Cheftrainer Michael Frontzeck #2

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Hölle Nord
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Hölle Nord » 03.11.2010 17:20

Die Trainerdiskussion ist aktuell in vollem Gange und wird sicherlich auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Führungsspitze hält an Frontzeck fest. Es gibt viele Befürworter dieser Strategie und natürlich auch sehr viele Gegner. Ich bin jemand, der dem momentanen sturen Festhalten an der Person Frontzecks, rein der Kontinuität wegen, äußerst kritisch gegenübersteht. Was mir nicht aus dem Kopf geht, ist folgendes:

Ich kann mir immer noch keinen Reim darauf bilden, wie man mit unserem aktuellen Kader nach 10 Spieltagen Tabellenletzter sein kann. Dass sicherlich auch einiges an Verletzungspech dabei war sowie andere unglückliche Situationen (Stichwort Schiedsrichter) steht außer Frage. Was ich jedoch gern wissen möchte ist, warum ein Verein wie der FSV Mainz 05 aktuell um Welten unserer Mannschaft davongeeilt ist. Die Differenz an Punkteausbeute kann sicherlich nicht ausschließlich damit begründet werden, dass wir viele Verletzte, viele danebenliegende Schiedsrichter und ähnliches hatten. Aus diesem Grund habe ich mir mal die Mühe gemacht und die Mannschaftsaufstellung vom FSV Mainz 05 aus dem letzten Spiel gegen Dortmund und unsere Stammformation verglichen. Lasst dies einfach mal auf Euch wirken:

Tor
Bailly (Alter: 24 / Marktwert: ca. 3.500.000 €)

Wetklo (Alter: 30 / Marktwert: ca. 600.000 €)

Rein von der individuellen Klasse sollte Logan Bailly die Nase vorn haben. Unter „Normalform“ ist für mich Bailly der bessere Torwart gegenüber Wetklo, der jedoch ein robuster, zuverlässiger Erstligatorhüter ist. "Normalerweise" Vorteil Mönchengladbach!

Abwehr
Dante (27 / ca. 7.000.000 €)
Brouwers (28 / ca. 2.750.000 €)
Levels (23 / ca. 3.000.000 €)
Daems (32 / ca. 2.000.000 €)

Bungert (24 / ca. 2.500.000 €)
Svensson (31 / ca. 1.250.000 €)
Noveski (31 / ca. 2.250.000 €)
Fuchs (24 / ca. 2.250.000 €)

In den Abwehrreihen sehe ich leichte Vorteile für unsere Mannschaft. Ein Dante gilt als einer der besten Innenverteidiger der Liga, Brouwers stand vor der WM kurz vor dem Sprung in die Nationalmannschaft des späteren Vize-Weltmeisters, Levels und Daems haben nachgewiesen, dass sie erstligareife Außenverteidiger sein können. Im Vergleich dazu steht beim FSV Mainz 05 ein von Gladbach quasi davongejagter Bo Svensson in der Innenverteidigung, der jedoch eine solide Saison, allerdings auch ohne Glanz, zeigt. Bungert ist ein vielversprechender junger, ehemaliger U21-Verteidiger, genauso wie Fuchs, der beim VFL Bochum immer Leistungsträger gewesen ist. Noveski ist ein gestandener, mazedonischer Nationalspieler, den ich ansetzen würde zwischen Dante und Brouwers vom Leistungspotential her.

Mittelfeld
Bradley (23 / ca. 5.000.000 €)
Marx (29 / ca. 2.500.000 €)
Arango (30 / ca. 5.000.000 €)
Reus (21 / ca. 5.500.000 €)

Caligiuri (26 / ca. 1.400.000 €)
Polanski (24 / ca. 3.000.000 €)
Soto (30 / ca. 2.000.000 €)
Holtby (20 / ca. 6.000.000 €)

Aus beiden Mittelfeldreihen stechen die Jungstars quasi heraus. Sowohl Holtby (der momentan die Saison seines Lebens spielt) als auch Reus sind in Bestform die gefährlichsten Spieler beider Mittelfeldachsen. Vom Potential her sehe ich sie auf einer Stufe. Ein Eugen Polanski blüht in Mainz auf, diese Klasse konnte er bei uns nur sehr selten aufblitzen lassen. Trotzdem müsste ein Michael Bradley mit seiner internationalen Erfahrung, trotz seines jungen Alters, die Nase vor Polanski haben. Arango und Marx auf der einen Seite gegenüber Soto und Caligiuri auf der anderen Seite – momentan ein klares Plus für die Mainzer, unter „normalen“ Umständen wären, für mich, die beiden Gladbacher, auch wegen ihrer Erfahrung, (Arango sogar international) die besseren Spieler. Vom Papier her für mich im Mittelfeld Gladbach klar besser!

[Sturm
Bobadilla (23 / ca. 3.500.000 €)
Idrissou (30 / ca. 2.500.000 €)

Allagui (24 / ca. 2.000.000 €)
Szalai (22 / ca. 3.000.000 €)

2 junge Wilde auf der einen Seite (Mainz) mit einem Andre Schürrle als Backup gegenüber erstligabewährter Torgefahr und Erfahrung (Idrissou) und ungestümen jungen Wilden (Bobadilla) mit einem international aktiven Igor de Camargo als Backup auf der anderen Seite (Mönchengladbach). Hier fällt der Vergleich schwer! Die aktuellen Fakten sprechen für Mainz, jedoch auch hier vom Papier her wohl eher Vorteil für Mönchengladbach. Vor der Saison hat wohl jeder Fußballsachverständige eine Sturmreihe mit Bobadilla, Idrissou und de Camargo vor einer Sturmreihe mit Allagui, Szalai und Schürrle gesehen. Trotzdem, aufgrund aktueller Form Unentschieden mit leichten Vorteilen (vom Papier her!) für Gladbach.

Insgesamt haben die Spieler von Mainz einen ca. Marktwert von 26.250.000 €, die Jungs aus Gladbach 42.250.000 €. Auch wenn die Daten von transfermarkt.de stammen und mit Vorsicht zu genießen sind, so sind sie zumindest ein ungefährer Richtwert. Die Trainer Frontzeck und Tuchel sehe ich (normalerweise) auf einer Stufe. Beide kennen ihre Vereine sehr gut, können quasi in Ruhe arbeiten und genießen die Akzeptanz im Umfeld. Das Durchschnittsalter beträgt bei beiden Mannschaften ca. 26 Jahre.

So, mein Fazit:
Mainz befindet sich auf dem 2. Tabellenplatz mit einer Punktzahl von 24, Gladbach hingegen ist Tabellenletzter mit 6 Punkten. Gladbach hat mit den oben angegeben Spielern einen fast doppelt so hohen Marktwert aufzuweisen wie Mainz. Die Mannschaft in Gladbach ist fast komplett zusammengeblieben im Vergleich zur Vorsaison, nur punktuell verstärkt. Mainz musste einige Spieler mehr in die bestehende Mannschaft integrieren.

Die alles entscheidenden Fragen:
Warum bekommt ein Michael Frontzeck es nicht hin, mit dem aktuellen Kader zumindest die Hälfte an Punkten eines FSV Mainz 05 zu erspielen? Was macht ein Tuchel in Mainz anders? Kann mir das mal jemand beantworten, ich zerbreche mir den Kopf und komme einfach nicht dahinter?

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit, jetzt geht’s mir wieder ein wenig besser :oops:
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Simonsen Fan » 03.11.2010 17:34

Hölle Nord hat geschrieben: Die alles entscheidenden Fragen:[/u]
Warum bekommt ein Michael Frontzeck es nicht hin, mit dem aktuellen Kader zumindest die Hälfte an Punkten eines FSV Mainz 05 zu erspielen? Was macht ein Tuchel in Mainz anders? Kann mir das mal jemand beantworten, ich zerbreche mir den Kopf und komme einfach nicht dahinter?

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit, jetzt geht’s mir wieder ein wenig besser :oops:

Sehr schöner Vergleich von dir, macht doch sehr nachdenklich !! :hilfe:

Tja sollte jemand deine oder die überhaupt alles entscheidene Frage beantworten können, bräuchte der jedenfalls nie wieder arbeiten und würde wahrscheinlich ein Denkmal bekommen für die ultimative Lösung des Problems !! :wink: :mrgreen:
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Nothern_Alex » 03.11.2010 17:41

Hölle Nord hat geschrieben:
Die alles entscheidenden Fragen:
Warum bekommt ein Michael Frontzeck es nicht hin, mit dem aktuellen Kader zumindest die Hälfte an Punkten eines FSV Mainz 05 zu erspielen? Was macht ein Tuchel in Mainz anders? Kann mir das mal jemand beantworten, ich zerbreche mir den Kopf und komme einfach nicht dahinter?
Der ganze große Ursache ist für mich die Einstellung der Spieler und damit verbunden, die Bereitschaft zu laufen und den Zweikampf zu suchen. Bei Mainz wird die eigene Hälfte aktiv verteidigt, bei uns beginnt der Begleitschutz am 16er. Solange sich die Mannschaft gegenseitig darin unterbietet, wer am wenigsten läuft und Zweikämpfe führt, stehen wir zu Recht am Tabellenende. Genau diese Bereitschaft, dahin zu gehen, wo es weh tut, kann Tuchel seinen Spielern vermitteln und Frontzeck (im Moment?) nicht.
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Bo. » 03.11.2010 17:49

Es gibt Trainer, die haben das gewisse Etwas, was sie zu besonderen macht, wie z.B. Mourinho oder Klopp, bzw. jetzt auch Tuchel.
Das ist wie bei Spielern, da gibt es auch die Besonderen, Messi oder Ronaldo, und es gibt die Arbeiter, die sich alles erkämpfen müssen.

Frontzeck gehört nicht zu den Besonderen, das ist ein Arbeiter.
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Butsche » 03.11.2010 17:58

Hölle Nord hat geschrieben:
Die alles entscheidenden Fragen:
Warum bekommt ein Michael Frontzeck es nicht hin, mit dem aktuellen Kader zumindest die Hälfte an Punkten eines FSV Mainz 05 zu erspielen? Was macht ein Tuchel in Mainz anders? Kann mir das mal jemand beantworten, ich zerbreche mir den Kopf und komme einfach nicht dahinter?[...]
Erst einmal ein Dank für deine Mühe. Zwar sind Zahlen manchmal nur Schall und Rauch, aber in diesem Fall regen sie wirklich zum Nachdenken an.
Was macht ein Tuchel anders als ein Frontzeck? Vielleicht kann er seine Spieler besser motivieren oder ist Taktisch besser geschult? Aber ehrlich gesagt - ich habe keine Ahung! :?
Antwort daruf könnte ein Trainertausch bringen. Aber ich glaube, momentan hätten die Mainzer etwas dagegen! :wink:
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von VLC007 » 03.11.2010 18:00

Hölle Nord hat geschrieben:Was macht ein Tuchel in Mainz anders? Kann mir das mal jemand beantworten
Ich finde ein Zitat von Jorge Valdano passt dazu ganz gut:

"Eine Mannschaft charakterisiert sich zu allererst über ihren Gemütszustand. Von klein auf vermutete ich, dass die Einstellung wichtiger ist als Technik oder Taktik. Als ich als Trainer begann wurde diese Vermutung zur Realität. Der Gemütszustand vollbringt wahre Wunder, aber wie organisiert man diesen?"
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Bo. » 03.11.2010 18:08

Butsche hat geschrieben:Antwort daruf könnte ein Trainertausch bringen. Aber ich glaube, momentan hätten die Mainzer etwas dagegen! :wink:
Verstehe, so wie bei Frauentausch, mal für einen Monat, wäre interessant. :D
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von VFLmoney » 03.11.2010 18:22

Diplom-Borusse hat geschrieben:Tobias Levels in der RP

(...)nennt Gründe, warum es nicht läuft bei den Borussen, die seit acht Spielen sieglos sind. "Im eigenen Ballbesitz müssen wir einfach mit einem anderen Selbstverständnis Fußball spielen. In Lautern haben wir fast keinen Fußball gespielt, sondern nur lange Bälle. Im Anschluss an diese Bälle sind wir überhaupt nie in Besitz des zweiten Balles gekommen, um unser eigenes Spiel aufzuziehen und als Mannschaft nachzurücken. So kann man im Profifußball gegen keine Mannschaft in irgendeiner Weise erfolgreich Fußball spielen."

Quelle: http://www.rp-online.de/niederrheinsued ... 25390.html

Die Frage ist nur: War das die taktische Vorgabe des Trainers ?
- Wenn ja, mein Beileid....Dann ist MF wirklich unfähig; oder
- Wenn nein, dann erreicht er offensichtlich die Mannschaft nicht mehr, was ebenfalls gegen ihn sprechen würde.

Denn was sagte Rainer Bonhof doch noch zu MF:
"Solange ich das Gefühl habe, dass wir einen Trainer haben, der die Mannschaft erreicht, gibt es bei uns keine Zweifel."

Quelle: http://www.kicker.de/news/fussball/bund ... tzeck.html

Man kann es drehen und wenden wie man will - es spricht nichts für MF !
Das ist doch Käse, Tage zuvor sahen wir ein ganz anderes Spiel gegen Lev. Der Auftritt gegen Bremen sah auch völlig anders aus als in Lautern, auf Schlacke und gegen VW ebenfalls.
Wenn´s am falschen System liegt, müssten wir auch solche Spiele verlieren. Wenn´s an Frontzeck liegt, ebenso. Die Akzeptanz bei der Mannschaft wechselt doch nicht jede Woche, mal ja, mal nein.


Die Aussage von Levels ist schon sehr nah am Kern, wenn wir planlos den Ball nach vorn bolzen, kriegen wir nix gebacken. In den Spielen, wo wir auch weitgehend vernünftig hinten raus gespielt haben, sah das ganz anders aus.
Frontzeck gibt doch nie und nimmer die Devise aus " Knolzt jeden Ball nach vorn, dann geht´s schon irgendwie " :gaga:

Frage mich, ob hier manche die Spiele überhaupt sehen oder schlicht aufgrund von Ausschnitten und/oder Berichten der Medien urteilen.
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Neptun » 03.11.2010 18:59

Der Marktwert sagt meiner Meinung nach überhaupt nichts aus - rein gar nichts. Es gibt Spieler mit einem niedrigen MW die im Moment top sind und es gibt Spieler mit hohem MW die nicht bereissen (z.B. Kagawa / Raul). Also bringen ein solche Vergleiche schon mal gar nicht weiter.

Und Tuchel macht wahrscheinlich gar nicht so viel anders als Frontzeck. Nur ist es doch wohl so, dass Mainz die Länderspielpause nach dem 2ten Spieltag einfach besser verarbeitet hat als unsere Mannschaft. Und wenn du dann erst einmal einen Lauf hast klappt eben alles, weil auch das nötige Selbstbewusstsein da ist. Während sich bei der anderen Mannschaft Unsicherheit und Versagensängste einstellen. Und dann bricht so eine Mannschaft eben regelmäßig zusammen, wenn es wieder zu Negativerlebnissen (schneller Ausgleich gegen Hoffenheim / vergebene Chance von Mo / 0:1 gegen Lautern) kommt. Dazu kommt, dass man aus unterschiedlichsten Gründen (Sperren / Verletzungen) immer wieder die Mannschaft verändern muss. Auch das führt zu weiteren Verunsicherungen.
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Hölle Nord
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Hölle Nord » 03.11.2010 19:10

Klar Neptun, Marktwerte sind größtenteils Schall und Rauch. Daher habe ich auch geschrieben, dass sie in meinem Vergleich nur als Richtwerte dienen sollen. Fakt ist aber nun mal, dass unsere Spieler im Vergleich mit Mainz erheblich mehr Potential haben (müssten). Deine Thesen, die zu unserer Misere geführt haben lasse ich gelten, hatte ich ja auch geschrieben, dass wir mit den unterschiedlichsten Einflüssen zu kämpfen hatten im Gegensatz zu Mainz. NUR:

Die Aufgabe des Trainers ist es nun mal, gewisse Strömungen und negative Tendenzen inner- und außerhalb einer Mannschaft zu erkennen, zu analysieren und dann Gegenschritte einzuleiten. Michael Frontzeck arbeitet an diesem Schritt nun schon quasi seit dem Frankfurt-Spiel, spätestens aber nach dem Stuttgart-Spiel, es hat leider zu nichts geführt. Das ist nun mal leider auch Fakt. Mit den Möglichkeiten in Mönchengladbach MUSS es nun mal möglich sein, auch bei einigen Verletzten, zumindest die Hälfte an Punkten zu holen, die ein FSV Mainz sich erspielt. Oder etwa nicht?
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von borussenmario » 03.11.2010 19:19

VLC007 hat geschrieben: Ich finde ein Zitat von Jorge Valdano passt dazu ganz gut:

"Eine Mannschaft charakterisiert sich zu allererst über ihren Gemütszustand. Von klein auf vermutete ich, dass die Einstellung wichtiger ist als Technik oder Taktik. Als ich als Trainer begann wurde diese Vermutung zur Realität. Der Gemütszustand vollbringt wahre Wunder, aber wie organisiert man diesen?"
Ob man ihn überhaupt organisieren kann? Ich denke, der Gemütszustand ist extrem abhängig von Erfolg/Misserfolg der Mannschaft. Ich bin mal gespannt, ob z.B. die Mainzer nach fünf sieglosen Spielen immer noch ihren Hurra-Stil unbeirrt fortsetzen können, ob Tuchel sie dann noch ähnlich motivieren kann wie aktuell, besonders, wenn der Erfolg dennoch ausbleibt, ich kann es mir nicht vorstellen, denke eher, es würde ähnlich laufen wie bei uns....
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Hölle Nord
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Hölle Nord » 03.11.2010 19:27

borussenmario hat geschrieben:...Ich bin mal gespannt, ob z.B. die Mainzer nach fünf sieglosen Spielen immer noch ihren Hurra-Stil unbeirrt fortsetzen können, ob Tuchel sie dann noch ähnlich motivieren kann wie aktuell, besonders, wenn der Erfolg dennoch ausbleibt, ich kann es mir nicht vorstellen, denke eher, es würde ähnlich laufen wie bei uns....
Das kann schon sein, nur mit einem entscheidenden Unterschied - die Mainzer haben bereits mehr als die Hälfte an Punkten, die zum Klassenerhalt reichen. Ob wir in den verbleibenden 24 Spielen 24 Punkte holen (das wäre übrigens der Punkte-Schnitt, den Michael Frontzeck aktuell hält) vermag ich nicht zu sagen, nur reichen würden diese nicht zum Klassenerhalt. Wenn wir die Hälfte an Punkten holen würden in den verbleibenden 24 Spielen, die Mainz in Relation dazu in den ersten 10 Spielen geholt hat (die ich ja als Vorgabe ausgegeben habe in meinem Vergleich), dann holen wir noch schlappe 29 Punkte, was insgesamt zu 35 Punkten führen würde. Dies dürfte diese Saison eher nicht reichen zum Verbleib in Liga 1 :cry: .

Aber Rechenbeispiele hin, Statistiken her! Für mich ist Fakt, dass es zwischen MF und anderen Trainern einen entscheidenden, gravierenden Unterschied gibt. Egal ob sie Klopp, Tuchel oder Müller-Lüdenscheid heißen. MF vermag nicht das ganze Leistungspotential dieser Mannschaft konstant über einen längeren Zeitraum aus ihr herauskitzeln zu können. Keine Ahnung woran das liegt, aber wenn das die allseits gerühmte Konstanz und Kontinuität sein soll, dann kenne ich nun die Strategie des Vereins. Ich dachte schon, ich würde nie hinter das Geheimnis kommen...
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borussenmario
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von borussenmario » 03.11.2010 19:48

Hölle Nord hat geschrieben: Die Aufgabe des Trainers ist es nun mal, gewisse Strömungen und negative Tendenzen inner- und außerhalb einer Mannschaft zu erkennen, zu analysieren und dann Gegenschritte einzuleiten.
Man kann eigentlich davon ausgehen, dass er wie jeder andere Trainer auch versucht, die Negativspirale zu durchbrechen. Nur ist dies leichter gesagt als getan, siehe Hertha, da hat es eine ganze Saison nicht funktioniert, oder auch Stuttgart letzte Saison, da hat es auch die komplette Hinrunde nicht funktioniert, im letzten Spiel ein mehr als glücklicher Sieg gegen ersatzgeschwächte Hopps, die rot kassierten und dann in der RR lief es, weil die Köpfe wieder frei waren und auch das Glück wieder einkehrte in vielen Aktionen. Trotz all diesen positiven Erfahrungen hängen sie diese Saison schon wieder in dieser Negativspirale. Oder Schalke diese Saison, die haben Weltklassespieler und einen der besten Trainer, selbst sie schafften es bisher nicht, die Spirale zu durchbrechen, und das, obwohl sie in der CL regelmässig Selbstvertrauen tanken und punkten. Ganz so einfach scheint es also nicht immer zu sein...
Hölle Nord hat geschrieben: MF vermag nicht das ganze Leistungspotential dieser Mannschaft konstant über einen längeren Zeitraum aus ihr herauskitzeln zu können....
Was ist denn für dich ein längerer Zeitraum? Letzte Saison haben wir direkt nach unserem Tief 14 Punkte in 7 Spielen geholt und dabei nur in München verloren, obwohl über weite Strecken besser gespielt...
pepimr

Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von pepimr » 03.11.2010 20:09

borussenmario hat geschrieben: Ich denke, der Gemütszustand ist extrem abhängig von Erfolg/Misserfolg der Mannschaft. Ich bin mal gespannt, ob z.B. die Mainzer nach fünf sieglosen Spielen immer noch ihren Hurra-Stil unbeirrt fortsetzen können, ob Tuchel sie dann noch ähnlich motivieren kann wie aktuell, besonders, wenn der Erfolg dennoch ausbleibt, ich kann es mir nicht vorstellen, denke eher, es würde ähnlich laufen wie bei uns....
Was ja auch den Satz bestätigt, "wenns mal läuft, dann läufts...". Wenn man mal einen Lauf hat, dann gelingt einfach alles, ohne dass man das erklären kann. Bei uns läuft es zur Zeit nicht. Deshalb sollte MF meiner Meinung nach etwas anders machen als bisher. MF hat z. B. den Torwart gewechselt. Erreichen tut er die Mannschaft definitiv auch, was ja z. B. die Spiele in Schalke, gegen Wolfsburg oder im Pokal gegen Leverkusen gezeigt haben. Daran kann es also auch nicht liegen. Der Fehler liegt möglicherweise in der Taktik. Hast Du nicht auch das Gefühl, dass MF seine taktische Grundordnung nicht ändert, in der Hoffnung, dass es irgendwann wieder läuft, wenn man sein Konzept auf Gedeih und Verderb durchzieht? Schlimmer kanns doch zur Zeit nicht mehr werden. Wäre es nicht Zeit für einen radikalen Taktik- und Systemwechsel, wie es ja z. B. nach einem Trainerwechsel häufig der Fall ist und oft sogar fruchtet?
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von 100%gladbach » 03.11.2010 21:21

ich glaube nicht, dass ein radikaler systemwechsel positive energien freisetzen kann. hast du schonmal daran gedacht, dass unsere mannschaft gerade dieses system spielt weil es ihr liegt. was wäre denn wenn wir jetzt unser system wechseln und nichts besser wird, dann ist die verunsicherung in der mannschaft doch perfekt.
ich halte es für sinnvoller wenn die mannschaft sich auf das konzentriert was sie kann und gegen schalke und wob auch gezeigt hat...
pepimr

Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von pepimr » 03.11.2010 21:38

100%gladbach hat geschrieben: hast du schonmal daran gedacht, dass unsere mannschaft gerade dieses system spielt weil es ihr liegt.
Also wenn einer Mannschaft, die aktuell 14:30 Tore und 6 Punkte hat und auch schon letzte Saison 60 Gegentore gefressen hat, das derzeitige System liegt, dann möchte ich nicht wissen, wie es läuft, wenn die Mannschaft ein System spielt, das ihr nicht liegt.
100%gladbach hat geschrieben: was wäre denn wenn wir jetzt unser system wechseln und nichts besser wird, dann ist die verunsicherung in der mannschaft doch perfekt.
In diese Richtung habe ich natürlich auch gedacht, aber es ist halt auffällig, dass es nach Trainerwechseln oft zu Systemwechseln kommt. Die Folge ist häufig nicht Verunsicherung, sondern Aufschwung, da die Mannschaft allein dadurch an Selbstvertrauen gewinnt, dass nun endlich mal etwas anderes probiert wird. Schaefer hat in Köln auch das System umgestellt und wieder auf Novakovic gesetzt, prompt hat Köln zweimal gewonnen.
100%gladbach hat geschrieben: ich halte es für sinnvoller wenn die mannschaft sich auf das konzentriert was sie kann und gegen schalke und wob auch gezeigt hat...
Wolfsburg hat es uns sehr leicht gemacht, in Schalke haben sie wie so oft gezeigt, wie man eine klare Führung noch aus der Hand gibt. Von den anderen acht Spielen kann man bis auf Leverkusen alle in die Tonne kloppen. Das derzeitige Konzept funktioniert meiner Meinung nach also nicht.
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von ewigerfan » 03.11.2010 21:44

Derartige Vergleiche bringen einen nicht weiter. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass die taktische Komponente sowie das zu lange Festhalten an schwachen Spielern Frontzecks Hauptschwächen sind.

Unabhängig davon ist die Mainzer Herrlichkeit für mich eh erstmal vorbei. Da kehrt jetzt auch Alltag ein. Denn nicht mehr alle stellen sich gegen Mainz so dämlich wie z.B. Hoffenheim an, die in Mainz so standen wie Bremen letztes Jahr gegen uns.
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von 100%gladbach » 03.11.2010 21:57

@pepimr mal sehen, du hast deine meinung, ich habe meine. die nächsten wochen werden zeigen, wer mit seiner einschätzung näher dran liegt...
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Altborusse_55 » 03.11.2010 22:00

Wie zitiere ich so, dass andere das auch als Zitat erkennen können?

http://forum.borussia.de/phpbb/viewtopi ... =8&t=20118
Zuletzt geändert von borussenmario am 03.11.2010 23:19, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Beitrag absolut unleserlich
Altborusse_55
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Re: Cheftrainer Michael Frontzeck

Beitrag von Altborusse_55 » 03.11.2010 22:06

Wie zitiere ich so, dass andere das auch als Zitat erkennen können?

http://forum.borussia.de/phpbb/viewtopi ... =8&t=20118
Zuletzt geändert von borussenmario am 03.11.2010 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat und Beitrag nicht mehr zu unterscheiden
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