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von Borowka » 29.08.2018 20:20
Mag sein, daß das theoretisch oder utopisch klingt. Mag genau so sein, daß es natürlich Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Spielern im Kader gibt. Wir sind nicht Bayern München mit einem Kader von 20 gleichwertigen Spielern.
Und gerade deshalb müssen wir den Konkurrenzkampf forcieren, auf jeder Position. Stammspieler mit Einsatzgarantie darf es nicht geben. Diese Meinung vertrete ich seit jeher und die werde ich auch niemals ändern.
Wieso sollte sich Jantschke jetzt, da er gespielt, überzeugt und gleichermaßen von der Verletzung Elvedis profitiert hat, sich mit der Rolle eines Back-up abfinden? Wieso sollte er das akzeptieren? Jantschke ist bald 30 Jahre alt, ein gestandener Profi. Elvedi ist in seiner Entwicklung noch nicht fertig, soll diese Saison seine erste Spielzeit im Zentrum spielen. Wenn Elvedi sich wieder fit meldet und einsatzfähig ist, dann geht der Back-up Jantschke zurück auf die Bank und Elvedi nimmt dann seinen Platz ein. Jantschke reiht sich auf der Bank ein, hält sich fit und wartet, bis entweder die nächste Verletzung oder ne Sperre passiert.
Das kann doch einem Profi wie Jantschke nicht ausreichen. Auch das meine ich vor allem grundsätzlich. Sollte Elvedi besser sein als Jantschke, sollte er besser ins Spielsystem oder zum Gegner passen, gibt er im Training mehr Gas oder überzeugt Jantschke letztendlich nicht, dann darf Elvedi gerne an ihm vorbeiziehen und spielen. Wenn Leistung das einzige Kriterium ist, wenn es darum geht, wer spielt und wer nicht, dann ist es auf jeder Position - vielleicht mit Ausnahme des Torhüters - ein offenes Rennen. Nicht nur in der Vorbereitungsphase, nicht nur bis zum ersten Punktspiel, sondern jederzeit.
Deswegen darf es meiner Meinung nach keine Back-up-Spieler geben. Jeder muß die realistische Chance haben, sich seinen Platz durch harte Arbeit und gute Leistungen zu verdienen. Wenn man irgend eine Hierarchie von vorne herein festlegt, dann macht man was falsch. Wir wollen den Konkurrenzkampf, das Leistungsdenken im Kader. Jede Position soll dauerhaft hart umkämpft sein. Jeder Bewerber um einen Platz in der ersten Elf muß jederzeit Gas geben, ob im Training oder Spiel, um seinen Platz zu verteidigen. Die, die hinten dran stehen, müssen einen permanenten Druck auf die Stamm-Elf ausüben. Dadurch wird jeder besser, da werden die paar Prozente abgerufen, die den Unterschied ausmachen können.
Wenn ein Spieler, der auf der Bank sitzt und aus irgend einem Grund nicht am gesetzten Spieler vorbeikommt und das nicht akzeptiert, dann soll er gehen. Frust gibt´s überall im Profifußball. Keiner sitzt gerne auf der Bank. Und das ist auch gut so.