Die Zukunft unserer Borussia

Präsident, Sportdirektor, Trainer, Platzwart. Borussia Mönchengladbach - Macht euch Gedanken zum Verein!
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michy
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von michy » 31.05.2014 11:39

HerbertLaumen hat geschrieben:Bei den Bayern ist es wieder anders, deren strategische Partner haben für die Anteile exorbitant viel Geld bezahlt, so viel würden wir nie erlösen.
Warum sollte man nicht auch sehr viel Geld für einen Teil unserer Anteile erzielen, kommt immer auf den Partner an. Das ist genau der Punkt, nicht um jeden Preis und auch nicht mit jedem Partner, aber wenn dieser passt, warum dann nicht.

Es ist natürlich eine Grundsatzfrage die man sich stellen muss, will ich einen Teil der Anteile veräußern oder möchte ich nicht. Wenn man damit zufrieden ist zwischen Platz 5-10 zu spielen, kann man so weitermachen, wobei das dann auch sicherlich von der Qualität des Trainers abhängig ist. Möchte man mehr, muss man mehr Geld generieren und das wird ohne weitere Partner kaum möglich sein.
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HerbertLaumen
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 31.05.2014 11:45

Liebelein hat geschrieben:Die Unabhängigkeit des Vereins hat bei solchen Überlegungen oberste Priorität.
Wenn man finanziell mit den "Big 5" mithalten will, wird man das aufgeben müssen. Oder man sucht sein Glück in der Jugendarbeit und bei Talenten und muss dann damit leben, dass die eben nicht konstant auf hohem Niveau spielen, weil sie sich eben noch in der Entwicklung befinden. Ein Meistertitel ist imho deswegen auch nicht möglich.
Der Vergleich hinkt natürlich...aber ich denke nicht, dass sich die Bayern etwas vorschreiben lassen.
Die Bayern haben ja auch "erst" 24,99% ihrer Anteile für insgesamt 277 Mio € verkauft, jeder der drei Aktionäre besitzt einen Anteil von 8,33%, die sog. Sperrminorität, mit der man einige Entscheidungen verhindern kann, liegt bei 25%.
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von Liebelein » 31.05.2014 11:50

HerbertLaumen hat geschrieben: Ein Meistertitel ist imho deswegen auch nicht möglich.
Ich würde Dir so gerne diesen Satz noch einmal unter die Nase reiben
:peace:
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HerbertLaumen
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 31.05.2014 12:03

michy hat geschrieben:Warum sollte man nicht auch sehr viel Geld für einen Teil unserer Anteile erzielen, kommt immer auf den Partner an. Das ist genau der Punkt, nicht um jeden Preis und auch nicht mit jedem Partner, aber wenn dieser passt, warum dann nicht.
Warum sollte denn jemand auch nur ansatzweise so viel Geld (siehe voriges posting) bei Borussia wie bei den Bayern investieren? Borussia ist bei weitem nicht soviel wert wie Bayern München, das tut zwar weh, lässt sich aber nicht ändern. Borussia ist zwar wegen der 70er noch sehr bekannt, aber eben international leider nur sehr wenig präsent und dann leider auch nicht da, wo es wichtig wäre: in der CL.
Möchte man mehr, muss man mehr Geld generieren und das wird ohne weitere Partner kaum möglich sein.
Das ist richtig, nur wird mMn. ein teilweiser Anteilsverkauf nicht genügend Geld in die Kassen spülen, um dauerhaft "mehr" zu können. Nimm mal die aktuelle Forbes-Liste, da steht der HSV als 18. mit irgendwas um die $320 Mio Wert drin, würden die jetzt 24,99% verkaufen, wären das ca. $80 Mio. Dieses Geld bekämen die einmal und nie wieder. Die Bayer AG steckt aber alleine diese Saison 75 Mio € in den Fußball. Es heißt zwar, dass das ein Vorgriff auf die nächsten drei Jahre wäre, aber das warten wir mal ab.

Borussia taucht in dieser Forbes-Liste (ich weiß nicht, wie seriös diese Werte dort errechnet werden) übrigens überhaupt nicht auf. Anteile zu verkaufen bringt mMn. in unserer Situtaion nicht genug ein, weil man einfach noch nicht bekannt genug ist, weil die "Marke" nicht genug wert ist. Selbst wenn Borussia 400 Mio € wert wäre (was imho völlig utopisch ist, zum Vergleich: alle BVB-Aktien zusammen sind ca. 236 Mio € wert) und man 24,99% verkaufen würde, wären das "nur" 100 Mio €. Bayer und WOB zahlen das aus der "Portokasse" und wenn es sein muss, machen die das auch dauerhaft und nicht nur einmal.
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HerbertLaumen
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 31.05.2014 12:03

Liebelein hat geschrieben:Ich würde Dir so gerne diesen Satz noch einmal unter die Nase reiben
Sogar das wäre dann schön :P
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midnightsun71
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von midnightsun71 » 31.05.2014 12:20

34 ter spieltag

durch einen 4 zu 2 heimsieg gegen köln wird gladbach deutscher meister und schickt die kölner in letzter minute direkt zurück in die zweite liga.....
:disco: :diebels: :mrgreen:
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michy
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von michy » 31.05.2014 13:53

HerbertLaumen hat geschrieben:Die Bayer AG steckt aber alleine diese Saison 75 Mio € in den Fußball.
Der Unterschied ist doch, wenn Bayer oder Wolfsburg oder Hoffenheim, keinen Geldgeber mehr haben, geht’s gleich in die Bezirksliga. Wir dagegen sind ein Traditionsverein mit Fans in ganz Deutschland und darüber hinaus. Welcher Verein der International seit Jahrzenten vom Fenster weg war bringt mal eben 10.000 Fans nach Rom, so verrückt sind ja noch nicht einmal die Schalker oder Dortmunder.

Ich glaube, das wir ein riesen Potenzial hätten, wenn wir uns da Vorne dauerhaft festsetzen würden. Warum sollte ein Konzern nicht bei uns einsteigen ? wir haben alle Voraussetzungen um unseren Namen wieder aufzupolieren und in unserer Glanzzeit waren wir wesentlich beliebter als Bayern und das wären wir wohl auch heute ganz schnell wieder wenn es Erfolge gäbe.

Aber nicht falsch verstehen, in bin nicht dafür hier jetzt alles umzukrämpeln nur um einmal Meister zu werden, da muss schon ein Konzept hinter stehen was sinnvoll ausgerichtet ist. Trotzdem wäre ich ein Befürworter für weitere Veränderungen unserer wirtschaftlichen Ausrichtung und auch der Vereinsführung. Hier könnte ich mir einiges vorstellen und das natürlich mit einem Rolf Königs.

Der weiße Riese schläft immer noch, aber er hat sich mal wieder bewegt...... :aniwink:
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 31.05.2014 14:03

Dass Bayer und WOB irgendwann mal die Lust an ihren Fußballabteilungen verlieren kann durchaus sein und natürlich werden die dann in größte Schwierigkeiten geraten. Aber ist das für die nächsten 10 Jahre wahrscheinlich? Eher nicht.

Und ja, natürlich hat Borussia viele Fans, aber das alleine bringt es auch nicht, es muss sportlicher Erfolg her und da sind wir derzeit in einem Teufelskreis: haben wir Erfolg wie 11/12, nimmt man uns die besten Spieler weg, dann müssen wir wieder neu aufbauen und sind weniger erfolgreich. Gleichzeitig erstarkt WOB und der Brauseclub steht in den Startlöchern. Also brauchen wir viel Geld, um erfolgreich zu werden, aber ohne Erfolg gibt uns keiner so viel Geld wie nötig.

Was bedeutet es denn, wenn du sagst, dass ein Konzern bei uns einsteigen könnte. Wie würde das für dich konkret aussehen, welches Konzept stellst du dir da vor?
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Hotte62
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Re: AW: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von Hotte62 » 31.05.2014 14:41

HerbertLaumen hat geschrieben:Dass Bayer und WOB irgendwann mal die Lust an ihren Fußballabteilungen verlieren kann durchaus sein ...
(Leider) Sicher nicht, weil selbst diese Mega-Etats, mit denen der Bayer- bzw. der VW-Konzern da jonglieren, im dortigen Marketing-Budget nur Peanuts sind.

Anders sieht es dagegen bei Hoffenheim aus, weil da die Gelder meines Wissens weitgehend aus der Hoppschen Privatschatulle kommen - SAP ist eher für einen geringen Anteil die Quelle.
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HerbertLaumen
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 31.05.2014 14:47

SAP ist da "normaler" Sponsor, alles was bei denen über die Einnahmen aus Sponsoring, TV-Vermarktung und Merchandising hinausgeht, ist Hopps Privatvergnügen. Hopp wollte das Projekt in die Bundesliga bringen und es dort etablieren, das ist ihm gelungen, weiterhin hat er gesagt, dass der Club irgendwann mal selbständig, ohne seine finanzielle Hilfe überleben können soll. Falls er sich daran hält, ist Hoffenheim keine besonders große Gefahr für uns, aber falls er doch mehr will, sind auch für ihn einige XX Mio € keine unüberwindbare Hürde und dann sieht das wieder ganz anders aus.
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michy
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von michy » 31.05.2014 20:42

HerbertLaumen hat geschrieben:Was bedeutet es denn, wenn du sagst, dass ein Konzern bei uns einsteigen könnte. Wie würde das für dich konkret aussehen, welches Konzept stellst du dir da vor?
Wie schon gesagt ist Bayern für mich da das große Beispiel. Einen Teil der Aktien oder Gesellschaftsanteile würde ich für Konzernpartner freistellen, 51 % bleiben natürlich in Vereinshänden. Das ist die Voraussetzung, auch ich würde niemals die Mehrheit aus den Händen geben.

Die 49 % müssen so gut es geht und so teuer wie möglich veräußert werden und das auch nicht auf Teufel komm raus. Um an hochkarätige Partner zu kommen bedarf es natürlich einem Konzept welches den zukünftigen Partnern vorgelegt werden kann indem steht was man erreichen möchte, in welcher Zeit und wieviel Geld man dazu braucht. Dementsprechend werden Paketanteil geschnürrt. Das nur grob erklärt, da gehört natürlich noch vieles anderes dazu, aber das würde hier zu weit führen .

Wenn ein solches Konzept steht braucht man jemanden der solche Partner sucht, so ähnlich wie ein Makler. So ein Partner könnte z.B. eine große Bank sein, aber hierfür gibt es auch spezielle Profis. Natürlich spricht man auch mit bereits vorhandenen Kontakten wie z. B. die Postbank. Ich denke schon das es Möglichkeiten gibt, man muss es nur wollen, allerdings setzt das voraus, das unser Vorstand das auch will.

Aber genau hier sehe ich das Ende aller Gedankenspiele, denn ehrlich gesagt glaube ich nicht, das man unsere geschlossene Gesellschaft so schnell modifizieren kann, hat ja schließlich mehr als 10 Jahre gebraucht um das aufzubauen........ :animrgreen2:
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HerbertLaumen
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 01.06.2014 10:25

Danke für die Erklärung, michy. Klar, das liest sich sehr schön, ist ja auch ein ideale Wunschvorstellung. Aber warum sollte man das nicht modifizieren können? Beim HSV ging es auch sehr schnell, man muss nur eine ausreichende Mehrheit finden.

Die Bayern haben die für sie beste Lösung gefunden, sie bekommen für wenig Anteile sehr viel Geld. Aber: sie hatten VORHER schon enormen sportlichen Erfolg. Dieser sportliche Erfolg ist die Basis für das alles. Oder siehst du das anders? Sie waren also megaerfolgreich und haben dann erst ihre Strukturen angepasst, um auch in Zukunft erfolgreich sein zu können. Du zäumst imho das Pferd von hinten auf, willst die Struktur der Bayern kopieren und damit dann erfolgreich sein. Und genau das halte ich für einen Fehler, den jetzt auch der HSV macht. MMn. ist es sinnvoller, erst Erfolg zu haben und dann richtig Kasse zu machen, eben so, wie die Bayern es gemacht haben. Natürlich ist es heutzutage alles andere als einfach, ohne Massen an Geld so erfolgreich wie die Bayern zu werden, aber ich würde die Anteile auch nicht um jeden Preis abgeben, eben weil das durch die Massen an Geld im Fußball abgewertet wird. Selbst wenn es 100 Mio € bringt, ist das im Vergleich nicht so extrem viel, für die Summe kaufen Barca und Real gerade mal einen Spieler.
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von kurvler15 » 01.06.2014 11:28

Ich sehe es auch so wie Herbert. Sicherlich sin strategische Partner irgendwann die einzige Möglichkeit - wenn alles ausgeschöpft ist - an weiteres Geld zu kommen. Aber man muss diesen Unternehmen eben auch etwas bieten, sprich Titel. Kein Unternehmen würde so viel Geld in einen Verein stecken wenn da nicht eine gewisse Reputation erreicht ist. Es ist ja nicht so, dass diese Partner aus reiner Nächstenliebe einem Verein ~30-40 Millionen für ein paar mickrige Prozent geben, sondern weil sie natürlich auch selber Kapital aus der Investition schlagen wollen.

Man darf den Erfolg nicht auf Investoren aufbauen, wie es bspw. die Initiative Borussia (würg) wollte, sondern muss das sportliche Erfolgslevel mithilfe solcher Partner versuchen halten zu können.

Aber ich denke, dass ist für unseren Verein unrealistisch. Sollten wir nicht irgendwann - Gott bewahre - vor dem finanziellen K.O. stehen, werden die Mitglieder niemals einem Anteilsverkauf zu stimmen. Und dafür benötigt man bei uns immerhin eine 2/3 Mehrheit, und irgendwie bin ich da auch ganz froh drum. Auch wenn es bedeutet, dass wir vielleicht nie mit den ganz Großen mitpinkeln können.
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michy
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von michy » 01.06.2014 11:41

HerbertLaumen hat geschrieben:Die Bayern haben die für sie beste Lösung gefunden, sie bekommen für wenig Anteile sehr viel Geld. Aber: sie hatten VORHER schon enormen sportlichen Erfolg. Dieser sportliche Erfolg ist die Basis für das alles.
Mit Barca und Real wird man sich nie vergleichen können, was auch nicht das Ziel sein kann, aber dauerhaft in den internationalen Wettbewerben starten zu können, muss das Ziel sein. Alles weitere wird sich dann schon ergeben.

Der Erfolg Bayerns hat sicherlich zum einem mit seinen Machern zu tun, aber auch auf Grund seiner geografischen Lage. Der nächste Bundesliga Verein liegt in ca. 150 km Entfernung, welche Nürnberg und Stuttgart sind. 1860 nehme ich jetzt mal nicht so ernst. Dazu kommt noch, das Bayern das wirtschaftsstärkste Bundesland ist und dann auch noch die Politik den Verein unterstützt. Wenn ich der einzige Eisverkäufer am Strand bin, ist es nicht schwer mein Geld zu verdienen, daher brauchte sich ein Hoeneß auch nie richtig anzustrengen um Sponsoren zu bekommen. Ein Hoeneß in Dortmund oder Schalke hätte garantiert nicht den Erfolg gehabt wie in Bayern, davon bin ich 100% überzeugt auch wenn es nie zu beweisen ist, was letztendlich auch egal ist.

Stelle Dir einmal vor wir wären außer Düsseldorf der einzige Bundesligaverein im Umkreis von 150 km, was hier alles möglich wäre........... :animrgreen:
Daher sehe ich die Leistungen der Bayern auch etwas differenzierter, als viele Andere.

Aber wieder zurück zu unserem Thema, natürlich sind Erfolge das wichtigste, aber da kann man ja schnell hinkommen wenn man eine gewisse finanzielle Basis hat, denn Geld schießt nun einmal Tore wie wir alle wissen. Ich persönlich würde mich freuen, wenn man hier eines Tages umdenken würde und unsere Strukturen so anpasst, das wir wieder langfristig eine Macht werden können. Der Aufbau bis hierhin war schon einmal Klasse und die konservative Art unserer Vereinsführung hat sicherlich dafür gesorgt, das dieses hier so passiert ist. Allerdings sind Königs und Söllner jetzt auch nicht mehr die jüngsten und daher hoffe ich auf frisches Blut, welches aber natürlich sorgfältig ausgesucht werden muss. Aus meiner Sicht am besten mit veränderten Strukturen
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HerbertLaumen
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 01.06.2014 12:03

Tut mir Leid, für mich ist das das Pferd von hinten aufgezäumt. Dadurch, dass man in eine AG umwandelt ändert sich erstmal gar nichts und ohne wirklichen Erfolg werden die zu verkaufenden Anteile auch nicht wertvoller, von daher sollte es sehr gut überlegt sein, wann man seine einzige Patrone verschießt.

Du hängst dich imho auch zu sehr an die Personen, der Großteil der Borussen steht zu Königs' und seinem Weg, das hat man ja an der überwältigenden Abehnung der Initiative Borussia gesehen, wirtschaftlich sind wir gesund und auch sportlich geht es seit drei Jahren massiv bergauf. Wäre Borussia jetzt eine AG und Königs wäre der Vorstandsvorsitzende, würde der ja auch nicht jünger und es müsste ein fähiger Nachfolger gefunden werden, dabei ist es völlig egal, ob man eine AG oder eine GmbH ist.

Jetzt Anteile zu verkaufen wäre mMn. nicht nachhaltig, man bekommt zu wenig Geld für sein Tafelsilber und hat auch nur diese eine Chance, um sich dann in den folgenden Jahren in der Champions League zu etablieren. Die Frage ist halt, was macht dann die Konkurrenz? Gucken VW und Bayer einfach zu, wenn wir ihre Fußballabteilungen verdrängen? Verkauft Schalke dann selber Anteile oder bekommt mehr Kohle von Gazprom? Wir schweben ja nicht im luftleeren Raum...
AlanS

Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von AlanS » 01.06.2014 13:05

Vielleicht wird es wie im Eishockey. Dann gibt es eine Geldliga mit den Konzern-Vereinen und die traditionelle Bundesliga. Dazu dann noch Vergleichswettbewerbe. Könnte ich mir ohne Attraktivitätsverlust vorstellen.
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von WilfriedHannes » 01.06.2014 13:16

Also die DEL ist doch tot. Zig Spiele um die Goldene Ananas und am Ende gewinnt der 8. der Abschlusstabelle die Meisterschaft. Was für ein Schwachsinn.

Aber die Fussball-Bundesliga ist da doch anders aufgestellt. Was da für Umsätze generiert werden. Da wäre man ja ganz schön blöde, wenn man da einen anderen Weg als den jetzigen einschlagen würde.
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von michy » 01.06.2014 13:37

HerbertLaumen hat geschrieben:Dadurch, dass man in eine AG umwandelt ändert sich erstmal gar nichts und ohne wirklichen Erfolg werden die zu verkaufenden Anteile auch nicht wertvoller, von daher sollte es sehr gut überlegt sein, wann man seine einzige Patrone verschießt.
Kann Deine Argumentation nachvollziehen und Du hast sicher nicht Unrecht mit Deinen Ausführungen. Mit einem Erfolg lässt sich vieles besser darstellen keine Frage, aber wie lange möchtest Du warten und wie groß muss der Erfolg sein um eventuell Anteile zu veräußern.

Im Augenblick haben wir Erfolg und vielleicht geht es weiter so, aber vielleicht werden wir auch mal wieder Rückschläge erleiden und dann wird es auch keinen passenden Zeitpunkt geben. Für mich bleibt das eine Grundsatzüberlegung die man macht oder nicht macht. Ich sage ja nicht, das meine Vorstellungen die richtigen sind, aber ich glaube, das wir schon Veränderungen brauchen um mehr Geld zu generieren. Denn wo wären wir denn gelandet ohne Favre und seine sportlichen Erfolge hier.........

Bezüglich der Konzernvereine mache ich mir wenig Gedanken ehrlich gesagt, weil das Beispiel Leverkusen hat doch gezeigt, das trotz hunderte von Mio. € die der Konzern in den letzten 20 Jahren investiert hat, trotzdem nur 3 Auswärtsbusse zu deren Auswärtsspielen fährt. Ebenso werden diese immer von der Willkür der aktuellen Vorstände abhängig sein. Je nach Fußballbegeisterung mal mehr oder weniger. Mal sehen was passiert wenn Herr Piech eines Tages Herrn Winterkorn auswechselt.....

Wir sollten immer auf uns schauen und solange wir unsere Hausaufgaben gut machen, wird sich das auch wieder für uns auszahlen. Im Augenblick bleibt nur zu hoffen, das die nächste Saison eine ähnlich gute wird, wie die letzte.
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HerbertLaumen
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 01.06.2014 14:34

michy hat geschrieben:...aber wie lange möchtest Du warten und wie groß muss der Erfolg sein um eventuell Anteile zu veräußern.
Ich denke, dass Borussia mittelfristig gar nicht erfolgreich genug sein kann, damit sich ein Anteilsverkauf überhaupt lohnt, ich schreib ja schon von dem Teufelskreis: ohne Geld kein Erfolg, ohne Erfolg kein Geld. Auch weil andere Vereine diesen Weg gehen werden, siehe Hertha und der HSV, in Hannover wird ja auch schon lange darüber geredet, würde das ja nur das Niveau wieder angleichen, profitieren werden davon einzig die Spieler. Wegen dieser Vereine könnte Borussia natürlich gezwungen sein, eigene Anteile zu verkaufen, dann aber, um nicht hinter denen zurückzufallen und nicht, um zu den Großen aufzuschließen.

Ja, wir haben momentan relativen Erfolg, aber noch keinen, der auch Investoren en masse anziehen würde. Wir haben sehr lange keinen Titel mehr geholt und auch international ist es ja jetzt nicht so, als würden wir die Fußballwelt aufmischen. Natürlich ist es genial, wenn 10.000 Borussen nach Rom fahren, aber sportlich sind wir trotzdem ausgeschieden, die Schlagzeilen danach haben nicht mehr wir gemacht. Das klingt alles furchtbar deprimiert und pessismistisch, das ist es aber überhaupt nicht, ich freue mich wie ein Schneekönig über Borussia, versuche es aber trotz aller Euphorie auch ganz nüchtern zu sehen. Wie gesagt, mich hat da der Weggang von Reus, Neustädter und Dante endgültig desillusioniert und wenn ich jetzt sehe, dass auch unsere großen Talente wie Kurt Wechselabsichten hegen, dann weiß ich nicht, wie wir eine erfolgreiche Mannschaften aufbauen und zusammen halten wollen, um tatsächlich nochmal um die Meisterschaft mitzuspielen.

Zum Thema Grundsatzüberlegung:
Ich bin überzeugt, dass man bei Borussia darüber nachdenkt, die wissen ja auch wie der Hase läuft. Sollte man aber irgendwann vor der Wahl stehen, dann müssen die Mitglieder darüber entscheiden. Wenn man es denn irgendwann mal machen muss (was ich absolut nicht will), dann wäre es mMn. besser, sich komplett an einen Investor zu verkaufen, der sich verpflichtet, jedes Jahr genug Geld reinzustecken, damit man dauerhaft oben dabei ist.
Die Gretchenfrage wird sein, ob man sich verkaufen will oder ob man auch damit zufrieden ist, sich in der 1. Liga zu halten.
...trotzdem nur 3 Auswärtsbusse zu deren Auswärtsspielen fährt.
Das interessiert doch aber außer uns Fans niemanden. Sicher, die Spieler betonen immer, wie toll viele Fans sind, wenn es aber anderswo signifikant mehr zu verdienen gibt oder die sportliche Perspektive besser ist, gehen sie auch zu Plastikclubs.
Ebenso werden diese immer von der Willkür der aktuellen Vorstände abhängig sein.
Imho eher der der Aktionäre, die mehr Gewinn sehen wollen. Ich vermute aber, dass es entsprechende Verträge gibt, die nicht von heute auf morgen und Knall auf Fall beendet werden können. Diese Clubs machen dir keine Sorgen? Mir machen die große Sorgen, denn ohne sie wären wir jetzt zum zweiten Mal in der CL-Quali. Bisher deutet auch nichts darauf hin, dass VW und Bayer ihr Engagement einstellen, wäre auch ein ziemlicher Imageverlust.
Wir sollten immer auf uns schauen und solange wir unsere Hausaufgaben gut machen, wird sich das auch wieder für uns auszahlen.
Die anderen machen aber auch ihre Hausaufgaben und haben zusätzlich noch ausgezeichnete Nachhilfelehrer ;)

Und bitte nicht vergessen, ich schreibe hier über den Meistertitel, diesen Titel halte ich für mittelfristig unerreichbar, sich für die CL zu qualifizieren wird schon schwer genug, da müssen schon zwei der fünf "Reichen" patzen. Am realitischsten ist imho ein Pokalsieg, mit ein bisschen Losglück ist da alles möglich.
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michy
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Re: Die Zukunft unserer Borussia

Beitrag von michy » 01.06.2014 16:09

HerbertLaumen hat geschrieben:Das interessiert doch aber außer uns Fans niemanden.
Da muss ich Dir jetzt aber mal wiedersprechen, denn die Fans sprich der Zuschauer sind ganz entscheidend für die Werbung und die Einschaltquoten, also somit auch für Sponsoren. Für Vereine wie Hoffenheim, Leverkusen und Wolfsburg interessiert sich praktisch außer der eigenen Konzern, kein Schwein. Leverkusen hat trotz über 10 jähriger internationaler Beteiligung sogar Probleme gehabt einen Trikotsponsor zu finden, das sagt doch alles über solche Werksclubs aus. Würde bei Wolfsburg auch nicht anders laufen, es sei denn die zwingen einen Zulieferer die Lücke zu füllen. Geld hin und Geld her, solche Vereine braucht der Fußball eigentlich nicht, weil Ihnen praktisch alles fehlt was einen Club wie Borussia, oder Hamburg, Dortmund usw. ausmacht.

Ich denke wie schon gesagt anders und bin ein bisschen angriffslustiger eingestellt, warum auf etwas warten, was wie Du selbst sagst nicht für möglich hälst. Aber nicht falsch verstehen, auch mir geht es nicht darum auf Biegen und Brechen etwas anzuschieben, das muss alles Sinn machen und wenn ich so etwas machen würde, dann würde es so passieren, das es kaum jemand wüsste. Das würde ich erst Publik machen, wenn Konzept und mögliche Partner gefunden sind. Findet man das alles nicht, bleibt es wie es ist........... :aniwink:
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