Bökelberger hat geschrieben:Viele sind heute wegen der sportlichen Stagnation Borussia's sehr enttäuscht. Ich bin es auch. Woran liegt es, dass wir scheinbar sportlich überhaupt nicht mehr voran kommen ? Ich denke, es ist einiges in den vergangenen Jahren schief gelaufen. Aber nicht alles kann man auf die jetzt handelnden Verantwortlichen schieben. Vieles wird in der Entwicklungsphase - sozusagen in den Kinderschuhen - entschieden. Nicht nur beim Menschen, auch im Fußball.
Wir hatten mal Mannschaften, die zur absoluten Creme in Europa zählten. Topfußball auf allerhöchstem Niveau, noch dazu von einem Verein dessen Stadt eher zur Provinz zählt. Die Rahmenbedingungen glichen seinerzeit eher einem Abstiegskandidaten in der zweiten Liga, denn europäischer Spitzenklasse. Hier liegt in ganz entscheidendem Maße der Ursprung unserer sportlichen Tristesse.
Während die Stadt Mönchengladbach in jener Zeit kräftig Geld für Theater, Museen und ähnlichen Schnickschnack ausgab, behandelte man Borussia mitsamt des Bökelbergs jahrezehntelang wenn überhaupt, allenfalls nur stiefmütterlich. Damals, wie auch heute noch, überhaupt nicht nachvollziehbar, denn schließlich war Borussia der mit Abstand grösste Werbeträger für die Stadt. Wer würde heute in Europa schon Mönchengladbach ohne Borussia kennen ? Ähnlich wie Inter Mailand im Jahr 1971 Mönchengladbach in der Nähe von München wähnte, ginge es sicher auch heute noch vielen.
In jener Zeit, also den siebziger und achtziger Jahren musste aufgrund der miserabelen Rahmenbedingungen stets ein Topspieler verkauft werden, um den Rest erhalten zu können. Nur dank eines seinerzeit sehr sparsamen Managers reden wir heute in Gladbach überhaupt noch von Bundesligafußball. Es gibt eine Reihe von Vereinen, die mit ähnlich schlechten Strukturen heute in der dritten Liga oder gar nicht mehr zu finden sind. Borussia hatte in dieser Zeit nahezu zwei komplette Weltklassemannschaften verkaufen müssen, um die jahrzehntelang strukturellen Versäumnisse der Stadt auszugleichen und wurde dadurch sportlich von Jahr zu Jahr zunehmend mehr ausgeblutet. Solange schließlich, bis der Patient irgendwann tatsächlich am Tropf in der Intensivstation lag. Auch wenn es lange her ist, hier liegt für mich die Wurzel allen Übels und die Ursache unserer sportlichen Tristesse.
Bayern München bsw. wäre heute ohne die Olympiade 1972 hunderprozentig nicht derselbe Klub, der er heute ist. Während man in München bei einem ausverkauften Olympiastadion in jener Zeit annähernd 1,5 Millionen einstrich, musste sich der sportlich schärfste Rivale auf dem Bökelberg gerade mal mit 350.000 Mark zufrieden geben. Zu dieser Zeit - in den Kinderschuhen also - sind in ganz entscheidendem Maße die Entwicklungen der beide Vereine geprägt worden. In München ging es zunehmend bergauf, während man sich in Gladbach immer mehr bis an die Decke strecken musste. Die Schere klaffte immer weiter auseinander. Das ist nicht nur vom Himmel gefallen, sondern lag in ganz entscheidenem Maße an der totalen Beschränktheit der Stadtverwaltung, die ihren grössten Werbeträger einfach links liegen liess. Aus diesem Grund mache ich auch heute noch die Stadt Mönchengladbach für das "Heute" mitverantwortlich. Und ich denke, das wird sich für mich in diesem Leben auch nicht mehr ändern. Zu sehr sind die Wunden auch heute noch offenbar. Vergessen jedenfalls, werde ich diese grösste Schlamperei aller Zeiten in unserer Vereinsgeschichte niemals.
Klasse Post, würde ich fast komplett unterschreiben. Ich denke aber das der große Unterschied zwichen Bayern und uns Uli Hoeness heißt.
Klar hat die Stadt MG Borussia es versäumt Ihren größten Werbeträger zu unterstützen. Keine Frage. Das machen sie ja auch heute noch. Damit können wir doch nun langsam umgehen, oder?
Aber nur wenige berücksichtigen bei einem Vergleich mit den Bayern das der FCB 1978 von Uli Hoeness als ein
Verschuldeter Bundesligist übernommen wurde.
Was Hoeness daraus gemacht hat ist bekannt und dürfte im Deutschen Fussball eine Erfolgsstorry sein die auch in den nächsten 100 Jahren nicht getoppt werden wird.
Ich habe auch schon in der Nordkurve gestanden und gegröhlt: "Uli Du A........!"
Allerdings war ich da noch 20 Jahre jünger. Heute muss man anerkennen das der FC Bayern eigentlich Fc Hoeness heißen muss. Einen solchen Mann kann man sich in seinem Verein nur Wünschen.
Ich könnte locker ein Dutzend beispiele nennen wo er alle anderen Macher in der Liga klar in die Tasche gesteckt hat.
Er ist aber nicht nur ein klasse Kaufmann, sondern auch ein Fussballverrückter Visionär. Er hat schon vor 15 Jahren von 500 Mio DM Fernsehgeldern gesprochen. Damals sagte er selbst das wäre noch zu wenig, das doppelte wäre angebracht. Alle haben gelacht und Ihm wie so oft einen Scheibenwischer gezeigt....Heute lacht keiner mehr!
27 Jahre bekleidet er nun seinen Posten. Das steht für Konstanz!
Leider ist er ein Bayer....
Deine Meinung kann ich wie gesagt fast komplett unterschreiben, aber man sollte nicht nur alle Schuld bei der Stadt suchen( auch wenn man viel finden würde), damit würde man der Sache nicht gerecht. In unserem Verein sind auch viele Fehler gemacht worden. Leider!