Bruno hat geschrieben:
Ein Riesenhaufen wilder Spekulationen, durch nichts bewiesen oder zu beweisen. Dieser ganze Behauptungsbrei wird hier aber aufgetischt als wenn es sich um unumstößliche Tatsachen handeln würde. Sehr fragwürdiger Stil.
Wir werden sehen, ob in Zukunft ein Trainer, der nicht ehemaliger Gladbacher ist, von Bonhof eine Jobgarantie bekommt.
Bruno hat geschrieben: Aber immerhin kann man die Wirkungszeit eines Trainers der schon so lange im Geschäft ist, doch besser bewerten als die eines Anfängers wie MF. Und die Vita von Hk liest sich doch äußerst mittelmässig (wohlwollend formuliert) Jedenfalls überhaupt keinVergleich zu den von Dir so verteufelten JH und DA, die eine ganz andere Reputation als Trainer erworben haben.
Das ist ja alles Auslegungssache. Vogts und Bonhof sind der Meinung, dass Advocaat in Eindhoven und Glasgow ein Riesenscherbenhaufen hinterlassen hat. Bei Eindhoven kann ich das nicht genau sagen. Tatsache ist aber, dass die Rangers nicht erst erfolgreich waren, als Advocaat kam. Sondern sie haben von 89 bis 98 9mal die Meisterschaft gewonnen. Unter Advocaat gab es von 1998-2002 in vier Jahren 2 Meistertitel, wobei die Titel 2001 und 2002 an Celtic gingen. Auch in den letzten sieben Jahren gingen 5 Titel an Celtic. Das Brechen der Rangersdominanz in Schottland wird heute besonders auf die Advocaat-Ära zurückgeführt. Warum er deshalb ein angesehener Trainer ist, weiß ich nicht. Bonhof und Vogts halten jedenfalls nicht viel von ihm und waren wohl ebenso entsetzt wie ich, als dieser Mann Trainer in Gladbach wurde.
Zu Heynckes Vita kann man folgendes sagen:
Er hat in Gladbach 8 Jahre hervorragende Arbeit abgeliefert, so dass ihn Bayern 1987 verpflichtete.
Bayern war von 85-87 dreimal in Folge Meister. Der Erfolg kam also nicht erst mit Heynckes, der in seinem ersten Jahr bei Bayern hoffnungslos überfordert war und ohne Titel blieb. Doch Hoeneß stärkte ihm den Rücken und Heynckes verjüngte das Team stark. Es folgten zwei Meistertitel mit der jüngsten Bayernmannschaft aller Zeiten. Ein großer Erfolg für Heynckes. Doch im Jahr danach wurde der Meistertitel nach schwacher Saison (z.B. Pokalaus in Weinheim) verpasst. Im Jahr darauf spielte Bayern sogar gegen den Abstieg. Heynckes hatte also aus Bayern letzten Endes einen Abstiegskandidaten gemacht und wurde zum ersten Mal in seiner Karriere gefeuert. Er hatte insgesamt also insgesamt 2 gute und drei schlechte Jahre in Bayern. Deshalb ist diese Trainerstation von Heynckes als durchschnittlich zu bezeichnen.
Dann ging er nach Bilbao, wo nur Basken spielen dürfen, so dass dort auch eine gute Nachwuchsarbeit vorlag. Der ideale Verein für Jupp. Großer Erfolg war die Folge. Eine gelungene Trainerstation.
Danach ging er nach Frankfurt und machte die Eintracht kaputt. Diese Geschichte ist bekannt und muss deswegen jetzt nicht detailliert geschildert werden.
Heynckes flüchtete nach Teneriffa, wo ihm wieder großer Erfolg beschieden war, so dass Real Madrid ihn verpflichtete.
In der Championsleague kam er mit Real mit Losglück ins Finale (leichte Vorrundengruppe, Leverkusen im Viertelfinale und Dortmund im Halbfinale) wo Juve in einer von Taktik geprägten Partie mit 1:0 besiegt wurde. Ein großer Triumph für Heynckes, der aber seinen Job nicht retten konnte, da er im Pokal mit einer B-Elf gegen einen Zweitligisten ausschied (da war doch auch in Gladbach etwas mit einer B-Elf in Osnabrück?) und in der Meisterschaft nach 13 Auswärtsspielen ohne Sieg nur auf Platz 4 kam. Aufgrund der schwachen Meisterschaft war auch diese Station für Heynckes eine Station mit Licht und Schatten.
In Lissabon gab Jupp nur ein kurzes Gastspiel, da bereits nach einem Jahr sein Verhältnis zur Mannschaft gestört war, so dass nach einem Jahr dort Schluss war. Eine misslungene Station für Jupp.
Nach diesem Misserfolg zog es ihn zurück nach Bilbao: Dort konnte er zwar nicht an seine vorherigen Erfolge anknüpfen, verkündete aber in einem Anfall von Größenwahn, dass ein Trainer wie er für einen Verein wie Bilbao doch Luxus sei und er sich damit jegliche Kritik verbiete.
Da er aber in Bilbao über Mittelmaß nicht hinauskam, heuerte er schließlich bei S04 an, wo er (ähnlich wie in Frankfurt) gigantisch scheiterte: Assauer verabschiedete ihn noch mit dem bitterbösen Satz: "Der Jupp ist halt ein Mann von gestern!" Damit war Heynckes eigentlich für immer erledigt und im Ruhestand.
Aber unsere Vereinsführung war aus irgendeinem Grund scharf drauf, dass Heynckes ein weiteres Desaster erlebt, womit nun endgültig Heynckes Ruhestand eigentlich feststand. Aber dank Hoeneß darf er nun Leverkusen trainieren. Um bewerten zu können, ob das endlich mal wieder eine gelungene Trainerstation für Heynckes sein wird, muss man bis Saisonende abwarten.
Insgesamt hatte Heynckes also 3mal großen Erfolg (Gladbach 1979-1987, Bilbao, Teneriffa), zweimal Licht und Schatten (Real Madrid und Bayern) und viermal ein Desaster (Benfica, Frankfurt, Schalke, Gladbach 2006/2007).
Das ist nunmal für mich eine durchschnittliche Vita.
Bei Köppel ist es nicht anders. Er hatte zwei erfolgreiche Stationen (Bielefeld, Gladbach), zwei mit Licht und Schatten (Dortmund, 4. mit Tirol Innsbruck) und zweimal ein totales Desaster (Uerdingen und Düsseldorf). Auch das ist nur eine durchschnittliche Vita.
Dass Heynckes heute mehr Reputation hat, lag einfach an seiner ersten Trainerstation. Er fing 1979 in Gladbach an, was damals noch eine gute Adresse in der Bundesliga war. Die nächste Station war dann Bayern, womit er endgültig als 5-Sterne-Trainer galt.
Köppel begann in Bielefeld und war somit in der Schublade "Trainer für Abstiegskandidaten" drin. Es ist deshalb zu bezweifeln, dass Heynckes die gleiche Karriere hingelegt hätte, wenn seine erste Trainerstation Bielefeld und nicht Gladbach gewesen wäre. Ob er dann irgendwann Meistertrainer gewesen wäre, ist sehr zweifelhaft.