Ganz ehrlich toom? Ich glaube wir sehen beide die Extreme. Er ist wohl bei weitem ein besserer Trainer als ich mir eingestehen möchte, aber der Halbgott in der Coaching-Box, den du da heraufbeschwörst, ist er sicher auch nicht.
toom hat geschrieben:Nein, sicher nicht. Die von mir genannten Menschen waren/sind dafür verantwortlich, dass sich interne Strukturen in allen Vereinen geändert haben. Junge Spieler werden gezielt eingesetzt und gefördert, deutsche Spieler. Oder glaubst du, dass es Zufall es ist, dass es plötzlich Götze, Schürrle, Reus, Großkreutz, Gomez,Träsch, Boateng, Can, Özil, usw gibt? Die gab es in den 90ern auch. Nur da haben Ramelow und Jeremies "glänzen" dürfen. Und haben den Weg zu gemacht.
Du hattest auf MAKs Post mit dem "Umbruch nach 2004" geantwortet. Allerdings gab es diese Jugendförderung schon länger - immerhin haben bei der damaligen EM schon Lahm, Schweinsteiger, Podolski und auch Kuranyi mitgespielt. Der Rest der "Youngsters", die dann 2006 auftauchten, waren damals allerdings noch U-Nationalspieler (Mertesacker, Odonkor, etc.).
Natürlich, irgendwer musste in den 90ern durchgeblickt haben, gesehen haben, dass Talente nicht mehr so weit kamen. Da wird wohl auch Löw dabeigewesen sein. Aber sicher nicht als erste treibende Kraft.
ich bin jetzt mal so selbstbewusst und sage, dass Armin Veh, Ernst Middendorp, Berti Vogts oder Ralf Rangnick nicht 2x WM-Dritter und einmal EM-Vize geworden wären.
Und ich sag nochmal, als
Cheftrainer ist er nur einmal WM-Dritter geworden. Du stellst ihn gerade so hin, als wäre er der geniale Kopf der Mannschaft gewesen und Klinsmann nur ein Cheerleader. Sicher hat er interessante neue Trainingsmethoden mitgebracht, aber er war nur zweiter. Hinter Klinsmann.
Du beschreibst den Umbruch, der stattgefunden hat. Du nennst mehrere Namen. Also. Dann behaupte ich mal, dass Sammer, Rutemöller, Klinsmann, Womuth, Eilts, Freund und Flick das gleiche hätten schaffen können. Und übrigens noch eine weitere Reihe an modernen Trainern. Du suchst hier gerade mit Vogts und Middendorp Vertreter der "älteren" Methoden. Natürlich würden die mittlerweile nicht mehr in das neue System der Nationalmannschaft passen.
Unter ihnen hätte sich der deutsche Fußball, neben/nach dem spanischem, nicht als der schönste Fußball eingeordnet. Deutschland hatte während der gesamten WM in Afrika die wenigsten Fouls aller Mannschaften begangen. Das Spiel wurde unter Löw schneller und schöner, ein O-Ton aus dem Tagesspiegel:"Wir haben 2005 angefangen zu messen, wie lange es im Schnitt von der Ballannahme bis zum Abspiel dauert. Damals waren es 2,8 Sekunden, 2008 waren es 1,7 Sekunden, und jetzt bei der WM 1,1 Sekunden. Spanien liegt bei 1,0. Das lässt schon den Rückschluss zu, dass unser Spiel von guter Qualität war.
Und hier muss ich es auch wieder betonen: Das kann nicht nur an den paar Mal liegen, die die Spieler in der Nationalmannschaft trainieren. Sie sind ein schnelles Spiel aus ihren Vereinen gewohnt. Natürlich kann es da nicht sein, dass sie sich vom schnellen Passspiel wieder auf Standfußball umstellen müssen. Du kannst jetzt natürlich sagen, dass das mit einem Vogts nicht möglich gewesen wäre - ich sage, dass z.B. ein Klopp das auch geschafft hätte.
So, allerdings sind wir hier im Dortmund-Thread. Vllt sollten wir die Diskussion rüber in den NM-Thread verlagern.