Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Gesperrt
Sportfreund
Beiträge: 628
Registriert: 25.08.2005 15:54

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von Sportfreund » 13.10.2011 01:44

Mensch, ist das ruhig hier. Schön!
Benutzeravatar
VLC007
Beiträge: 1848
Registriert: 05.03.2007 13:13
Wohnort: Hardterbroich

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von VLC007 » 13.10.2011 11:51

AlanS hat geschrieben:Eigentlich untermauerst du, dass der jetzige Erfolg (auch, wenn er noch als ein kurzfristiger zu rechnen ist) einzig und allein Favre zuzuschreiben ist, denn alle anderen Bedingungen vor dem Trainerwechsel waren gleich.
Interessante Lesart. Wenn ich schreibe, dass sportlicher Erfolg nur zu einem Bruchteil vom Trainerstab beeinflussbar ist, da es eine Fülle von internen und externen Faktoren gibt die nicht kontrollierbar sind und der maximal mögliche Erfolg von der individuellen und kollektiven Qualität des Kaders abhängt, dann ist der aktuelle Erfolg ausschliesslich an Favre festzumachen?? Welche Bedingungen waren denn bittesehr vor dem Trainerwechsel gleich? Du meinst sicherlich, dass die sportlich Verantwortlichen mit den selben Bedingungen zu kämpfen haben, aber das diese Bedingungen keine Konstanten sind ist dir doch bewusst denke ich mal.
AlanS

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von AlanS » 13.10.2011 15:45

VLC007 hat geschrieben:Wenn ich schreibe, dass sportlicher Erfolg nur zu einem Bruchteil vom Trainerstab beeinflussbar ist, da es eine Fülle von internen und externen Faktoren gibt die nicht kontrollierbar sind und der maximal mögliche Erfolg von der individuellen und kollektiven Qualität des Kaders abhängt,
Bist du davon nach wie vor voll überzeugt?
Du hast dieses Thema betreffend Statisken als Argument geliefert, in denen belegt wurde, dass in nur relativ wenigen Fällen ein Trainerwechsel für besseren sportlichen Erfolg sorgen konnte.
Sagt das denn etwas über die Arbeit des Vorgängers aus? Ich stimme schon zu, dass es wahrscheinlich nicht oft möglich ist, eine heftig bohrende Negativspirale zu stoppen und sogar zum Umkehren zu bewegen, weil sie ja schon voll aktiv wirkt. Wie aber kam es zu dieser Negativentwicklung? Möchtest du den Trainer da voll frei sprechen?
Ich habe übrigens nie behauptet, dass der Trainer alleinverantwortlich für den sportlichen (MIss-)Erfolg ist. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass man deinen Post auch so interpretieren könnte (wie du ja schreibst: ... interessante Lesart).
VLC007 hat geschrieben:Du meinst sicherlich, dass die sportlich Verantwortlichen mit den selben Bedingungen zu kämpfen haben, aber das diese Bedingungen keine Konstanten sind ist dir doch bewusst denke ich mal.
Genau das meine ich und es ist mir ebenso bewusst, dass diese inneren und äußeren Faktoren keine Konstante sind, aber alle (Vereine) haben damit zu kämpfen. Das kann man mit einem sehr starken Wind während eines Fußballspiels vergleichen, der beide Mannschaften gleichermaßen irritiert. Daher kann man solche Faktoren nicht als Argument oder als Entschuldigung für eine Entwicklung oder ein Ereignis heranziehen. Genau so, wie ein Freistoß aufgrund des Windes ins Tor gehen kann, ist es möglich, dass der Torwart nur wegen der Unterstützung des Windes den Ball noch erwischen konnte .... usw.

Der Trainer ist am nähesten an der Mannschaft dran und beeinflusst die Spieler am direktesten. Daher trägt er auch den Löwenanteil, was sportlichen Erfolg oder Misserfolg angeht. Im Training und während der Spiele, in den Phasen der Regeneration, in Einzel- und Gruppengesprächen, mit der Einführung bestimmter Regeln für den Umgang untereinander, ... - der Trainer hat so wahnsinnig viele Schrauben, an denen er drehen kann, was sich letztendlich auch auf die Leistung der Spieler und der Mannschaft auswirken wird.
Ich vertrete da ganz klar die Meinung: Zwei unterschiedliche Trainer zu haben bedeutet für die Mannschaft (bei gleichem Kader), unterschiedlich erfolgreich zu sein. Nun gibt es Mannschaften, die würden bei mehreren Trainern in etwa gleich gut spielen, weil deren Kader exorbitant stark ist, aber selbst bei denen wird man Unterschiede in der Souveränität der Spielweisen erkennen können.
Es gibt bestimmt auch (wahrscheinlich deutlich häufiger, weil die Masse ausmachend) den Fall, dass eine mittelmäßige bis schwache Mannschaft durch den Trainerwechsel nicht besser wird. Für mich logisch, weil der neue Trainer meist kein besserer ist.
Benutzeravatar
VLC007
Beiträge: 1848
Registriert: 05.03.2007 13:13
Wohnort: Hardterbroich

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von VLC007 » 13.10.2011 16:36

AlanS hat geschrieben:Bist du davon nach wie vor voll überzeugt?
Du hast dieses Thema betreffend Statisken als Argument geliefert, in denen belegt wurde, dass in nur relativ wenigen Fällen ein Trainerwechsel für besseren sportlichen Erfolg sorgen konnte.
Selbstredend bin ich weiterhin davon überzeugt, sonst würde ich es nicht schreiben.

In den Studien zu diesem Thema gibt es stets eine entscheidende Anmerkung. Sinngemäß wird gesagt, dass der Trainerwechsel sich wenn überhaupt dann kurzfristig auf die Ergebnisse auswirkt, während mittel- bis langfristig sich der Punkteschnitt auf einen Wert einpendelt, der dem Leistungsniveau der Mannschaft entspricht. Damit schlagen wir zum einen den Bogen zum Sportdirektor, um nicht vollends offtopic zu werden, und zum anderen beantwortet es auch deinen nachfolgenden Satz. Über Favres Vorgänger sagt der aktuelle Erfolg aus, dass das Leistungsniveau seiner in der Hinrunde zur Verfügung stehenden Mannschaft, aufgrund externer Umstände minimiert wurde, so dass die Ergebnisse nicht die eigentlich erwartbaren waren. Auch das entspricht im Wesentlichen der Analyse Eberls und der sportlich Verantwortlichen.
Nun bleibt abzuwarten, wo es sich einpendelt. Ich denke, es wäre falsch zu erwarten, dass wir jetzt den aktuellen Punkteschnitt über die ganze Saison halten werden, denn meines Erachtens ist das Leistungsniveau des Kaders noch nicht in dieser Region angesiedelt.
AlanS hat geschrieben:Daher kann man solche Faktoren nicht als Argument oder als Entschuldigung für eine Entwicklung oder ein Ereignis heranziehen.
Sehe ich anders. Wenn man nur z.B. Fehlentscheidungen der Schiedsrichter, oder Ausfallstatistiken zu Rate zieht, dann kann man nicht davon reden, dass alle Mannschaften mit denselben Umständen zu kämpfen haben und daher keinem ein Vorteil entsteht. Eine dauerhafte Minderung der Kaderqualität oder ein negativer, externer Eingriff in den Spielverlauf vermindern die Chance auf sportlichen Erfolg zum Teil maßgeblich. Solche Umstände kann man dann sehr wohl als Erklärung für bestimmte Entwicklungen und Ereignisse heranziehen.
AlanS hat geschrieben:Der Trainer ist am nähesten an der Mannschaft dran und beeinflusst die Spieler am direktesten. Daher trägt er auch den Löwenanteil, was sportlichen Erfolg oder Misserfolg angeht.
Den Löwenanteil an sportlichem Erfolg oder Misserfolg tragen die Spieler. Ohne niemanden zu nahe treten zu wollen, aber Germania Geistenbeck würde unter Favre in der 1. Liga nicht einen einzigen Punkt holen. Da kann Favre noch so lange tüfteln und korrigieren. Entscheidend ist die individuelle und kollektive Qualität. Sicherlich wirkt ein Trainer auf diese beiden Größen ein, keine Frage, aber diese beiden Größen sind im Spiel nicht konstant und variieren in Funktion der auf sie wirkenden Kräfte und das sind wie erwähnt eine ganze Fülle. Die Arbeit des Trainers greift natürlich auch hier, aber die Wirkung des Einflusses auf die Handlungsentscheidungen der konfrontierten Spieler vermag ich nicht zu beurteilen, vermute aber, dass sie sich in einem überschaubaren Rahmen bewegt.

Es ist und bleibt ein kollektiver Erfolg, der auf die Arbeit Vieler zurückzuführen ist. Eberl et alii ist es gelungen mit der Zeit einen Kader zusammenzustellen, der eine zufriedenstellende individuelle und kollektive Qualität besitzt und zudem noch entwicklungsfähig ist.
Zuletzt geändert von VLC007 am 13.10.2011 16:38, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Kalle46
Beiträge: 5988
Registriert: 07.04.2003 21:55
Wohnort: Evinghoven Kleines Dorf am Gillbachstrand
Kontaktdaten:

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von Kalle46 » 13.10.2011 16:37

AlanS hat geschrieben: Für mich logisch, weil der neue Trainer meist kein besserer ist.
Also gibt es für Dich nur 2 oder 3 gute Trainer.
J H kann ja kein guter sein, da er unsere Manschaft auch nicht eingestellt bekam. H M war dann einer an der Grenze zwischen gut und Mittelmass.
Wenn äussere Einflüsse bei der Manschaft nichts bewirken, frage ich mich warum einige im Stadion pfeiffen oder raunen, wenn es die Spieler nicht berührt.
Das kann auch der beste Trainer nicht verhindern.
Die Fans tragen genauso zum Nervenkleid der Manschaft bei wie in der Presse zerrissen werden.
Aber das alles zählt ja für Dich nicht.
Anscheinend gibt es für Dich im Umfeld nur heikel Sonnenschein und positive
Ausseneinflüsse.
AlanS

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von AlanS » 13.10.2011 16:52

@Kalle46

Warum legst du mir Worte in den Mund, die ich wirklich so überhaupt nicht gesagt/geschrieben habe?
Benutzeravatar
toninho69
Beiträge: 3313
Registriert: 03.06.2008 22:52
Wohnort: die stadt, die's nicht gibt!

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von toninho69 » 13.10.2011 17:02

Zisel hat geschrieben: ....und mit Thorbinho...... :D
tezzinho hat geschrieben:Ich heiße tezzinho. So schwer ist das auch wieder nicht! :wink: :mrgreen:
ick glaub der zisel meint den Thorben Marx.

oder hat ME mit dir auch schon frühzeitig verlängert? :lol:
AlanS

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von AlanS » 14.10.2011 00:14

Kalle46 hat geschrieben:Also gibt es für Dich nur 2 oder 3 gute Trainer.
Habe ich mit keiner Silbe so gesagt. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Trainer es in Europa gibt - da kommt man schon auf eine ordentliche Zahl guter Trainer. Ganz sicher. Ich bin mir aber genau so sicher, dass es viel richtig gute Trainer in Spielklassen unterhalb der Bundesliga oder den entsprechenden ersten Ligen in den jeweiligen Ländern gibt. Ich frage mich aber auch, warum ein Trainer in der BuLi mehr Sachverstand haben sollte, als sein Kollege zwei oder drei Spielklassen darunter. Ich bin mit ziemlich sicher, dass nicht alle Trainer der Buli-Vereine zu den Top-Trainern in Deutschland zählen und viele eigentlich bessere Trainer aus welchen Gründen auch immer nicht richtig eingeschätzt werden. Ist ja auch nicht leicht, einen Trainer zu beurteilen.
Dann gibt es noch das Phänomen, dass es Trainer gibt, die fachlich nicht unbedingt die allerbesten sind, aber gerade optimal zu einer Mannschaft passen (wegen Auftreten, Ansprache der Spieler, zwischenmenschliche "Chemie" zwischen Trainer und Spielern) und dort Erfolg haben, wo sie aber bei anderen Vereinen scheitern. Ein wirklich guter Trainer bewirkt meiner Meinung nach in jedem Verein, zu dem er kommt, eine erkennbare Verbesserung.
Kalle46 hat geschrieben:J H kann ja kein guter sein, da er unsere Manschaft auch nicht eingestellt bekam. H M war dann einer an der Grenze zwischen gut und Mittelmass.
Heynckes hatte bei uns ja (beim zweiten Mal) nicht sonderlich viel Zeit. Daran möchte ich ihn nicht messen. Bei seinen Trainerstationen nach seiner ersten Gladbach-Zeit als Trainer war er jedenfalls sehr unterschiedlich erfolgreich und lange nicht so gefestigt, wie er es mittlerweile zu sein scheint. Ich halte ihn schon für einen Guten.
HM - ich habe nicht viel von ihm als Trainer gehalten. Allerdings halte ich mich in seiner Einschätzung zurück, weil ich mich zu seiner Zeit bei uns gerade nicht so sehr mit Fußball beschäftigte. Bei Favre gehe ich ich zu fast 100% seiner Entscheidungen konform, bei Meyer war das schon ganz anders. Aber das muss noch nichts bedeuten. Es ist eher nur ein Gefühl, das ich bei ihm hatte - und das war nicht so gut. Immerhin aber doch bedeutend besser als bei seinen Vorgängern, die ja nach VLC007 genau so gute Trainer waren.
Kalle46 hat geschrieben:Wenn äussere Einflüsse bei der Manschaft nichts bewirken, ...

Diese Aussage von dir hat rein gar nichts mit meinem Post zu tun. Ich schrieb, alle anderen (Vereine) haben mit solchen und eigentlich gemeinten anderen äußeren Faktoren zu kämpfen. Es geht also (fast) allen Vereinen in dieser Hinsicht gleich.
Kalle46 hat geschrieben:Anscheinend gibt es für Dich im Umfeld nur heikel Sonnenschein und positive
Ausseneinflüsse.
... eitel Sonnenschein .... Die Rolle gehört schon dir, wenn ich mir deine Posts so durchlese :wink:
Ich bin aber der Meinung, dass man an den positiven Signalen aktiv arbeiten kann. Die negativen Einflüsse sind ja laut eurer Definition nicht vorhersehbar und nicht berechenbar. Ich kann aber durch richtige Maßnahmen, Worte, Ausstrahlung, etc. bewusst und gewollt (wenn authentisch) eine Positiventwicklung in Gang setzen (Slomka!!!Favre!!!).
Zuletzt geändert von AlanS am 14.10.2011 01:17, insgesamt 1-mal geändert.
AlanS

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von AlanS » 14.10.2011 01:04

VLC007 hat geschrieben:Selbstredend bin ich weiterhin davon überzeugt, sonst würde ich es nicht schreiben.
Ja, ist schon klar. Ich dachte totzdem insgeheim, dass du deine Meinung in dieser Hinsicht etwas neu überdacht hättest. Es gab hier im Forum wohl keinen anderen User, der so sachlich und kompetent wie du argumentiert hat und so viel Zustimmung bekommen hat - aber am Ende (der letzten Saison) mit seinen statistisch untermauerten Einschätzungen so sehr daneben lag. Danach hätten wir nämlich sang- und klanglos absteigen müssen.
Favre arbeitet nicht wie der typische, kurzfristig erfolgreiche Feuerwehrmann, er hatte aber trotzdem auch schon kurzfristig Erfolg - totz Anlaufschwierigkeiten.
VLC007 hat geschrieben:Sehe ich anders. Wenn man nur z.B. Fehlentscheidungen der Schiedsrichter, oder Ausfallstatistiken zu Rate zieht, dann kann man nicht davon reden, dass alle Mannschaften mit denselben Umständen zu kämpfen haben und daher keinem ein Vorteil entsteht. Eine dauerhafte Minderung der Kaderqualität oder ein negativer, externer Eingriff in den Spielverlauf vermindern die Chance auf sportlichen Erfolg zum Teil maßgeblich. Solche Umstände kann man dann sehr wohl als Erklärung für bestimmte Entwicklungen und Ereignisse heranziehen.

Bedenke einmal, welches Glück wir gerade im Endspurt noch hatten, als Frankfurt wirklich keine Punkte mehr machte. Es geht nicht nur um das eigene Spiel. Glück und Unglück haben sich bei uns letzte Saison ausgeglichen. Der Tabellenplatz war am Ende so, wie er war, genau der uns zustehende.
Mit dem 12. Platz aus der Saison davor waren wir eigentlich etwas zu gut bedient. Er blendet noch heute die Fans. Der 12. Platz war alles andere als souverän erspielt (siehe Punktestand), was besonders deutlich wurde, als der Klassenerhalt quasi sicher war und die volle Konzentration der Spieler nicht mehr aufrecht gehalten werden konnte. Da gab es richtige Klatschen, wo man denken konnte, jetzt müssten sie doch befreit aufspielen können.
VLC007 hat geschrieben:Den Löwenanteil an sportlichem Erfolg oder Misserfolg tragen die Spieler. Ohne niemanden zu nahe treten zu wollen, aber Germania Geistenbeck würde unter Favre in der 1. Liga nicht einen einzigen Punkt holen. Da kann Favre noch so lange tüfteln und korrigieren. Entscheidend ist die individuelle und kollektive Qualität. Sicherlich wirkt ein Trainer auf diese beiden Größen ein, keine Frage, aber diese beiden Größen sind im Spiel nicht konstant und variieren in Funktion der auf sie wirkenden Kräfte und das sind wie erwähnt eine ganze Fülle. Die Arbeit des Trainers greift natürlich auch hier, aber die Wirkung des Einflusses auf die Handlungsentscheidungen der konfrontierten Spieler vermag ich nicht zu beurteilen, vermute aber, dass sie sich in einem überschaubaren Rahmen bewegt.
Was soll dieser Extrem-Vergleich? Wir reden doch von Trainern bei gleichen Kadern. Da muss ich doch nicht das Tätigkeitsfeld abgrenzen, wenn das die Grundlage der Diskussion ist. Die Spieler sind also für beide Trainer die gleichen und tragen somit bei beiden Trainern die gleich hohe Verantwortung für ihre Leistung. Bleibt die Frage offen, warum bei MF im von dir schon erwähnten Kollektiv zahlreiche Individuen unter zeitgleicher Leistungsschwäche litten (Daems, Levels, Brouwers, Dante vor seiner Verletzung, Marx, Arango, in meinen Augen auch Bradley) und die gleichen Spieler unter Favre wieder zu besserer Form fanden. Waren sie unter Frontzeck also verantwortungsloser? Mitten im Abstiegskampf? Ebenso die kollektive Qualität. Von Spiel zu Spiel war erkennbar, was am taktischen Verhalten der Spieler besser wurde. War das ein unvorhersehbarer äußerer Einfluss oder die Arbeit Favres oder das plötzlich erwachte Verantwortungsgefühl der Spieler? Wenn letzteres: Hat das nicht möglicherweise der neue Trainer geweckt? Wäre auch eine Leistung von ihm ...
Spieler wie Daems, Arango und Marx sagten zum plötzlichen Erfolg der Mannschaft, es würde nun sehr viel taktisch gearbeitet und jeder Spieler wisse nun, was er zu tun habe. Wie war es denn dann vor Favre?
Arango sagte in einem Interview, es sei halt so, dass jeder Trainer eine Philosophie habe. Die von Frontzeck hat nicht funktioniert, die von Favre funktioniert. Ist es dann egal, wer Traíner ist?
Benutzeravatar
VLC007
Beiträge: 1848
Registriert: 05.03.2007 13:13
Wohnort: Hardterbroich

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von VLC007 » 14.10.2011 14:20

@ AlanS

Damit wir hier nicht offtopic werden, sollten wir unsere Diskussion thematisch abgrenzen und einen Bezug zur Arbeit des Sportdirektors herstellen. Dieser ist nach Aufgabenfeld hauptverantwortlich für die Einstellung und gegebenenfalls die Entlassung eines Trainers. Die Schwierigkeit dieser Aufgabenstellung ist zum einen das Herausarbeiten eines Trainerprofils, der zum Kader, zur Philosophie und zum situativen Umstand des Clubs passt und zum anderen die kontinuierliche, verlässliche und objektive Bewertung der Arbeit eines Trainers. In unserer Diskussion soll es ja im Wesentlichen um den Einfluss eines Trainers auf die sportlichen Ergebnisse der Mannschaft und zum anderen über Sinn und Unsinn von Trainerwechseln im Allgemeinen gehen.
AlanS hat geschrieben:Favre arbeitet nicht wie der typische, kurzfristig erfolgreiche Feuerwehrmann, er hatte aber trotzdem auch schon kurzfristig Erfolg - totz Anlaufschwierigkeiten.
Eberl hat sich ja anscheinend bewusst für dieses Trainerprofil entschieden, da zum einen das Ziel stets war, im Club und auf dem Rasen Kontinuität walten zu lassen. Dabei war aber auch der mehr als mögliche Abstieg zu berücksichtigen, und in so einer Situation ist es stets sinnvoller mit einem Trainer langfristig zu arbeiten, der perspektivisch auf Erfolg aus ist und sein Tun danach richtet. Zum anderen gab es in der Winterpause eine ungeplante und eigentlich auch nicht gewollte Kaderveränderung, durch die Notwendigkeit auf Verletzungen, Demotivation (?) und einer damit einhergehenden taktischen Notlage zu reagieren. Die Torflut musste eingedämmt werden und der Trainer Favre, ein anderer Trainertyp als Frontzeck, der eine andere Spielanlage favorisiert, dessen Arbeitsmethodik eine andere ist und der auch mehr Erfahrung besitzt, passte zu diesen Anforderungen. Beide Trainer aber hatten meiner Ansicht nach stets einen Kader zur Verfügung, mit denen ihre Spielidee gleichermaßen erfolgreich zu verwirklichen war, vorausgesetzt er stünde in seiner Vollständigkeit zur Verfügung.
AlanS hat geschrieben:Bedenke einmal, welches Glück wir gerade im Endspurt noch hatten, als Frankfurt wirklich keine Punkte mehr machte.
Die internen und externen Faktoren wirken natürlich auf alle Mannschaften, sind aber eben auch, wie ich bereits sagte, nicht kontrollierbar. Wenn du jetzt Glück als Komponente mit hineinbringst, dann schmälerst du den Wirkungsgrad eines Trainers noch weiter.
Bedenke zum Beispiel, dass auch Frankfurt einen Trainerwechsel hatte und eine echte Koryphäe, nicht minder als Favre, verpflichtete, einen anerkannten Motivator und Meistertrainer. Hier ist ebenso der Fall, dass zwei Trainer mit dem mehr oder weniger gleichen Kader, mit völlig unterschiedlichen Ergebnissen gearbeitet haben. Was sagt uns das jetzt? Daum kann nix und Skibbe ist ein Held? Warum ist die Mannschaft zusammengebrochen, wenn sie doch eigentlich innerhalb der Saison das gleiche Leistungsniveau hätte haben müssen? Welche Faktoren haben da eine Rolle gespielt und wie kann man verlässlich und objektiv die Arbeit beider Trainer bewerten? Was war die Entscheidungsgrundlage des Sportdirektors, zu jenem Zeitpunkt den Trainer zu schassen und auf ein anderes Profil zu setzen? Frankfurt hat auf dieser Ebene den gleichen Prozess durchwandert wie wir. Wir hatten aber greifbare, in meinen Augen verifizierbare Umstände, die zu einer Underperformance geführt haben. In der Rückrunde stand Favre der komplette und zudem veränderte Kader zur Verfügung und wir blieben von merkwürdigen Fehlentscheidungen verschont, dennoch brauchte es fast zwei Monate und wesentliche Personalveränderungen (ter Stegen, Stranzl, Nordtveit), bis eine Trendumkehr sichtbar wurde. Das Spiel gegen Dortmund, was man durchaus auch schon nach zwanzig Minuten hätte verlieren können, war für mich der Schlüssel. Ab da galt "fortis imaginatio generat casum". Es stellte sich das ein, was ich am 1. März schrieb und sich bis heute verfestigt hat:
(Es bedarf)...mindestens zweier Umstände: Zeit und Erfolg. Reden alleine hilft nicht, daher ist dieses ganze Gerede von der Notwendigkeit eines Motivators á la Effe in meinen Augen vollkommener Quatsch. Die Spieler müssen Ziele haben, sie müssen die Werkzeuge zur Zielerreichung gestellt bekommen und sie müssen diese Ziele dann aber auch erreichen. Undzwar nicht nur ein Mal, sondern im Idealfall mehrmals hintereinander, um ein positives Handlungs- und Erfahrungsmuster erzeugen zu können. Nur so kann es den Turnaround aus dieser Negativ-Spirale geben.
Ich bin dezidiert nicht der Meinung, dass ein Trainer absolut keinen Einfluss auf den Erfolg eines Teams hat. Wie oben beschrieben ist seine tägliche Arbeit mit den Spielern eine Grundvoraussetzung für Erfolg, aber sie hilft nichts, wenn das Bällchen nicht rein will, und das Bällchen kann nun mal der Trainer nicht alleine über die Linie schieben. Die Faktoren, die aber darüber entscheiden, ob die Pille in den Kasten fliegt oder nicht sind so mannigfaltig, dass ich eben in keinster Weise Erfolg oder Mißerfolg rein an den Ergebnissen und schon gar nicht ausschliesslich am Trainer festmachen kann und will.
AlanS hat geschrieben:Arango sagte in einem Interview, es sei halt so, dass jeder Trainer eine Philosophie habe. Die von Frontzeck hat nicht funktioniert, die von Favre funktioniert. Ist es dann egal, wer Traíner ist?
Ich halte es mit Jorge Valdano:
"Eine Mannschaft charakterisiert sich zu allererst über ihren Gemütszustand. Von klein auf vermutete ich, dass die Einstellung wichtiger ist als Technik oder Taktik. Als ich als Trainer begann wurde diese Vermutung zur Realität. Der Gemütszustand vollbringt wahre Wunder, aber wie organisiert man diesen? Fußball ist ein Spiel der Serien und es gilt geschickt mit ihnen umzugehen."
Es ist bei jedem Trainerwechsel dasselbe. Der Spieler lobt den neuen Trainer und jeder Satz ist ein Hieb auf dessen Vorgänger und der Verweis darauf, was dieser falsch gemacht hat. Heute loben alle Favre für seine Akribie, für sein Kommunikationsverhalten und seine taktischen Fähigkeiten, weil das von Erfolg begleitet wird. Sobald der Erfolg wegbleibt, wird ihm vermutlich genau das zum Verhängnis werden. Niemand rechnet damit? Gut, ich derzeit auch nicht, zum Glück. Aber wie schnell sowas gehen kann wissen wir alle leidlich. Das letzte Spiel haben wir gegen Freiburg verloren. Jetzt kommen starke Gegner. Lass sich nur mal wieder eine Verletztenmisere ergeben und ein, zwei unglückliche Entscheidungen gegen uns fallen, die sich auf die Ergebnisse ausschlagen. Schnell sind dann mal drei oder vier Spiele hintereinander verloren und schon ändert sich besagter Gemütszustand. Wird dann die Form der Spieler weiterhin die gleich hohe sein? Wird die kollektive Qualität aufrecht erhalten werden können und diese das Team wieder in die Erfolgsspur bringen? Sind die Negativergebnisse dann Folge unvorsehbarer Umstände, oder der Arbeit Favre geschuldet? In Berlin hat man damals am Trainer den ausbleibenden Erfolg festgemacht. Die richtige Entscheidung?

Deine Fragen überzeugen mich nicht vollends. Natürlich hast du recht. Die Form der Spieler wurde besser, durch die personellen Umstellungen erhöhte sich die kollektive Qualität und die veränderte Spielanlage war und ist klar ersichtlich mit ihren Vor- und Nachteilen. Arango fasst es auf den ersten Blick einfach zusammen. Das eine klappte nicht, das hier klappt. Die Frage nach dem Warum wird aber nicht gestellt oder beantwortet und es gibt keinen finalen Beweis, dass unter anderen Umständen das eine nicht auch geklappt hätte. Wäre der Erfolg oder Mißerfolg dann immer noch nur am Trainer festzumachen?
Zuletzt geändert von VLC007 am 14.10.2011 18:08, insgesamt 3-mal geändert.
Benutzeravatar
tezzinho
Beiträge: 722
Registriert: 18.12.2009 20:50
Wohnort: Scheyern

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von tezzinho » 14.10.2011 14:45

toninho69 hat geschrieben:
ick glaub der zisel meint den Thorben Marx.
Ja ich weiß, ganz blöde bin ich auch nicht. :wink:
oder hat ME mit dir auch schon frühzeitig verlängert? :lol:
So siehts nähmlich aus! :wink:
Manolo7
Beiträge: 510
Registriert: 24.03.2006 14:45

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von Manolo7 » 15.10.2011 17:24

maxe, hol im winter einen knipser, wir verdaddeln so viele großchancen, unfassbar
Benutzeravatar
Sven1549
Beiträge: 5229
Registriert: 07.06.2007 16:03
Wohnort: Krefeld
Kontaktdaten:

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von Sven1549 » 15.10.2011 20:15

Ich bin auch dafür, dass wir im Winter einen richtig genialen Stürmer holen. Außer de Camargo und Boba haben wir ja keine richtigen Stürmer.

King, Leckie und Otsu scheinen wohl keine ernsthaften Alternativen in dieser Saison zu sein....................
Benutzeravatar
Bo.
Beiträge: 5732
Registriert: 19.06.2009 19:44
Wohnort: Mond

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von Bo. » 15.10.2011 20:22

Geh los Maxe und such einen Knipser, Hannover und Freiburg haben das auch geschafft.

Der Rest passt schon.
Benutzeravatar
Viersener
Beiträge: 48635
Registriert: 30.07.2005 12:52
Wohnort: Alt - Viersen
Kontaktdaten:

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von Viersener » 15.10.2011 20:31

Manolo7 hat geschrieben:maxe, hol im winter einen knipser, wir verdaddeln so viele großchancen, unfassbar
:daumenhoch:
Lobe
Beiträge: 4053
Registriert: 21.03.2005 15:24

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von Lobe » 16.10.2011 20:06

Vielleicht sollte man einfach mal akzeptieren das es nach mehreren Anläufen endlich mal im ganzen Verein stimmt. Das die Zahnräden endlich ineinander greifen. Klar wurden Fehler gemacht. Aber sagt mir mal einen Manager im Fussballgeschäft der in seinem Leben fehlerfrei gearbeitet hat? Selbst München hatte in Sachen Trainer und Transfers etliche Fehlgriffe. Wichtig ist doch das man daraus gelernt hat. Und so wie es bs jetzt über unsere Erwartungen läuft, schent es doch endlich vorwärts zu gehen und alles scheint zu passen. Schaut nicht zurück, sondern blickt endlich nach vorne.
Benutzeravatar
Neptun
Beiträge: 13026
Registriert: 23.05.2004 01:35
Wohnort: Rendsburg / S.-H.

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von Neptun » 16.10.2011 22:38

Manolo7 hat geschrieben:maxe, hol im winter einen knipser, wir verdaddeln so viele großchancen, unfassbar
Bo. hat geschrieben:Geh los Maxe und such einen Knipser, Hannover und Freiburg haben das auch geschafft.
Das Unwort des Jahres 2011 "Knipser"
GigantGohouri
Beiträge: 29022
Registriert: 03.03.2003 15:24

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von GigantGohouri » 16.10.2011 22:45

Ich kenne das Wort schon seit meiner Kindheit. Meine Oma hat mir damals erzählt Knipser wären die Menschen, die abends bei Einbruch der Dunkelheit die Straßenlaternen anmachen. :lol: :byebye:

Ich hätte auch gerne einen treffsicheren Stürmer und ich habe auch schon z. B. Julian Schieber vorgeschlagen, aber gibt es einen Stürmer mit dieser Garantie?

Gomez? Vor Jahren auch ein Chancentod
Klose? Bei Bayern auch ne Gurk.
Fernando Torres? Wie viel Tore hat der in einem Kalenderjahr für Chelsea erzielt? Zwei oder drei?

Und "Knipser" wie Messi oder Ronaldo haben aktuell keinen Wechselbedarf.

Reus hat letze Saison oder das Jahr davor kaum eine Chance ausgelassen, das wird schon wieder.
1borussenmalle
Beiträge: 538
Registriert: 08.12.2010 10:32

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von 1borussenmalle » 17.10.2011 11:19

Servus

Natürlich hätten wir 23 oder 28 zu 3 gewinn müssen, jeder Schuss ein Treffer, nein liebe Leut.
Wer sich am meisten ärgert ist Reus. Mundabwischen, gegen Hoffenheim wirt es Klingeln, nach der Leistung was wir jetzt zurzeit bringen, da Brauchen wir uns nicht zu verstecken.
He, die Liga hat wieder Respekt vor uns.
Tooooooooor für Borussia,Reus in der 87 minute 1:3 Platz 2 :peace: :3dance:
Benutzeravatar
lutzilein
Beiträge: 7080
Registriert: 19.07.2006 12:19
Wohnort: Wittgert im Borussen-Westerwald

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von lutzilein » 17.10.2011 11:42

GigantGohouri hat geschrieben: Gomez? Vor Jahren auch ein Chancentod
Ich kann diesen Blödsinn nicht mehr hören: Dem wird immer noch das Ding gegen Österreich vorgehalten! Seit der Saison 05/06 hat der Typ jedes Jahr zweistellig getroffen! Sein schlechtestes Jahr war das Jahr unter van Gaal, der ihn auf die Bank setzte! Und trotzdem erzielte er in knapp 2000 Minuten 10 Buden und legte 5 Mal auf! Sorry, aber das sind nicht die Zahlen eines Chancentods!
Gesperrt