"Ich will die 18 erhalten"
Ich will zeigen, warum sie mich verpflichtet haben, der Mannschaft helfen weiterzukommen, und natürlich Tore schießen.
Für Juan Arango ist das wichtigste an seinem Umzug nach Deutschland, seine Familie mitnehmen zu können, und unter seinen Wünschen ist, seine Rückennummer 18 zu bekommen, welche für ihn etwas Persönliches darstellt. Kurz vor dem Abflug fand er Zeit für ein Gespräch.
Endlich kam der Tag seiner offiziellen Vorstellung, er wird für Fotos mit dem Trikot posieren und die Deutschen werden das erste Mal eins seiner seltenen Lächeln sehen.
Dies ist der erste Schritt auf einer Strecke, die für den Venezolaner bei Borussia Mönchengladbach gerade erst angefangen hat, eine Mannschaft mit großer Tradition, die durch Arango wieder nach oben will. Mit dem heutigen Tag sind Weiß und Grün seine neuen Farben.
F: Was sieht dein Stundenplan nach deiner Vorstellung vor?
A: Sie geben mir drei oder vier Tage um wegen meines Umzugs nach Palma de Mallorca zu gehen. Ich muss alles organisieren.
F: Deine Ehefrau Laurys begleitet dich auf deiner Reise...
A: Sie muss sich auch um die Papiere unserer Tochter in der Schule kümmern, um eine neue Schule in Deutschland aufzutreiben. Und auch eine Wohnung zu suchen, Frauen können so etwas besser.
F: Wie gefällt deiner Tochter Jau-ryns der Umzug?
A: Sie reagierte ein wenig böse. Sie weinte ein wenig, weil sie schon 5 Jahre in Spanien war, sie hat ihre Schulfreunde, aber sie muss sich auch umstellen.
F: Habt ihr denn schon Fortschritte wegen der neuen Schule gemacht?
A: Sie haben mir gesagt, dass es auch lateinamerikanische Schulen gibt, in denen auch englisch unterrichtet wird, aber sie sprechen spanisch. Für das Wohl meiner Tochter wird das besser sein, weil die Umstellung so nicht so drastisch ist.
F: Was hinterlässt du in Mallorca?
A: Mitspieler vergessen sich nicht und manc versucht sich anzurufen und in Kontakt zu bleiben. Und das Wetter, in Mallorca ist es nicht so kalt wie in Deutschland, aber das ist nur eine Frage der Umstellung.
F: Erträgst du die Kälte?
A: Es fällt mir nicht schwer. Es lässt mich kalt (muhaha, was ein geiler Wortwitz

F: Du bist in Mallorca Kapitän gewesen. Der Weg geht nun weiter, du hast erst eine Etappe abgeschlossen.
A: Die fünf Jahre sind sehr schön gewesen, ich habe Mallorca dafür zu danken, dass sie mir die Gelegenheit gegeben haben, im europäischen Fußball Fuß zu fassen. Das verdanke ich ihnen.
F: Denkst du, in Mönchengladbach Kapitän zu werden?
A: Momentan nicht, ich bin ja gerade erst gekommen. Ich glaube, lange Zeit hier zu sein. Gute Saisons spielen, der Mannschaft helfen, und, wie ich es auch in Mallorca geschafft habe, Hauptdarsteller sein.
F: Für einen erfahrenen Spieler, was ist der erste Schritt in einer neuen Mannschaft?
A: Zeigen, warum sie mich geholt haben und der Mannschaft helfen, das bestmögliche zu erreichen. Das ist das wichtigste. Und natürlich Tore schießen, nicht wahr?
F: Hast du bereits Kontakt mit dem Trainer gehabt?
A: Bisher nicht.
F: Die Saison in Deutschland beginnt früher als in Spanien. Das könnte für die Nationalmannschaft von großem Vorteil sein, weil du dann für die wichtigen Entscheidungsspiele im September im Rhythmus sein wirst.
A: Noch habe ich keinen genauen Termin, aber natürlich hilft es mir sehr für die wichtigen Spiele gegen Chile und Peru.
F: Wie siehst du die spanische Liga im Moment, mit den Einkäufen von Real Madrid, die versprechen, zu dem Stellenwert zurückzukehren, den sich die englische Liga erworben hat?
A: Das ist für mich jetzt nicht besonders wichtig. Ich gehe in eine wettbewerbsfähige Liga, es gibt nicht nur die englische und spanische. Ich bin in einer Liga, die zu den besten gehört.
F: Man sprach hinter vorgehaltener Hand, dass die Finanzkrise von Mallorca und ihre Dringlichkeit Geld zu bekommen, ihnen nicht half, ein besseres Geschäft mit deinem Wechsel zu machen.
A: Das kann sein. Sie sind in einer heiklen Lage, haben große finanzielle Probleme. Sie hätten durch den Verkauf von Moyá wie auch mir mehr Geld verdienen können, aber nun gut.
F: Denkst du, deine Rückennummer 18 zu behalten?
A: Ich glaube schon, weil es niemanden sonst gibt, der sie behalten will. Ich bitte darum, aber wenn jemand anderes sie bekommt, nehme ich sie eben nicht. In Europa kann man sich die Nummern nicht so einfach aussuchen, man muss nehmen, was frei ist. Als ich nach Mallorca kam, waren nur noch drei Nummern frei, und im ersten Jahr habe ich deshalb mit der 11 gespielt.
F: Deutschland hat durch die WM spektakuläre Stadien. Hast du dir schon ausgemalt wie es ist, auf dieser Bühne zu spielen?
A: Ja. Mein Berater hat selbst das Stadion und die Trainingsplätze von Borussia Mönchengladbach besucht und mir gesagt, dass diese Einrichtungen einfach beeindruckend sind.
F: Tómas Rincón kam dieses Jahr schon nach Hamburg. Hast du ihn etwas über Deutschland gefragt?
A: Ja. Ich habe mit ihm gesprochen und er sagte mir, dass die Leute ziemlich nett sind. Es ist vielleicht ein bisschen kalt, aber hier wird Fußball gelebt.