Beitrag
von Gentleman » 03.11.2015 11:21
Zum Thema Videobeweis:
Ich denke, es ist jedem klar, dass es auch mit Videobeweis spielentscheidende, falsche Bewertungen einer Spielsituation geben wird, die dann am langen Ende auch für Auf-/Abstieg, weniger Geld, verlorene Arbeitsplätze etc. verantwortlich gemacht werden.
Des Weiteren kann ein Videobeweis nur während einer Spielunterbrechung erfolgen.
Da es darum gehen soll die klaren Fehlentscheidungen zu reduzieren (auch wenn die meiner Meinung nach genauso ungerecht sind wie die "knappen" Fehlentscheidungen) sollte ein Videoschiedsrichter den Hauptschiedsrichter überstimmen dürfen, wenn 100% ig per Video nachgewiesen kann, dass die ursprüngliche Entscheidung falsch ist. Die müsste innerhalb einer definierten Zeit (z.b. 15 Sekunden) geschehen.
Lassen auch die Fernsehbilder unterschiedliche Interpretationen zu (wie bei den meisten strittigen Elfmetersituationen) gilt die Entscheidung des Hauptschiedsrichters.
Dadurch könnten eindeutige Handtore, Tätlichkeiten, Schwalben, klare Abseitstore erkannt werden.
Für alle anderen Situationen wie strittige Elfmeter, den Angriff fälschlicherweise wegen angeblichem Abseits unterbunden und was es sonst noch gibt wird so verfahren wie bisher auch.
DAS wäre die einzige Möglichkeit die ich mir momentan für eine Umsetzung des Videobeweises vorstellen könnte, auch wenn ich ehrlich gesagt nicht sicher bin, ob mir das so gefallen würde.
Es werden immer wieder Beispiele aus anderen Sportarten gebracht, nur darf man nicht vergessen, dass man nicht alles 1 zu 1 auf den Fußball übertragen kann. So lassen sich zum Beispiel Fußball und Tennis überhaupt nicht miteinander vergleichen, auch Eishockey und Fußball sind grundverschieden, so wohl von der Spieldynamik, Spieltempo als auch und vor allem den Regeln. Auch das mediale Interesse/Popularität ist ein ganz anderes. Wäre Fußball so populär wie Feldhockey wäre das Wolfsburg Tor maximal eine Randnotiz wert, sofern man eine Fehlentscheidung überhaupt festgestellt hätte (es wäre nämlich mit Sicherheit wesentlich weniger Kameras im Stadion platziert worden).
Anders ausgedrückt. Fehlentscheidungen, auch heftigere gab es schon immer, nur wurden sie nicht immer einwandfrei nachgewiesen oder blieben gar unentdeckt. Jetzt so bei jedem Bundesligaspiel zig hochauflösende Kameras mit Extrazeitlupe vor Ort sind, werden einfach viel mehr Szenen bis ins kleinste durch seziert, nur um zu sehen, ob tatsächlich eine Berührung vor lag oder nicht. Es wurde keine Linie bei Abseits gezogen etc.
Das macht die Arbeit des Schiedsrichters sicherlich nicht leichter und daher Respekt an die Schiedsrichter, die sich Woche für Woche darum bemühen, die Spiele korrekt zu pfeifen.