Das hätte man sicherlich tun können. Interessant wäre nämlich gewesen, was die Mannschaft unter ihm ab Spieltag 7 zustande gebracht hätte. Denn bei unserem Auftaktprogramm hätte eigentlich den Verantwortlichen klar sein müssen, dass davor nicht allzuviel zu holen gewesen wäre. Stuttgart, Hoffenheim, Bremen, Hannover, Hertha, HSV hört sich auf den ersten Blick nicht so schwer an, aber man muss bedenken dass wir Aufsteiger sind und nicht wenige unserer Spieler überhaupt zum ersten Mal 1. Bundesliga spielen. Realistisch wäre ich von 2-5 Punkten ausgegangen. Erst mit dem Köln-Spiel fing unsere Liga an, und ab da hätte man erkennen können was die Mannschaft kann und was nicht. Solange wollte man aber nicht warten bzw. fehlte es an Vertrauen gegenüber Trainer und Sportdirektor. Hätte man durchgehalten und wären dann zur Winterpause die richtigen Schlüsse gezogen worden, wären wir wahrscheinlich heute weiter gewesen. Oder auch nicht...Gallagher hat geschrieben:Ich hätte auch Luhukay weitermachen lassen.
Gallagher hat geschrieben:Die defensivere Taktik spielen wir im Grunde seit Saisonbeginn.(...) Aber generell hieß es schon unter Luhukay, dass wir in der ersten Liga nicht das offensive System mit zwei Mittelstürmern spielen können. Warum eigentlich?
Das ist vollkommen richtig und auch die Fragestellung ist absolut legitim. Nur habe ich keine Antwort drauf. Ich persönlich frage mich, was in der Sommerpause passiert sein kann, dass zum einen Luhukay vom erfolgreichen 2.Liga System mit zwei Spitzen Abstand nimmt und zum anderen Leistungsträger der vergangenen Saison (Voigt, Rösler, Pauwee) vollkommen neben der Kappe stehen. Der Systemwechsel grundsätzlich ist ja noch mit Wohlwollen zu diesem Zeitpunkt nachvollziehbar, da Borussia durch den Aufstieg vom Favoriten zum Aussenseiter mutiert, was die Spielanlage konditioniert. Musste man vorher gegen tiefstehende und harte Mannschaften selber das Spiel machen, würde man jetzt von Mannschaften anderen Kalibers viel mehr beschäftigt werden. Nur für diesen Systemwechsel hätte man (natürlich jetzt auch im nachhinein gesehen) andere Transfers tätigen müssen. Ein Torwart, ein RV, ein richtig guter "6er" und eine richtig gute "9". Man vertraute aber den "Aufstiegshelden" und tätigte (zwar durchaus richtig, aber nachrrangig) Tranfers für die Zukunft.
Das Testspiel gegen Valencia war für mich spielerisch das Beste, was ich von der Borussia bis dahin in den letzten 10 Jahren gesehen habe. Auch wenn Valencia erst wenige Trainingseinheiten auf dem Buckel hatte hier nochmal die Aufstellung zur Erinnerung (4-2-3-1) Heimeroth – Ndjeng, Kleine, Daems, Voigt – Alberman, Svärd – Matmour, Baumjohann, Touma – Friend. 3:1 stand es mit dieser Elf zur Halbzeit, nach zig Wechseln am Ende 4:2. In meinen Augen zu jenem Zeitpunkt bis auf die RV-Position eine stimmige Aufstellung. Das Meyer bei verändertem Personal hierauf versucht zurückzugreifen, finde ich auch ok. Viele schreiben ja, dass es ständig zu Systemwechseln kommt und die Mannschaft vollkommen durcheinander ist. Ich glaube dem ist nicht so, denn im Grundsatz, und nur mit minimalen Variationen, spielen wir, wie du selbst auch sagst, seit Saisonbeginn so. Sind also quasi diesbezüglich eingespielt. Die Erfolglosigkeit ist meiner Meinung nach in der Ineffizienz Einzelner und nicht im System begründet.