Re: Stimmung bei den Heimspielen
Verfasst: 25.02.2020 10:32
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Och keine Angst. Das habe ich anders herum auch schon oft erlebt und zwar selber erlebt und nicht "berichtet bekommen". zB fliegende Schnapsflaschen in Richtung unterer 16er mit Platzwunden als Folgen.
Aber der Name hebt die Ultras doch schon von sich aus von den anderen ab. Nach dem Motto: "Wir sind Ultra, also extrem, und die anderen nicht".purple haze hat geschrieben: ↑25.02.2020 09:21Die Ultras gehören genau so zu uns wie alle hier... Ausgrenzung ist und wird nie eine Lösung sein.
Eine Aussage könnte nicht falscher sein, sorry. Denn die DFB-Strafen schaden alle theoretisch Borussia, auch wenn Borussia dort in vorauseilendem Gehorsam handelt. Das heißt, man dürfte nichts mehr machen, was dem DFB nicht passt. Das darf und wird nicht passieren.Bernd_das_Brot_1900 hat geschrieben: ↑25.02.2020 11:01 Tun sies nicht, ist die Aktion gut. Tun sies, ist sie sche.isse..
kevin001 hat geschrieben: ↑25.02.2020 00:21 Statement FPMG
Würde da voll mitgehen![]()
Vor dem gestrigen Spiel hatte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass diese Partie gegen den wohl langweiligsten Gegner der Liga bei Sturm und Nieselregen eine entscheidende Zäsur im bisherigen Saisonverlauf darstellen könnte. Eine Niederlage war recht unwahrscheinlich, und selbst wenn, könnte das wirklich einen Abbruch in dieser bislang so begeisternden Bundesligasaison bringen? Ganz im Gegenteil, vor dem Spiel schaute immer noch der eine oder andere ganz verstohlen Richtung sechste Meisterschaft. Es lag nicht am äußerst unglücklichen Unentschieden, dass wir nun über einen grundsätzlichen Abbruch der Euphorie rund um unseren geliebten Verein sprechen müssen.
Was war genau geschehen? Zu Beginn der Zweiten Halbzeit wurde ein Spruchband mit der Aufschrift „XXX beleidigen einen XXX und werden von XXX bestraft“ präsentiert, flankiert von einem überdimensionalen Doppelhalter mit dem Konterfei des sehr umstrittenen Mäzens des gestrigen Gegners in einem Fadenkreuz. Für diese Darstellung hatten die Anhänger des BVB seinerzeit die erste Bestrafung für eine Beleidigung durch eine Fanszene im deutschen Fußball bekommen und präsentieren diese nun dauerhaft bei Gastspielen in Sinsheim. Dafür wurden sie nun zu einer Kollektivstrafe von zwei Spielen ohne Gästefans bei gleichzeitigem finanziellen Ausgleich für die entfallene Einnahme durch den Gastverein verurteilt. Nach deutlicher Ermahnung durch den Stadionsprecher und Spielunterbrechung wurde der Doppelhalter an anderer Stelle im Block erneut präsentiert und das Spruchband wurde gewechselt zu „Gegen Kollektivstrafen“. Die Reaktion der überwältigenden Menge der Stadionbesucher war eine heftig ablehnende, die sicherlich zu einem Großteil darauf gründete, dass das Spiel unterbrochen wurde und kurz davor war abgebrochen zu werden. Natürlich wählte der Stadionsprecher mit der Begrifflichkeit des „Rassismus“ eine unglückliche falsche Assoziation, die bei dem einen oder anderen dazu geführt haben mag, dass man vermutete, dass auf dem Banner eine rassistische Botschaft zu erkennen war, was erkennbar nicht der Fall war. Hier wäre eine klarere Wortwahl wünschenswert gewesen. Dennoch ist das Präsentieren des Abbilds eines Menschen in einem Fadenkreuz eine nicht zu akzeptierende Assoziation in einer Woche, in der durch einen Terroranschlag Menschen wirklich zu Tode gekommen sind.
Wir glauben fest daran, dass niemand der Initiatoren an den Anschlag von Hanau dachte, als der Doppelhalter hochgehalten worden wurde. Man hätte aber auch in Reaktion auf die Ereignisse der Tage zuvor oder spätestens durch den tiefen Eindruck der Gedenkminute vor Spielbeginn kurzfristig auf die Präsentation dieses Abbildes verzichten können. Niemand wollte diese Assoziation, aber fast jeder hat sie sofort im Kopf gehabt. Das darf in unserer Kurve nicht passieren, da gibt es auch keine zwei Meinungen.
Die fatalen Folgen waren spürbar. Der Großteil der Fans hatte keinen Bock mehr auf das Spiel, das Stadion schien wie gelähmt. Der späte Ausgleichstreffer war keine logische Konsequenz daraus, aber leider eine mögliche, die dann – typisch Borussia – auch so eintraf. Die Euphorie der letzten Wochen, die in Düsseldorf einen Höhepunkt fand, ist weg. Es bleibt der Eindruck, dass sie nicht mehr wiederzubekommen ist. Aus einem in der Sache nachvollziehbaren Protest zu einem wichtigen Thema („gegen Kollektivstrafen“) wurde also durch fehlendes Fingerspitzengefühl ein fatales Signal für den weiteren Saisonverlauf. Wahrscheinlich wäre eine dumme 0:2-Niederlage nach einer grottenschlechten Leistung ohne weitere Vorkommnisse nicht so verheerend für die nächsten Spiele gewesen wie das.
Was sollten wir nun tun? Eins ist das falsche Signal: „Ultras raus!“ Die Fans der Borussia, die sich dem Ultragedanken verschrieben haben, sind alles andere als eine homogene Masse. Es gibt nicht „den“ Ultra. Es gibt junge Ultras, es gibt alte Ultras, es gibt kluge Ultras, es gibt dumme Ultras. „Die“ Ultras sind genau wie das Abbild der gesamten Fanszene vielschichtig und nicht über einen Kamm zu scheren. Sie gehören zu Borussia dazu. Aber: Bei ihnen gibt es eben auch einen leider immer lauteren Teil, der sich immer mehr gewaltverherrlichenden Strukturen und kriminellen Auftreten verschrieben hat. Vor allem in der nahen Vergangenheit kam es auch abseits der eigentlichen Spiele zu Vorkommnissen, bei denen zumindest auch Unbeteiligte betroffen waren und die wohl genau diesem kriminell agierenden Teil der Ultraszene zuzuordnen sind. Der FPMG Supporters Club steht seit seiner Gründung dafür, dass wir keine Gruppe pauschal ausgrenzen. Wir lehnen aber Gewalt kategorisch ab. Gewaltverherrlichende Vorgehensweisen und Gewaltfantasien sind auch ein Teil der inakzeptablen Gewalt rund um den Fußball. Wer Gewalt sucht, hat in unserer Kurve nichts zu suchen! Daher sagen wir eindeutig nicht: „Ultras raus!“, sondern „Kriminelle raus!“ Wer die Borussia missbraucht, wer unsere Werte im Borussen-Kodex bewusst verlässt, darf nicht in unserer großartigen Gemeinschaft Schutz und Anerkennung verlangen. Wir wollen keine Plattform für kriminelle und gewaltverherrlichende Machenschaften sein!
Wenn wir diese Saison noch retten wollen, sollten wir reden. Mit „den Ultras“. Wir sollten sie nicht pauschal ausgrenzen, sondern einen Weg finden, der Kritik ausdrücklich erlaubt, der Fanpolitik ermöglicht und der auch dem berechtigten Protest gegen das Mäzenatentum in Hoffenheim oder den reinen Kommerz in Salzburg/Leipzig eine sichtbare Plattform bietet. Aber wir wollen dies nicht mehr mit kriminellen Mitteln und auch nicht durch Anspielungen an kriminelle und gewaltverherrlichende Darstellungen. Wir sind Borussia! Und Borussia steht für andere Werte. Es liegt nun an den Borussen, die sich dem Ultragedanken verschrieben haben, sich zu entscheiden. Ihr seid ein Teil unserer Gemeinschaft und könnt Euch nur selbst aus dieser Gemeinschaft herausbegeben. Wir wollen das nicht, aber wir wollen erst Recht keine Kriminellen in unseren Reihen schützen, durch die der gesamte Verein dauerhaft zu leiden hat. Der Ball liegt nun in Euren Reihen. Seid Euch Eurer Verantwortung bewusst! Für Borussia und für uns alle, als Borussen!
Mir?
Dann misst du mit zweierlei Maß. Machen viele hier.
Kennt man den Kontext, dann ist es nicht gewaltverherrlichend.Und dazu gehören insb. gewaltverherrlichende Dinge!
Nein. Denn es ging bei der Bestrafung explizit um Uhrensohn und Fadenkreuz.Den Bezug auf die "Causa BVB" hätte man auch anders herstellen können.