

das trifft es exakt.
Deiner ersten Aussage stimme ich voll zu. Sicher müssen sich auch die Spieler hinterfragen, warum sie in entscheidenden Momenten nicht charakterfest genug waren, Spielsituationen nicht schnell genug erkannt haben, keine Verantwortung übernommen oder schlicht ausgedrückt einfach Gras gefressen haben. Ich lasse mich aber nicht davon abbringen zu glauben, dass für das Verhalten der Spieler auf dem Platz mehr und mehr der Trainer verantwortlich ist, weil es mehr und mehr um richtiges taktisches Verhalten im Kollektiv geht (und weil es Aufgabe des Trainers ist, die bestmögliche Leistung aus den einzelnen Spielern herauszuholen - das können nicht so viele Trainer). Deswegen, so glaube ich wiederum, waren auch die letzten Spiele unter LF so enttäuschend, weil in solchen Taktik-Korsetts das Herz des einzelnen Spielers eingeschnürt wird und sich im Spiel nicht einbringen kann. Ich kann es einfach, trotz der enttäuschenden gezeigten Leistungen unserer Spieler, noch immer nicht wahr haben, dass sich irgendeiner unserer Spieler zu schade für die notwendige Drecksarbeit wäre. So ein Spieler hätte im heutigen Profifußball keine Chance....Womit wir zu deiner zweiten Aussage kommen. In meinen Augen wurde die letzte Saison, auch hier im doch auch sehr kritischen Forum, wegen des Nichtabstiegs gnadenlos überbewertet, was auch die Fehleinschätzung des Leistungspotentials des Kaders begründen würde. Meiner Meinung nach haben wir letzte Saison NICHT bewiesen, dass wir bundesligatauglich sind. Als der Nichtabstieg zu 99% geschafft war, wäre es doch nur zu normal, dass eine Mannschaft dann so richtig befreit aufspielt und zeigt (auch für die Fans als Dankeschön), was so alles in ihr steckt. Unsere Mannschaft bewies jedoch, dass sie, wenn sie sich nicht 1900% konzentrierte, selbst gegen Mannschaften auf "Augenhöhe" chancenlos war. Aus diesem Blickwinkel betrachtet war es eine Meisterleistung MFs, die Konzentration der Mannschaft so lange auf höchstem Niveau zu halten.Bruno hat geschrieben: Richtig, aber genauso wenig liegt die Schuld nur bei Trainer und Sportdirektor. Da stehen Profis auf dem Platz die ihre bestmögliche Leistung über einen längeren Zeitraum nicht abrufen. Und die bestmögliche Leistung wäre bei den meisten Spielern bundesligatauglich, wie letzte Saison belegt.
Hm, das ist durchaus eine interessante Sichtweise. Da könnte etwas Wahres dran sein. Wie schlecht es um unsere mentale und teilweise spielerische Stärke bestellt ist, sieht man ja an der laufenden Saison. Scheinbar hat MF es in der letzten Saison geschafft, zumindest über einen Zeitraum von einigen Monaten, aus den vorhandenen Möglichkeiten dieses Teams das Maximale herauszukitzeln. Die Kunst, dies über einen sehr viel längeren Zeitraum hinzubekommen, beherrschte er dann aber leider nicht. Was wohl auch ein Grund dafür war, dass wir am Ende der Vorsaison und während der Hinrunde quasi kollektiv versagt haben.AlanS hat geschrieben: Aus diesem Blickwinkel betrachtet war es eine Meisterleistung MFs, die Konzentration der Mannschaft so lange auf höchstem Niveau zu halten.
Genau. Es wurde eben auch nicht erkannt, dass der Kader in der Nichtabstiegssaison quasi permanent über seinem eigentlichen Niveau spielte und man versäumte es dadurch, nachzubessern. Nicht nachzubessern, um noch mehr Niveau in die Mannschaft zu bringen, ist ohnehin fahrlässig.Hölle Nord hat geschrieben: Hm, das ist durchaus eine interessante Sichtweise. Da könnte etwas Wahres dran sein. Wie schlecht es um unsere mentale und teilweise spielerische Stärke bestellt ist, sieht man ja an der laufenden Saison. Scheinbar hat MF es in der letzten Saison geschafft, zumindest über einen Zeitraum von einigen Monaten, aus den vorhandenen Möglichkeiten dieses Teams das Maximale herauszukitzeln. Die Kunst, dies über einen sehr viel längeren Zeitraum hinzubekommen, beherrschte er dann aber leider nicht. Was wohl auch ein Grund dafür war, dass wir am Ende der Vorsaison und während der Hinrunde quasi kollektiv versagt haben.
Sorry, aber das sieht für mich sehr konstruiert aus. Die Mannschaft soll letzte Saison über ihrem Leistungsniveau gespielt haben und wurde daher nicht verstärkt? Ich denke schon, dass de Camargo, Idrissou und auch Anderson sehr wohl eine Verstärkung des Kaders bedeuteten. Der Focus wurde halt nur eher auf die Offensive gelegt, was zum einen aufgrund der Abgänge in diesem Bereich vonnoeten und zum anderen den seit Jahren vorhandenen Defiziten in diesem Bereich geschuldet war. In den letzten Jahren wurde immer auf das System als Problem unserer Torarmut hingewiesen. Es ist aber deutlich geworden, dass es am Personal lag. Bis jetzt haben wir in 27 Spielen 38 Tore geschossen und haben somit zur Zeit den besten Schnitt seit Jahren in der 1. Liga.AlanS hat geschrieben:Es wurde eben auch nicht erkannt, dass der Kader in der Nichtabstiegssaison quasi permanent über seinem eigentlichen Niveau spielte und man versäumte es dadurch, nachzubessern.
Na ja, wenn man nicht erkennt, dass man über dem eigentlichen Niveau spielt, wäre es ja auch logisch, dass aus dieser Fehleinschätzung heraus nicht nachgebessert wurde.VLC007 hat geschrieben:Sorry, aber das sieht für mich sehr konstruiert aus. Die Mannschaft soll letzte Saison über ihrem Leistungsniveau gespielt haben und wurde daher nicht verstärkt? Ich denke schon, dass de Camargo, Idrissou und auch Anderson sehr wohl eine Verstärkung des Kaders bedeuteten. Der Focus wurde halt nur eher auf die Offensive gelegt, was zum einen aufgrund der Abgänge in diesem Bereich vonnoeten und zum anderen den seit Jahren vorhandenen Defiziten in diesem Bereich geschuldet war.
Ich denke, da liegt der Hase auch im Pfeffer! Es ist ja bereits ergiebig darüber diskutiert worden, aber im Grunde war es (und das haben die Verantwortlichen wohl auch eingesehen) grob fahrlässig, die Abwehr so in die Saison gehen zu lassen. Wir hatten im letzten Jahr schon massive Probleme im Abwehrverbund, was die Vielzahl an Gegentoren ja belegt. Nur konnten in der letzten Saison eben auch unsere beiden Stamminnenverteidiger quasi durchspielen, was in dieser Saison kaum der Fall war. Was letztlich auch den Zusammenbruch der Defensive während der Hinrunde erklärt. Ich glaube, der Fehler liegt eindeutig darin begründet, dass man die Anzeichen für eine instabile Abwehr, auch schon während der letzten Saison, nicht erkannt hat oder deren Auswirkungen für die neue Saison massiv unterschätzt hat. Das fliegt uns grad extrem um die Ohren. Und dies ist auch ein gravierender Vorwurf an Max Eberl, dies einfach nicht erkannt zu haben, obwohl die Anzeichen bereits in der Vorsaison erkennbar waren. Summiert mit der viel zu späten Reaktion auf MF's Erfolglosigkeit/Ratlosigkeit kann man wohl durchaus von einem nicht sehr positiven Gesamtbild unseres Sportdirektors, zumindest in dieser Saison, ausgehen.AlanS hat geschrieben: Hast du es für gescheit gehalten, als eine der Megaschießbuden der Liga für die neue Saison den Focus auf die Offensive zu legen?
Wenn ich dich richtig verstehe, siehst du wirklich unsere Situation in den Verletzungen, dummen Zufällen und falschen Schiri-Entscheidungen begründet. Hast du denn alle Entscheidungen der sportlichen Leitung (auch, was Taktik, Spielweise und Aufstellung angeht) für gut und richtig angesehen?
Die Crux dabei ist, dass niemand erkennen kann was das eigentliche Niveau einer Mannschaft ist. Wie willst du das verifizierbar messen? Hannover wäre letzte Saison beinahe abgestiegen und mit dem gleichen Trainer und dem nahezu gleichen Kader spielen sie um die CL-Plätze. Was ist mit Bayern? Letzte Saison im CL Finale, Meister und Pokalsieger und diese Saison? Es gibt dieses "eigentliche Niveau" nicht. Man kann es vielleicht Spieler für Spieler über mehrere Jahre ableiten, aber selbst das beschränkt sich auf das Individuum, nicht aber auf das Kollektiv.AlanS hat geschrieben:Na ja, wenn man nicht erkennt, dass man über dem eigentlichen Niveau spielt
Anders gefragt: Welche Stürmer hätten wir heutzutage, wenn keine gekommen wären?AlanS hat geschrieben:Welcher dieser Abgänge spielte aber wirklich als Stammspieler?
Ich halte es für eine nachvollziehbare Entscheidung, da auch, und viele wollen das hier vertuschen, Defensivkräfte geholt wurden, namentlich Wissing, Schachten und den Anderson, den insbesondere du von der ersten Minute an, als unumstrittene Stammkraft angesehen hast. Das dahinter noch Spieler wie Dorda, Jantschke, Janeczek oder Jaurès, nebst Callsen-Bracker und Stalteri waren, wird gerne verdrängt. Wie groß hätte der Kader den werden sollen? 35 Mann, 40 Mann? Und vor allem wer bezahlt den? Und ist es qualitätssteigernder viele Spieler für eine bestimmte Summe zu holen, als deutlich weniger für die gleiche Summe?AlanS hat geschrieben:Hast du es für gescheit gehalten, als eine der Megaschießbuden der Liga für die neue Saison den Focus auf die Offensive zu legen?
Ich habe sie zumindest für nachvollziehbar im jeweiligen Moment gehalten. Man kann sich darüber streiten, ob man nicht frühzeitiger einen Bailly, Daems oder Marx aus der Stammelf gezogen hätte, aber in was für einem Zustand waren die Alternativen? Ich kann das nicht so gut beurteilen wie ein Trainer, der jeden Tag mit den Jungens auf dem Grün steht. Was Spielweise und Taktik angeht so ist unser Kader nunmal für Konterfußball ausgelegt. Es ist immer davon auszugehen, dass wir uns mindestens einen Treffer fangen, aber eben auch im Stande sind, mehrere zu erzielen. Übrigens auch eine "Forderung" vieler Leute aus dem Forum, die lieber ein 4:3 sehen wollen, als ein 1:0. Dafür wurde unter anderem ein Hans Meyer ans Kreuz genagelt.AlanS hat geschrieben:Hast du denn alle Entscheidungen der sportlichen Leitung (auch, was Taktik, Spielweise und Aufstellung angeht) für gut und richtig angesehen?
Oh mein GottVLC007 hat geschrieben: Der Trainerwechsel ist in meinen Augen vollkommen sinnlos. Und er wäre auch sinnlos gewesen, wenn Favre früher gekommen und in der Winterpause Spieler für sein System hätte verpflichten koennen. Nächsten Spieltag wird mit allergroesster Wahrscheinlichkeit der Punkteschnitt beider Trainer der gleiche sein. Unser wahrscheinlicher Abstieg wir meines Erachtens weder umfänglich in der Arbeit des Trainers, noch in der des Sportdirektors liegen, sondern in der Verkettung von unglücklichen Umständen und einer darin ihren Ursprung habenden mentalen Schwäche der Spieler.
Das ist zum einen leider nur komplette Spekulation und zum anderen hätte auch dies kaum Auswirkungen auf die Ergebnisse.Hölle Nord hat geschrieben:Hätten wir mit MF weitergemacht wäre auch das letzte Fünkchen Teamgeist, der letzte Glaube der Fans und wohl auch die allerletzte Glaubwürdigkeit der Borussia in der Öffentlichkeit flöten gewesen.
Klar kann ich das nachvollziehen! Für mich ist das aber deutlich zu einfach. Du gehst davon aus, dass ein Spieler nur ein Roboter ist, oder eine Figur aus dem Football Manager, der bestimmte Zahlenwerte bei Fähigkeiten und Fertigkeiten hat und den man lediglich an die richtige Stelle stellen, ein paar motivierende Worte sagen muss und der dann abgeht wie Schmitz Katze. Denk mal nach: Ist das wirklich so einfach?Hölle Nord hat geschrieben:Kannst Du das nachvollziehen?
Genau, positiver Flow, das ist das was Frontzeck nur aus dem Fernsehen oder aus seiner Zeit als Spieler kennt, persönliche Erfahrungen hat er nur mit negativen Flow.VLC007 hat geschrieben:Es geht um "Flow", einen positiven "Flow" zu erreichen und diesen so stabil wie irgendmoeglich über die Saison zu halten. Leider gibt es diesen "Flow" auch als negative Variante und der ist viel schwieriger zu handlen. In so einem negativen "Flow", begünstigt durch alle moeglichen Nackenschläge , waren oder sind wir auch heute noch gefangen. Das hatte in meinen Augen eben nichts mit dem Trainer zu tun, weshalb ich den Trainerwechsel aus diesem Grund für sinnlos erachte.
Heynckes? Advocat?Bo. hat geschrieben:Genau, positiver Flow, das ist das was Frontzeck nur aus dem Fernsehen oder aus seiner Zeit als Spieler kennt, persönliche Erfahrungen hat er nur mit negativen Flow.
Ich habe mich jetzt nur auf Frontzeck bezogen.VLC007 hat geschrieben:Heynckes? Advocat?
Und genau da setzt nämlich jetzt der Unterschied zwischen MF und Favre an. MF hat diese Mannschaft eine Saison lang geprägt, hatte vor dieser Saison die Möglichkeit mit den vorhandenen Mitteln, dieses Team zu verstärken und hatte dann während der Winterpause wiederum die Möglichkeit, Nachbesserungen vorzunehmen. Ergo haben wir es hier mit einem Team, ganz nach den Vorstellungen MF's zu tun. Favre hat all diese Möglichkeiten leider nicht gehabt, er musste dieses Team so übernehmen, wie MF es hinterlassen hat. Also hinkt der Vergleich der gleichen Punkteausbeute zwischen beiden Trainern gewaltig und ist auch dermaßen unfair unserem jetzigen Trainer gegenüber, weil es halt einem Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen gleichkäme. Und die ständig sich wiederholenden Aussagen von der Mannschaft, die ja mental und wohl auch fußballerisch nicht in der Lage ist, Bundesliga zu spielen und dies dann nicht mit dem jeweiligen Trainer zu tun haben soll, finde ich extrem hanebüchen. Erstens hat ein MF dieses Team zusammengestellt und zweitens die Aufgabe gehabt, sie zu verbessern oder zumindest auf einem konstant hohen Niveau zu halten (denn dazu ist Training wohl auch da oder?). Dies hat er nicht geschafft...VLC007 hat geschrieben: Was der Fan oder die Oeffentlichkeit meint zu glauben, ist auf dem Platz nicht entscheidend. Wie ich bereits schrieb, wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nach dem Bayern-Spiel der Punkteschnitt beider Trainer nahezu identisch sein. Alles andere wäre keine Überraschung, sondern käme einer Sensation gleich. Desweiteren wird nur bestätigt, was unabhängig voneinander alle Studien bezüglich positiver Effekte von Trainerwechseln auf sportliche Ergebnisse ermittelt haben: Der Effekt tendiert gegen Null. Wer mag, kann sich die jüngste Studie von Heuer/Strauß von der Uni Münster anschauen. Entscheidend sind die Männer auf dem Platz,
Wenn es diesen sagenhaften „Flow“ gibt, dann unterscheidet sich meiner Meinung nach ein guter von einem schlechten Trainer in der Hinsicht, dass er diesen (negativen) Flow größtmöglich minimieren kann. Dies konnte ich bei MF nicht sehen, wobei ich dann eher dazu tendiere, dass MF eben kein guter Trainer ist. Wie Favre bei etwaigen „Flows“ reagiert und was er zu leisten imstande ist wird sich noch zeigen. Er wird zweifelsohne auch „seine Flows“ bekommen und diese versuchen, zu überstehen.VLC007 hat geschrieben:Es geht um "Flow", einen positiven "Flow" zu erreichen und diesen so stabil wie irgendmoeglich über die Saison zu halten. Leider gibt es diesen "Flow" auch als negative Variante und der ist viel schwieriger zu handlen. In so einem negativen "Flow", begünstigt durch alle moeglichen Nackenschläge , waren oder sind wir auch heute noch gefangen. Das hatte in meinen Augen eben nichts mit dem Trainer zu tun, weshalb ich den Trainerwechsel aus diesem Grund für sinnlos erachte.
Hat Favre polnisch gesprochen, als er sagte die Mannschaft wird eine Zeit brauchen, bis die Spieler seine Philosophie verinnerlichen?VLC007 hat geschrieben:Wir haben die gleichen Probleme wie zuvor, obwohl jetzt schneller gewechselt, mehr trainiert und an der Außenlinie rumgefuchtelt wird, oder etwa nicht?
Das wäre wahrscheinlich deutlicher sichtbar, wenn wir einen Feuerwehrmann verpflichtet hätten, allerdings kämen dann in der neuen Saison wieder die alten Probleme zurück, daher ist diese Lösung zu vertreten, da ein sogenannter Retter auch keinen Anspruch auf garantierte Erfüllung der Vorgaben gibt.Bruno hat geschrieben:Daraus leite ich keinen Vorwurf an LF ab, aber gäbe es einen eklatanten Qualitätsunterschied zu MFs Arbeit, müßte das schneller sichtbar werden.
Seh ich ähnlich, plädiere schon lange für die Einstellung eines Sportpsychologen und neuerdings auch auf eine Vorgabe des Sportdirektors in Sachen IVs, aber was er selber nicht kann, kann er anderen natürlich auch nur schwer vermitteln.Bruno hat geschrieben:Aber mit dieser mental schlappen Truppe, die scheinbar den Großteil ihres Selbstbewußtseins, ihrer Kampfkraft und Energie in Interviews verbrauchen, kann nur ein sehr außergewöhnlicher Trainer einen Blumentopf gewinnen.