Mattin hat geschrieben:aber Lucien hat ganz offensichtlich sehr gute Argumente, warum er das macht, denn er will kein Risiko eingehen und gleiches gilt für unsere "Neuerwerbungen!"
Das ist nur ein Punkt. Risiko ist nur bei jenen das Thema, die defensiv-taktische Defiziten haben. Diese kann man aber natürlich im Training rausbekommen.
Das Training wird eh unterschätzt. Wie hat man sonst diese super Defensive eintrainiert, und wie die vielen einstudierten onetouch-Stafetten? Wohl kaum während des Spiels.
Im Training kann man viel lernen, aber natürlich kommen die letzten paar Prozente erst im Spiel selbst. Das ist klarrr.
Da im Abstiegskampf aber die Spieler verunsichert waren, war es doppelt wichtig an der Stammelf festzuhalten, um Sicherheit zu gewinnen. Und um defensiv immer besser aufeinander abgestimmt zu sein.
Und weil man ab Sommer um die Defensiv-Offensiv-Balance aufrechtzuhalten, weiterhin mit 6 defensiven Spielern spielen wollte (was unser Kapital ist!!!), und man daher vorne weiterhin nur 4 Wirbler hat, brauchte man erst recht ein Onetouch-System. Die meisten Mannschaften spielen ja eher mit 5 Offensiven, kassieren hinten aber mehr. Daher ist ein effektives Zusammenspiel wichtig, eben onetouch.
Damit Du aber einen solchen Onetouch wirklich beherrschen kannst, musst Du sehr eingespielt sein, und hier reicht das Training nicht ganz aus. Das ist auch ein Grund weshalb Favre an der Stammelf festhält.
Ein weiterer Grund ist, dass man im Sommer wenig Geld hatte, Idrissou, Levels usw viel verdienten usw, und man so mit wenig Geld eine neue zweite Reihe geholt hat.
Und bitte schön, wie kann man mit wenig Geld Talente holen, und dann noch erwarten dass sie schnell zu Alternativen werden? Im Wunschdenkentraumland vielleicht...
Dazu werden Einwechslungen eh überschätzt. Herrmann wurde auch erst besser als er Stammspieler war, und nicht durch Einwechslungen.
Zuerst muss ein Spieler eh im Training rangeführt werden und Spielpraxis in der U23 sammeln, so wie Korb und Younes, dann weiter verbessert werden mit manchmal 10 minütigen Einwechslungen (Leckie, Otsu, Zimmermann, ...), und wenn er dann eine wirkliche Alternative ist, dann erst spielt er auch ab der 60. Minute (siehe Nordtveit-Marx-Wechsel, oder zu Beginn der Saison Hanke-Boba)
Und wenn die Spieler halt Zeit brauchen bis sie zu dieser dritten Stufe kommen, dann brauchen sie halt einfach Zeit! Vor allem wenn sie solche Billiglösungen waren wie Leckie, Otsu usw...
Und ja, dies gilt auch wenn man hoch führt. Weil Favre halt nun mal nach dem Leistungsprinzip geht (siehe Stufen oben).
Und zudem wechselt Favre nur wenn es dem Team hilft, und nicht wenn es dem Backup hilft (bzw. ausser in den letzten 10 Minuten). Das Team steht über allem, wer längere Einwechslung will, muss sich im Training auf die nächste Stufe entwickeln. Eben der Leistungsprinzip.
Das ist langfristig auch das beste für die Menschenführung. Weil so jede Entscheidung erklärbar ist und zudem an alle die gleichen Massstäbe angewandt werden.
Wichtig ist, dass man offen mit den Spielern spricht, Schwächen, Stärken, dass man miteinander arbeitet, ein Projekt, dass man ihnen sagt wo der andere voraus ist, bzw. dass der dahinter wenn er sich dort und dort verbessert zur gefährlichen Konkurrrenz wird, usw.
So kann man auch ohne Einwechslungen und ohne für Fans sichtbare Handlungen, völlig transparent und fair den Konkurrenzkampf, das Selbstvertrauen und das Lernenwollen aufrecht erhalten. Eine der grössen Stärken von Favre! Ihr Blinden Narren!
