Ehrenpräsident Rolf Königs

Präsident, Sportdirektor, Trainer, Platzwart. Borussia Mönchengladbach - Macht euch Gedanken zum Verein!
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mdi
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von mdi » 07.04.2010 00:05

ich vermute, das in der Aachener Zeitung
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Volker Danner
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von Volker Danner » 07.04.2010 06:47

vielen dank für den link lieber mdi! :bmgja:
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marbi
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von marbi » 11.04.2010 15:18

Schönes Interview, passt zum Gesamtbild.
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Kalle46
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von Kalle46 » 12.04.2010 09:57

Endlich der Mann den ich mir gewünscht habe.
Korrekt und Sachlich was er kann, hält sich zurück wo er wenig Ahnung hat.
Danke an Rolf Königs für den rechtzeitigen Sinneswandel und den durchgesetzten Sturkopf in Sachen Tiger Effenberg. :daumenhoch:
pepimr

Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von pepimr » 12.04.2010 23:47

AZ: "Der Erfolg ist mit den Namen Eberl und Frontzeck verbunden. Normalerweise aber gilt der Prophet nicht viel im eigenen Land. Und auch Sie haben früher stark auf große Namen gesetzt. Steckt hinter dieser Kehrtwende ein Lernprozess?

Königs: Absolut. Beispiel Dick Advocaat: ein Spitzentrainer. Wenn Sie den zu einer guten Mannschaft stecken, gibt´s überhaupt kein Problem. Aber er ist nicht ein Übungsleiter speziell für die jungen Leute. Er hat zwar den Blick dafür, aber er ist nicht der Entwickler
."

Na endlich gibt auch Königs zu, dass DA nicht nach Gladbach gepasst hat. Das muss man sich mal vorstellen: Ein Ausbildungsverein wie Gladbach verpflichtete einen Trainer, der junge Spieler nicht weiterentwickelt, sondern nur Topvereine mit taktisch gut ausgebildeten Spielern trainieren kann. Ich finde gut, dass Königs diesen Fehler endlich zugibt. Das zeigt Größe.
AlanS

Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von AlanS » 13.04.2010 01:04

@pepimr

Aber was soll man ihm (Königs) da einen Vorwurf machen? Ich war seinerzeit schon auch euphorisch, als der Trainer Advocaat angekündigt wurde. So schlechte Namen waren da nicht in unserer damaligen Mannschaft. Es hat zum damaligen Zeitpunkt einfach nicht gepasst. DA wollte den Erfolg im Rekordtempo herbeizwingen, es wurden viele auf dem Papier vielversprechende Transfers getätigt - und alles ging in die Hose...aber nicht aus Böswilligkeit oder Unvermögen. Es waren meines Erachtens zwar falsche, aber menschlich nachvollziehbare Fehler, die gemacht wurden. Dass die damals beteiligten Menschen ihren Job wirklich gut ausüben können, haben sie später bewiesen - und beweisen es heute noch (nur die damaligen Fußballer nicht mehr, von denen sind auch tatsächlich einige auf der Strecke geblieben...).
Was also soll Königs da für einen "großen" Fehler eingestehen? Meiner Meinung nach reicht einem Beobachter die Erkenntnis: "Nachher bist du immer schlauer."
Königs hat es halt versucht. Auf verschiedenen Wegen. Dabei hat er von Fanseite viel Gegenwind zu spüren bekommen, weil er angeblich zu wenig Fußballverstand habe.
Aber: Als Gladbach erfolgreich Fußball spielte, war der Verein ständig klamm (was auch Gründe hatte), unter Königs jedoch gesundete der Verein finanziell in einer sportlich miserablen Zeit. Das finde ich höchst anerkennenswert, denn das ist die Basis für die heutige Arbeit.
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Kaste
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von Kaste » 13.04.2010 11:30

Woher will denn Königs eigentlich wissen, dass DA kein Übungsleiter für junge Leute/Entwickler ist? Mit Jansen er es in der kurzen Zeit zumindest doch ganz gut gemacht.
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mdi
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von mdi » 13.04.2010 16:17

ich habe mich ziemlich gewundert, dass dieser wortwechsel hier eine ganze woche lang nicht aufgetischt wurde. jetzt hat also doch noch jemand aus dem allgemeinen »lernprozess« einen persönlichen »fehler« gemacht. und natürlich heisst der Dick Advocaat, und er wurde zugegeben. endlich sogar. wahnsinn.

was auch immer man dazu schreiben wollte, wäre keine neuigkeit.
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von MG-MZStefan » 15.04.2010 11:53

HerbertLaumen hat geschrieben: Gibt es dazu eine Quelle? Mir ist nur die Beauftragung bei der Suche nach einem Stadionsponsor bekannt.
Ja, die gibt es.

Steht im Jahresabschluss Borussias unter "Zukünftige Entwicklung".
Der im Jahr 2007 geschlossene Vertrag über die Vermarktung des Stadionnamens mit der Marketingagentur Sportfive GmbH & Co. KG/Hamburg wurde im Dezember 2008 geändert. Die Agentur wurde, unter Verzicht auf die am 31.12.2008 fällige Entschädigungszahlung, damit beauftragt, den Stadionnamen und das Hauptsponsoring zu vermarkten. Sollte es der Marketingagentur nicht gelingen die Rechte bis zum 31. Dezember 2009 zu vermarkten, erhält Borussia eine Entschädigungszahlung.
https://www.unternehmensregister.de/ure ... id=4246331
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von HerbertLaumen » 15.04.2010 13:59

Bedankt! :daumenhoch: Einen Stadionsponsor haben sie ja nicht gefunden, auf der MV wird sicherlich dazu etwas zu erfahren sein.
Carsten Nielsen
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von Carsten Nielsen » 15.04.2010 14:10

Zum einen könnten wir das Geld aus einer möglichen Vermarktung des Stadionnamens gut gebrauchen, zum anderen bin ich aber froh, nicht ins Nivea-Stadion o. ä pilgern zu müssen. Wenn wir jetzt noch eine (hoffentlich monströs hohe :D ) Entschädigung dafür kriegen, dass die Vermarktung nicht geklappt hat, ist das eigentlich die beste Lösung. :mrgreen:
pepimr

Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von pepimr » 15.04.2010 14:43

AlanS hat geschrieben: Aber was soll man ihm (Königs) da einen Vorwurf machen? Ich war seinerzeit schon auch euphorisch, als der Trainer Advocaat angekündigt wurde. So schlechte Namen waren da nicht in unserer damaligen Mannschaft. Es hat zum damaligen Zeitpunkt einfach nicht gepasst.
Gladbach hat aber wie die meisten Vereine gewisse Traditionen. Gladbach war immer ein Ausbildungsverein und beherzigt erst jetzt wieder die Strategie, die man vor Jahren noch gefahren ist, nämlich mit talentierten Spielern aus unteren Ligen Erfolg zu haben. Damals kam z. B. ein Wynhoff von Hertha Zehlendorf, ein Pflipsen aus der eigenen Jugend oder ein Max von Recklinghausen. Dies gemischt mit Leuten, die bei anderen Vereinen auf der Ersatzbank versauerten (z. B. Kastenmaier, Andersson, Herrlich) ergab Erfolg. Die aktuellen Pflipsens, Wynhoffs und Max sind derzeit Reus, Brouwers und Levels. Mit Wissing von Münster und Anderson von Düsseldorf geht man den Weg, der einfach zu Gladbach passt, weiter. In den letzten Jahren dagegen hat man zu sehr auf Namen gesetzt, wenig überraschend, dass dies in die Hose ging. Das war nämlich der Hauptgrund dafür, dass man 2007 erneut absteigen musste, und nicht die dauernde Fluktuation auf dem Trainerstuhl. Königs trägt dabei die Verantwortung dafür, dass Gladbach ab 2004 einen anderen Weg gegangen ist und erst ab 2008 wieder zu den Wurzeln zurückgefunden hat.
AlanS hat geschrieben: Meiner Meinung nach reicht einem Beobachter die Erkenntnis: "Nachher bist du immer schlauer."
Ich war aber von Anfang an dagegen, weil ich Gladbachfan geworden bin, da Borussia mit geringen Mitteln Erfolg hatte. Mit dem neuen Stadion habe ich meine Borussia nicht wieder erkannt, es war aber natürlich nötig diesen Weg zu gehen, um die wirtschaftlichen Möglichkeiten zu verbessern. Was aber dann kam, war unnötig, nämlich den Erfolg mit dem Rauswurf von ehemaligen Aufstiegshelden (Hausweiler, Demo, Pletsch) und deren Ersetzen durch ausrangierte Ex-Stars (Böhme, Elber, Ziege, van Kerckhoven) übers Knie brechen zu wollen. Und als dann noch ein Trainer kam, der das jahrzehntelange Konzept von Gladbach nicht mitträgt, sondern lieber im europäischen Gemischtwarenhandel einkaufen geht, da war meine Borussia tot und ich war damals ziemlich sauer auf Königs. Denn zu argumentieren, Advocaat locke große Spieler nach Gladbach, tat mir in der Seele weh, da ich mich fragte, was bleibt dann noch von meiner Borussia. Aber ich habe Königs längst verziehen, denn seit er sich entschieden hat, Eberl den sportlichen Bereich zu übertragen, lebt meine Borussia so langsam wieder auf.

AlanS hat geschrieben: unter Königs jedoch gesundete der Verein finanziell in einer sportlich miserablen Zeit. Das finde ich höchst anerkennenswert, denn das ist die Basis für die heutige Arbeit.
Das unterschreib ich :daumenhoch:
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Nothern_Alex
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von Nothern_Alex » 15.04.2010 20:14

Ich habe mich oft an Deinen Beiträgen contra Frontzeck gestört. Aber der hier ist sehr schön und ich kann voll und ganz mitgehen.

Ob der Weg, den Borussia nun wieder geht, Erfolg bringt, bleib abzuwarten. Dennoch kann ich mich damit 100%ig identifizieren. Und das ist mir persönlich wichtiger, als der schnelle Erfolg.
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mdi
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von mdi » 15.04.2010 20:47

pepimr hat geschrieben:Ich war aber von Anfang an dagegen, weil ich Gladbachfan geworden bin, da Borussia mit geringen Mitteln Erfolg hatte.
von anfang an dagegen gewesen zu sein heisst aber nicht vorher gewusst zu haben, was hinten rauskommt. das ist ein entscheidender punkt, um den es in den personellen diskussionen immer und immer wieder geht, den auch AlanS anspricht, und der rund um die stichworte "Michael" und "Max" und "Frontzeck" und "Eberl" aktuell verblüffend ungern thematisiert wird.

du hast ja vollkommen recht mit der tradition, die du beschreibst. auch wenn du dabei die frage ausklammerst, ob diese tradition nicht vielmehr ein durch den finanziellen rahmen vorgegebener handlungsradius war, der aufgrund des erfolges nie unmittelbares thema war und so schliesslich zur tradition verklärt wurde. die frage, ob Helmut Grashoff nicht mehr wollte oder konnte, ob er den vorhandenen finanziellen spielraum jederzeit wirklich ausgereizt hat, wird niemals abschliessend zu beantworten sein. sie wurde aber durchaus auch damals schon diskutiert. ein weiterer zwiespalt ergibt sich in der beurteilung genau der zeit, die du ansprichst: der manager hiess Rolf Rüssmann, und was dem im umfeld so alles nachgesagt wurde, geht weder persönlich bezogen auf irgendeine kuhhaut, noch verträgt es sich mit der heutigen sportlich bezogenen einschätzung dieser zeit. so fehlt in deiner aufzählung Stefan Effenberg, im zusammenhang die damalige "reizfigur", an der jedoch der gemeinte zwiespalt offensichtlich wird. der enkel gottes, der zum leidwesen der karawane vom Niederrhein schneller mit dem fahrrad am Bökelberg war, als sie ihn mit der schubkarre in Florenz abholen konnte. gleichzeitig aber der ultimative "beweis" unterstellten finanziellen grössenwahns als ursache allen übels. ist es nicht eigenartig, dass das von sponsoren getragene gehalt eines spielers einen verein ab dem moment unweigerlich und vorhersehbar in den ruin treibt, in dem er einen DFB-Pokal in die sonne hält? mir leuchten diese zusammenhänge bis heute nicht ein.

sicher war das konzept 2004, als plötzlich namen wie Advocaat, Elber, Ziege, Helveg im rudel auftauchten, vor dem hintergrund des traditionellen verhaltens ein bruch, für viele wohl auch ein "kulturschock". aber auch das jammern des umfelds über fehlende finanzielle mittel und das verweisen des vereins darauf hat in Mönchengladbach tradition. mit fertigstellung des Borussia-Parks waren diese mittel 2004 mehr oder weniger plötzlich vorhanden bzw. konnten bereitgestellt werden. und sie wurden bereitgestellt, und alle so »yeaahh!«. man kann es also vor dem exakt gleichen hintergrund, der tradition, genauso gut als vermessen bezeichnen, der vereinsführung die verwirklichung und umsetzung lange ersehnter finanzieller möglichkeiten zum vorwurf zu machen. die konzentration auf die person Rolf Königs, wenn man sich schon nicht an die in der ersten reihe nassgeregnete eigene nase fassen mag, ist dabei allenfalls einer dieser "mechanismen des fussballs", hier der skalp eines individuell schuldigen. mit anderen worten absurd. über allem aber schwebt der einzig wahre mechanismus des fussballs: »nachher bist du immer schlauer«. kein wissen, kein sportliches oder unternehmerisches geschick, kein "glückliches händchen" und schon gar keine neunmalkluge, lange verheimlichte vorahnung aus block 16. ganz einfach eine erkenntnis. ein phänomen, das aktuell auch die Herren Abramovich und Hopp bei Glazers auf der veranda brandheiss diskutieren.

forensuche »geld in die hand nehmen«, in welchem forum auch immer, und dann staunen. das ist der real exisitierende lernprozess.
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VLC007
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von VLC007 » 16.04.2010 11:43

@ mdi

Applaus!
pepimr

Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von pepimr » 16.04.2010 23:56

mdi hat geschrieben: ... und alle so »yeaahh!«. man kann es also vor dem exakt gleichen hintergrund, der tradition, genauso gut als vermessen bezeichnen, der vereinsführung die verwirklichung und umsetzung lange ersehnter finanzieller möglichkeiten zum vorwurf zu machen. die konzentration auf die person Rolf Königs, wenn man sich schon nicht an die in der ersten reihe nassgeregnete eigene nase fassen mag, ist dabei allenfalls einer dieser "mechanismen des fussballs", hier der skalp eines individuell schuldigen. mit anderen worten absurd. über allem aber schwebt der einzig wahre mechanismus des fussballs: »nachher bist du immer schlauer«. kein wissen, kein sportliches oder unternehmerisches geschick, kein "glückliches händchen" und schon gar keine neunmalkluge, lange verheimlichte vorahnung aus block 16. ganz einfach eine erkenntnis. ein phänomen, das aktuell auch die Herren Abramovich und Hopp bei Glazers auf der veranda brandheiss diskutieren.
Natürlich kann man sagen, "nachher ist man immer schlauer", das bestätigt aber nur meine Meinung, dass von 2004-2007 in der Ära Königs grobe Fehler gemacht wurden. Und dafür trägt Königs nunmal die Verantwortung. Aber gut "nachher ist man halt immer schlauer". Also was soll z. B. die Kritik an die Leute, die mit ihren Immobiliengeschäften die Wirtschaftskrise ausgelöst haben. "Nachher ist man halt immer schlauer". Oder überhaupt, warum sollte man sauer sein auf einen Unternehmer, der ohne Rücksicht auf Verluste eine riskante Investition tätigt, die in die Hose geht und daraufhin mehrere Leute ihren Job verlieren. "Nachher ist man halt immer schlauer". Oder ein Chirurg, der nicht ausgeschlafen ist, sich aber trotzdem die OP zutraut. Patient tot, aber "nachher ist man halt immer schlauer". So kann man es natürlich sehen, man lernt ja schließlich aus seinen Fehlern. Man hätte aber auch sehen können, dass ein Trainer, der schon Titel gewonnen hat, nicht unbedingt zu Gladbach passt. Holger Stanislawski schafft wahrscheinlich mit St. Pauli den Aufstieg. Ein guter Trainer also, aber ob die Bayern mal auf die Idee kämen, ihn zu verpflichten. Eher nicht, denn die Vereinsführung weiß, dass dieser Trainer von seiner Art her nicht nach Bayern passt. Genauso könnte man sich niemals Ottmar Hitzfeld auf der Trainerbank von St. Pauli vorstellen. Selbst wenn Hitzfeld zu einem Engagement in St. Pauli bereit wäre, würde daraus nichts werden, denn die Paulianer Vereinsführung kann gut einordnen, wer zu St. Pauli passt. Andere Vereine sind halt vorher schlauer, was natürlich auch Gladbach schon x-mal war, in der Saison 2004/2005 aber war die Vereinsführung erst "nachher schlauer", so dass am Ende einer Negativentwicklung in der Saison 2007/2008 die Zweite Liga um eine Attraktion reicher war. Und dafür ist nunmal auch Königs verantwortlich.
Es geht aber in meinem Beitrag nicht darum, Königs dafür ans Kreuz zu nageln, sondern einfach nur um die Feststellung, dass nicht alles richtig gemacht wurde. Und das war durchaus vermeidbar, wenn man bei der Trainerfrage besser nachgedacht hätte und keine Milchmädchenrechnung (Gladbacher Mannschaft + Trainer, der nur Erfolg hat, wenn er Topteams trainiert (O-Ton Königs: "wenn sie den zu einer guten Mannschaft stecken, gibt's überhaupt kein Problem") = Gladbach auf dem Weg nach Europa) aufgemacht hätte. Positiv ist dabei aber hervorzuheben, dass Königs seinen Fehler mit DA im Interview zugibt, obwohl er nicht aufgefordert wurde, speziell auf DA einzugehen. Zudem hat er "nachher ist man halt immer schlauer" beherzigt und aus seinen Fehleren gelernt, denn nun wird meines Erachtens in Gladbach endlich wieder vernünftig gearbeitet, indem man nicht mehr versucht, den Erfolg übers Knie zu brechen. Und das alles mit verbesserten wirtschaftlichen Möglichkeiten. Es ist also möglich, an Traditionen festzuhalten, auch wenn sich die wirtschaftliche Lage verbessert hat. Da also wirtschaftlich auch alles in Ordnung zu sein scheint, mache ich das Königs eben nicht zum Vorwurf, sondern er sollte auf jeden Fall für die nächsten Jahre Vereinspräsident bleiben.
AlanS

Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von AlanS » 17.04.2010 12:04

@pepimr und @mdi

Eure Beiträge beinhalten Hintergrundwissen, das ich nicht annähernd habe. Daher kann ich nun eigentlich nicht mehr mitreden.
Wie bei so vielen hier kontrovers geführten Diskussionen habe ich auch bei euch den Eindruck, dass ihr in euren Meinungen gar nicht weit auseinander liegt. Auch ich kenne pepimrs verletzte und enttäuschte Gefühle aus der gerade diskutierten Zeit und auch ich habe mich viele Jahre gefragt, warum wir nicht wieder endlich ein Gefüge aufbauen können, das ruhig und beständig, aber auch sportlich anschaulich zusammen arbeitet (wie etwa in Bremen). Ich teilte also seinerzeit voll pepimrs Verzweiflung, auch die vom abgekommenen Weg. Gleichzeitig aber, und das bringt mdi gut zum Ausdruck, war ja der neue Weg auch ein Hoffnungsschimmer für wieder bessere Fußballzeiten.
Auch wenn pepimr es schon damals gewusst hatte, wie falsch der eingeschlagene Weg war, wirkt es nun wie ein besserwisserisches "Nachtreten", wenn er dieses Thema wieder aufwärmt und der Personalie Königs fest machen möchte. Aus meinem Blickwinkel wirken die damalig getroffenen Entscheidungen so auf mich, dass man man mit neuen finanziellen Mitteln schnell wieder mehr sportlichen Erfolg und attraktiveren Fußball erreichen (hier würde wohl auch "erkaufen" passen) wollte - aber dabei war man zu ungeduldig und hatte auch nicht das richtige Gespür für die Zusammensetzung des Gesamtteams. Dazu kam auch - wie soll man es nennen - Pech!? Elber! Der war das Jahr davor lange verletzt, aber wer witterte nicht die Chance, mit ihm einen richtig guten Stürmer verpflichtet zu haben? Andere wirklich gute Fußballer kamen zu uns - und schwuppdiwupp konnten sie nicht mehr Fußball spielen. Insua, Sonck, Helveg, wie hieß noch der technisch sehr starke, aber auch sehr sensible tschechische Spieler, der noch ein oder zwei jahre zuvor eine super EM gespielt hat? Euch fallen bestimmt noch mehr klangvolle Namen ein, als mir. Das waren schon echte Hoffnungsschimmer. Und da jemandem mangelndes Fachwissen oder Unvermögen vorzuwerfen halte ich eben für schwach, denn: Nachher ist man eben immer schlauer. Du, pepimr, sagst selber, dass insbesondere Königs offensichtlich aus den damaligen "Fehlern" gelernt hat. Warum also nachtreten?
pepimr

Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von pepimr » 17.04.2010 15:00

AlanS hat geschrieben: Du, pepimr, sagst selber, dass insbesondere Königs offensichtlich aus den damaligen "Fehlern" gelernt hat. Warum also nachtreten?
Angefangen hat ja alles damit, dass ich das Interview mit Königs gelesen habe, wo er im Nachhinein zugibt, dass die Personalie DA nicht gut durchdacht war. Dafür habe ich Königs gelobt, denn es gibt genug Vereinspräsidenten, die sich für unfehlbar halten. Es ging also in erster Linie nicht um Nachtreten, sondern um die Feststellung, dass Königs Fehler gemacht hat und diese im Nachhinein zugibt. Für mich ist das sehr positiv hervorzuheben. Dann wurde auf meinen Beitrag geantwortet, dass es eher wie Besserwisserei im Nachhinein rüberkommt, nachdem man vorher begeistert war, welch große Namen verpflichtet wurden. Ein bisschen stimmt das schon, denn ich gebe zu, die Elberverpflichtung fand ich gut, auch von Wesley Sonck hatte ich mir mehr erhofft. Wer da behauptet, das war ja vorher klar, dass die beiden nichts bringen, ist wirklich ein Besserwisser. Aber die Personalie DA hat schon bei seiner Verpflichtung in den Medien Diskussion ausgelöst. DA war schon umstritten, bevor nur ein Spiel gespielt wurde. Die Skeptiker waren also schon vorher da, und waren nicht erst begeistert, um dann zu maulen, als es nicht lief. Ich bleibe dabei, DA in Gladbach ist wie Stanislawski Trainer bei Bayern oder Hitzfeld Trainer bei St. Pauli. Das passt einfach nicht, und das hätte man vorher wissen können. Aber da die Fehler von damals mittlerweile auch von Königs korrigiert wurden (wir stehen ja zur Zeit ganz gut da in der Bundesliga), bin ich mittlerweile mit Königs Arbeit für Gladbach sehr zufrieden. Er wollte dem Verein damals mit einem Welttrainer etwas gutes tun, das ging schief, aber anstatt zurückzutreten, hat er den Ehrgeiz gehabt, die Suppe, die er uns mit eingebrockt hat, selbst wieder auszulöffeln. Das er dies mit Erfolg getan hat, zeigt ja, was für ein guten Präsidenten wir doch haben. Und das zeigt auch, dass ich und andere Borussen in der Vergangenheit viel zu hart mit Königs ins Gericht gegangen sind. In diesem Fall möchte ich sagen: "Nachher ist man halt immer schlauer!"
AlanS

Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von AlanS » 17.04.2010 22:01

@pepimr

Na, den Pass hast du ja sensationell angenommen und eingenetzt :wink:

Zu DA fällt mir nur noch ein, dass es meiner Meinung nach nicht so leicht absehbar war, ob er denn zur Mannschaft passt, oder nicht. Ich würde von einem wirklich guten Trainer eigentlich erwarten, dass er alles kann: Abstiegskampf, eine Mannschaft formen, um die Meisterschaft spielen, ... Warum sollte Stanislawski nicht auch bei Bayern einen hervorragenden Job machen? Die Regeln sind die gleichen. Lediglich am Umgang mit Stars fehlen ihm wahrscheinlich die Erfahrungen. Das ist natürlich in so einem Club sehr entscheidend...Der von mir viel genannte Felix Magath übernahm damals einen dem Abstieg entronnen VFB Stuttgart und formte "Die jungen Wilden". Wolfsburg übernahm er als Mittelklassemannschaft und formte sie zum Meister. Mit einer "fertigen" Mannschaft wie dem FCB (kann man heute eigentlich noch von fertigen Mannschaften reden?) gewann er 2x das Double. Nun würde ich ihn wirklich gerne mal wieder bei einem schlecht dastehenden Verein erleben und mit Interesse beobachten, wie er diese Situation meistert. Christoph Daum ist dagegen im Abstiegskampf etwas untergegangen, wenn er auch nicht versagt hat. Für den Job bei den Topclubs brauchst du als Trainer meiner Meinung nach nicht mehr Sachverstand, sondern das richtige Gefühl für den Umgang mit den eingebildeten Superstars und die nötige Ruhe in den "Big-Point-Spielen".

Jetzt möchte ich noch etwas heikles los werden (gehört eigentlich wahrscheinlich in den Trainer-Thread), mit dem Wissen, von den Lesern hier im Forum dafür gelyncht zu werden. Du erwähnst ja, dass wir diese Saison sehr ordentlich dastehen. Ich sehe das nicht ganz so rosig, wie die Mehrheit der user hier. MF hat einen absolut souveränen Job gemacht und ich möchte ihn auch überhaupt nicht in Frage stellen und freue mich schon auf die nächste Saison mit ihm, aber wenn man sich nüchtern die Punkteausbeute betrachtet, haben wir uns im Vergleich zur letztjährigen Rückrunde nicht wirklich verbessert. Eine deutliche Verbesserung würde ich denn auch deutlich über 40 Punkten ansiedeln. ..Was will ich damit sagen? Wir haben überhaupt keinen Grund, uns zurückzulehnen. Die bisherigen Neuverpflichtungen halte ich für genau die richtigen - und die im Gespräch sind, halte ich ebenfalls alle für sehr sinnvoll. Eberl und Co erkennen für meinen Geschmack die Situation richtig und bessern entsprechend nach. Damit wir nächste Saison klar über die 40 Punkte kommen...
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Pepe1303
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Re: Präsident Rolf Königs

Beitrag von Pepe1303 » 17.04.2010 23:12

AlanS hat geschrieben:@pepimr



Jetzt möchte ich noch etwas heikles los werden (gehört eigentlich wahrscheinlich in den Trainer-Thread), mit dem Wissen, von den Lesern hier im Forum dafür gelyncht zu werden. Du erwähnst ja, dass wir diese Saison sehr ordentlich dastehen. Ich sehe das nicht ganz so rosig, wie die Mehrheit der user hier. MF hat einen absolut souveränen Job gemacht und ich möchte ihn auch überhaupt nicht in Frage stellen und freue mich schon auf die nächste Saison mit ihm, aber wenn man sich nüchtern die Punkteausbeute betrachtet, haben wir uns im Vergleich zur letztjährigen Rückrunde nicht wirklich verbessert...
stimmt zwar, allerdings finde ich das wir ganz einfach wesentlich besser Fußball spielen. HM's Taktik letzte Saison war sicherlich genau die richtige für den Abstiegskampf. Wenn sich eine Mannschaft aber weiterentwickeln soll braucht man denke ich ein anderes Konzept.
Denke daher, dass MF dies sehr gut macht. Er versucht der Mannschaft ein taktisches Konzept mitzugeben. Von daher bin ich mit der Entwicklung sehr zufrieden.

Zu Königs: Die Installation von Bonhof war genau die richtige Entscheidung. Königs ist unter wirtschafltichen Gesichtspunkten ein absoluter Fachmann und er hat wohl eingesehen, dass er sich aus dem direkten Mannschaftsbereich besser heraushält, ohne dabei dir Zügel aus der Hand geben zu müssen.
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