Lucien Favre
Re: Cheftrainer Lucien Favre
Ich sehe da keine Widerspruch zur Spielphilosophie. Die heißt ja Kontrolle durch Kompaktheit und Ballzirkulation. Ein Stürmer, der mit dem Ball umgehen kann, fügt sich da schon ein.
- raute56
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Re: Cheftrainer Lucien Favre
Ich kann dedis Argumentation nachvollziehen.
Ich kann aber auch seine Kritiker verstehen.
Ich gebe diesen Zwiespalt zu.
Und sehe mich ratlos; denn ich glaube, dass eine defensive Kompaktheit nicht durch schnelleres Umschaltspiel gefährdet wird. Ballbesitz bedeutet für mich, sich den Gegner wie im Handball zurechtzulegen und die Lücken zu finden oder aus der zweiten Reihen zu einem Torschuss zu kommen. Ich glaube, dass bei uns Ballbesitz bedeutet: kein Tor kassieren.
Ich persönlich bin auch dafür, spätestens in Strafraumnähe die 1zu1-Situationen zu suchen. Gut, ich kann den Ball verlieren, ich kann aber auch gefoult werden oder setze mich durch.
Krass formuliert: An der gegnerischen Eckfahne den Angriff abbrechen und ihn wieder bis zum eigenen Torwart zurückspielen, verstehe ich nicht, weil er Gegner sich dann wieder formieren kann.
Ich kann aber auch seine Kritiker verstehen.
Ich gebe diesen Zwiespalt zu.
Und sehe mich ratlos; denn ich glaube, dass eine defensive Kompaktheit nicht durch schnelleres Umschaltspiel gefährdet wird. Ballbesitz bedeutet für mich, sich den Gegner wie im Handball zurechtzulegen und die Lücken zu finden oder aus der zweiten Reihen zu einem Torschuss zu kommen. Ich glaube, dass bei uns Ballbesitz bedeutet: kein Tor kassieren.
Ich persönlich bin auch dafür, spätestens in Strafraumnähe die 1zu1-Situationen zu suchen. Gut, ich kann den Ball verlieren, ich kann aber auch gefoult werden oder setze mich durch.
Krass formuliert: An der gegnerischen Eckfahne den Angriff abbrechen und ihn wieder bis zum eigenen Torwart zurückspielen, verstehe ich nicht, weil er Gegner sich dann wieder formieren kann.
- Manolo_BMG
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Re: Cheftrainer Lucien Favre
...dedi hat geschrieben: was mich hier einfach nervt ist die Tatsache, dass man nach schlechten Spielen das nicht schreiben darf, sondern von den Über-Super-Duper-Fans darauf hingewiesen wird, woher wir kommen.
Ich denke, jeder kann hier seine Meinung & Kritik äußern, sofern sie sachlich & begründet ist ... insofern glaube ich nicht, dass du nun beschimpft wirst.dedi hat geschrieben: So und jetzt können die Gutmenschen-Fans über mich schimpfen!

Auch ich übe ja bekanntlich das ein oder andere Mal etwas Kritik an Team & Trainer (schließlich steigen auch die Ansprüche der Anhänger im Laufe der Jahre) ... doch diesmal halte ich mich trotz der schwachen Leistung (diese unzähligen, gefährlichen Fehlpässe im Mittelfeld müssen wir einfach abstellen, auch wenn der Gegner Forechecking betreibt) zurück, schließlich war das am Samstag eine verdammt undankbare Aufgabe (auch wenn wir die große Chance hatten, uns von der Konkurrenz etwas abzusetzen)! Grottiger Rasen, Spiel von Sevilla in den Knochen und das im Park gegen die Spanier vor Augen, ein sehr aggressiver & laufstarker Gegner (der vor fast vollem Haus nach der 0:8 Klatsche in München einiges gutzumachen hatte) ... da ist es nunmal nicht so einfach. Sicherlich wäre es von Vorteil gewesen, die Doppel-Chance zu Beginn zu nutzen. Immerhin hat die Truppe Moral bewiesen und bereits zum 2. Mal nacheinander in der Nachspielzeit durch eine Standard-Situation getroffen.

Natürlich gibt es im Offensiv-Spiel noch viel zu verbessern, doch nehmen wir diesmal einfach das Positive (sprich die Moral) aus diesem schwierigen Spiel mit in die Vorbereitung auf Sevilla.

Gute N8
- Nothern_Alex
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Re: Cheftrainer Lucien Favre
Da muss ich Dir widersprechen.
Ich für meinen Teil wäre gar nicht so enttäuscht gewesen, wenn wir in diesem Spiel nur deswegen unentschieden gespielt hätten, wenn der HSV jeden Meter seines miesen Rasens im Volkspark mit Haut und Haaren verteidigt hätte. Ich fand den HSV weder laufstark noch aggressiv, im Gegenteil, am Anfang habe ich bei denen eine Riesenverunsicherung gesehen.
Der HSV stand dann einfach nur halbwegs organisiert in der Abwehr und uns fiel (mal wieder) nichts anderes ein, als den Ball ideenlos hin- und herzuschieben. Das Tor haben wir dem HSV doch quasi selbst aufgelegt, wir schläfern uns doch mit diesem Schlafwagenfussball selbst ein.
Wer nach 22. Spieltagen auf dem 3. Platz steht, steht da nicht ohne eigenes Können und gerade das hätte ich gerne in Ansätzen von unserer Mannschaft gesehen. Ich bin enttäuscht, weil es für mich keine Frage des Könnens, sondern eine Frage der Einstellung unserer Mannschaft ist. Und die hat gefehlt.
Und die Kritik muss einfach erlaubt sein, ohne das jemand gleich um die Ecke kommt und den „Wir dürfen nie vergessen, woher wir kommen“ Zeigefinger hebt.
Ich für meinen Teil wäre gar nicht so enttäuscht gewesen, wenn wir in diesem Spiel nur deswegen unentschieden gespielt hätten, wenn der HSV jeden Meter seines miesen Rasens im Volkspark mit Haut und Haaren verteidigt hätte. Ich fand den HSV weder laufstark noch aggressiv, im Gegenteil, am Anfang habe ich bei denen eine Riesenverunsicherung gesehen.
Der HSV stand dann einfach nur halbwegs organisiert in der Abwehr und uns fiel (mal wieder) nichts anderes ein, als den Ball ideenlos hin- und herzuschieben. Das Tor haben wir dem HSV doch quasi selbst aufgelegt, wir schläfern uns doch mit diesem Schlafwagenfussball selbst ein.
Wer nach 22. Spieltagen auf dem 3. Platz steht, steht da nicht ohne eigenes Können und gerade das hätte ich gerne in Ansätzen von unserer Mannschaft gesehen. Ich bin enttäuscht, weil es für mich keine Frage des Könnens, sondern eine Frage der Einstellung unserer Mannschaft ist. Und die hat gefehlt.
Und die Kritik muss einfach erlaubt sein, ohne das jemand gleich um die Ecke kommt und den „Wir dürfen nie vergessen, woher wir kommen“ Zeigefinger hebt.
- HB-Männchen
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- Registriert: 22.09.2003 08:52
Re: Cheftrainer Lucien Favre
@ Northern Alex: Ich stimme hier komplett zu.
Grundsätzlich dürfen wir uns heute so weit aus dem Fenster lehnen, dass wir sagen können: "Wir sind dem HSV mannschaftlich schlicht und einfach in jedem Punkt überlegen. Was ich beim HSV für "Stockfehler" gesehen habe, ich habe teilweise tatsächlich lachen müssen, wie der Ball in der Abwehr unbedrängt ins Aus gezimmert wurde, damit bloß nichts passieren kann. Ich sehe ein Problem aber nicht zwingend in der Einstellung sondern (habe es im Kruse-Thread schon geschrieben) ich empfinde, dass niemand da vorne wirklich Verantwortung übernimmt und Angst hat, durch ein fehlerhaftes Zuspiel den Ballverlust zu verschulden. So kommt es dann zu dem "Handball-Kreisspiel" was zwar an die 80% Ballbesitz bringt aber dämlicherweise eben nicht zu echten Torchancen führt. Alle Offensivspieler müssen eine neue Balance finden zwischen Ballbesitz einerseits und dem (tödlichen) Paß in die Box andererseits. Ich rede über Intelligenz und Mut. Das fehlt in unserem Spiel. Wir müssen aus unserer spielerischen Überlegenheit auch Kapital schlagen. Es geht um Durchschlagskraft und Effektivität. Ballbesitz mit dem Ziel, dem Gegner nur den Ball nicht überlassen zu wollen, ist eine Sache, den Gegner aber mit den eigenen Fähigkeiten ausspielen und zu überraschen, ist eine andere Sache. Und in diesem Punkt passiert viel zu wenig.
Und anstatt immer wieder zu betonen wo wir her kommen halte ich es für zweckdienlicher zu betonen, wo wir heute stehen und wo wir irgendwann dann einmal hin wollen. Wichtigster Gedanken sollte aber sein, Schritt für Schritt weiter nach vorne zu kommen. Mit der festen Verpflichtung von T. Hazard haben Max Eberl und Lucien Favre nach der Verlängerung mit Xhaka erneut eine echte Duftmarke gesetzt. Nach und nach werden die beiden die Mannschaft so zurecht bauen, dass der hohe Ballbesitz auch in Chancen und damit in Tore umgemünzt wird.
Grundsätzlich dürfen wir uns heute so weit aus dem Fenster lehnen, dass wir sagen können: "Wir sind dem HSV mannschaftlich schlicht und einfach in jedem Punkt überlegen. Was ich beim HSV für "Stockfehler" gesehen habe, ich habe teilweise tatsächlich lachen müssen, wie der Ball in der Abwehr unbedrängt ins Aus gezimmert wurde, damit bloß nichts passieren kann. Ich sehe ein Problem aber nicht zwingend in der Einstellung sondern (habe es im Kruse-Thread schon geschrieben) ich empfinde, dass niemand da vorne wirklich Verantwortung übernimmt und Angst hat, durch ein fehlerhaftes Zuspiel den Ballverlust zu verschulden. So kommt es dann zu dem "Handball-Kreisspiel" was zwar an die 80% Ballbesitz bringt aber dämlicherweise eben nicht zu echten Torchancen führt. Alle Offensivspieler müssen eine neue Balance finden zwischen Ballbesitz einerseits und dem (tödlichen) Paß in die Box andererseits. Ich rede über Intelligenz und Mut. Das fehlt in unserem Spiel. Wir müssen aus unserer spielerischen Überlegenheit auch Kapital schlagen. Es geht um Durchschlagskraft und Effektivität. Ballbesitz mit dem Ziel, dem Gegner nur den Ball nicht überlassen zu wollen, ist eine Sache, den Gegner aber mit den eigenen Fähigkeiten ausspielen und zu überraschen, ist eine andere Sache. Und in diesem Punkt passiert viel zu wenig.
Und anstatt immer wieder zu betonen wo wir her kommen halte ich es für zweckdienlicher zu betonen, wo wir heute stehen und wo wir irgendwann dann einmal hin wollen. Wichtigster Gedanken sollte aber sein, Schritt für Schritt weiter nach vorne zu kommen. Mit der festen Verpflichtung von T. Hazard haben Max Eberl und Lucien Favre nach der Verlängerung mit Xhaka erneut eine echte Duftmarke gesetzt. Nach und nach werden die beiden die Mannschaft so zurecht bauen, dass der hohe Ballbesitz auch in Chancen und damit in Tore umgemünzt wird.
Re: Cheftrainer Lucien Favre
Die Baustellen gibt es meinen Augen hauptsächlich deswegen, weil ballbesitzorientiert gespielt werden soll (weil der Trainer das so will). Dafür halte ich den Kader letztendlich nicht geeignet. Wir bekommen nämlich genau dann Gegentore, wenn wir über 60 - 70 % Ballbesitz haben. Genau das, was Favre mit dem Ballbesitz vermeiden möchte, passiert dann: wir bekommen ein Gegentor.thoschi hat geschrieben: wo sind denn dann deiner Meinung nach die Baustellen?
Spielstaerke und auch Kreativitat fehlen bisweilen...nur warum haben dann Raffael oder Hazard gestern nicht von Beginn an gespielt? Zumal Xhaka aussetzen musste. Haben wir uns da nicht die Kreativitaet selbst rausrotiert?
Unsere besten Spiele waren die, in denen wir 35 - 40 % Ballbesitz hatten. Dann hatte man sogar das Gefühl, die Mannschaft kontrolliere das Spiel (wie ja auch gegen Sevilla).
Ich sehe also nicht zwingend personelle Veränderungen für notwendig.
Warum Favre gegen den HSV der Kreativabteilung eine Zwangspause verordnete, kann ich dir auch nicht beantworten. Er wollte die Außenbahnen dominieren und von dort das Spiel gewinnen, aber die Defensive stabil lassen.
Ein Kreativer mehr (Raffael, der als alleinige Spitze verpuffen würde) hätte ja bedeutet, ein Defensiver weniger (Howie).
Jetzt nach dem Spiel kann man sagen, es wäre gescheiter gewesen, gleich mit Raffael zu beginnen ... Nachher ist man halt immer schlauer

Re: Cheftrainer Lucien Favre
In meinem Umfeld war aber auch für jeden schon vor dem Spiel absehbar, dass es, wenn Xhaka schon fehlt, auch noch ohne Raffael nicht die beste Idee sein würde und wir ein Spiel ohne jegliche Kreativität sehen werden. Dafür musste man auch nicht unbedingt ein Prophet sein.AlanS hat geschrieben: Jetzt nach dem Spiel kann man sagen, es wäre gescheiter gewesen, gleich mit Raffael zu beginnen ... Nachher ist man halt immer schlauer
Ich schätze auch, Favre wollte mit allen Mitteln die Null halten und sich zur Not auch mit einem 0:0 zufrieden geben, verbunden mit der Hoffnung, dass eine gute Situation vorne reichen könnte, um dann halt doch 3 Punkte mitzunehmen.
Re: AW: Cheftrainer Lucien Favre
Wir stehen hinten sicher und bekommen sehr wenig Gegentore. Das ist auch eine Folge der Spielweise mit viel Ballbesitz. Für mich drückt einzig und allein der Schuh in der momentan fehlenden Kreativität und Durchschlagskraft im vorderen Bereich. Das liegt für mich an dem kleinen Leistungsloch von Kruse und Raffael sowie der fehlenden Alternative in der Box (Kopfballstarker Spieler). Die Gegner tun uns doch bis auf wenige Ausnahmen gar nicht den Gefallen selbst das Spiel zu machen sondern stellen sich zu 80 Prozent hinten rein und Kontern. Wenn wir Das auch versuchen würden hätten wir jede Woche ein Cordoba 82... Wir werden mittlerweile halt als Spitzenmannschaft wahr genommen, obwohl wir halt noch nicht ganz soweit sind. Da fehlt uns halt dann manchmal der Dosenöffner der uns den Weg ebnet.
Re: Cheftrainer Lucien Favre
Wirklich so, wie du es beschreibst, ist es mir eigentlich nur bei Köln aufgefallen. Schalke (!) dann nach Favres Prinzip: Druckvoll bis zur Führung, dann Beton. Freiburg drängte uns im eigenen Stadion an die Wand.ironfohlen hat geschrieben: Die Gegner tun uns doch bis auf wenige Ausnahmen gar nicht den Gefallen selbst das Spiel zu machen sondern stellen sich zu 80 Prozent hinten rein und Kontern.
Jeder Gegner weiß, dass man unsere Defensive mit Pressing empfindlich verletzen kann.
Re: Cheftrainer Lucien Favre
Ich halte das für einen Trugschluss. Mit nur 35% Ballbesitz steht die Mannschaft ja zwei Drittel des Spiels zumindest unter leichtem Druck, d.h. vor allem die Defensive darf auch nicht nur eine Sekunde aus der Formation fallen, sie muss taktisch immer zu 100% da sein und es dürfen vor allem keine individuellen Fehler vorkommen. Dies ist über so einen langen Zeitraum ja fast "unmenschlich", weil dann einfach zu wenig Entlastung da ist.AlanS hat geschrieben: Die Baustellen gibt es meinen Augen hauptsächlich deswegen, weil ballbesitzorientiert gespielt werden soll (weil der Trainer das so will). Dafür halte ich den Kader letztendlich nicht geeignet. Wir bekommen nämlich genau dann Gegentore, wenn wir über 60 - 70 % Ballbesitz haben. Genau das, was Favre mit dem Ballbesitz vermeiden möchte, passiert dann: wir bekommen ein Gegentor.
Unsere besten Spiele waren die, in denen wir 35 - 40 % Ballbesitz hatten. Dann hatte man sogar das Gefühl, die Mannschaft kontrolliere das Spiel (wie ja auch gegen Sevilla).
Diese Spielweise gereicht einfach nicht zu dem Erfolg, den sich hier alle vorstellen und passt besser auf Mannschaften die sich nach unten orientieren müssen, gar gegen den Abstieg spielen und nicht über großartige spielerische Klasse verfügen. Sucht man nach Mannschaften, die damit Erfolg haben, dann sieht man ganz schnell, dass da lediglich Chelsea mit dem CL-Titel damals die große Ausnahme darstellt.
Schaut man vor der Haustüre, sieht man, dass ambitionierte Teams in der Bundesliga wie Bayern, Wolfsburg, Leverkusen, Dortmund mit viel Ballbsitz Druck ausüben und damit Erfolg haben. Schalke hingegen steht zwei Punkte hinter der Borussia, verhindert mit der Defensivtaktik Fußball und beschneidet das eigene Potenzial. Wir stehen halt an der Schwelle, eine dominante Mannschaft zu werden, die dabei auch effizient ist. Es fehlt doch nur ein Ticken. Zwei Großchancen pro Spiel mehr herausspielen und verwerten, dann wären wir bereits am Ziel. Und das kann sehr schnell gehen. Stehen wir aber nur hinten drin und lauern auf Konter, die ja auch vom Gegner erst einmal angeboten werden müssen, haben wir viel weniger Chancen und es braucht schon einen Lauf, um daraus dann mal zwei Tore oder mehr zu erzielen.
Dass wir unsere besten Spiele mit wenig Ballbesitz hatten, stimmt so natürlich keinesfalls. Gegen Sevilla z.B. lag die gute Leistung daran, dass sich das Team viel ballsicherer als zuletzt gezeigt hat und besser in die Zweikämpfe kam, was aus meiner Sicht nichts mit dem bevorzugten System zu tun hat, sondern für den erfolg insgesamt unabdingbar ist. Verloren haben wir übrigens trotzdem, damit ist das Spiel vielleicht ansehnlicher gewesen aber doch nicht zwingend besser.
Re: Cheftrainer Lucien Favre
Wir sehen doch, wie viele Chancen wir generieren, wenn wir die Mannschaft sind, die mit so hohem Ballbesitzanteil spielt. Dann sind wir die Harmlosigkeit schlechthin. Warum sollen wir dann auch nicht die Null halten, wenn wir es sind, die der anderen Mannschaft den Ballbesitz gewähren.Kaste hat geschrieben:Ich halte das für einen Trugschluss. Mit nur 35% Ballbesitz steht die Mannschaft ja zwei Drittel des Spiels zumindest unter leichtem Druck, d.h. vor allem die Defensive darf auch nicht nur eine Sekunde aus der Formation fallen, sie muss taktisch immer zu 100% da sein und es dürfen vor allem keine individuellen Fehler vorkommen. Dies ist über so einen langen Zeitraum ja fast "unmenschlich",
Anders herum erspielten wir uns - ich behaupte mal nach Gefühl - 90 % unserer Tore und Chancen nach Kontern, also wenn man nicht dominant spielte. (Die 90 % stimmen nach der Winterpause natürlich nicht mehr, weil ja schon 2 Standards gerade schon 50% ausmachen ...). Aus dem Spiel heraus also 2 Tore in 5 Spielen mit ballbesitzorientierter Spielweise! Das bringts!
Tore kassierten wir auch mehr, wenn wir hohen Ballbesitz hatten, weil wir dann oft in Konter gelaufen sind. Letztes Jahr die Mannschaft mit den meisten Kontergegentoren.
Re: AW: Cheftrainer Lucien Favre
Sollen wie dann demnächst den Ball einfach mal zum Gegner bolzen damit der den Ball hat und wir ggf Kontern können? Ich denke es ist bei vielen der Wunsch nach attraktiver Spielweise wie in den 70er oder auch anfangs unter Favre. Aber wir haben uns weiter entwickelt und sind nicht mehr der Underdog der sich auf Konter verlassen kann. Wir sind eine der Top Mannschaften die selbst das Spiel bestimmen will und das halte ich grundsätzlich für richtig. Für die Box brauchen wir aber noch eine Qualität die wir momentan noch nicht haben. Ein Top Stürmer der viel unterwegs ist, kombinieren kann und stark in Abschluss (Kopf und Fuß) ist. Der bindet dann auch mal 2 Gegenspieler und schafft Raum für die Mitspieler. Dazu Raffael der auch mal 1:1 gehen kann und Xhaka der gute lange Bälle spielt. Es fehlen nur noch Kleinigkeiten dann sind wir wirklich eine der Top 5 Mannschaften der Bundesliga.
Re: Cheftrainer Lucien Favre
Seltsamerweise wissen es alle, aber wir haben dennoch die drittmeisten Punkte und die zweitwenigsten Gegentore. Wissen scheint gegen uns also nicht gleichbedeutend mit Macht.AlanS hat geschrieben:Jeder Gegner weiß, dass man unsere Defensive mit Pressing empfindlich verletzen kann.
Re: Cheftrainer Lucien Favre
@01.05.
Es können ja auch nicht alle gut pressen. Das will auch gelernt und gekonnt sein.
Und wie spielt Atletico? Im Prinzip, wie Borussia, nur können die es noch besser (balltechnisch und taktisch). Selbst die Spielweise von Real könnte man streng genommen als Blitzkonter-Taktik bezeichnen.
Recherchiert nach: Wir haben immer dann viele Punkte gemacht, wenn wir nicht so sehr ballbesitzorientiert spielten. Anfang dieser Saison z.B. die tolle Serie. 40% +/- hatten wir meistens Ballbesitz.
Niederlagen kamen dann, wenn wir sehr hohen Ballbesitzanteil hatten. (Jetzt mal Niederlagen gegen Übermannschaften aus der Statistik ganz heraus genommen).
Auch letzte Saison gab es die Negativserie, als Favre wieder auf Ballbesitz spielen ließ bevor die Saison mit Konterfußball erfolgreich beendet wurde.
Es können ja auch nicht alle gut pressen. Das will auch gelernt und gekonnt sein.
Ich weiß nicht, ob du gestern die Diskussion hier verfolgt hast. Da habe ich versucht zu erklären, wie Favre es (aus meiner Sicht) versucht, tief stehende Gegner aus der Reserve zu locken.ironfohlen hat geschrieben:Sollen wie dann demnächst den Ball einfach mal zum Gegner bolzen damit der den Ball hat und wir ggf Kontern können?
Diese Aufliostung ist doch in etwa auch die Geld-Wert-Tabelle, oder? Schalke tanzt da gerade aus der Reihe, wie Mannschaften im Geldwert unter uns auch mit uns auf Augenhöhe spielen. Aber im Prinzip ist es in etwa die Geldwertrangliste. Die am dominantesten spielenden Mannschaften haben doch einen ganz anderen Kader, als Borussia.Kaste hat geschrieben:Bayern, Wolfsburg, Leverkusen, Dortmund mit viel Ballbsitz Druck ausüben und damit Erfolg haben. Schalke hingegen steht zwei Punkte hinter der Borussia,
Und wie spielt Atletico? Im Prinzip, wie Borussia, nur können die es noch besser (balltechnisch und taktisch). Selbst die Spielweise von Real könnte man streng genommen als Blitzkonter-Taktik bezeichnen.
Recherchiert nach: Wir haben immer dann viele Punkte gemacht, wenn wir nicht so sehr ballbesitzorientiert spielten. Anfang dieser Saison z.B. die tolle Serie. 40% +/- hatten wir meistens Ballbesitz.
Niederlagen kamen dann, wenn wir sehr hohen Ballbesitzanteil hatten. (Jetzt mal Niederlagen gegen Übermannschaften aus der Statistik ganz heraus genommen).
Auch letzte Saison gab es die Negativserie, als Favre wieder auf Ballbesitz spielen ließ bevor die Saison mit Konterfußball erfolgreich beendet wurde.
Re: Cheftrainer Lucien Favre
Wenn das so sein sollte...warum laesst er dann so spielen und stellt auf Ballbesitz um. Was macht das fuer einen Sinn etwas zu spielen welches weniger erfolgreich ist und fuer das man nicht das Personal hat?AlanS hat geschrieben: Recherchiert nach: Wir haben immer dann viele Punkte gemacht, wenn wir nicht so sehr ballbesitzorientiert spielten. Anfang dieser Saison z.B. die tolle Serie. 40% +/- hatten wir meistens Ballbesitz. ...
Auch letzte Saison gab es die Negativserie, als Favre wieder auf Ballbesitz spielen ließ bevor die Saison mit Konterfußball erfolgreich beendet wurde.
Re: Cheftrainer Lucien Favre
Kann es sein, dass Du dich da ein bisschen verrannt hast, oder gibt es dafür auch eine Statistik?AlanS hat geschrieben: Wir sehen doch, wie viele Chancen wir generieren, wenn wir die Mannschaft sind, die mit so hohem Ballbesitzanteil spielt. Dann sind wir die Harmlosigkeit schlechthin.
Hinrunde z.B. die Siege gegen Schalke, Hertha, Bremen, alles Spiele, wo wir mein ich mehr Ballbesitz hatten. 11 Tore haben wir in den drei Spielen erzielt, harmlos?
Gegen Hoffenheim und in Hannover z.B. hatten wir weniger Ballbesitz und haben auch 6 Tore erzielt.
Ich würde sagen, es gibt viele Faktoren, die eine wesentlich größere Rolle spielen als der Ballbesitzanteil im Spiel. Die Chancenverwertung an sich, wie gut und gezielt wir unser Ballbesitzspiel oder eben unsere Konter nach vorne tragen, oder auch, wie der Gegner an dem Tag spielt, der ist ja leider auch noch auf dem Platz, in der Regel mit dem Plan, unseren zu durchkreuzen.
Es gibt soviele Faktoren und Geschehnisse innerhalb eines Spieles, die das Ergebnis direkt oder indirekt beeinflussen, dass ich es nahezu unmöglich oder mindestens sehr sehr schwierig finde, für einzelne davon feste Regeln zu aufstellen zu können.
- Simonsen Fan
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Re: Cheftrainer Lucien Favre
das sieht unser Trainer zum Glück auch so !HB-Männchen hat geschrieben: ich empfinde, dass niemand da vorne wirklich Verantwortung übernimmt und Angst hat, durch ein fehlerhaftes Zuspiel den Ballverlust zu verschulden. So kommt es dann zu dem "Handball-Kreisspiel" was zwar an die 80% Ballbesitz bringt aber dämlicherweise eben nicht zu echten Torchancen führt. Alle Offensivspieler müssen eine neue Balance finden zwischen Ballbesitz einerseits und dem (tödlichen) Paß in die Box andererseits. Ich rede über Intelligenz und Mut. Das fehlt in unserem Spiel.
Favre gibt zu: „Wir haben oft zu langsam gespielt, die Tiefe nicht gefunden, zu wenig verlagert. Wir müssen im richtigen Moment mehr Mut haben und Risiko gehen.“
Re: Cheftrainer Lucien Favre
Nochmal: wenn wir dem Ball den Gegnern überlassen, dann haben wir in diesem Zeitraum ja gar keine Möglichkeit, eine Chance zu kreiern, geschweige denn ein Tor zu erzielen. Und Ballbesitzfußball heißt 1. nicht, dass man nicht selbst trotzdem zu Kontern kommt (auch mit 40% Ballbesitz kann der Gegner in einen Konter rennen) und 2. heißt das auch nicht, dass man dem Gegner deshalb Platz für Konter bieten muss. Gerade wir haben doch den Ball eher lange in der eigenen Hälfte und nicht im "risikoreichen" letzten Drittel des Spielfeldes (leider). Das schließt konter gegen unsere starke Defensive ja fast aus.AlanS hat geschrieben:Wir sehen doch, wie viele Chancen wir generieren, wenn wir die Mannschaft sind, die mit so hohem Ballbesitzanteil spielt. Dann sind wir die Harmlosigkeit schlechthin. Warum sollen wir dann auch nicht die Null halten, wenn wir es sind, die der anderen Mannschaft den Ballbesitz gewähren.
Wenn du immer nur "nach Gefühl" argumentierst ist dies leider eben nicht fundiert und es macht es dem Gegenüber schwer, dich argumentativ zu überzeugen. Vielmehr ist es doch deine Aufgabe, deine Thesen dann auch statistisch zu untermauern. In Klammern oben widersprichst du dir ja selbst. Meine Ausführungen gegen eine reine Kontertaktik findest du oben.Anders herum erspielten wir uns - ich behaupte mal nach Gefühl - 90 % unserer Tore und Chancen nach Kontern, also wenn man nicht dominant spielte. (Die 90 % stimmen nach der Winterpause natürlich nicht mehr, weil ja schon 2 Standards gerade schon 50% ausmachen ...). Aus dem Spiel heraus also 2 Tore in 5 Spielen mit ballbesitzorientierter Spielweise! Das bringts!
Tore kassierten wir auch mehr, wenn wir hohen Ballbesitz hatten, weil wir dann oft in Konter gelaufen sind. Letztes Jahr die Mannschaft mit den meisten Kontergegentoren.
Jetzt hast du aus Versehen Borussias Plan enthüllt.Diese Aufliostung ist doch in etwa auch die Geld-Wert-Tabelle, oder? Schalke tanzt da gerade aus der Reihe, wie Mannschaften im Geldwert unter uns auch mit uns auf Augenhöhe spielen. Aber im Prinzip ist es in etwa die Geldwertrangliste. Die am dominantesten spielenden Mannschaften haben doch einen ganz anderen Kader, als Borussia.

Und genau das untermauert MEINE These, dass nur ballbesitzorientierter und dominanter Fußball nachhaltigen Erfolg bringt. Denn Mannschaften ohne große Umsätze können mit "deiner" Form von Fußball mal zur Überraschungsmannschaft werden, das reicht aber in der Regel nur für eine Saison oder Halbserie.Schalke tanzt da gerade aus der Reihe, wie Mannschaften im Geldwert unter uns auch mit uns auf Augenhöhe spielen.
Nochmal: Recherchiere du doch bitte, sonst wird es schwer. Unser Saisonstart war zwar erfolgreich, aber so besonders auch nicht. Mit ausnahme Schalke haben wir nicht besonders viele Tore geschossen, im Vergleich aber genau so viele kassiert wie aktuell. Wieviel Ballbesitz wir hatten kann ich wie du auch nicht genau sagen, aber son grundsätzlich verändert hat sich unser Fuißball über die Saison nun auch wieder nicht. das sagt mir jetzt mal mein gefühl. viel mehr haben wir die eine oder andere Chance vielleicht mal rein gemacht, was eher der Form einzelner Spieler geschuldet sein sollte. aber großartig mehr getroffen haben wir wie gesagt auch nicht.Recherchiert nach: Wir haben immer dann viele Punkte gemacht, wenn wir nicht so sehr ballbesitzorientiert spielten. Anfang dieser Saison z.B. die tolle Serie. 40% +/- hatten wir meistens Ballbesitz.
Und wenn du dir mal unsere Niederlagen anschaust, dann wirst du sehen, dass wir gegen diese 5 Klubs vielleicht mit Ausnahme von Schalke auch nicht unbedingt dominant aufgetreten sind.
Also leider kann ich deine Argumentation so gar nicht nachvollziehen und du kannst sie mir auch irgendwie nicht belegen, selbst wenn du es mal versuchen und dein Gefühl dabei außen vor lassen würdest. Nix für ungut.

Re: Cheftrainer Lucien Favre
Genau das ist aus meiner Sicht nicht von der Hand zu weisen und wird nur dadurch unterfüttert das wir im Umkehrschluss bei unseren Niederlagen, wie zum Beispiel gegen WOB, eben durchaus nicht mit viel Ballbesitz aufgehalten haben.Wobbler hat geschrieben: Kann es sein, dass Du dich da ein bisschen verrannt hast, oder gibt es dafür auch eine Statistik?
Hinrunde z.B. die Siege gegen Schalke, Hertha, Bremen, alles Spiele, wo wir mein ich mehr Ballbesitz hatten. 11 Tore haben wir in den drei Spielen erzielt, harmlos?
Gegen Hoffenheim und in Hannover z.B. hatten wir weniger Ballbesitz und haben auch 6 Tore erzielt.
Re: Cheftrainer Lucien Favre
Mit dieser Mannschaft an dritter Stelle zu stehen ist das höchste aller Gefühle und Favre macht mit den zur Verfügung stehenden Spieler genau das Richtige. Er macht das Richtige, weil er jeden Spieler haargenau kennt, mit jedem spricht, die Stärken und Schwächen jedes einzelnen kennt. Er kann die Belastbarkeit jedes einzelnen genau einschätzen und arbeitet eng mit der medizinischen Abteilung zusammen. Mit all diesen Kenntnissen und Erkenntnissen und dem Wissen, dass da immer noch drei Wettbewerbe sind, erarbeitet er die richtige Aufstellung und Taktik.
Wenn ich so lese, wer welche Theorie und Träumerei zu Besten gibt, ohne nur einen einzigen Protagonisten zu kennen und mit ihm zu sprechen, dann wird es mir zu viel.
Wir haben alle das Recht in dieses Forum reinzuschreiben (habe ich mir sagen lassen).
Um wirklich zu einem Top Verein zu werden, der regelmässig um die Champions League zu spielen braucht es MINDESTENS 50 Mio Euro für Transfers von Top Spielern (zB. de Bruyne anstelle von Hazard. Dann wird man vielleicht eine Mannschaft haben, die mit den Grossen fünf (München, Dortmund, Leverkusen, Wolfsburg, Schalke) echt konkurrieren kann.
Im Moment steht die Borussia soweit oben, weil sie von den weiteren Mannschaften DEN BESTEN TRAINER hat.
Wenn ich so lese, wer welche Theorie und Träumerei zu Besten gibt, ohne nur einen einzigen Protagonisten zu kennen und mit ihm zu sprechen, dann wird es mir zu viel.
Wir haben alle das Recht in dieses Forum reinzuschreiben (habe ich mir sagen lassen).
Um wirklich zu einem Top Verein zu werden, der regelmässig um die Champions League zu spielen braucht es MINDESTENS 50 Mio Euro für Transfers von Top Spielern (zB. de Bruyne anstelle von Hazard. Dann wird man vielleicht eine Mannschaft haben, die mit den Grossen fünf (München, Dortmund, Leverkusen, Wolfsburg, Schalke) echt konkurrieren kann.
Im Moment steht die Borussia soweit oben, weil sie von den weiteren Mannschaften DEN BESTEN TRAINER hat.