AlanS hat geschrieben:Dieses Ein-Kontakt-Spiel funktionierte in den letzten Spielen eben nicht mehr so gut. Daher stelle ich mir die Frage, ob unsere Spieler damit vielleicht dauerhaft (noch?) überfordert sind.
Natürlich. Aber trotzdem ist es das beste Mittel um durchzukommen. Das andere Mittel wäre noch mehr Ballsicherheit. Aber Spielzüge einutrainieren geht schneller als Spieler zu besseren Individualisten zu machen. Man muss nur schauen wo die Mannschaften mit vergleichbarem Marktwert in der Tabelle stehen. Sie haben eben diese Waffe (onetouch) nicht. Daher: besser man schiesst damit ein paar mal daneben, als dass man die Waffe erst gar nicht besitzt. Und eben, 2-3 kommt man damit immer durch, und hat dann Tor-Chancen. Natürlich würde das onetouch-Spiel mit noch besseren Spielern noch besser sein, aber es kommt ja im Sommer vor allem im DM/ZM neue Qualität hinzu, von aussen und von innen (Cigerci usw), und auch vorne für die Breite.
Da unseren Spielern die Ballsicherheit für dauerhaften Ballbesitzfußball fehlt, könnte man doch dem Gegner wieder mehr Ballbesitz zugestehen, um ihn dann vermehrt wieder in für ihn unkontrollierbare Situationen zu bringen (durch eigenes Pressing). Wir kamen ja zuletzt außerdem meist selber nur dann in Gefahr, wenn wir bei Ballbesitz leichtfertig Bälle verspielten. Dieses Risiko würde man auch herunterfahren, besonders gegen spielerisch nicht ganz so starke Gegner.
Aber wie macht man das? Der Gegner kann ja einfach weiterhin risikolos spielen, und dann ist der Plan für die Katz. Freiburg und Nürnberg wollten nur die null halten, und bestenfalls mit Glück evtl gewinnen. Wenn ein Team mit einer solchen Einstellung ins Spiel geht, kannst Du sie einfach nicht locken, so dass Du selbst Pressing spielen kannst usw. Sonst würden das auch noch viel grössere Vereine als Gladbach momentan ist, ständig tun.
Aber wie gesagt mag der Gegner auch noch so gut verteidigen, es ergeben sich immer Chancen, selbst an schlechten Tagen, wenn auch wenig. Das ist ok. Manchmal nicht überragend und langweilig, aber ok.
Mit etwas etwas mehr Geduld beim Abwarten des richtigen Momentes und dann mehr Schnelligkeit und Genauigkeit im Zusammenspiel (v.a. durch Einstudieren der Spielzüge), wird das dann auch etwas besser werden.
Zudem scheinen mir Neustädter als wichtiger Eröffner durch Vertikalpässe, Hanke als ständiger Wandspieler für so ziemlich jeden, und Reus als Tempo-Doppelpasser der die Tiefe sucht, nicht gerade die beste Form zu haben.
Vielleicht gut, dass man jetzt gegen Leverkusen auswärts mehr Platz bekommt. Vielleicht kann das den ein oder anderen wieder etwas beflügeln und das Momentum für das Hoffenheimspiel zurückgewinnen...
1:1 sehe ich natürlich selber nur als so etwas, wie eine Notlösung. Ich würde es positiver benennen: als einen Trumpf. Ring hatte schöne Einzelaktionen, Wendt in HZ1 auch. Damit kann man eine Abwehr schon mal aushebeln. Ich gehe sogar so weit und behaupte, wenn man dauerhaft oben spielen will, braucht man um so mehr auch Spieler, die eine gute Taktik des Gegners durch Einzelaktionen immer wieder mal zunichte machen können. Siehe aktuell auch Dortmund oder sogar bei den ganz großen Clubs Real und Barcelona.
Ok, jetzt verstehe ich erst richtig was Du darunter verstehst. Du meinst damit nicht 50-50 Aktionen ,keine "ich stehe hier vor Dir mit dem Ball und will Dich ausdribbeln"-Situation, sondern dass man Situationen, wo man immer noch selbst einen leichten Vorteil hat, weil der Gegner nahe aber nicht zu nahe steht, oder weil man das Tempo auf seiner Seite hat, durch mehr Ballsicherheit ausnützt, wo andere mit weniger Ballsicherheit eher zurückschrecken und den sicheren Pass suchen.
Da bin ich absolut gleicher Meinung. Dies ist auch das was ich unter mehr Ballsicherheit verstehe. Das ist auch nicht nur bei Einzelaktionen wichtig sondern auch im Zusammenspiel. Manche schrecken bei engen Räume auch vor dem Zusammenspiel zurück, und spielen dann den sicheren Pass zurück. Nordtveit hat so die Offensiv-Spieler einige male zum Händeverwerfen gebracht.
Insgesamt muss man einfach weiter so spielen.
Kurzfristig muss man hoffen dass die Spieler durch einen Erfolgserlebnis einen Tick von sich aus geduldiger und genauer werden im Zusammenspiel, und allgemein ballsicherer.
Dazu weiter allgemein an den Spielzügen (inkl neue Spielzüge dazu) und an der Ballsicherheit im Training arbeiten, was aber schon schon eine Entwicklung über mehrere Wochen ist, v.a. die individuelle Ballsicherheit (Favre: Ballannahme, Technik in der Bewegung usw...).
Und dann v.a. im Sommer mit externen Lösung, aber auch mit der Entwicklung einiger guter Spieler die schon da sind, bzw. der ein oder andere natürlich schon vorher.
Eigentlich ist alles ok, nicht nur der Tabellenplatz.