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von altborussenfan » 16.04.2016 09:29
Der Trainer gehört zum Team. Deshalb trägt auch er Verantwortung an der Niederlage. Über einige Maßnahmen kann man sicher diskutieren. Christensen ins Mittelfeld zu stellen, ging überhaupt nicht auf. Auch muss man sich fragen, ob Stindl nicht doch besser weiter vorne aufgehoben ist wie in der Hinrunde. Er spielt zurzeit ähnlich schwach wie zu Saisonbeginn. Ich frage mich auch, weshalb Traore keine Chance mehr bekommt. Für mich hat er wenigstens den Mut etwas zu riskieren, auch wenn es schief geht. Ich würde ihn gerne mal wieder in der Startelf sehen.
Ist Schubert aber der Hauptverantwortliche, der Sündenbock, dem man die alleinige Schuld zuschreiben kann? Insgesamt 14 Spieler kamen zum Einsatz. Waren die lediglich Opfer des falschen Systems und sind deshalb 5 Kilometer weniger gelaufen als der Gegner?
Ich wiederhole noch einmal, was ich hier schon geschrieben habe. Die Mannschaft spielt dann gut, wenn man sie in Ruhe aufbauen lässt. Aber schon unter Favre hatten wir große Probleme gegen Mannschaften, die körperbetont und robust spielten, früh draufgingen. Erfolgreich waren wir dann nur, wenn wir - mit einer eingespielten Abwehrkette - lange Zeit ohne Gegentor blieben, dafür viel Laufarbeit verrichteten und irgendwann den oder die entscheidenden Konter setzten. Zudem hatten wir mit Kruse einen Spieler, der mal einen Ball unter Bedrängnis behaupten konnte. Auch Kramer kam gegen solche Mannschaften aufgrund seiner größeren Physis gegenüber Dahoud besser zurecht. Grundsätzlich müssen wir gegen solche Teams lange und mit Glück die Null halten, in Führung gehen, um sie dann auskontern zu können (siehe auch das Bayernspiel)
Es war aber auch unter Favre niemals so, dass wir das Spiel ähnlich dominiert hätten wie gegen Teams, die uns frühestens an der Mittellinie attackierten.
Die Auswärtsschwäche ist für mich auch damit zu erklären, dass Heimmannschaften mutiger gegen uns auftreten - sehen wir von Schalke und bedingt auch Wolfsburg mal ab. Gegen des HSV haben wir das Spiel nach gutem Beginn aus der Hand gegeben.
Ingolstadt und Hannover haben die Blaupause für alle Teams geliefert, wie man gegen uns spielen muss. Wenn sich das eine Mannschaft in unserem Stadion zutraut, werden wir auch dort Probleme bekommen - unabhängig davon, wer als Chef an der Seitenlinie steht. Leverkusen spielt ohnehin so. Das Hinspielergebnis ist bekannt. Vielleicht versucht es jetzt auch Hoffenheim. Ich weiß nicht, ob sie es können. Die Bayern sind ohnehin nicht dafür bekannt, dass sie den Gegner erst in der eigenen Hälfte erwarten. Und für Darmstadt geht es am letzten Spieltag vielleicht noch um alles. Optimistisch bin ich für den restlichen Saisonverlauf nicht.
Wir sollten uns eingestehen, dass diese Mannschaft mit einigen jungen, technisch sehr talentierten Spielern einfach noch nicht in allen Belangen soweit ist, wie wir das gerne hätten. Die sehen gegen Gegner, die robust früh draufgehen und bereit sind, die erforderliche Laufarbeit zu verrichten, noch sehr "alt" aus. Da müssen sie noch einiges lernen.