Nach einer halben Ewigkeit, möchte ich Euch ein paar Worte aus dem Süden schicken, vielleicht einfach die persönliche Sichtweise eines Sympathisanten, dessen Große Herzkammer zwar einem anderen Verein gehört, der abr für die Borussia zumindest etwas Blut spenden würde
Zunächst einmal meinen Respekt an die Fans der Borussia. Hut ab! Genaudiese Anteilnahme, Enttäuschung, kollektive Ohnmacht und trotz allem der Wille es gemeinsam zu schaffen ist das was Euch von den Hoffenheimern unterscheidet.
Das bisher in dieser Saison einzige Spiel Eurer Mannschaft über volle Distanz, das ich gesehen habe, war das gegen den VfB. Trotz der Niederlage, hat mir der Elan Eurer Truppe sehr gut gefallen. Letztendlich hat es eben hinten "geklemmt", nicht zuletzt am damaligen Tag wegen des Torwarts. Nun ja, als Stuttgarter habe ich ja diesbezüglich in der letzten Saison noch ganz andere Erfahrungen machen müssen.

Ansonsten war das Spiel der Borussia (zur Erinnerung: Hallo, Aufsteiger!!!) vollkommen in Ordnung.
Desgleichen gegen Bremen. Ich glaube nicht, daß es allzuviele Mannschaften geben wird, die Werder über lange Distanz förmlich deklassieren. Und: Soooooo lange ist das nicht her.
Daß es Einbrüche wie gegen Berlin (da allerdings, wie ich finde sehr unglücklich) oder Hanoi (m. E. die allfällige "Aufsteigerklatsche", die es eben immer einmal gibt) geben wird, war doch schon im Vorfeld zu erwarten. Im Grunde ist der bisherige Weg in der BuLi der von mir erwartete.
Das Pokalaus ist sicher unschön, die Leistung muß wohl den Namen nicht verdient gehabt haben und die unglücklichen Äußerungen des Trainers nach Spielende, die ich auch gehört habe, tragen sicher nicht dazu bei, weiterhin nüchtern und realistisch möglichst an einem Strang zu ziehen. Trotz aller ungewöhnlicher und ärgerlicher Begleitumstände, steht doch insgesamt nach gestern "nur" das nüchterne Fazit: Pokalaus ist nicht gleichbedeutend mit Abstieg. Bei der Lektüre mancher Beiträge könnte man es aber fast glauben.
Oft hilft auch ein Blick über den Tellerrand. Was ich seit Wochen, teilweise Monaten, von Frankfurt, Köln, Karlsruhe und auch Dortmund (Cottbus lasse ich jetzt einmal außen vor) gesehen habe, war und ist kein Deut besser, meiner Meinung nach sogar in Teilen schlechter.
Wenn Luhukay in seinen Aufstellungen und taktischen Vorgaben die bestmögliche Variante gefunden hat, sieht die Borussia auf jeden Fall am Ende (und darauf kommt es an!) besser aus, als alle Konkurrenten. Und nochmals: Es handelt sich um Konkurrenten im Abstiegskampf und nicht etwa um die CL-Plätze.
Hat Luhukay den Aufstieg (bei der damals nicht gerade dünn gesäten Konkurrenz) in einer Tombola gewonnen? Glaubt jemand denn tatsächlich im Ernst, daß JL nur um des Rotierens Willen andauernd umstellt? Ich meine, Luhukay hat etwas mehr Vertrauen verdient, als er im Moment zu bekommen scheint.
Vollkommen abgesehen davon, sehe ich absolut keine Alternativen, schon gar keine "Altborussen", die ad hoc weiterhelfen würden. Schäfer, Vogts, Bonhof? Es würden für beide Legenden, für Verein und Trainer, bittere Monate. Der einzige "Exborusse", der es dauerhaft "packen" könnte wäre vielleicht Armin Veh aber der ist auf längere Zeit unabkömmlich
Also: Luhukay stark machen, die Mannschaft in die Pflicht nehmen ohne zu übertreiben, das Eigene (Support und Zuversicht) dazutun und nicht schon jetzt, völlig überzogen und bei Licht besehen unbegründet, Abstiegsszenarien herbeiorakeln. Nach Köln seid Ihr schlauer und wie ich tippe auch beruhigter
