André Schubert
Re: Cheftrainer André Schubert
Das habe ich auch so gesehen.
Es wirkte, als hätten alle an der Situation beteiligten Borussen sich gedacht "Ah, der "X" kriegt den Ball schon...".
Daher irgendwie nur halbe Kraft und am Ende hamse gestaunt, dass der Mainzer mit dem Ball mal eben 35-40 m gemacht hat.
Nunja, das zeigt ja ganz klar, dass die Absprache und das Selbstverständnis noch ausbaufähig sind.
Wird schon.
Es wirkte, als hätten alle an der Situation beteiligten Borussen sich gedacht "Ah, der "X" kriegt den Ball schon...".
Daher irgendwie nur halbe Kraft und am Ende hamse gestaunt, dass der Mainzer mit dem Ball mal eben 35-40 m gemacht hat.
Nunja, das zeigt ja ganz klar, dass die Absprache und das Selbstverständnis noch ausbaufähig sind.
Wird schon.
Re: Cheftrainer André Schubert
Wusste nicht genau wo ich das hinschreiben sollte, deshalb hier:
Ob wir vielleicht an Ihm dran waren als U23 Trainer anstelle von Schubert?
quelle:spox.comRuthenbeck: Es gab zahlreiche Dinge, die damals interessant für mich klangen. Als das Angebot aus Fürth kam, fuhr ich einfach mal dorthin, um es mir anzuhören. Die 2. Liga wollte ich eigentlich nicht mehr, stattdessen führte ich einige Gespräche, um als Coach bei U23-Teams von Bundesligisten einzusteigen. Da waren sogar Champions-League-Teilnehmer dabei. Doch ich fing in Fürth sofort Feuer und wäre nach dem Gespräch dort auch ziemlich enttäuscht gewesen, wenn ich nicht den Zuschlag erhalten hätte.
Ob wir vielleicht an Ihm dran waren als U23 Trainer anstelle von Schubert?

- KommodoreBorussia
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Re: Cheftrainer André Schubert
"Wir wollen möglichst hinten zu Null spielen. Dann haben wir mindestens einen Punkt sicher. Und vorn sind wir immer für ein Tor gut, auch wenn es nun in Mainz nicht so geklappt hat."
Martin Hinteregger in der "Rheinischen Post"
Sehr gut. Das wird sicher auch im Training allgemeines Thema gewesen sein. Bin wieder optimistisch.
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- WinnieHannes
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Re: Cheftrainer André Schubert
Genau so sehe ich das auch. Nicht umsonst ist der gefährlichste Moment immer derjenige, der unmittelbar nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung entsteht. Da sind sogar die Bayern, Barca und Real anfällig. Warum? In der Vorwärtsbewegung verfolgen alle Spieler die offensiven Laufwege. Für die AV heißt meistens, dass sie möglichst schnell in die Außenpositionen ca. 5-10 m hinter der Mittellinie (in des Gegners Hälfte) gelangen, um dort anspielbar zu sein und Druck aufzubauen. Wenn nun in genau dieser Phase ein Ballverlust passiert, sind diese Spieler meist noch auf dem Wege nach vorne, dass Umschalten dauert (zuerst im Kopf, dann in den Beinen). Hier entsteht das potentielle Gegentor.antarex hat geschrieben:Ich denke Wendt hat sich bei Ibos Angriffsversuch in eben jenen eingeschaltet. Beim Ballverlust wird er einen Moment gezögert haben ob der Ball nicht doch noch zurückerobert wird. Zumal ja in Ballnähe auch viele eigene Leute waren.
Deshalb sind die wichtigsten Spieler in einem solchen Falle diejenigen, die in unmittelbarer Nähe des Ballverlusts sind. Diese müssen (idealerweise als Pärchen) den ballgewinnenden Gegenspieler sofort unter Druck setzen, in dem sie:
- seine offensiven Laufwege zustellen
- durch aggressives Angehen offensive Passwege zustellen und kontrollierte Bälle lang nach vorn unterbinden.
Wenn die sofortige Ballzurückgewinnung nicht klappt, muss zumindest die schnelle Offensivaktion des Gegners unterbunden und er zum Rückpass gezwungen werden, sodass die defensive Grundordnung - insbesondere die gegenüberliegenden Außenpostionen - wieder eingenommen werden können.
Das ist das A und O - alles andere ist sekundär. Eines unseres Probleme (v.a. gegen Dortmund) war ja, dass wir bei Ballverlust durch lange, diagonale Pässe des Gegners auf unsere gegenüberliegende Verteidigungsseite unter Druck gekommen sind, weil die AV nicht schnell genug zurück kommen können. Das ist aber in diesem System nun mal das Risiko. Verhindern kannst du das nur, wenn du auch bei eigenem Ballbesitz 5-6 Spieler hinter dem Ball hältst, was jedoch sehr langweilig sein kann und auch keine Garantie auf Erfolg ist - 2012/13 haben wir so gespielt - langweilig und statisch - aber risikoarm und kalkulierbar. Damit werden wir sicher 8. -12., für mehr wird das wahrscheinlich nicht reichen.
Heißt: Wenn wir die AV bei Ballbesitz vor ziehen (was ich richtig finde, nur so werden wir besser) müssen die 2-3 Spieler in Ballnähe bei Ballverlust sehr schnell und richtig reagieren (im Übrigen das Geheimnis von Klopp in seinen beiden Meisterjahren beim BVB). Klappt das nicht, wird es schwierig. Natürlich kann Wendt evtl. schneller zurück sein. Oder er rückt ein und macht die Aussenseite auf (was aber gegen Dortmund oft das Problem war). Das sind aber alles Folgeprobleme, die aus meiner Sicht nicht ursächlich sind. Es wird immer länger dauern, den Ballverlust zu realisieren und sich nach hinten zu orientieren als umgekehrt.
Insofern aus meiner Sicht alles gut und gegen Mainz auch okay mit der Ausnahme, dass sich v.a. Nordveidt, aber auch Stindl falsch verhalten haben. Das ist aber keine Systemfrage. Die Grundlage meiner Kritik am Defensivverhalten war, dass Schubert meines Erachtens auf die am Ende der Vorrunde ja hier richtigerweise als Erklärungen aufgeführten Gründe (Verletzungen, Kräfteverschleiß,...) nicht reagiert und defensiver hat spielen lassen. Das er jetzt, wo die Kräfte wieder da sein sollten und die Qualität der Gegner (Ausnahme BVB) überschaubar ist, wieder offensiver spielen lässt, finde ich richtig. Wenn nicht jetzt wann dann? Nur müssen die Spieler dass dann auch umsetzen. Und es darf nicht so ein extremes Abschlusspech wie in Mainz dazu kommen.
Re: Cheftrainer André Schubert
KommodoreBorussia hat geschrieben:"Wir wollen möglichst hinten zu Null spielen. Dann haben wir mindestens einen Punkt sicher. Und vorn sind wir immer für ein Tor gut, auch wenn es nun in Mainz nicht so geklappt hat."
Martin Hinteregger in der "Rheinischen Post"
Sehr gut. Das wird sicher auch im Training allgemeines Thema gewesen sein. Bin wieder optimistisch.
der Trainer sagte vor nicht allzu langer zeit, dass wir lieber 4:3 gewinnen als 1:0, passt irgendwie nicht zusammen
Re: Cheftrainer André Schubert
für mich hatte nordi da nichts zu suchen da schon 2-3 Mann dem Spieler dran war. clemes konnte in dem Raum angespielt werden der eigentlich durch nordi hätte gesichert werden müssen. das war der defensive clou schuberts. nachdem wir diesen raum schon gegen Dortmund wenig Pressens zeigten stellte er nordi zwischen die 4 er ketten um diesen abzudecken. es sind einige fahler gemacht worden und Schubert hat es auch gut erklärt. entweder den Spieler nach außen drängen( vor allem zu zweit) oder faul spielen. dazu noch nordi der dort nicht hingehörteAlanS hat geschrieben:Das ist mir nun wirklich zu einfach! Ich habe nun mehrere detaillierte Szenen geschildert, in denen Spieler von uns mMn falsch stehen oder falsch laufen. Da ist es mir echt zu einfach, dass mit einem "wir standen defensiv viel besser. Auch bei dem Tor geb ich dir Recht." wegzuwischen. Ich hätte jetzt wirklich gerne Antworten/Resonanzen, die sich auf meine Aussagen, die ich mit dem Video unterstützt habe, beziehen.
@Leipner
er sagte das noch viel schlimmer " dann müssen wir eben ein Tor mehr schießen mit einem lächeln.
@ WinnieHannes
bei barca unter pep gab es eine 5 sek (oder waren es 3) Regel wenn bei Ballverlust nach 5 sek pressing der ball nicht zurückerobert wurde, ging man in den geordneten verteidigungs- Modus. ich glaube das es bei Dortmund ähnlich war
Re: Cheftrainer André Schubert
Seine Philosophie ist bestimmt nicht in Stein gemeißelt.Leipner hat geschrieben: der Trainer sagte vor nicht allzu langer zeit, dass wir lieber 4:3 gewinnen als 1:0, passt irgendwie nicht zusammen
Ging es nach den fünf Pleiten zu beginn der Saison darum eine Aufholjagd zu starten kann man das als außerordentliche Situation bezeichnen, in der die Dringlichkeit den letzten Platz zu verlassen vieles leichter gemacht hat. Oben angekommen hatten wir dann ein herrliches "Hinrundenfinale" mit den anderen Wettbewerben, haben uns dort auch gut verkauft, aber sind ausgeschieden.
In der Liga kann man nicht ausscheiden, aber absteigen. Aus Regionen oder ganz.
Jetzt kann man nicht mehr so tun als würden wir ganz unten stehen und irgendeine künstliche Aufgeregtheit an den Tag legen. Insofern muss nun langsam Stabilität hinein. Ich denke das haben alle mitbekommen. Zumal ich euphorischen Angriffsfussball für Verletzungen mitverantwortlich mache. Dann lieber alle an Bord haben und geschmeidig den Stiefel runterspielen und an Passgenauigkeit und Taktik arbeiten, als jedesmal sechs Monate warten bis ich wieder meine Lieblingself zusammenhabe.
Re: Cheftrainer André Schubert
Passt schonnn...Leipner hat geschrieben: der Trainer sagte vor nicht allzu langer zeit, dass wir lieber 4:3 gewinnen als 1:0, passt irgendwie nicht zusammen

Derweil erläuterte André Schubert seine Definition für ‚Spektakel‘: »Eigentlich wollen wir vorne ganz viele Tore machen und hinten keine bekommen. Das hat auch über ein paar Spiele sehr gut funktioniert. Weil wir auf eine bestimmte Art und Weise gespielt haben, für die wir aber eine körperliche und geistige Frische brauchen, die uns irgendwann auch aufgrund der vielen Verletzten ein bisschen abhandengekommen ist. Und dann spielst du nicht mehr so gutes Gegenpressing, du lässt mehr zu und bekommst mehr Gegentore. Dadurch werden die Spiele offener und es gibt mehr Spektakel. Für die Zuschauer toll, für uns nicht. Unser Ziel für die Zukunft wird sein, dass der Gegner kein Tor schießt und wir möglichst viele. Aber es ist richtig: Wir wollen lieber 3:2 als 1:0 gewinnen«.
Quelle: Torfabrik.de
Re: Cheftrainer André Schubert
das klingt alles nicht verkehrt, aber zusammen passen die Aussagen doch trotzdem nicht. Hinteregger sagt "Wir wollen möglichst hinten zu Null spielen", Schubert sagt, lieber 3:2 als 1:0. Ist ja auch kein Drama und das ein Abwehrspieler mehr wert legt auf die 0 hinten ist auch nur verständlich.
Und natürlich wollen wir alle, dass Gladbach möglichst viele Tore schießt und gar keins bekommt, es geht mir um die Philosophie, wie wir Fußball spielen werden. Hintereggers Aussage klingt so, als würden wir die Defensive priorisieren, Schuberts Aussagen klingen so als würden wir die Offensive priorisieren, wobei er natürlich an einer Balance arbeitet, aber eben auch mit Schwerpunkten.
Soll auch keine Kritik sein, auch wenn ich die defensivere Ausrichtung bevorzuge, der Trainer muss entscheiden wie gespielt wird und dabei eben auch auf seine eigenen Stärken setzen. Wenn er ohne Überzeugung Favre's System spielen lassen würde, wäre das wahrscheinlich deutlich schlechter als sein Offensivfußball, von dem er überzeugt ist.
Und natürlich wollen wir alle, dass Gladbach möglichst viele Tore schießt und gar keins bekommt, es geht mir um die Philosophie, wie wir Fußball spielen werden. Hintereggers Aussage klingt so, als würden wir die Defensive priorisieren, Schuberts Aussagen klingen so als würden wir die Offensive priorisieren, wobei er natürlich an einer Balance arbeitet, aber eben auch mit Schwerpunkten.
Soll auch keine Kritik sein, auch wenn ich die defensivere Ausrichtung bevorzuge, der Trainer muss entscheiden wie gespielt wird und dabei eben auch auf seine eigenen Stärken setzen. Wenn er ohne Überzeugung Favre's System spielen lassen würde, wäre das wahrscheinlich deutlich schlechter als sein Offensivfußball, von dem er überzeugt ist.
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Re: Cheftrainer André Schubert
Das geht irgendwie gegen meine Mentalität. Hauptsackphe ankommen, aber dann lieber mit stau und zwischendurch Vollgas als gesichert durch fahren.
Re: Cheftrainer André Schubert
Ich würde lieder 5:0 als 3:2 gewinnen.. Also los Jungs
Ne im Ernst, auf die Aussage sollte man eigentlich nicht viel Wert legen. Es ist ja lediglich nur eine Phrase um auszudrücken, dass man offensiv und attraktiv spielen will. Schubert weiß selber ganz genau, dass Gladbach nicht jedes Spiel 3 Tore schießen kann und wird, und dass 2 Gegentore pro Spiel auf lange Sicht definitiv zu viel sind.

Re: Cheftrainer André Schubert
@Winnie @ironie @FürImmer @antarex
Danke für die tollen Antworten
Endlich wieder Futter!
(2)Das ist auch meine Erklärung. Wendt spekuliert auf eine Balleroberung und möchte sich für einen Gegenangriff einen Vorteil verschaffen.
Sorry, aber das darf er einfach nicht! Das ist in dieser Situation genau mein Vorwurf an ihn. Das sind dann nämlich genau die Gründe, warum ein Gegenpressing nicht perfekt funktioniert!
Unsere Absicherung nach hinten war beim Gegentor lückenhaft - ist ja ganz offensichtlich. Einen Beitrag dazu leistete Oscar.
Der größte Schnarcher in dieser Gegentordiskussion ist nach nochmaliger Betrachtung für mich jener von mir immer noch nicht erkannte Spieler, der zu Beginn der Aktion im Mittelkreis steht. Auch der hätte für nötige Absicherung vor dem Tor sorgen können. Er beteiligt sich gar nicht, trabt anteilnahmelos und langsam nach hinten. Mit geistiger Frische und entsprechendem Lauftempo hätte er den Raum vor dem 16er und den Passweg zu Clemens zustellen können (= Tempo im Sinne Favres: schnell sein im Kopf und in der Handlung).
Ähnlich Wendt. Er hat da nicht nach vorne zu spekulieren! Er muss unbedingt Clemens im Auge haben und ihm frühzeitig den möglichen Laufweg, den Clemens dann tatsächlich nahm, möglichst abschneiden/zustellen. Immerhin ist er ja LV, ein Defensiver!
Und jetzt kommen die anderen, entfernteren Mitspieler auf den Plan: zwei von den unseren haben den Knall gar nicht oder zu spät gehört und somit die Pressingsituation zerstört.
Gegen Dortmund die Fehler waren doch auch nicht anders, als der gegen Mainz. MMn lag es auch gegen Dortmund nicht an dem so starken Gegner, sondern an den falschen Laufwegen, die man gemacht hat - und mit denen man Dortmund eingeladen hat.
Daher bin ich der Meinung, dass immer noch erst mal die Defensive perfektioniert werden muss, bevor man sich an ein so risikoreiches Pressing wagt, bei dem es ja auch und gerade auf blindes Verständnis und Automatismen in der Defensivarbeit ankommt.
Ich glaube auch daran, dass eine absolut stabile Defensive erst den Offensivspielern die nötige Sicherheit für selbstbewusste und gelungene Aktionen gibt.

Endlich wieder Futter!

(1)Das kann eigentlich nicht sein. Ibos Angriffsversuch ist ja schon wieder vorbei/gescheitert. Dann müsste Wendt sich eigentlich reflexartig nach hinten orientieren und für Absicherung sorgen.antarex hat geschrieben:(1)Ich denke Wendt hat sich bei Ibos Angriffsversuch in eben jenen eingeschaltet.
(1)Beim Ballverlust wird er einen Moment gezögert haben ob der Ball nicht doch noch zurückerobert wird. Zumal ja in Ballnähe auch viele eigene Leute waren.
(2)Das ist auch meine Erklärung. Wendt spekuliert auf eine Balleroberung und möchte sich für einen Gegenangriff einen Vorteil verschaffen.
Sorry, aber das darf er einfach nicht! Das ist in dieser Situation genau mein Vorwurf an ihn. Das sind dann nämlich genau die Gründe, warum ein Gegenpressing nicht perfekt funktioniert!
Unsere Absicherung nach hinten war beim Gegentor lückenhaft - ist ja ganz offensichtlich. Einen Beitrag dazu leistete Oscar.
Ja und nein. Logisch sind sie eminent wichtig, um das Gegenpressing einzuleiten und das Tempo des Gegners sofort zu drosseln, um dessen Übersicht zu stören und in Panik/Hektik umzuwandeln und und und ... Aber genau so wichtig ist das richtige Mitverschieben der Mitspieler, die nicht direkt den Ballführenden attackieren, denn die müssen ja den Attackierenden die Sicherheit geben, das Risiko (Überzahlspiel am ballführenden Gegner gleichbedeutend mit offenen Räumen im eigenen Rücken) eingehen zu können. Das ist für mich persönlich das A und O. Letztendlich geht es ja darum, in den zu antiziperenden Situationen möglichst immer in Überzahlsituationen zu gelangen. Pressing ist dann schlecht, wenn es evtl. am Ballführenden zu einer Überzahlsituation kommt, die im Falle eines Misserfolgs (= gescheiterte Balleroberung) in der sofort anschließenden Situation zu einer Unterzahlsituation führt (siehe Gegentor: Torschütze ohne Gegenspieler).WinnieHannes hat geschrieben:Deshalb sind die wichtigsten Spieler in einem solchen Falle diejenigen, die in unmittelbarer Nähe des Ballverlusts sind. Diese müssen (idealerweise als Pärchen) den ballgewinnenden Gegenspieler sofort unter Druck setzen, in dem sie:
- seine offensiven Laufwege zustellen
- durch aggressives Angehen offensive Passwege zustellen und kontrollierte Bälle lang nach vorn unterbinden.
Da bin ich eben anderer Meinung. Erfolgreiches Pressing klappt erst dann, wenn wirklich alle 11 am Platz sich daran aktiv beteiligen. Daher ist es auch so schwierig, es über die volle Spielzeit fehlerfrei durchzuziehen, denn es erfordert ständige Konzentration und geistige Frische aller Spieler.WinnieHannes hat geschrieben:Das ist das A und O - alles andere ist sekundär.
Der größte Schnarcher in dieser Gegentordiskussion ist nach nochmaliger Betrachtung für mich jener von mir immer noch nicht erkannte Spieler, der zu Beginn der Aktion im Mittelkreis steht. Auch der hätte für nötige Absicherung vor dem Tor sorgen können. Er beteiligt sich gar nicht, trabt anteilnahmelos und langsam nach hinten. Mit geistiger Frische und entsprechendem Lauftempo hätte er den Raum vor dem 16er und den Passweg zu Clemens zustellen können (= Tempo im Sinne Favres: schnell sein im Kopf und in der Handlung).
Ähnlich Wendt. Er hat da nicht nach vorne zu spekulieren! Er muss unbedingt Clemens im Auge haben und ihm frühzeitig den möglichen Laufweg, den Clemens dann tatsächlich nahm, möglichst abschneiden/zustellen. Immerhin ist er ja LV, ein Defensiver!
Letztes Jahr sind wir damit 3. geworden - und haben alles andere als langweilig gespielt. Die Rückrunde war nahezu perfekt: defensiv stabil und offensiv die Aktionen mit richtig Zug und zielstrebig. Ich finde, auch sehr attraktiv.WinnieHannes hat geschrieben: Damit werden wir sicher 8. -12., für mehr wird das wahrscheinlich nicht reichen.
Die ballnahen Spieler müssen aber nicht umdenken. Die sind voll in der Aktion dabei. Ballverlust bedeutet z.B. für Stindl, oops, jetzt die Pille sofort wieder her zu mir. Früher sagten wir dazu "nachsetzen". Das macht man ja fast schon instinktiv. Genau so wichtig für das Gelingen des Pressing, wie dieses Nachsetzen und das Attackieren in Ballnähe ist aber auch das Verhalten der entfernteren Spieler, weil die es sind, die dann absichern, die Passwege zustellen, Schnittstellen zu machen und den Raum eng machen.WinnieHannes hat geschrieben:Es wird immer länger dauern, den Ballverlust zu realisieren und sich nach hinten zu orientieren als umgekehrt.
Nordtveit hat mMn im Grunde erst mal genau das gemacht, wofür als er einziger 6er zuständig ist: in Ballnähe für Überzahl sorgen. Er ist mMn am richtigen Ort. Er macht leider nur einen Schritt zu weit nach außen und bietet Malli damit die Innenbahn an. Das ist für mich aber auch kein großer Fehler, weil er in dem Moment davon ausgehen kann, dass Malli auf dem Weg nach innen von anderen Spielern gestoppt wird. Nordi macht ja genau, was du auch als ein wesentliches Element des Pressing beschreibst: Er zwingt Malli zu einer Aktion. Nun passieren zwei Dinge: Nordis Mitspieler reagieren suboptimal, Malli dagegen löst die von Nordi an ihn gestellte Aufgabe superstark.WinnieHannes hat geschrieben:alles gut und gegen Mainz auch okay mit der Ausnahme, dass sich v.a. Nordveidt, aber auch Stindl falsch verhalten haben. Das ist aber keine Systemfrage.
Und jetzt kommen die anderen, entfernteren Mitspieler auf den Plan: zwei von den unseren haben den Knall gar nicht oder zu spät gehört und somit die Pressingsituation zerstört.
Hier stimme ich voll zu!WinnieHannes hat geschrieben:Die Grundlage meiner Kritik am Defensivverhalten war, dass Schubert meines Erachtens auf die am Ende der Vorrunde ja hier richtigerweise als Erklärungen aufgeführten Gründe (Verletzungen, Kräfteverschleiß,...) nicht reagiert und defensiver hat spielen lassen.
Die Qualität der Gegner ist immer gut!WinnieHannes hat geschrieben: Das er jetzt, wo die Kräfte wieder da sein sollten und die Qualität der Gegner (Ausnahme BVB) überschaubar ist, wieder offensiver spielen lässt, finde ich richtig. Wenn nicht jetzt wann dann?
Gegen Dortmund die Fehler waren doch auch nicht anders, als der gegen Mainz. MMn lag es auch gegen Dortmund nicht an dem so starken Gegner, sondern an den falschen Laufwegen, die man gemacht hat - und mit denen man Dortmund eingeladen hat.
Daher bin ich der Meinung, dass immer noch erst mal die Defensive perfektioniert werden muss, bevor man sich an ein so risikoreiches Pressing wagt, bei dem es ja auch und gerade auf blindes Verständnis und Automatismen in der Defensivarbeit ankommt.
Ich glaube auch daran, dass eine absolut stabile Defensive erst den Offensivspielern die nötige Sicherheit für selbstbewusste und gelungene Aktionen gibt.
Zuletzt geändert von AlanS am 04.02.2016 21:42, insgesamt 2-mal geändert.
- raute56
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Re: Cheftrainer André Schubert
So ist es, Kurvler.
Re: Cheftrainer André Schubert
Irgendwie solltest Du auch mal die ex-trainer-Brille abnehmen. So einfach lassen sich ja Spiele einst und jetzt nicht unbedingt vergleichen. Aber wie toll auch unter Schubert kombiniert werden kann, lässt sich an der Entstehung des Ausgleichstor es im Hoffenheimspiel zum 3:3 erkennen. Eine Traum Kombination die am eigenen 16er begann und über mehrere Stationen beim Torschützen landete. Stellenweise fand ich das sogar besser als unter dem letzten Trainer. Die Probleme momentan liegen woanders. Da bin ich auch eher bei Hamann. Andre muss souveräner werden. Sollen se doch wie mal auf Schalke für einige Zeit alle keine Interviews mehr geben. Kann dann ja der Spodi machen. Ich bin momentan nicht so optimistisch. Da fällt mir zum Schluss nur ein Spruch fürs Phrasenschwein ein: es muss ein dreckiger Sieg her, egal wie. Wie einfach es manchmal gehen kann, sah ich am Dienstag im Spiel Leicester City gegen Liverpool. Liverpool kombinierte stellenweise traumhaft, war ballsicherer. Gewonnen haben aber die Fixes durch ein absolut simplen Spielzug: ein langer Bal, Stürmer nimmt kurz an, schießt und trifft aus 25 Metern optimal. Keine Kombi, kein Konter nix, nur ein langer Ball.towerstar hat geschrieben:Was mich ein wenig wundert, dass hier wenn unsere Offensive kritisiert wird, nur angesprochen wird, dass die Chancenauswertung zu schlecht war.
Das ist zwar prinzipiell nicht falsch, aber nicht das, was mir eigentlich Sorgen macht.
Für mich war am Freitag das schlimmste mit anzusehen, wie schlecht unser Kombinationsspiel war, das uns besonders unter Favre immer so ausgezeichnet hat und uns sogar den Titel Borussia Barcelona eingebracht hat.
Fast alle Chancen die wir uns rausgespielt haben, waren durch Einzelaktionen geschuldet. Wirklich nach System oder Ordnung sah das für mich einfach nicht aus. Viel zu oft wurde bei solchen mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Aktionen auch der Ball sinnlos abgegeben.
Klar, kann einfach sein, dass uns hier vor allem unser zentrales Mittelfeld fehlte und mit Hofmann ein Spieler auf dem Feld war, der unsere Abläufe noch nicht aus dem Effeff kennt. Werde es in nächster Zeit trotzdem weiter beobachten.
- Allan Simons.
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Re: Cheftrainer André Schubert
@AlanS
Der größte Schnarcher in dieser Gegentordiskussion ist nach nochmaliger Betrachtung für mich jener von mir immer noch nicht erkannte Spieler, der zu Beginn der Aktion im Mittelkreis steht.
Richtig erkennen kann man ihn nicht,aber aufgrund der Figur,Laufstil und Position würde ich auf Fabian Johnson tippen.
Der größte Schnarcher in dieser Gegentordiskussion ist nach nochmaliger Betrachtung für mich jener von mir immer noch nicht erkannte Spieler, der zu Beginn der Aktion im Mittelkreis steht.
Richtig erkennen kann man ihn nicht,aber aufgrund der Figur,Laufstil und Position würde ich auf Fabian Johnson tippen.
Re: Cheftrainer André Schubert
towerstar hat geschrieben: ...
Für mich war am Freitag das schlimmste mit anzusehen, wie schlecht unser Kombinationsspiel war, das uns besonders unter Favre immer so ausgezeichnet hat und uns sogar den Titel Borussia Barcelona eingebracht hat.
...
Ist evtl. etwas falsch rüberkommen. War nicht meine Intention die Trainer miteinander zu vergleichen bzw. Favre in den Himmel zu loben oder Schubert schlecht zu machen.Mikael2 hat geschrieben: Irgendwie solltest Du auch mal die ex-trainer-Brille abnehmen.
...
Hätte genauso schreiben können, dass wir in der Vorrunde unter Schubert ein hervorragendes Kombinationsspiel aufweisen konnten.
Und genau darum geht es mir. Das was letzte Woche abgeliefert wurde hat mich überhaupt nicht überzeugt. Das war in keinster Weise mit dem Offensivspiel vergangener Tage vergleichbar (ob unter Favre oder Schubert). Kaum Kombinationsspiel und viel zu viele Hau-Ruck-Aktionen mit dem Kopf durch die Wand.
Klar gibt es viele Gründe dafür, bin aber gespannt, wie es sich in den nächsten Wochen entwickelt. So wirklich gefallen tut's mir im Moment aber nicht.
- WinnieHannes
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Re: Cheftrainer André Schubert
Hmm - in der Theorie hast du natürlich recht - du sprichst aber von einer Idealsituation. Diese muss natürlich im Training eintrainiert und im Spiel angestrebt werden, in der Praxis wird es aber IMMER dazu kommen, dass es Situationen geben wird, wo es nicht so läuft. Deshalb gibt es schon Prioritäten - und in Ballverlustnähe kann ich am schnellsten und effektivsten auf Gefahr reagieren - deshalb ist auch das wichtigste imho.AlanS hat geschrieben: Aber genau so wichtig ist das richtige Mitverschieben der Mitspieler, die nicht direkt den Ballführenden attackieren, denn die müssen ja den Attackierenden die Sicherheit geben, das Risiko (Überzahlspiel am ballführenden Gegner gleichbedeutend mit offenen Räumen im eigenen Rücken) eingehen zu können. Das ist für mich persönlich das A und O.
...
Da bin ich eben anderer Meinung. Erfolgreiches Pressing klappt erst dann, wenn wirklich alle 11 am Platz sich daran aktiv beteiligen. Daher ist es auch so schwierig, es über die volle Spielzeit fehlerfrei durchzuziehen, denn es erfordert ständige Konzentration und geistige Frische aller Spieler.
Doch - hat er meines Erachtens schon. Wir hatten den Ball, seine Aufgabe bei Ballbesitz ist es, möglichst schnell den offensiven linken Flügel zu besetzen, um dort für schnelle Seitenwechsel anspielbar zu sein, um auf Pressing/Verschieben des Gegners reagieren zu können. Bei Ballverlust muss er umschalten, und es ist nun man leider so, dass offensives Umschalten immer schneller funktioniert als defensives. Hat was mit Psychologie zu tun - im Fussball kannst du mit einer Offensivaktion etwas Positives (ein Tor) erreichen, mit einer Defensivaktion lediglich etwas Negatives (ein Gegentor) verhindern. Die Motivation für ersteres wird in der Regel immer stärker sein - menschliches Phänomen auch jenseits des Sports/Fussballs. Mit Training kann ich das reduzieren bzw. durch geeignete Spielerauswahl die geistige Reaktionsgeschwindigkeit erhöhen (wie ja von TAFKAF jahrelang gepredigt).AlanS hat geschrieben: Ähnlich Wendt. Er hat da nicht nach vorne zu spekulieren! Er muss unbedingt Clemens im Auge haben und ihm frühzeitig den möglichen Laufweg, den Clemens dann tatsächlich nahm, möglichst abschneiden/zustellen. Immerhin ist er ja LV, ein Defensiver!
Deswegen habe ich ja auch die Saison davor als Referenz genommen angesprochen - und nicht die letzte. Die letzte Rückrunde war perfekt, wir waren Meister und haben Bayern abgehängt:AlanS hat geschrieben:Letztes Jahr sind wir damit 3. geworden - und haben alles andere als langweilig gespielt. Die Rückrunde war nahezu perfekt: defensiv stabil und offensiv die Aktionen mit richtig Zug und zielstrebig. Ich finde, auch sehr attraktiv.
- Eingespieltes Team seit 2 Jahren
- Nur Bundesliga - keinerlei Mehrfachbelastung
- So gut wie gar keine Verletzten
...
Das kannst du nicht ernsthaft als Maßstab für die jetzige Situation nehmen.
Der kostet 3 €!AlanS hat geschrieben:Die Qualität der Gegner ist immer gut!

Wichtig ist die relative Qualität. In Relation zu Borussia ist die Qualität von Dortmund größer und die von Mainz, Bremen, HSV und K.öln schlechter - ich hoffe da gehen wir konform. Und deshalb finde ich es legitim, die Taktik entsprechend zu ändern, denn wenn wir besser werden wollen (soll heißen flexibler) dann geht das doch nur so?
-
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Re: Cheftrainer André Schubert
Ist der Zauber von André Schubert schon verflogen?
http://www.welt.de/sport/fussball/bunde ... logen.html
Lügenpresse?
http://www.welt.de/sport/fussball/bunde ... logen.html
Lügenpresse?

- Einbauspecht
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Re: Cheftrainer André Schubert
neeein,springer presse doch nicht.....
Re: Cheftrainer André Schubert
Natürlich. Davon muss man doch auch ausgehen ...? Nicht, dass sie real zu 100% umgesetzt wird, aber zu einem möglichst hohen Prozentsatz. Wie ja bei jeder Taktik. Und wenn ich dann in der Theorie schon denke, dass wird in der Realität aber nicht so umsetzbar sein, würde ich mir überlegen, ob es wirklich die passende Taktik ist.WinnieHannes hat geschrieben:Hmm - in der Theorie hast du natürlich recht - du sprichst aber von einer Idealsituation.
Es ging mir ja bei dieser Aussage um die Bedeutung der periphär beteiligten Spieler. Die ist mMn bei einer sehr offensiv ausgerichteten Taktik mit sehr hoch angesetztem aggressiven Pressing a la Schubert sehr viel größer als bei einer weniger offensiven Taktik mit tieferer Positionierung und mehr Leuten hinter dem Ball.
Nein, hat er nichtWinnieHannes hat geschrieben:Doch - hat er meines Erachtens schon.


Schau dir das Video noch mal an. Ich finde, Wendt braucht extrem lange, ehe er sich ernsthaft zurück orientiert. Das Video beginnt ja, da ist Mainz schon einige Sekunden im Ballbesitz. Zieht man von der Stelle, an der Clemens den Ball dann bekommt, einen Radius in dem Moment, in dem das Video beginnt, sind Wendt, Clemens und Johnson (danke, @AllanSimonsen!) gleich weit von diesem Punkt entfernt. Clemens bekommt aber mit sehr deutlichem Vorsprung den Ball! Johnsons Verhalten in dieser Situation ist absolut sträflich! Der beteiligt sich einfach nicht!WinnieHannes hat geschrieben:Wir hatten den Ball, seine Aufgabe bei Ballbesitz ist es, möglichst schnell den offensiven linken Flügel zu besetzen,
Das wäre für mich noch eine Entschuldigung für Wendt, dass er erst mal erkennen musste, dass Johnson im Tiefschlaf liegt.
Nicht, was die Erwartungshaltung angeht, aber was die Spielweise und die Herangehensweise zum Einstudieren der Taktik angeht. TAFKALF rührte Beton an und entwickelte nebenbei/in Stufen die Offensive, um zum Endprodukt zu gelangen (bei dem er mMn nie angekommen ist - was mich persönlich aber gar nicht störte). Schubert beginnt mit dem unvollkommenen Endprodukt. Ich behaupte 1., dass das nicht gut gehen kann, weil es eine Kesselflickerei wird, und 2., dass unser Kader für so eine extrem offensive Ausrichtung nicht dafür geeignet ist, auf diese Weise nachhaltig erfolgreich zu spielen.WinnieHannes hat geschrieben:Das kannst du nicht ernsthaft als Maßstab für die jetzige Situation nehmen.