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von Favre-Beobachter » 02.02.2013 21:04
Favre Er ist jung und muss sich an das Tempo in der Bundesliga gewöhnen – bei der Ballannahme, im Denken. Aber er hat etwas, er kann das schaffen.
Also.
Erstens: Das Tempo im Pass-Spiel gehört in diesem Zusammenhang nicht zu den Basics. Will heissen: Bei einem gewissen Talent ist es bloss Gewöhnungssache.
Zweitens: Xhaka hat mehr Tempo im Pass-Spiel als Marx, Nordtveit, Rupp, Herrmann, usw. Das Problem ist mMn völlig offensichtlich, dass er den einfachen Pass scheut. Er hält lieber länger den Ball um etwas gewagteres zu machen, bzw er nimmt den Ball so an dass er etwas nach vorne machen kann, selbst wenn es keine Möglichkeit dafür gibt, anstatt den Ball so anzunehmen, dass er den sicheren Pass spielen kann. In der Schweiz hatte das weniger Konsequenzen als hier wo schneller und stärker gepresst wird. Im Endresultat ist das dann auch fehlendes Tempo. So manifestiert sich das zumindest. Wenn man das aber mit den Momenten im Spiel vergleicht, wo dieser spezielle Pass sich wirklich anbietet, und wo Xhaka dann wirklich schnell und technisch sauber den Pass spielt, dann sollte klar werden, dass es bei ihm schon jetzt nicht grundsätzlich an Tempo im Pass-Spiel fehlt. Es ist eher seine etwas fehlende Begeisterung für das Einfache, für den grauen Alltag, wo er hinter Marx zu stellen ist. In Favres System ist diese Eigenschaft bei einem 6er aber ein absolutes Muss. Und da Xhaka weder 10er noch Aussenspieler ist, muss er hinten anstehen, selbst wenn Marx sich verletzt. Ein kleiner Tipp dazu: Favre mag keine Spieler die es zwar können aber die seine Vorgaben nicht umsetzen. Es ist einfach auch ein kleineres Drama: Das Spiel gegen Fenerbahce hat eigentlich gezeigt, dass Xhaka umgedacht hat, aber ich kann mir gut vorstellen, wie Xhaka im Trainingslager Favre von seinen Fähigkeiten überzeugen wollte, und wieder überpowert hat, und das Einfache scheute. Ist zwar alles ins Blaue geraten. Aber ich kenne Favre und Xhaka, wenn auch nicht persönlich, beide trotzdem schon ein Weilchen.