So aus dem Ziege-Thread hierher kopiert, vielleicht finde ich ja User, die mit mir mal über diesen ansatz diskutieren wollen..
HerbertLaumen hat in meinen Augen etwas völlig richtiges bemerkt: Seit dem Weggang von Hans Meyer stimmt es in diesem Verein nicht mehr, seit dem ist bei egal welchem Trainer und egal welchen Spielern kein wirklicher Fortschritt in der entwicklung des Vereins erkennbar, sondern eine Abwärtsentwicklung, was die ergebnisse, aber vor allem die Spielweise und die Qualität des Fussballs betrifft, der gespielt wird.
Stellt sich die Frage nach der Schuld ?? Die Borussia hat diese Frage in den letzten Jahren immer gleich beantwortet, in erster Linie der Trainer (wir standen mal für Kontinuität in dieser Frage, jetzt sind wir bei den Abschußlisten ganz vorne..), dann die Spieler (ich glaube, wir sind mit Abstand der Verein mit den meisten Spielerwechseln in den letzten 50 Jahren), dann der Sportdirektor/manager - erst Hochstätter, dann Pander, welches Personal haben wir ausser Schippers, dem Busfahrer und dem Greenkeeper vielleicht nicht ausgewechselt

??
Mir ist diese Diskussion hier zu eindimensional (auch leider der Aufbau des Forums, es gibt keinen Thread, wo man verschiedene Aspekte verknüpfen kann, vielleicht braucht es diesen mal a la Gesamtsituation des Vereins oder so), bei dieser Entwicklung, die meine geliebte Borussia leider nimmt, ist niemals einer alleine schuld und oft fängt der Fisch wirklich an vom Kopf zu stinken. Unser Abstieg begann für mich mit dem Wechsel auf dem Präsidentenstuhl, mag der Königs wirtschaftlich ein kluger Kopf sein, ihm fehlt definitiv das Fussballfachwissen und gefühlsmäßig auch das Herzblut.
HL hat schon gesagt, bei den vielen Trainern und Spielern, die wir hatten, muss es auch noch andere Gründe geben, wenn sich nie, nicht mal kurzzeitig Besserung einstellt. Was der Borussia fehlt, ist ein echtes, mittel- langfristig ausgelegtes Konzept, das konsequent umgesetzt wird. Leider sehe ich das auch bei Ziege nicht (damit bin ich jetzt auch On-Topic), auch dieses Jahr wurde mir wieder zuviel und vor allem nicht basierend auf einem strategischen konzept eingekauft. Ich stelle mal folgende Frage, wie haben es andere Vereine wie Karlsruhe, Cottbus, Bochum, Bielefeld, Freiburg immer wieder usw. wieder nach oben geschafft, wie Frankfurt, der VFB Stuttgart usw. Welche Vereine scheitern immer wieder, teils trotz hoher finanzieller Ausgaben (wie BVB, Hertha, Leverkusen, HSV, Köln), teils weil permanent Unruhe herrscht.
Machen wir uns nichts vor, wir sollten uns eher an Vereinen wie Hannover, Frankfurt, Bielefeld, Nürnberg etc. vorerst orientieren, die sich in der Bzuli etablieren und um Plätze 8-13 spielen, aber nicht absteigen, als an Dortmund, Leverkusen, Hamburg, Stuttgart von Schalke, Bayern oder Bremen ganz zu schweigen. Und wir sollten dem Verein dafür Zeit geben und nicht erwarten, dass wir das in 1-2 Jahren schaffen, sondern 5-7 Jahre brauchen.
Ich wümschte mir ein Konzept, das darauf beruht, dass wir wieder ein Fohlenschuppen werden, dass wir im ganzen Verein - ähnlich wie Ajax - ein System einführen, das von der Jugend bis zu den profis gespielt wird. Heutzutage muss dies taktisch flexibel sein, es spielt keine Rolle, ob da 4-4-2, 4-3-3 oder 4-2-3-1 drauf steht, das System muss darin beruhen, dass wir Spieler wollen, die taktisch sehr gut ausgebildet sind und Automatismen bereits gelernt haben, wir mehr Wert auf technisch beschlagene, schnelle Spieler setzen, die auch geistig schnell sind und in Zweikämpfen gut geschult sind. Wir sollten auf junge Spieler bauen und unsere eigenen Talente viel mehr integrieren, wohl wissend, dass darunter kurzfristig Ergebnisse leiden können. Wir sollten kooperationen suchen, durch die wir für größere Vereine junge Spieler ausbilden können. Wir sollten nach hungrigen Spielern mit Erfahrung Ausschau halten, die etwas bewegen wollen.
Und wir sollten unsere Trainer und Spieler danach aussuchen, dass sie in dieses Konzept passen, sie dieses Konzept leben und davon überzeugt sind. Wenn dann ein Trainer oder ein Spieler geht, oder auch ein Sportdirektor, dann muss der Verein von oben das Konzept weiterleben und die Personen nach diesem aussuchen und nicht das Spielsystem und das Konzept den Wünschen der handelnden Personen anpassen.
Als die Katastrophensaison letztes Jahr zu Ende ging, hatte ich mir gewünscht, dass der Verein einen klaren Schnitt zieht und solch ein Konzept erstellt und umsetzt und das auch kommuniziert. Ich hätte mir gewünscht, dass ein Kirch uns nicht verläßt, sondern um unsere Jungen wie Marin, Compper, Kirch, Polanski, Lamidi, Fleßers etc. ein Team aufgebaut wird, dazu punktuelle Verstärkungen, die aber auch verdeutlichen, welchen Fussball wir spielen wollen. Sorry, aber Voigt, Brouwers, Paauwe, Bögelund, Gohouri (den ich viel kritischer sehe als die meisten hier) Svärd usw. für welche Art Fussball stehen die ?? Bestimmt nicht für spielerischen, technisch anspruchsvollen Offensivfussball. Klar brauche ich in Liga 2 auch 3-4 Spieler, die dazwischenhauen können und Erfahrung, aber der Rest muss spielen können, auch aus der Defensive heraus und das schnell und präzise.
Bei einem solchen konzept hätte ich uns gerne 2-3 Jahre Zeit für den Wiederaufstieg gegeben, wenn ich dieses erkennen könnte, würde ich auch Ziege loben, aber das kann ich nicht. Und vor allem habe ich das Gefühl, dass dieser Idee, so einem Konzept vor allem der Vorstand und Sponsoren im Weg stehen.
Oh Mann, mal wieder ein viel zu langer Post von mir und vor allem muss man ein wenig nachdenken, um ihn zu verstehen, ich hoffe, er wird trotzdem gelesen und nicht wegen Off-Topic entfernt, ich bin seit 36 Jahren Gladbach-Fan und mache mir einfach ernsthafte Sorgen...