr lediglich ganze vier: Die ersten drei Spieltage und den 21. Spieltag, bei denen wir mit dem Stamm-Innenverteidigerpärchen Brouwers/Dante gespielt haben, mit der Bilanz 8:11 Tore und 4 Punkte.
In Stuttgart haben wir am 4. Spieltag in der Abwehr mit Daems, Brouwers, Dante und Levels angefangen. Ich dachte das wäre die Stammformation. Das Ergebnis war ein 0:7, das unter anderem dadurch zustande kam, dass MF Brouwers beim Stand von 0:2 ausgewechselt hat und den unerfahrenen Anderson brachte. Die Sicherheit hinten ging durch diese Maßnahme völlig flöten und ein 0:7 war das Ergebnis dieses "grandiosen" Schachzugs von MF. Dafür trägt allein er die Verantwortung.
VLC007 hat geschrieben: Wenn ich das richtig sehe, dann haben wir mit Frontzeck in dieser Saison keine 9 Spiele "ohne" Verletzte gehabt
Mal eine Gegenfrage, wieviel Spiele unter Favre haben wir "ohne" Verletzte gehabt?
VLC007 hat geschrieben: Das hatte wenig mit Nachtreten, sondern mehr mit Analyse zu tun und ganz sicher war das nicht emotional.
Wie immer es auch genau war, sei doch froh, dass einer der besten Trainer überhaupt nun in Gladbach ist. Warum genau uns dieses große Glück beschert wurde, ist doch egal.
VLC007 hat geschrieben: Bezeichnenderweise bringt er die vielen Verletzten als Erklärung für die schlechten Ergebnisse an und spricht von notwendiger Qualitätsverbesserung im Winter und einem Transfervolumen von mindestens € 10 Mio. und nicht einer halben Mio. Soviel zum Thema Rolle der Qualität bei den Ergebnissen.
Ja aber vergisst Favre da nicht bei seiner Analyse "den negativen flow"?
VLC007 hat geschrieben: Meine These eben ist, dass zum einen der Einfluss des Trainers verhältnismäßig gering im Vergleich zur Wichtigkeit der individuellen und kollektiven Qualität des Kaders ist und zum anderen der wesentliche Faktor bei der positiven sportlichen Entwicklung einer Mannschaft die Zeitspanne ist, bei der ein Trainer einwirken kann. Dabei bin ich der Meinung, dass die "Qualität" des jeweiligen Trainers, eine dementsprechende Ausbildung vorausgesetzt, keine signifikante Rolle spielt. Jeder Trainer hat eine eigene Spielauffassung, eigene Stärken und Schwächen. Kann er aber seine Philosophie auf das Team übertragen und es dementsprechend formen (und ich gehe davon aus, dass ein jeder qualifizierter Profitrainer mit entsprechenden Vollmachten und Zeit ausgestattet das kann), dann wären die sportlichen Ergebnisse unter Trainer A und unter Trainer B vergleichbar.
Also fassen wir diesen Punkt folgendermaßen zusammen. Hätte bei uns damals Gelsdorf sein Mauerfußball-Konzept weiter verfolgen können, dann wären wir unter ihm genauso erfolgreich gewesen, wie mit dem Verfechter des Offensivfußballs Bernd Krauss.
Hätte statt Rehhagel ein anderer Trainer Griechenland bei der EM 2004 trainiert, und hätte dieser Trainer im Gegensatz zu Rehhagel ein sehr offensives Konzept verfolgt, dann hätte auch er Europameister mit Griechenland werden können.
Und hätte der BVB vor drei Jahren statt Klopp MF verpflichtet, dann wären sie jetzt genauso zum Meistertitel marschiert. Habe ich Deine Theorie so richtig verstanden?
Zuletzt geändert von pepimr am 07.05.2011 01:49, insgesamt 2-mal geändert.
pepimr

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von pepimr » 07.05.2011 01:31

@AlanS
Ich muss sagen, ich fand die Kaderplanung vor etwa 8 Jahren besser.
Da konnte die Viererkette Witeczek-Korell-Asanin-Eberl durchaus mit Münch-Pletsch-Strasser-Korzynietz mithalten.
Das Mittelfeld um Ulich, Demo und Kluge konnte durchaus durch Schlaudraff, Hausweiler und Stassin ersetzt werden
und der Sturm um Skoubo, Forsell, Ketelaer konnte durchaus durch van Houdt, van Lent und Joris van Hout ersetzt werden.
Damals in der Saison 2002/2003 hatten wir viele Verletzte, waren aber trotzdem im Kampf um den Klassenerhalt voll konkurenzfähig. Dass wir nun unter besseren wirtschaftlichen Möglichkeiten nicht fähig waren, den Kader ausgeglichener zu besetzen, finde ich sehr schade. Gerade deshalb hätte ich mir eher einen Trainer wie Favre gewünscht, bei dem sogar Dante und de Camargo ausfallen können und wir trotzdem gute Ergebnisse erzielen.
AlanS

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von AlanS » 07.05.2011 01:43

Fortsetzung:

... Oder spielte der "Trainer mit den vielen Gegentoren" einfach ein offensiveres Konzept und nahm bewusst viele Gegentore in Kauf? Wenn es so sein sollte, wurde es schlecht realisiert. Aber da waren natürlich die verantwortungslosen Spieler wie Daems, Heime, Reus, Levels, Marx, ... dran Schuld.
Ist dir eigentlich klar, was du den Spielern hier unterschwellig unterstellst? Ich habe ihn schon mal erwähnt und empfehle ihn dir nochmals, den Artikel bzw. das Interview mit Borowka in der aktuellen 11Freunde. Darin wird nebenbei deutlich, mit welcher Liebe zum Fußball die Profis diesen Sport betreiben und darin "zu Werke" gehen. Da hielt ích es wirklich für eine Frechheit, als hier im Forum nach Grottenkicks unserer Mannschaft den Spielern mangelnder Wille und Einsatz nachgesagt wurde. Wer gibt denn die Taktik vor? Wer trainiert eine Taktik ein, wer erklärt sie den Spielern? Wer erklärt Laufwege?
Du sagst selber, Fußball ist aus vielerlei Gründen nicht klar berechenbar. Es gibt so viele Parameter, die ein Trainer für sich und die Mannschaft zunutze machen kann, die er perfektionieren kann oder die er neu einbaut. Leider hast du meine Fragen zu deiner Leichtathletik-Trainerin nicht beantwortet. Selbst in diesem vergleichsweise "klaren" und von der Trainingslehre aus betrachtet auf dem ersten Blick leicht planbaren Sport gibt es so viele Facetten, die ein guter Trainer a) erst einmal kennen muss und b) dann auch anwenden kann. Mentales Training, neue Trainingsformen, neueste neurowissenschaftliche Erkenntnisse einarbeiten, Ernährung, Biomechanik, ... Schwuppdiwuppkartoffelsupp haben wir eine nicht unerhebliche Anzahl von Parametern beieinander, die verschiedene Trainer auch sehr verschieden beachten und umsetzen werden. Mit unterschiedlichen Erfolgen.
AlanS

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von AlanS » 07.05.2011 01:58

Fortsetzung2:

Weißt du eigentlich, wie schlecht die Trainer in den niederigeren (sagen wir bis zur Bezirksoberliga oder gar Landesliga (bayerisches System)) Klassen oft sind?
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von BILDverbrennungsAnlage » 07.05.2011 08:43

Ich biete euch nochmal an, meinem Kompromiss-Vorschlag anzunehmen, weil ihr euch nicht einigen werdet.;-p

LF ist sehr gut und daher leben wir mal Kontinuität und behalten ihn min 5 Jahre, egal auf welchen Tabellenrang wir grad stehen.


Mir ist es egal wie MF bewertet wird. Nur mit LF muss endlich mal nem Trainer Zeit gegeben werden auch was aufzubauen.
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von michy » 07.05.2011 09:22

BILDverbrennungsAnlage hat geschrieben:Mir ist es egal wie MF bewertet wird. Nur mit LF muss endlich mal nem Trainer Zeit gegeben werden auch was aufzubauen.
Hätte nicht geglaubt, Dir einmal Recht zu geben............... :wink:
pepimr

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von pepimr » 07.05.2011 09:30

Wenn es nach mir ginge, könnte nur Favre bestimmen, wann seine Zeit in Gladbach vorbei ist. Hoffentlich sieht ME das in Zukunft ähnlich, indem er Favre auch in schlechten Zeiten mindestens die Zeit geben wird, die MF diese Saison bekommen hat.
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von don pedro » 07.05.2011 09:36

pepimr hat geschrieben:Wenn es nach mir ginge, könnte nur Favre bestimmen, wann seine Zeit in Gladbach vorbei ist. Hoffentlich sieht ME das in Zukunft ähnlich, indem er Favre auch in schlechten Zeiten mindestens die Zeit geben wird, die MF diese Saison bekommen hat.
wenn so typen wie effenberg und seine komiker hier dran kommen dann sieht das anders aus. :?
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