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von BurningSoul » 30.09.2023 00:09
Kommt nicht überraschend. Dass Herr Eberl den Traum von München nie ganz aufgegeben hat, konnte man irgendwie immer erahnen. Selbst als er hier verlängerte, obwohl er in München gerüchtet wurde. Dass Herrn Eberl am Ende nur noch um "Max Eberl gehe", hat er bei der Abschieds-PK auch klar gemacht. Die Intention bei der Abschieds-PK war eine andere, aber das Motto steht bis heute. Kein Team-Player mehr, nicht mehr einem Verein unterordnen (bzw. was man in Leipzig "Verein" nennt) und wie Pipi Langstrumpf so leben, wie es einem gefällt. Hat Vorteile, aber sicherlich auch Nachteile. Kein Bekenntnis zu dem Konstrukt, für das man eine über 10-Jährige Erfolgsgeschichte als Manager wegwirft, scheint eher eine unkluge Entscheidung zu sein. Stammgast in der Gala zu sein, ist auch ein merkwürdiger Wandel im Fußball. Passt eher zu den Effenbergs und Matthäus', aber nicht zu einem eigentlich seriös-wirkenden Sportdirektor.
Hätte Herr Eberl sich für den direkten Weg von Borussia zu Bayern entschieden, wäre man vielleicht enttäuscht gewesen. Hätte es aber verstanden. Nicht am ersten Tag, aber irgendwann schon. So entschied er sich in den letzten knapp 3 Jahren für einen "neuen Max Eberl", der öffentlich nicht mehr ganz so gut wegkommt. Es fing mit dem Festhalten an Rose an, der als Lame Duck trotz einer Niederlagenserie nicht beurlaubt wurde. Es folgte eine hohe Ablöse für Adi Hütter, den er mit falschen Versprechen zu unserer Borussia lockte. Am Ende waren weder Hütter, noch die Mannschaft mit diesem Status Quo im Kader zufrieden. Parallel schaffte er es nicht Spieler zu verkaufen oder Verträge aller Keeper und von 7 oder 8 Stammspielern so zu verlängern, dass sie nicht alle im Sommer 2023 auslaufen würden. Es folgte die PK im Januar 2022. Kein halbes Jahr später gab es dann schon Gespräche mit den Dosen. Im Dezember 2022 fing er dort an. Keine 10 Monate ist er wieder weg, weil er sich nicht bekennen wollte.
Ob Bayern sich mit dem "neuen Herrn Eberl" einen gefallen tut? Er kommt jetzt nicht als der Architekt von Borussia, der hier ein Jahrzehnt etwas aufgebaut hat. Er kommt als Architekt, der 10 Jahre gut gearbeitet hat, in den letzten Jahren aber immer zweifelhaftere Entscheidungen getroffen und seinem Nachfolger einen gigantischen Scherbenhaufen hinterlassen hat (den Virkus vergleichsweise gut aufgefegt hat). Er kommt als jemand, der unter zweifelhaften Bedingungen einen Vertrag nicht erfüllt hat, um in Leipzig etwas aufzubauen, zu dem er sich nicht bekennen wollte. Er kommt als jemand, der absolut inkonsequent ist. Er verlässt den Weg des Erfolgs spätestens da, als er "neue Wege" gehen wollte. Weg von den drei Säulen Borussias. Hin zum Red Bull-Stil. Hecking weg, Rose geholt. Bei Neuverpflichtungen weniger Fokus auf die Mannschaft gelegt und mehr Individualisten geholt. Falsche Versprechen an Hütter. Verträge von quasi allen Keepern und 3/4 der Stammelf enden im gleichen Jahr. Wirft dann die Brocken hin, weil es "jetzt um Max Eberl gehe". Keine halbes Jahr später steckt er in Verhandlungen mit Leipzig. Schießt dann zwischen Vertragsunterschrift und Arbeitsbeginn gegen alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist (Fans und Ex-Verein) und verlässt Leipzig sicherlich auch nicht gestärkt, weil er inkonsequent rumgeiert hat und sich nicht bekennen wollte.
Der neue Herr Eberl sollte sich zum alten Herrn Eberl bekennen. Dann könnte er in München Erfolg haben und hätte sicherlich viel mehr fordern können. So ist er jetzt zweimal angezählt und wird deutlich geschwächt in München gerüchtet.