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von nicklos » 18.12.2016 09:32
Warum glauben wir Fans bei Borussia eigentlich immer, dass unsere Spieler zu lieb sind?
Davon habe ich mich verabschiedet, spätestens nach Favre.
Du hattest einen absoluten Weltklasse Trainer und irgendwann sagen Spieler, ja ne den wollen wir nicht mehr.
Passt nicht zusammen, aber so ist es gekommen. Bei der familiären Borussia.
Bei uns spielen auch Millionäre, kleine und große Egozentriker. Wie soll ein Spieler bitte außer zum Manager laufen, denn zeigen, dass er den Trainer nicht weiter will? Er muss schlecht spielen.
Pep Guardiola macht Dreijahresverträge, weil seine penible Art, den verwöhnten Kickern, irgendwann gegen den Strich geht. So nervig war Favre auch, das war den Jungs schlicht zu anstrengend. Zu viele Regeln, zu viel Disziplin.
In Leverkusen wird im Schnitt alle zwei bis drei Jahre der Trainer herausgeworfen und die spielen fast konstant in Europa. Ok, der Vergleich ist nicht fair, da mehr Geld. Aber die machen es gut. Wolfsburg mit ebenso viel Geld, macht es hingegen schlecht.
Was ich damit sagen will: Vielleicht ist zu viel Kontinuität gar nicht sinnvoll. Jedes Jahr kommen auch drei bis sechs neue Spieler und absteigen tut deswegen auch niemand.
Ich hoffe, dass Eberl kurzfristig handelt. Man läuft sehenden Auges ins Verderben.
Ich muss den hochgelobten Eberl hier leider deutlich kritisieren. Er hält zum zweiten Mal am Trainer zu lange fest. Seit Wochen sieht man, dass es nicht mehr passt.
Der Kader ist nun sogar noch deutlich besser als unter Frontzeck. Der Fehler zum Trainer zu stehen, ist in dem Fall noch schlimmer, noch naiver.
Ich habe Schubert zunächst kritisch gesehen. Dann habe ich beim Erfolg mich damit abgefunden, dass wir nun offensiver spielen. Habe ihn verteidigt, als es mal nicht so lief. Aber seit ein paar Spielen ist es dermaßen offensichtlich, dass es nicht mehr läuft. Dann muss man sich trennen.
Ich sehe im ganzen Verein eine Hilflosigkeit. In der Öffentlichkeit wird souverän das Interview ABC heruntergebetet. Aber souverän wie nach außen ist es nach innen nicht.
Und auch hier hat Eberl Fehler gemacht. Er hat den Trainer öffentlich angezählt mit "er muss liefern". Entweder ich stehe bedingungslos zum Trainer und werfe ihn dann raus, wenn der Erfolg ausbleibt oder ich zähle ihn an und handle, wenn es nicht läuft. Ich halte aber nicht am Trainer fest, wenn es nach dem Anzählen nicht läuft.
Was soll das Warten bringen? Wir verlieren weiter munter Punkte und irgendwann stehen wir noch tiefer am Abgrund und steigen womöglich doch ab.
Es glaubt doch hoffentlich niemand mehr, dass zwei Transfers im Winter lustlose Spieler wieder für den Trainer fighten lassen. Das ist absolut weltfremd.
Wenn Eberl nicht spätestens nach Wolfsburg handelt, was zu spät ist aus meiner Sicht, weil man die schlagen kann,dann braucht man gar nichts mehr zu erwarten und kann auch nichts ausschließen.
Mainz kam genau zum richtigen Zeitpunkt für einen Sieg, Augsburg gestern auch rechtzeitig und Wolfsburg da klappt auch nicht so viel unter Ismael.
Eberl bekommt bei mir gerade Kratzer. Einen Fehler mach ich nicht zweimal. Und das ist das Festhalten am Trainer.
Ein guter Sportdirektor muss sehen, wenn die Spieler gegen den Trainer spielen.
Das ist genau so emotionslos wie damals im letzten Favre Spiel.
So sehr man Eberl für die Favre Geschichte loben muss, so deutlich muss man ihn nun kritisieren.
Hoffentlich passiert was. Ich gebe Schubert hier nicht die Hauptschuld, sondern den Spielern.
Schubert ist leider zu unerfahren. Er weiß nicht, wie er die Spieler anfassen muss. Er ist zu lieb zu ihnen. Dieses Vertrauen wird ausgenutzt und es wird keine Leistung zurückgezahlt auf dem Platz. Leider.
Dazu hier und da normale Fehler, die jeder Mensch macht, wenn man eine schlechte Phase hat.
Das Argument, das kein guter Trainer auf dem Markt ist, überzeugt mich nicht. Selbst ein Interim könnte hier den Kopf befreien und Fesseln lösen. Ist es nicht die Aufgabe vom Sportdirektor eine Liste mit guten Trainern jederzeit in der Schublade zu haben, die er abarbeiten kann? Muss ein sehr guter Sportdirektor nicht auch innovativ sein und uns nicht auch mal einen Nagelsmann oder Stöger präsentieren? Einen guten Trainer zumindest versuchen, aus dem Vertrag zu kaufen? Nein, nicht die beiden letzten.
Nun schlagt auf mich ein, dass ich noch vor Wolfsburg reagieren möchte (wollte ich schon früher streng genommen) und das ich Eberl hier gleich mit kritisiere. Das ist ja hier noch weniger gern gesehen. Vielleicht male ich gerne mal schwarz, aber schön reden, kann ich unsere Situation auch nicht.
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nicklos am 18.12.2016 09:41, insgesamt 4-mal geändert.