Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Präsident, Sportdirektor, Trainer, Platzwart. Borussia Mönchengladbach - Macht euch Gedanken zum Verein!
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borussenmario
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von borussenmario » 05.02.2023 21:17

jehens77 hat geschrieben: 05.02.2023 21:01 Was wir aber in unserer Situation brauchen ist ein Sportdirektor, der sofort da ist und sicherstellen kann dass wir nicht den Anschluss zu den top 6-8 verlieren. Einer der die Telefonnummern von allen Spielerberatern seit Jahren hat, die persönlich gut kennt, einer der eine Vision vermitteln kann, der international bekannt ist als hungrig und einer der liefert. Wir haben stattdessen einen, der das Ganze jetzt erstmal lernt. Hoffentlich hat ihm da die Winterpause einen Lernprozess gebracht.

Nach Hütter und Rose und RB Kopie usw. habe ich die Nase erstmal voll von Visionen und Visionären. Es gäbe niemanden, der die letzten Jahre, leider geprägt genau von solchen "Visionären" wie dem neuen Dosendomteur, einfach so mal eben ausbügeln, liefern und Top 6-8 garantieren könnte. Das wäre nämlich so dermaßen unrealistisch, dass dieser Visionär wieder nur ein Blender sein könnte. Und genau solche haben uns letztendlich dahin gebracht, wo wir gerade stehen.
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HerbertLaumen
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von HerbertLaumen » 05.02.2023 21:23

Aderlass hat geschrieben: 05.02.2023 20:58Es wird die dritte Saison hintereinander sein, wo wir das internationale Geschäft verpassen.
Ja, ganz furchtbar, du solltest dein Geld zurückfordern.
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HerbertLaumen
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von HerbertLaumen » 05.02.2023 21:27

jehens77 hat geschrieben: 05.02.2023 21:01 Klar kann man die Negativbeispiele von Risiko rauspicken, seine Augen verschließen vor Realitäten im Fußball heute...
Gibt es denn ein Positivbeispiel, wo sich ein Bundesliga-Traditionsverein mit Investor dauerhaft auf den internationalen Plätzen etabliert hat? Und nein, WOB, LEV, Leipzig und Dortmund sind keine solchen Positivbeispiele.
Was wir aber in unserer Situation brauchen ist ein Sportdirektor, der sofort da ist und sicherstellen kann dass wir nicht den Anschluss zu den top 6-8 verlieren. Einer der die Telefonnummern von allen Spielerberatern seit Jahren hat, die persönlich gut kennt, einer der eine Vision vermitteln kann, der international bekannt ist als hungrig und einer der liefert.
Wer soll das sein?
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Aderlass
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von Aderlass » 05.02.2023 21:58

Warum sind sie das nicht? Wollte Eberl nicht auch einen Börsengang ins Auge fassen?
Na ja, und dass es bei Hertha nicht läuft, liegt das jetzt am Investor oder den handelnden Personen?
Augsburg macht sich ganz gut. Warte mal ab ob die nicht auch bald an uns vorbeiziehen.
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3Dcad
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von 3Dcad » 05.02.2023 22:18

Hertha: ganz klar die handelnden Personen, interne Machtkämpfe.
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von 3Dcad » 05.02.2023 22:21

Die DFL meint Anteile verkaufen mit langfristiger Partnerschaft über 20 Jahre. Invest nicht in Kader sondern Infrastruktur. Siehe hier: viewtopic.php?f=5&t=63980&p=4793641#p4793581

Finde ich besser wie das was Hertha gemacht. Soviel Geld auf einmal raushauen für den Kader war planlos.
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Aderlass
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von Aderlass » 05.02.2023 22:40

HerbertLaumen hat geschrieben: 05.02.2023 21:23 Ja, ganz furchtbar, du solltest dein Geld zurückfordern.
Genau diese Einstellung ist es, die den Karren an die Wand fährt. „Was soll‘s, dann halt wieder Mittelfeld. Und sollte es mal runter gehen, egal, Hauptsache wie bleiben uns treu.“
Hier muss mal wieder schleunigst Zug rein in den Bums hier. Denn denk ich an Frankfurt in der Nacht…
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von atreiju » 06.02.2023 07:54

HerbertLaumen hat geschrieben: 05.02.2023 21:27 Gibt es denn ein Positivbeispiel, wo sich ein Bundesliga-Traditionsverein mit Investor dauerhaft auf den internationalen Plätzen etabliert hat? Und nein, WOB, LEV, Leipzig und Dortmund sind keine solchen Positivbeispiele.
Für mich eine Form der Totschlag-Argumentation, es werden einfach mal vier Beispiele genannt, die einem nicht gefallen, weil der Investor und die Struktur einem nicht gefallen, von denen aber 3 dadurch so erfolgreich sind, dass sie quasi 50% der möglichen internationalen Plätze dauerhaft besetzen. Und damit uns nicht zur Verfügung stehen. Was an Dortmund und Bayer dabei so verwerflich sein soll, erschließt sich mir nicht. Und RB, ich hasse dieses Konstrukt auch, aber ich wette, dass die meisten Borussia-Fans es nach einigen Jahren bejubeln würden, wenn uns ein Investor zu einem dauerhaften Meisterschaftskandidaten und CL-Dauergast machen würde, noch dazu mit extrem hoher Fachkompetenz an entscheidenden Stellen und Funktionen, sowie einem Top-Scouting.

Dazu müsste man jedoch bereit sein, selber die eigenen festgefahrenen Vorstellungen und Ideale, die ich auch habe als Fan der frühen 70er, in Frage zu stellen und sich damit auseinandersetzen, ob der moderne und sich immer mehr in Richtung Professionalität und knallhartes Wirtschaftsunternehmen sich entwickelnde Profivereinsfussball nicht auch neues Denken erfordert.

Im übrigen ist gerade der FC Bayern der Verein in D, der schon sehr, sehr lange strategische Investoren hat und damit extrem erfolgreich ist. Frankfurt, Union und Freiburg sind auf unterschiedlichen Wegen dabei, sich im Bereich internationales Geschäft zu etablieren und uns zu überholen. Alle drei hatten übrigens ganz sicher in den letzten 6 Jahren deutlich weniger Geld und Etat insgesamt zur Verfügung als wir. Frankfurt dürfte uns jetzt erstmals überholen.

Wenn wir uns mal ohne Vorurteile und die Vergangenheit hochjazzende Träume und Vorstellungen eines "ehrlichen" und "nichtkommerziellen" Fußballs, den es einfach nicht mehr gibt, hinsetzen und die ökonomischen Strukturen in den wichtigsten Ligen analysiert, dann sind extreme Veränderungen überall deutlich erkennbar - hin zu Investoren, strategischen Partnern und externen Anteilseignern.

Jetzt können wir uns trotzig hinstellen und glauben, es wie bei Asterix machen zu können, nach dem Motto, der ganze erfolgreiche Weltfussball entwickelt sich in diese Richtung, nur das kleine, traditionelle Mönchengladbach bleibt sich treu und hält an alten Strukturen und Statuten fest. Klingt toll, nostalgisch, besonders, einfach als sympathischer Gegenentwurf, hat nur den Haken, wir haben keinen dauerhaft wirkenden Zaubertrank, den wir nutzen können um trotzdem mithalten zu können. Und die klaren Nehativbeispiele Schalke und Hertha beweisen nicht, dass es grundsätzlich falsch ist, sondern nur, WIE man es nicht machen sollte, gibt mehr Beispiele, die profitiert haben.

Und was unsere Verantwortlichen betrifft, einschließlich Herrn Virkus, der leider das Pech hat, in einer extrem schwierigen und verfahrenen Situation auch noch sehr überraschend die Verantwortung Schultern zu müssen, so sind das sicher gestandene und ehemals oder noch erfolgreiche Personen, aber aus meiner Sicht in ihrem ökonomischen Denken und ihrer Fussballphilosophie, was Traditionen betrifft und nicht Entwicklung, in den 90er Jahren stehen geblieben.

Schön auch, dass hier etliche User stolz sind, dass wir die Coronazeit ohne fremde Hilfe (Staat oder Investoren) überstanden haben. Nüchtern muss ich jedoch feststellen, dass dies uns Substanz, Kapital, Liquidität und auch Wettberbsfähigkeit gekostet hat und unsere Position in der Liga, aber auch im Bewerb mit ausländischen Vereinen, massiv geschwächt.

Ich bin selber Traditionalist und mir gefallen all diese Entwicklungen und kommerziellen und strukturellen Veränderungen im Fußball auch nicht wirklich. Wie im normalen Wirtschaftsleben gilt aber wohl leider auch im Fußball immer mehr der Grundsatz:
Gehe mit der Zeit oder du gehst mit der Zeit,sprich, wer sich nicht den Veränderungen stellt und die notwendigen Schritte mitgeht, der verschwindet im unbedeutenden Niemandsland. Keine schöne Vorstellung, aber bittere Realität.

Wie oft habe ich hier gelesen, dass intern die Probleme doch garantiert von den Verantwortlichen knallhart angesprochen und gegen gesteuert wird. Wenn wir ehrlich sind, seit der Saison 16/17 sehen wir fast Jahr für Jahr die gleichen Probleme, haben die gleichen Themen, was Mentalität, Entwicklung, Einstellung, Tempo, Passgenauigkeit etc. betrifft und wenig bis nichts hat sich geändert. Spricht das wirklich für eine knallharte interne Analyse und den Mut zur Veränderung und konsequentem Handeln. Ausnahme war die erste Rosesaison, ausgerechnet die,nach der jedoch Eberl seine größten Fehler gemacht hat, vor der Saison durch das krampfhafte Zusammenhalten des Kaders um jeden Preis und in der Saison lm Umgang mit Roses Spielchen.

By the way, wir wurden seit 2016 9.,9., 5. (Nachdem wir an Spieltag 20 auf Platz 2 mit 10 Punkten Vorsprung auf Platz 5 waren), 4., 8., 10. Und diese Saison wohl auch eher 8.-12. Nüchtern betrachtet, angesichts des 5. oder 6.höchsten Etats der Liga in dieser Zeit eine eher unterdurchschnittliche Bilanz.

War jetzt sehr lang, aber ein guter Freund bot mir gestern eine Wette an, dass Gladbach in den nächsten 5 Jahren ansteigt. Ich habe nicht dagegen gehalten und das hat sehr weh getan.
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HerbertLaumen
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von HerbertLaumen » 06.02.2023 08:32

Aderlass hat geschrieben: 05.02.2023 21:58Warum sind sie das nicht?
Wurde hier schon xmal erklärt.
Wollte Eberl nicht auch einen Börsengang ins Auge fassen?
Der DFB hätte uns sicher nicht so nachsichtig behandelt.
Na ja, und dass es bei Hertha nicht läuft, liegt das jetzt am Investor oder den handelnden Personen?
Hertha, HSV, Stuttgart, H96, die Liste ist schon lang.
Warte mal ab ob die nicht auch bald an uns vorbeiziehen.
Ja, warte mal ab.
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von HerbertLaumen » 06.02.2023 08:33

Aderlass hat geschrieben: 05.02.2023 22:40 Genau diese Einstellung ist es, die den Karren an die Wand fährt.
Genau, einfach dem Fan nach dem Maul reden, dann klappt es auch mit den Titeln :daumenhoch:
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von mojo99 » 06.02.2023 08:39

Meiner Meinung nach, versucht man mit den Konzepten von gestern die Herausforderungen von morgen zu bestreiten. Diese Konzepte waren vor ein paar Jahren ja auch sehr erfolgreich, aber es hat sich, besonders durch die Coronakrise, vieles verändert, was heute nicht mehr so funktioniert. Bestes Beispiel was passiert, wenn man zu sehr auf Stallgeruch, interne Lösungen und alte Konzepte setzt ist für mich Werder Bremen, denn Borussia und Werder sind sich doch in vielen Dingen sehr ähnlich.
Ich halte es nach wie vor für einen Fehler, dass man nach der Ära Eberl auf die bequeme interne Lösung gesetzt hat und sich keine Expertise von außen in den Verein geholt hat.
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von BurningSoul » 06.02.2023 08:54

Am ehesten könnte ich mir ein Konzept wie in München vorstellen. Der Verein gründet eine AG (ohne an der Börse gehandelt zu werden, anders als in Lüdenscheid) und kann beispielsweise 10% der AG-Anteile an langjährige und verlässliche Partner verkaufen, z.B. Puma. Die zahlen dann für 10% eine bestimmte Summe, bekommen vielleicht noch einen Platz im Präsidium angeboten. Natürlich nicht als Präsident, aber eine Position darunter mit drei, vier anderen kompetenten Menschen. Da wäre eine Verjüngung sowieso von Nöten und wirtschaftliche Kompetenz könnte man sicherlich auch gebrauchen, wenn Rolf Königs sein Amt irgendwann übergibt.

Der Verein müsste seine Seele nicht verkaufen, würde sich nicht in totaler Abhängigkeit eines Investors begeben, hätte jedoch trotzdem finanziellen Spielraum bekommen und wäre auf dem Transfermarkt handlungsfähiger.
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von borussenmario » 06.02.2023 10:01

Davon kannste dir dann einen Stürmer kaufen, aber keinen mit eingebauter Torgarantie, und hoffen, dass er einschlägt. Die Anteile und entsprechende Gewinne sind aber für immer weg. Der Unterschied zwischen Borussia und Bayern ist halt, wenn die 10% verkaufen, sind das wohl irgendwas um die 130 Millionen, bei uns eher um die 20 Millionen.
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von mojo99 » 06.02.2023 10:31

Aber auch die Bayern haben sich den Wert ihrer Anteile entsprechend über viele Jahre erarbeitet. Irgendwie muß man ja mal anfangen. Es ist doch letztlich eine Abwägungssache, wie viel will ich abgeben und was ist der Mehrwert den ich dafür bekomme. Die Bayern würden nie so einen Deal wie Hertha machen.

Wenn jetzt Puma, um beim Beispiel zu bleiben, 10% hält, die aktuell 20 Millionen wert wären, ist es auch im Interesse Pumas daraus 130 Millionen zu machen. Entsprechend würde auch die Bereitschaft steigen working capital zu Investieren.
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von BurningSoul » 06.02.2023 10:43

Natürlich nur für eine vernünftige Summe. 130 Mio könnten wir für 10% sicherlich nicht fordern, aber einen Ausverkauf im Sinne von 20 Mio wäre natürlich auch viel zu wenig. Borussia ist einer der größten Vereine der Liga und entsprechend müsste man schon nicht ganz auf Bayern-Niveau bieten, aber zumindest im Bereich von 3/4.
Mehr als 25% sollte man als kluger Verein sowieso nicht verkaufen. Ab 25,1% dürften die Investoren (wenn sie sich z.B. zusammenschließen) Entscheidungen blockieren.

Aber auch da muss man sehr vorsichtig sein. Wenn andere Vereine wüssten, dass wir beispielsweise 80 Mio durch den Anteilverkauf bekommen haben, müsste man selbst für einen Spieler, der nur geradeauslaufen kann, ohne dass er stolpert, schon x% mehr zahlen. Der Verein ist schließlich zu Geld gekommen und wenn Borussia Interesse hat, wollen die abgebenden Vereine natürlich auch etwas vom Kuchen haben. Als Verein muss man da auch konsequent bleiben und im vernünftigen Rahmen wirtschaften und die beispielhaften 80 Mio nur anfassen, wenn es absolut notwendig ist. Und diese Konsequenz haben viele "neureiche" Vereine eben nicht, sondern verprassen es teilweise in einem oder zwei Transferperioden.

Das Konzept wäre am ehesten das, was ich mir vorstellen könnte, was bei uns passen könnte. Sofern wir die richtigen Partner und Angebote bekommen. Allerdings würde ich auch nicht alle Anteile sofort verkaufen. Vielleicht 5% am Anfang, 40 Mio bekommen und damit ehrlich und vernünftig arbeiten. Wenn man merkt, dass die 40 Mio nach Jahren nicht geholfen haben, dann würde ich es auch dabei belassen und keine Anteile mehr verkaufen. Siehe Hertha. Am Anfang bekamen sie glaube ich knapp 200 Mio, haben nichts vernünftiges gemacht und später gab es noch einmal 70 Mio oben drauf. Auch das hat völlig überraschend nicht funktioniert. Wenn es hingegen funktioniert, dann könnte man überlegen, ob man nicht noch weiter 5% verkauft. Dann aber zu einem höheren Preis, weil man vorher erfolgreicher gearbeitet hat.

Kurzfristig dürfte aber auch das kein Thema werden. Wenn die Einnahmen stabil bleiben, werden wir (wie vor Corona) einen Transferrahmen von 10 bis 15 Mio haben. Damit muss man einige Baustellen schließen. Bekommt man ein sehr gutes Angebot für Koné, hat man vielleicht bis zu 40/45 Mio mehr, die man investieren kann. Dafür muss man aber dann auch den stabilsten Leistungsträger im Zentrum ersetzen. 50 bis 60 Mio klingt dann super. Dafür braucht man dann aber einen Back-Up hinter Netz, zwei Stürmer, frisches Blut im Mittelfeld, eventuell einen Ersatz für Stindl (wenn man nicht auf Wolf oder Plea setzt), echte Flügelspieler, damit wir auch wieder über die Außen spielen können.
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von ewigerfan » 06.02.2023 10:57

atreiju hat geschrieben: 06.02.2023 07:54
Und was unsere Verantwortlichen betrifft, einschließlich Herrn Virkus, der leider das Pech hat, in einer extrem schwierigen und verfahrenen Situation auch noch sehr überraschend die Verantwortung Schultern zu müssen, so sind das sicher gestandene und ehemals oder noch erfolgreiche Personen, aber aus meiner Sicht in ihrem ökonomischen Denken und ihrer Fussballphilosophie, was Traditionen betrifft und nicht Entwicklung, in den 90er Jahren stehen geblieben.
Bei allem Verständnis für den derzeitigen Frust, aber diese Aussage finde ich unverschämt. Du weißt weder, was intern geplant und besprochen wird, noch weißt Du etwas über die Personalplanungen.

Roland Virkus spricht sehr oft von Skills, die man hinzunehmen wird und die der derzeitigen Mannschaft fehlen. Glaubst Du wirklich, dass unsere Vereinsführung zufrieden ist mit dem, was sie da sieht?

Dann verstehe ich das mit den 90ern auch nicht, wo unsere Entwicklung denn nun genau stehen geblieben ist. Spielerisch, taktisch? Wie meinst Du das genau?

Wir haben einen sehr schweren Fehler gemacht und Max Eberl zum Alleinherrscher über das sportliche gemacht, ich glaube nicht, dass uns das nochmal passieren wird.

Schön auch, dass hier etliche User stolz sind, dass wir die Coronazeit ohne fremde Hilfe (Staat oder Investoren) überstanden haben. Nüchtern muss ich jedoch feststellen, dass dies uns Substanz, Kapital, Liquidität und auch Wettbewerbsfähigkeit gekostet hat und unsere Position in der Liga, aber auch im Bewerb mit ausländischen Vereinen, massiv geschwächt.
Kurzfristig sicherlich, aber langfristig ist die Planung intakt. 2029 ist das Stadion abbezahlt und jeder eingenommene Cent geht in die Kasse. Frag mal in Köln und Co., wo jährlich fette Pachten bezahlt werden müssen. Und das haben wir geschafft, ohne dass ein Brausenhersteller, ein Pharmariese, ein die Kundschaft betrügender Autohersteller oder ein Softwaremagnat gratis eine Arena hingestellt haben.

Noch sind wir einer der größten Sportvereine der Welt, für Untergangsstimmung ist es deutlich zu früh.
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von borussenmario » 06.02.2023 11:01

BurningSoul hat geschrieben: 06.02.2023 10:43 Das Konzept wäre am ehesten das, was ich mir vorstellen könnte, was bei uns passen könnte. Sofern wir die richtigen Partner und Angebote bekommen. Allerdings würde ich auch nicht alle Anteile sofort verkaufen. Vielleicht 5% am Anfang, 40 Mio bekommen und damit ehrlich und vernünftig arbeiten.
Sorry, aber ich finde das völlig unrealistisch. Ich habe jetzt nicht allzu viel Plan von Investition in Konzerne, aber wenn Bayern mit einem Unternehmenswert von 1,3 Milliarden Euro von der Allianz 110 Millionen für 8, irgendwas Prozent Anteile bekommt, dann entspricht das auch ziemlich genau den 8 Prozent vom Unternehmenswert. Und das als Zugpferd und big player des Fußballs in Deutschland wie international.

Borussias Unternehmenswert liegt bei etwa 200 Millionen, da sind 5% gerade mal 10 Millionen. Wer würde denn da das 4-fache für Anteile bezahlen, das macht doch kein einziges halbwegs seriöses Unternehmen. Oder habe ich da irgendwo einen Denkfehler?
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von jehens77 » 06.02.2023 12:12

atreiju hat geschrieben: 06.02.2023 07:54 Dazu müsste man jedoch bereit sein, selber die eigenen festgefahrenen Vorstellungen und Ideale, die ich auch habe als Fan der frühen 70er, in Frage zu stellen und sich damit auseinandersetzen, ob der moderne und sich immer mehr in Richtung Professionalität und knallhartes Wirtschaftsunternehmen sich entwickelnde Profivereinsfussball nicht auch neues Denken erfordert.

...

Und was unsere Verantwortlichen betrifft, einschließlich Herrn Virkus, der leider das Pech hat, in einer extrem schwierigen und verfahrenen Situation auch noch sehr überraschend die Verantwortung Schultern zu müssen, so sind das sicher gestandene und ehemals oder noch erfolgreiche Personen, aber aus meiner Sicht in ihrem ökonomischen Denken und ihrer Fussballphilosophie, was Traditionen betrifft und nicht Entwicklung, in den 90er Jahren stehen geblieben.

...

Ich bin selber Traditionalist und mir gefallen all diese Entwicklungen und kommerziellen und strukturellen Veränderungen im Fußball auch nicht wirklich. Wie im normalen Wirtschaftsleben gilt aber wohl leider auch im Fußball immer mehr der Grundsatz:
Gehe mit der Zeit oder du gehst mit der Zeit,sprich, wer sich nicht den Veränderungen stellt und die notwendigen Schritte mitgeht, der verschwindet im unbedeutenden Niemandsland. Keine schöne Vorstellung, aber bittere Realität.
Das fasst perfekt zusammen, was ich sagen wollte.

Zu den anderen Vereinen:
Frankfurt hat sich auf einen Unternehmenswert von 440M gemausert. Mit sehr viel Hilfe von aussen und einer sehr modernen Ausrichtung. Die haben ihre eigene Tech Firma, die profitabel ist und Geld in den Verein bringt.
Union Berlin hat einen Investor, der das alles langsam hochgefahren hat.
Augsburg hat einen US Investor jetzt und war dadurch in der Lage, all diese Transfers zu machen.
Bayern hat auch nicht erst bei deren derzeitigem Unternehmenswert angefangen mit den Veräusserungen der Anteile.
Als Dortmund an die Börse ging, war man im Vorjahr graue Maus im Mittelfeld und dann 4.

Zeiten ändern sich und Corona hat diese Entwicklung ja sogar noch maximal beschleunigt. Wir haben durch Corona das ¨fettverloren, was wir uns vorher angefressen hatten. Schwupp, weg. Unmittelbar danach geht bei uns alles bergab. Wir können nun wieder in die Tretmühle und das selbe Fettpolster vielleicht (!), mit ganz viel Glück (!) eventuell in 7,8,9 Jahren erreichen. Klar, kann man machen. In diesem Fall ist für mich aber ¨Man bleibt sich treu¨ hier ein Synonym für ¨man gibt sich auf. Denn meines Erachtens ist das Risiko von diesem Punkt eben nicht mehr erfolgreich zu sein und stattdessen mehr auf Liga 2 zu schauen sehr, sehr gross. Erheblich grösser als das Risiko, wenn man sich nach modernen Lösungen umschaut, die den Zeichen der Zeit erheblich mehr entsprechen.

Virkus is stellvertretendes Sinnbild für diese Situation. Für mich persönlich waren beide Transferperioden nicht erfolgreich genug. Das Risiko steigt von Woche zu Woche, dass man nun wirklich alles verliert was man sich aufgebaut hat. Man hat sich aber für jemanden entschieden, der die Philosophie der 2000er und 2010er Jahre verkörpert, anstatt sich jemanden an Bord zu holen, der mehr für die Zukunft steht.
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BurningSoul
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von BurningSoul » 06.02.2023 12:16

@Mario: Wahrscheinlich nicht, aber das wäre ein Preis, bei dem man es rechtfertigen könnte. Für 10 Mio 5% Anteile dauerhaft verkaufen wäre natürlich sinnlos, weil man damit mit viel Scouting einen guten Spieler finden kann. Das ist quasi nichts womit man langfristig etwas erreichen kann und eine positive Entwicklung fördern könnte. Aber das ist sicherlich kein Thema für die nächste Transferperiode. Selbst wenn das Thema irgendwann zur Debatte stünde, man bräuchte sicherlich auch eine längere Vorarbeit, damit man die benötigte Mehrheit bei der JHV bekommt.

Aktuell sollten wir uns lieber mit dem Ist-Zustand beschäftigen und hoffen, dass Virkus, Korell, Schippers und Co den dringend benötigten Umbruch schon im Sommer in die Wege leiten kann. Selbst unter schwierigen Bedingungen. Dann müssen eben kreative Lösungen her. Seien es Spieler aus der zweiten Liga, bei denen man das Gefühl hat, dass sie "zu gut" dafür geworden sind oder eben Spieler aus der zweiten Reihe anderer Vereine, die dort aufgrund der Bedingungen/Trainer einfach nicht "funktionieren". Bei denen man grundsätzlich aber das Gefühl hat, dass sie mit ihren Fähigkeiten weiterhelfen können.

Die Philosophie der 2000er? Bitte nicht. Große Namen, wenig Leistung und KaDeWe mit Hochstätter und Panders. Das war gruselig. Absolut nicht mit der jetzigen Situation zu vergleichen.
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Re: Geschäftsführer/Sportdirektor Roland Virkus

Beitrag von Kampfknolle » 06.02.2023 13:03

mojo99 hat geschrieben: 06.02.2023 08:39
Ich halte es nach wie vor für einen Fehler, dass man nach der Ära Eberl auf die bequeme interne Lösung gesetzt hat und sich keine Expertise von außen in den Verein geholt hat.
:daumenhoch:
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