Was für Probleme im Detail?
Der Ruf nach dem Videobeweis wird immer nach klaren Fehlentscheidungen laut. Doch wer definiert, wann es sich um eine klare Fehlentscheidung handelt? Es gibt immer Übergänge von klar hin zu weniger klar und Grenzfall. Bei einer sehr hohen Anzahl von Entscheidungen handelt es sich um Grenzfälle: Wann ist zum Beispiel ein Halte-Vergehen strafwürdig? Zwischen klarem Halten und einem harmlosen Zupfer besteht eine große Variationsbreite.
Was bereitet den Schiedsrichtern aktuell das größte Problem in dieser Grauzone?
Die vielen Schwalben. Seitdem wir die Schiedsrichter vor Saisonbeginn dazu angehalten haben, bei Halte-Vergehen stärker durchzugreifen, lassen sich eine Reihe von Spielern schon bei minimalem Kontakt theatralisch fallen, um einen Elfmeter herauszuholen. Das machen sie dann mitunter so geschickt, dass selbst nach Sichtung der TV-Bilder der Fall nicht klar ist .
Aha.
Wenn es vermehrt zu Fehlentscheidungen kommt und die Vereine sich beschweren sind also die Schwalben der Spieler Schuld. Wer ist denn der Spielleiter?
Wenn ich das richtig verstehe warten die Schiris darauf bis der Ruf unaufhörlich laut wird bis man den Videobeweis ernsthaft in der Praxis testet und nicht nur tausend Fragen stellt.
Der Test in Holland dauert also 2 Jahre. Und von deutscher Schiriseite wird gar nichts gemacht in Richtung Videobeweis? Sehr ausbaufähig.
Das Interesse bei Krug scheint nicht sonderlich groß zu sein, denn sonst würde man nicht nur Fragen stellen sondern ernsthaft sich um Antworten bemühen.
Ich gehe nochmal auf das Tennisbeispiel ein mit dem Challenge. Fühlt sich eine Partei vom Unparteiischen benachteiligt kann sie einen Challenge innerhalb weniger Sekunden beantragen. Per Videoeinspielung wird dann die Szene gezeigt und die Entscheidung mitgeteilt. Entweder müßte dies beim Fussball vom Schiri selbst auf dem Platz oder einer Schiri- Expertenrunde von außerhalb entschieden werden. Danach gibt es keine Diskussion.
Nach dem Handtor von Andreasen wäre es Fairness wenn Köln die Möglichkeit gehabt hätte über einen Challenge die Entscheidung aus dem Auge des Schiedsrichters auf dem Platz anzuzweifeln.
Pro Halbzeit hat jede Partei die Möglichkeit 1-2 mal einen Widerspruch gegen die Entscheidung des Schiris einzulegen.
Indem wie Krug sich äußert will man alles unter den Schiris regeln. Die bestimmen. Von außen darf da niemand daran rütteln, schon gar nicht von der benachteiligten Partei. Das würde ja die Autorität der Schiris untergraben...
Fussball ist im Gegensatz zum Tennis was die Technik angeht in der Steinzeit. Das wird auch so bleiben wenn man so philosophiert wie Oberschiri Krug. Ich finde das sehr schwach ich dachte die wären da schon viel weiter. "Warten wir mal ob aus Holland etwas kommt, wenn nichts kommt in den 2 Jahren ist es auch nicht schlimm."

So lese ich das zwischen den Zeilen.
Warum gibt man den Vereinen nicht die Chance von außen den Videobeweis zu verlangen? 1-2 Mal in einer Halbzeit reicht doch aus. Würde das Spiel fairer machen und die Schiris entlasten. Hinterher kann sich keiner vom Verein hinstellen und sagen: "diese eine Szene war eine 100% Entscheidung gegen uns".
Vielleicht konnte sie der Schiri aus seinem Blickwinkel gar nicht so erkennen wie es die Kamera sah und viele Zuschauer im Stadion weil ihm die Sicht versperrt war.