VollblutVFL hat geschrieben:
Das Geschäftsjahr 2009 (juni 2008/2009) wurde mit einem Minimalüberschuss von 13.000 euro abgeschlossen, ...
Meinst du das Geschäftsjahr bis zum 31.12.2008? Dann haut es hin mit 13.762,28 EUR
Für den 2009er Jahresabschluss wird ein Jahresfehlbetrag von 758.941,02 EUR ausgewiesen.
VollblutVFL hat geschrieben:
Ich hab jetzt die aktuell Bilanz von Borussia nicht vor mir liegen (wäre cool, wenn es die irgendwo zu sehen gäbe)
Bei
http://www.ebundesanzeiger.de findest du alle Veröffentlichungen. Hier ist die von 2009:
https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww ... ryId=41820
Hier findest du auch eine Übersicht der Verbindlichkeiten und den einen oder anderen Hinweis auf die verschiedenen Tochtergesellschaften.
VollblutVFL hat geschrieben:
aber von einem "hochverschuldeten Verein" zu sprechen ist unseriös solange genug Vermögenswerte da sind, die die Eigenkapitalquote auf 10% halten.
Die Eigenkapitalquote wird aus dem Verhältnis Eigenkapital zu Fremdkapital gebildet.
Wenn ich mir den 2009er Abschluss ansehe, dann gibt es ein gezeichnetes Eigenkapital in Höhe von 2,5 Mio EUR.
Dem gegenüber stehen Verbindlichkeiten in Höhe von 88,2 Mio EUR zzgl. den Rückstellungen in Höhe von 3,8 Mio EUR.
Wir haben eine aufgeblähte Bilanz mit einer Bilanzsummer von 118,3 Mio EUR.
Wollen wir diese Zahlen mal in eine Formel setzen und schauen, ob der Eigenkapital-Anteil noch 10% ist?
Wir könnten auch den Verschuldungsgrad anhand dieser Zahlen uns ansehen, aber der sieht auch nicht so gut aus.
Die Vermögenswerte sind ja auf dem Papier solange etwas Wert, solange keiner danach fragt, wer im Falle des Falles diese auch ablösen würde.
Wenn also z.B. das Stadion als Vermögenswert aufgeführt wird, dann stellt sich die Frage der Bewertung. Ist die Bewertung wirklich so korrekt oder ist sogar eine Überbewertung erfolgt, damit die Bilanzpolitik aufgeht.
Normalerweise geht man bei einem Vermögenswert von einem "Marktwert" aus. D.h., gibt es jemanden, der das Stadion zu dem Preis abkaufen würde?
Kann man mit dem Stadion auch etwas anderes machen, als Fussballspiele darin veranstalten?
Der Wert bzw. die Bewertung würde ziemlich in den Keller heruntergehen, wenn man feststellen würde, dass das Stadion und andere Vermögenswerte zu nichts anderem als für den Verein Borussia M'Gladbach und seiner Tochtergesellschaften zu gebrauchen ist.
Der Wert eines Vermögens kommt zu einem erheblichen Anteil daher, wie gut man ihn verflüssigen kann. Aber wie viele wollen schon ein Stadion, ein Trainingsgelände usw. ? Das kann nur ein Sportverein wollen. Aber der hat normalerweise kaum Geld...
Aber die Bewertung von Anlagevermögen wird bei allen mir bekannten Fussballvereinen ebenfalls so vorgenommen. Auch die Ausgliederung von Schulden in Tochtergesellschaften und andere strategische Entscheidungen werden zu geeigneter Zeit üblicherweise getroffen.
Fazit: Die DFL interessiert sich derzeit nur für den Aspekt der Liquidität und der Aufrechterhaltung des Spielbetriebes. Noch wird nicht so intensiv auf die Bilanzen geschaut. Das soll sich aber 2012/2014 ändern. Bereits jetzt reichen einige Bundesligavereine der 1. und 2.Liga konsolidierte Konzernbilanzen/-übersichten ein, um die Zukunftsfähigkeit zu dokumentieren.