ich erhöhe auf 91, will aber ausdrücklich nicht sehen.Badrique hat geschrieben:Ist das doch bei 90% aller Forumsteilnehmer so
meine beobachtung: wir haben ein ganz simples problem, und das ist ein ganz dickes, weil man uns mit erschreckend geringem aufwand das genick brechen kann. null bzw. alternativlose "spieleröffnung". werden wir schon in der eigenen hälfte gestört, sind wir augenblicklich mausetot. das war gegen Bremen so, wurde in Nürnberg punktuell offensichtlich, ist die zusammenfassung der zweiten halbzeit gegen Hoffenheim und wurde schliesslich gestern von den Freiburgern geradezu in perfektion zelebriert.
auf den positionen 1 bis 6 existieren bei uns genau 3 varianten unter dem motto spielaufbau/spieleröffnung: querpass mit maximalem "gefälle" 15%, langer abstoss, langer/hoher ball. das bedeutet zweimal potentieller ballverlust und in unserem fall einmal potenzierung des problems. während eine alte fussballweisheit besagt, dass ein bis an die schmerzgrenze querspielendes defensives mittelfeld »den gegner lockt«, um irgendwann zum hallali zu blasen, schaufeln sich unsere helden mit genau dieser taktik in schöner regelmässigkeit ihr eigenes grab. denn da ist einerseits keiner, der zum hallali bläst, und da ist andererseits keiner, der sich in entstehenden lücken zwingend zur teilnahme anbietet. so endet die sache gegen einen aufrückenden oder aufgerückten oder zum aufrücken gebetenen gegner regelmässig in einer tragödie aus ballverlust und fühlbar zunehmender bedrängnis. wer dieses defizit erkennt und konsequent ausnutzt, spielt uns in grund und boden: Hoffenheim in der zweiten halbzeit, Freiburg von anpfiff an in jeder sekunde des spiels. betreten bei ballbesitz mindestens drei gegnerische spieler unsere hälfte, hängt alles, was hinter ihnen Borussia heisst, mit sofortiger wirkung in der luft. was auf unserer seite offensive heisst, ist ab diesem zeitpunkt nur noch zufall. ein spielaufbau mit gegner findet nicht statt. erschwerend bis tragisch ist, dass bei uns zudem auch defensiv vieles das ein oder andere mal auf zufall beruht. in der summe läuft dann halt irgendwann insgesamt gar nichts mehr, wenn man auf einen starken gegner trifft oder ihn selbst stark gemacht hat.
ich glaube nicht, dass das Michael Frontzecks "schuld" ist. auch nicht seine vorgabe/absicht/taktik. vielmehr glaube ich, dass er das problem nur zu gerne abstellen würde, zb. indem er auf der linken seite Juan Arango zurückzieht, dafür einen spielerisch stärkeren (als Roberto Colautti) Marco Reus davor stellt und auf der rechten seite einen spielerisch stärkeren aussenverteidiger Paul Stalteri bringt. der verzicht auf Jean-Sebastien Jaures hatte aus meiner sicht offensive gründe, keine defensiven, bzw. ging es bei der umstellung insgesamt um den spielaufbau. ein schlüssiger versuch, sehr viel schlüssiger als sechs bis zwölf stürmer, die dann eben gemeinsam in der luft hängen. hat nicht funktioniert, und auch die alternative Michael Bradley in der zweiten halbzeit hat nicht funktioniert. das hängt einerseits mit dessen aktueller form zusammen, liegt andererseits aber wiederum auch daran, dass fussball ein mannschaftssport ist, zudem mit lästigen gegnern.
achja, und die "konditionsdebatte" halte ich für ausgewachsenen schwachsinn.