Hier ein paar wertvolle kulinarische Tipps:
Das beste Restaurant:
In der Gourmet-Luxusklasse machen sich Konkurrenz: La Pergola im Cavalieri Hilton mit dem deutschen Küchenchef Heinz Beck und das Ristorante Pagliaccio von Anthony Genovese. Für exzellente Fischgerichte, besonders Vorspeisen, ist Rinaldi al Quirinale eine gute Adresse, sie haben aber auch ihren Preis. Nicht nur, aber auch auf Fisch versteht man sich ebenfalls beim etwas günstigeren Da Mimmo (Via dei Soldati). Typischer für Rom sind sowieso die etwas einfacheren Lokale, in denen die Pasta neun bis 15 Euro und die Hauptgänge 12 bis 18 Euro kosten, und ganz einfache, wo es noch günstiger ist. Vorsicht ist aber immer geboten beim "Menu turistico"!
Gute römische Hausmannskost gibt es in der Enoteca Corsi (Via del Gesù 87). Sie existiert seit 60 Jahren, mit ihrer sehr schlichten Einrichtung ist sie eine typische Osteria alten Stils. In Vatikan-Nähe kann man bei La Vittoria (Via delle Fornaci) jede Menge Geistlichkeit bis hinauf zum Kardinal treffen. Auf der anderen Seite des Vatikans im Borgo Pio bietet Tre Pupazzi eine zuverlässige Küche. Wer Abwechslung vom etwas gleichförmigen Ambiente vieler römischer Lokale will, geht ins Restaurant der Bar del Fico, das Fleisch für den Grill kann man sich an der Theke aussuchen. Besonders ist auch das Bistro-Ambiente und die Küche des Caffè Propaganda (Via Claudia 15) hinter dem Kolosseum.
Die beste Pizza im Ausgehviertel Trastevere bietet:
Garantiert gute Pizza bäckt im Viertel Trastevere Ivo (Via Francesco a Ripa) - reservieren geht nicht, aber die Wartezeit lohnt sich. Das gilt auch für die Pizzeria Ai Marmi (Viale Trastevere 53), die Römer nennen sie wegen der Marmortische auch "Leichenhalle". Schlangestehen gehört auch dazu bei Augusto in Trastevere, Piazza de' Renzi: sehr einfach, sehr billig, sehr römisch. Am Rand des ganz großen Trastevere-Rummels sitzt und isst man in der Taverna Trilussa oberhalb des Niveaus vieler anderer Lokale im Viertel.
mein geheimtipp für gutes Essen ist dort
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Der Imbiss für unterwegs:
Was in München der Leberkäs, ist in Rom die Porchetta, knuspriger Spanferkel-Rrollbraten, der geschnitten aufs Brötchen kommt. Jeder Imbisswagen bietet Porchetta, aber einzigartig ist ein abgewetztes, winziges Stübchen, das seit 1890 Braten zubereitet: "Er Bucchetto" liegt nicht weit vom Bahnhof Termini (Via del viminale, 2/f).
"Pizza al taglio", also in Stücken zum Mitnehmen, gibt's an jeder Ecke - es kommt darauf an, dass sie handwerklich, am besten vor Ort, zubereitet ist und keine lappige Massenware, die in der Mikrowelle aufgewärmt wird. Solch ein Sakrileg wird im Forno Mario Roscioli nahe dem Campo dei Fiori nicht begangen. In der wunderbaren Bäckerei kann man auch andere Kleinigkeiten essen, dazu wird Wein ausgeschenkt (7- 19.30h).
Im Viertel Monti oberhalb des Kolosseums hat sich die Pizzeria Leonina in der gleichnamigen Straße bewährt. Panini, die beliebten belegten Brötchen, bereitet ebenfalls in der Via Leonina ein Lädchen köstlich und individuell zu: Paninoteca Polvere di Stelle. Wenige Meter weiter bereitet Ciuri Ciuri süße und salzige sizilianischen Imbissspezialitäten und gutes Eis. Die appetitlichsten Panini am Bahnhof Termini verkauft Vyta (beim Ausgang Via Marsala). Wenn der Panini-Hunger in Vatikannähe kommt, gehen Sie ins Impatto zero (Piazza Risorgimento, 11), wo biologische Zutaten verwendet werden, oder ins nahe 200°, Piazza Risorgimento 3.
Wenn es ein Eis sein soll:
Spitzenklasse und ein Muss - egal, wie viele anstehen - ist das Gelato bei Giolitti mitten im Zentrum. Wer hier auf die Schlagsahne verzichtet, ist selber schuld. In Vatikannähe zu empfehlen: Gelateria Old Bridge.
Wenn Ihr hungrig seid, probiert unbedingt:
Es grenzt an eine Sünde, in Rom keine Artischocken zu essen, vor allem in der Saison zwischen Herbst und spätem Frühjahr: "alla Romana", mit Petersilie, Minze und Knoblauch gesotten, oder "alla Giuda", also frittiert. Ganz und gar römisch ist in der kalten Jahreszeit "Puntarelle": eine in Ringel geschnittene Zicchorien-Art, mit Sardellensauce als Salat angemacht. Die typische römische Küche ist einfach und herzhaft: Zur Vorspeise knusprig in Teig frittierte Zucchini-Blüten und anderes Gemüse oder Bruschetta mit Tomate. "Pasta all'amatriciana" (Nudeln mit Speck-Tomatensauce) fehlt auf fast keiner Karte, so wie der absolute Klassiker "Spaghetti Cacio e pepe", bei denen reichlich würziger Pecorino-Käse cremig geschmolzen die Nudeln einhüllt.
Das schönste Café:
Cafés heißen in Italien bekanntlich Bar, und den Caffè nimmt man dort vorzugsweise schnell am Tresen ein. Aber es gibt durchaus auch Cafés, die zum Verweilen gedacht sind. Das berühmteste ist das Café Greco, in dem schon Goethe und viele Literaten nach ihm weilten. Es ist gewiss einzigartig, aber auch schrecklich teuer und etwas museal. Da sitzt man deutlich schöner nahe am Hadrian-Tempel im altmodischen Gran Caffé la Caffettiera an der Piazza Pietra, wo auch stilvoll Tee serviert und eine imposante Auswahl an Whisky vorgehalten wird. Gepflegt geht es in der großen Bar San Silvestro zu, an der gleichnamigen, frischrenovierten Piazza. Berühmt, vor allem als Aperitiv-Platz, ist Rosati an der Piazza del Popolo. Besonders guten Caffè - Espresso sagt kein Italiener - gibt es wenige Schritte vom Pantheon bei Tazza d'Oro, das auch Kaffee-Geschäft und -Rösterei ist. Andere schwören, er wäre am besten im traditionsreichen Caffè Sant'Eustachio, ebenfalls eine Rösterei. Sitzen kann man dort nur draußen, aber der Laden mit der Kaffeemühlen-Sammlung ist allein als Kuriosität sehenswert und erst recht die Sorgfalt, mit der die Barristi Caffè in vielen Varianten zubereiten. Zauberhaft und ruhig ist die Cafeteria im ehemaligen Bramante-Kloster (Chiostro di Bramante), wo man im ersten Stock draußen zwischen Renaissancesäulen sitzt.
Viel Spass
