Borussias Historie

Präsident, Sportdirektor, Trainer, Platzwart. Borussia Mönchengladbach - Macht euch Gedanken zum Verein!
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HerbertLaumen
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Beitrag von HerbertLaumen » 14.09.2005 01:55

Also BB, ich finde mdi's sehr sachliches, sehr fundiertes und vor Fakten und Wissen strotzendes posting in sich sehr schlüssig. Magst du vllt in dem einen Punkt Recht haben, letztlich ändert sich aber nichts daran, dass ein Ausbau des BB in den 70ern wohl nicht möglich war und dass dies wohl doch nicht Schuld der Stadt war.
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Block16_4eva
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Beitrag von Block16_4eva » 14.09.2005 02:08

HerbertLaumen hat geschrieben:Also BB, ich finde mdi's sehr sachliches, sehr fundiertes und vor Fakten und Wissen strotzendes posting in sich sehr schlüssig. Magst du vllt in dem einen Punkt Recht haben, letztlich ändert sich aber nichts daran, dass ein Ausbau des BB in den 70ern wohl nicht möglich war und dass dies wohl doch nicht Schuld der Stadt war.
BB hat in dem Punkt Recht. Es gab ein Projekt, oder eher gesagt den Plan, den Bökelberg auf diese Weise auszubauen. Sollte meines wissens durch öffentliche Hand finanziert werden - das Gesamtprojekt scheiterte aber frühzeitig und nicht nur an Anrainerprotesten. Damit hat die Stadt jedoch recht wenig zu tun gehabt.

Manager Rolle Rüssmann, hätte davon abgesehen eh keinen "seiner Träume"
verwirklichen können, dafür brach sein "finanzielles Kartenhaus" dann doch noch rechtzeitig zusammen.
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mdi
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Beitrag von mdi » 14.09.2005 03:32

mensch bökelberger, dass du aber auch immer gleich so aus der haut fahren musst...

selbstverständlich war die ibm-arena das projekt I. die ibm-arena war der erste komplett "durchgeplante" vorentwurf für einen stadionbau, und die ibm sports solutions hätte damals alles stehen und liegen lassen, um so schnell wie nur irgend möglich die erste arena dieser art in deutschland quasi als eigenwerbung in den nordpark zu stellen. die ibm global service site&connectivity (ein "ableger" von ibm, der praktisch schlüsselfertig als generalunternehmer inkl. sämtlicher technischer infrastruktur weltweit solche gebäude erstellt) wollte zu dieser zeit mit dem bau grosser sport- und veranstaltungsstätten in deutschland einsteigen, und rüssmann war der erste, der diese chance erkannt hat. wir reden hier über 100 mio € für dieses gebäude!

alles, was davor noch für das grundstück am bökelberg angedacht wurde, war bereits alternative zur/zum nicht durchführbaren erweiterung/umbau/ausbau/neubau des bökelbergstadions und mehr politik als alles andere. völlig egal, was zu dieser zeit und zu diesem thema zum anheizen der sowieso sinnlosen diskussion regelmässig in den zeitungen stand. wenn man herrn rüssmann irgendwas vorwerfen kann, dann vielleicht, dass er nicht schon viel eher diesem öffentlichen affentheater ein ende gesetzt hat. das war eher so eine art schauspiel für´s volk. glaubst du eigentlich, herr rüssmann und die gesamte vereinsspitze sind nicht ganz klar im kopf? ich verstehe nicht so ganz, wie du dir das vorstellst. meinst du, die haben täglich bei der stadtverwaltung angerufen und gefragt "och bitte, kommt, dürfen wir nicht doch...wenigstens ein bisschen...?" und wenn die stadt dann irgendwann doch unter tränen ja gesagt hätte, dann hätte man die träumereien in auftrag gegeben?

ich habe den eindruck, dass dir nicht ganz klar ist, welche abläufe hinter einer solchen planung, allein hinter dem vorhaben stecken, bevor es überhaupt zu einem entwurf kommt, der dann der öffentlichkeit vorgestellt wird. wenn du hier von irgendwelchen angeblichen hirngespinsten, von forderungen gegenüber der stadt und von nicht erfüllten (in deinen augen) selbstverständlichkeiten schreibst, dann sollte dir klar sein, welche aussage du damit über die beteiligten triffst. aber im endeffekt, um es mal ganz drastisch auf den punkt zu bringen, gibst du damit eigentlich nur zu, dass du selbst drauf reingefallen bist. allerdings befindest du dich damit in weit verbreiteter gesellschaft. selbstverständlich lässt sich das alles im nachhinein wunderbar so darstellen, dass ja die böse stadt das geld nicht rausgerückt hat, und dass der dumme herr rüssmann vom irrsinn befallen dem verein den todesstoss versetzt hat.

und damit bin ich wieder irgendwo beim ersten absatz aus meinem ersten post zu diesem thema...das "allgemeingültige wissen", wie es alles war. die frage ist allerdings manchmal auch, woraus man sein wissen zieht.
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666 Ahriman 666
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Beitrag von 666 Ahriman 666 » 14.09.2005 07:38

Da wir beim Thema Stadion und alte Zeiten sind: "Ich habe vor langer, langer Zeit gehört Borussia hätte damals (70er Jahre?) die Möglichkeit gehabt das Stadion zu wechseln. Nach Rheydt. Alles nur Gerücht?
Demo2004

Beitrag von Demo2004 » 14.09.2005 09:23

Da wir beim Thema Stadion und alte Zeiten sind: "Ich habe vor langer, langer Zeit gehört Borussia hätte damals (70er Jahre?) die Möglichkeit gehabt das Stadion zu wechseln. Nach Rheydt. Alles nur Gerücht?
Nein, kein Gerücht, aber damals waren MG und Rheydt noch 2 Kommunen, und die Verbundenheit zwischen beiden hielt sich sehr in Grenzen.
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Plapperlaplapp
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Beitrag von Plapperlaplapp » 14.09.2005 11:46

Also jetzt reicht´s. Wer bitteschön stellt die Stadt als Alleinschuldigen hin. Bökelberger und ich jedenfalls nicht. Für mich stellt sich vielmehr die Frage, weshalb einige hier der Stadt Absolution erteilen, aber ebenfalls nicht alle Fakten kennen? Und wenn die Haupttribüne 1978 ausgebaut wurde, geschah es auf dem Höhepunkt des Erfolges der Borussia und nicht davor. Mit wem soll ich denn vergleichen, wenn nicht mit anderen Bundesligastädten? Ihr sucht Euch wirklich nur die Rosinen raus. Natürlich passt ein Vergleich mit Kaiserslautern und Bochum besser, als der mit Köln. Es geht aber doch nicht darum wer wann wie viel getan hat, sondern weshalb Mönchengladbach nichts getan hat. Das ist die Kernfrage Und da hat Bökelberger gute Argumente geliefert. Man sollte eine Sache nicht zerreden.

Ich will mdi´s Qualifikation (mit dessen Meinung ich ja sonst meistens konform gehe) nicht in Frage stellen. Aber jetzt bin ich mal frech und behaupte, zu der Zeit über die wir hier reden, hat er noch in die Windel geschissen und kennt folglich auch nicht jedes Detail.

Wir werden hier nicht zu einer einheitlichen Meinung kommen, müssen wir aber auch nicht. Ich bin nach wie vor der Ansicht, mit etwas gutem Willen aller Beteiligten wäre einiges möglich gewesen. Aber das die Stadt eine Alleinschuld am Werdegang der Borussia hat, wollte ich nie behaupten.

@ mdi

Vielen Dank für die sehr interessanten Ausführungen und Details zu den utopischen Rüßmann-Plänen. Wäre aber schön gewesen...

@ HerbertLaumen

Ich fühle mich absolut nicht verantwortlich dafür, dass in diesem Thread polarisiert wurde. Und jetzt nehme ich auch mal Bökelberger in Schutz, was sonst eher selten passiert. Er hat lediglich seine Meinung zu einem Versäumnis der Stadt Mönchengladbach vorgetragen, so wie es zu jener Zeit auch die breite Masse gesehen hat. Ich habe diese Meinung lediglich unterstützt und vertreten. Was Du dann da heraus gelesen hast, trifft weder seinen noch meinen Standpunkt.

So jetzt gehe ich in den Köppel-Thread, wenn der so interessant sein soll. Den kenne ich nämlich noch nicht.
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HerbertLaumen
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Beitrag von HerbertLaumen » 14.09.2005 12:03

Plapperlaplapp hat geschrieben:Wer bitteschön stellt die Stadt als Alleinschuldigen hin. Bökelberger und ich jedenfalls nicht.
Doch! Der BB macht es und das finde ich falsch. Die Stadt hatte sicherlich eine Teilschuld, vermutlich sogar eine größere, weil mit mehr Druck und mehr goodwill auch mehr zustanden gekommen wäre.
Für mich stellt sich vielmehr die Frage, weshalb einige hier der Stadt Absolution erteilen, aber ebenfalls nicht alle Fakten kennen?
Wie du oben siehst, erteile ich keine Absolution.
Ich fühle mich absolut nicht verantwortlich dafür, dass in diesem Thread polarisiert wurde.
Habe ich das behauptet? Zudem meinte ich nicht nur diesen thread hier, sondern das Forum allgemein.
Er hat lediglich seine Meinung zu einem Versäumnis der Stadt Mönchengladbach vorgetragen, so wie es zu jener Zeit auch die breite Masse gesehen hat.
Klar hat er das gemacht und seine Meinung sei ihm auch unbelassen, die kann er gerne haben. Aber wenn dann postings wie das von mdi, was nun wirklich sehr objektiv und sachlich geschrieben war, kein bisschen anerkannt wird und man seine Meinung nicht auch mal revidieren oder zumindest abschwächen kann, finde ich das schon sehr schade. Man kann doch auch aus solchen Diskussionen lernen, oder findest du nicht? Ist es denn so schlimm zu sagen "Ja, der mdi, hat tolle Argumente, vllt war doch nicht alles Schuld der Stadt!" Aber nein, es wird auf seiner Meinung beharrt, auf Biegen und Brechen.
Und jetzt sage bitte nicht "Du bist doch genauso!", das stimmt nämlich nicht. Ich lasse mich sehr wohl von guten Argumenten überzeugen, sogar hier und zB im "Fall" Ziege.
So, das soll es für mich in diesem thread gewesen sein, ich hab viel erfahren und gelernt, danke an alle Beteiligten!
Bökelberger

Beitrag von Bökelberger » 14.09.2005 14:25

HerbertLaumen hat geschrieben: Doch! Der BB macht es und das finde ich falsch. Die Stadt hatte sicherlich eine Teilschuld, vermutlich sogar eine größere, weil mit mehr Druck und mehr goodwill auch mehr zustanden gekommen wäre.
@HerbertLaumen, mir ist nicht ersichtlich, was falsch sein soll? Ich habe nie behauptet, dass die Stadt nun etwa allein daran Schuld sei, dass wir bsw. Bayern München nicht mehr folgen konnten. Das wäre so oder so niemals möglich gewesen. Ich habe auch sonst nie behauptet, dass die Stadt an Borussias negativem Teil der Entwicklung völlig allein schuldig gewesen wäre. Angemahnt wurde von mir, das Borussia ein Vierteljahrhundert lang stiefmütterlich behandelt wurde. Alle, die sich in dieser Zeit damals mit dieser Thematik ernsthaft auseinander gesetzt haben, wissen das. Insofern stehe ich dazu, wenn ich sage, die Stadt hat einen gehörigen Anteil an Borussias späterem Niedergang.
Also BB, ich finde mdi's sehr sachliches, sehr fundiertes und vor Fakten und Wissen strotzendes posting in sich sehr schlüssig. Magst du vllt in dem einen Punkt Recht haben, letztlich ändert sich aber nichts daran, dass ein Ausbau des BB in den 70ern wohl nicht möglich war und dass dies wohl doch nicht Schuld der Stadt war.
Auch wenn man sehr sachlich schreibt, heisst das noch lange nicht, das alles auch zwangsläufig stimmig sein muß. Ob es darüber hinaus fundiert ist, steht daher ebenfalls auf einem anderen Blatt. Gerade erst kürzlich habe ich diesbezüglich bsw. in Sachen "vertraglich festgeschriebener Ablösesummen" von mdi ganz andere Erfahrungen machen müssen. Das klang zwar auch alles sehr sachlich und fundiert, war aber dennoch kompletter Unsinn. Aber zurück zum Thema. Wie oft muss ich hier eigentlich noch erzählen, dass es nach dem Bau der Doppelstocktribüne im Jahre 1978 gar nicht um einen weiteren Ausbau als solches ging, sondern lediglich um eine weitere Überdachung sowohl von Ostwall als auch Nordkurve? Dazu hätte man keine Grenzen verändern müssen oder auch keine andere Nutzung herbeigeführt. Ich hab die Artikel und Fernsehberichte zu jener Zeit doch nicht geträumt. Wer ernsthaft glaubt - oder wie mdi hier sogar faktisch versucht zu suggerieren - dies wäre auschließlich aufgrund gesetzlicher Bestimmungen gescheitert, scheint die damalige Zeit tatsächlich nicht miterlebt zu haben. Das es nach dem Bau der Doppelstocktribüne auf dem Bökelberg nicht mehr weiter ging, hatte nämlich in erster Linie einen ganz anderen Grund. Just zu diesem Zeitpunkt nämlich - nach Fertigstellung der ersten Baustufe - drifftete Borussia - aufgrund des vorher jahrelang sportlichen Ausblutens wegen - zusehens mehr ins Mittelmaß ab. Die Hilfsbereitschaft der Stadt geriet somit ebenfalls mehr und mehr in der Versenkung, ähnlich wie das Absinken Borussias in der Tabelle. Ich erinnere mich an Aussagen aus dem Rathaus, wo es erklärend hiess, "dass Borussia mittlerweile ja nun auch nicht mehr gerade meisterlichen und überzeugenden Fußball präsentieren würde" !!!! Auch das habe ich nicht nur geträumt, sondern sind Fakten. Ganz zum Schluß hatte Grashoff letztlich nur noch darum gekämpft, dass wenigstens der Ostwall überdacht werden würde. Als ihm selbst das versagt wurde, begann die Eiszeit und die Kommunikationaufgabe zwischen ihm und der Stadt.

Selbstverständlich wäre mit den reinen Überdachungsmaßnahmen für Nordkurve und des Ostwalls keine signifikant grössere Kokurrenzfähigkeit zu den ganz grossen Klubs der Liga entstanden. Sie wäre aber dennoch sehr hilfreich gewesen. Nicht nur wegen der gehobeneren Eintrittspreise, sondern auch wegen einer generellen Anhebung im Zuschauerschnitt. (Stichwort: dunkle Wolken am Samstagmorgen, die fast durchgängig über lange Jahre rund 5000 Zuschauer bei Schlechtwetter pro Spiel kosteten. Wenn du diesen Einnahmeverlust mal auf 25 Jahre hochrechnest, wirst du feststellen, dass da ein ganz erkleckliches Sümmchen zusammenkommt, wovon man durchaus ein paar Simonsens hätte bekommen können. Das es zu jener und ebenfalls zu späterer Zeit auch anders ging, hat Plapperlaplapp mit den Beispielen Kaiserslautern, Bochum, Freiburg, Rostock eindrucksvoll dargelegt. Allesamt keine reichen und grossen Städte, die aber eben - im Gegensatz zu Mönchengladbach - ein gehöriges Maß an mehr Bereitschaft für den Fußball zeigten. Und das auch noch, bei weit weniger sportlichem Erfolg. Von einem Stadion wie bsw. in Bochum, haben wir doch eine Ewigkeit nur träumen können.
Ich fühle mich absolut nicht verantwortlich dafür, dass in diesem Thread polarisiert wurde.
Also mein Eindruck ist, dass hier im Gegensatz zu vielen vielen anderen Threads weitestgehend sehr sachlich diskutiert wurde. Hatte ich auch schon mehrfach zum Ausdruck gebracht und fand diese Diskussion bis hierhin sehr angenehm.
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mdi
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Beitrag von mdi » 14.09.2005 15:31

Plapperlaplapp hat geschrieben:Ich will mdi´s Qualifikation (mit dessen Meinung ich ja sonst meistens konform gehe) nicht in Frage stellen. Aber jetzt bin ich mal frech und behaupte, zu der Zeit über die wir hier reden, hat er noch in die Windel geschissen und kennt folglich auch nicht jedes Detail.
weisst du was? da hast du (fast) völlig recht! ... :wink: ich bin 1970 geboren.

aber erstmal meine ebenso freche (und nicht ganz ernstgemeinte) gegenfrage: würdest du einem archäologen den wissenschaftlichen charakter seiner arbeit absprechen, weil er doch gar nicht bei den ganzen dingen dabei war, mit denen er sich beschäftigt?

auch wenn ich das ganze täterätätä um den bökelberg nicht selbst miterlebt habe, habe ich aber in meinem bescheidenen leben mit einigen leuten "zu tun gehabt", die nun wirklich jedes detail zu diesem thema wissen sollten, da sie direkt in die entwicklung ab dem ersten aufstieg involviert waren. ich würde niemals behaupten, dass ich deswegen über den unantastbaren und einzig wahren insider-blick verfüge ... :lol: ... aber gehe bitte einfach mal davon aus, dass sich sehr vieles mit dem entsprechenden hintergrundwissen der beteiligten in der realität anders darstellt als es über die zeitungen und die (selbstverständlich nachvollziehbare) sich zuspitzende auseinandersetzung zum "allgemeinwissen" wurde. und wenn es um die spätere (in etwa ab 1990), dann endlich zielstrebige fokussierung auf einen neubau an einem anderen standort, um die ganzen ideen, alternativen, entwurfsplanungen geht, dann kannst du davon ausgehen, dass ich dort eine ganze weile selbst aktiv mittendrin gesteckt habe. ähnlich ist es auch beim thema effenberg und schulden und spieler halten, zu dem gerade bökelberger hier eine zwar nicht exklusive, aber trotzdem fast komplett falsche ansicht vertritt. wie gesagt, bitte nicht falsch verstehen! das soll nicht heissen "ich bin der king, ich weiss bescheid", sondern ist mir einfach nur lieber als nun einfach zu schreiben "püüh, dann denkt doch, was ihr meint".

ich weiss auch gar nicht, warum sich das ganze hier wieder nahe am streit bewegt. ich gebe ja zu, dass ich vielleicht ein wenig zu einseitig für die sichtweise der stadt geschrieben habe. dies allerdings ganz sicher nicht, um die stadt komplett aus der verantwortung zu nehmen. ich denke, dass die stadt nicht ganz "aus der sache raus ist", das klingt wohl auch bei mir ausreichend durch. ich hoffe vielmehr, dass vielleicht die hälfte meiner argumente "pro stadt" hängenbleibt und zum nachdenken über die forderungen, die hier (auch und gerade im nachhinein) gegenüber der stadt geäussert werden, anregt.

nun sind wir aber, was zwangsläufig ist, auf herrn rüssmann gekommen. dem kann man vieles vorwerfen, aber gerade in bezug auf den stadionbau hat er sehr wenig falsch gemacht. und ich bleibe dabei: die ibm-arena wäre genau das projekt gewesen, von dem alle am meisten profitiert hätten. aber ganz im gegenteil gilt gerade dieses projekt heute als der inbegriff der angeblichen "hirngespinste". und dies ist leider komplett falsch. der hauptsächliche fehler war, dass herr rüssmann dieses projekt nicht wirklich "wie ein irrsinniger im alleingang" durchgezogen, sondern sich auf einen öffentlichen kleinkrieg eingelassen hat. in diesem fall, und nur in diesem, hat tatsächlich die stadt versagt. nicht weil sie nicht die kohle rausgerückt hat, da ihr der verein egal ist, sondern weil ihr einfach der mut und die politische willenskraft fehlte. glaubt´s mir einfach ... :wink:
Bökelberger

Beitrag von Bökelberger » 14.09.2005 15:42

mdi hat geschrieben: ähnlich ist es auch beim thema effenberg und schulden und spieler halten, zu dem gerade bökelberger hier eine zwar nicht exklusive, aber trotzdem fast komplett falsche ansicht vertritt.
@mdi, den Zusammenhang versteh' ich nun leider komplett nicht. Wäre nett, wenn du darauf mal konkret eingehen könntest. Übrigens, deine eben geäusserte Ansicht bzgl. Rolf Rüssmann teile ich.
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mdi
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Beitrag von mdi » 14.09.2005 15:54

@Bökelberger

zum überdenken deines beitrages und deiner persönlichen ansicht bezüglich der "überdachung ostwall und nordkurve" liest du dir bitte einfach am besten mal die landesbauordnung durch. ich habe wirklich keine lust, dir jetzt hier anhand einer zeichnung den begriff "abstandsfläche" zu erklären, was mich zwar vermutlich vom verdacht des "suggerierens" befreien würde, aber wahrscheinlich trotzdem sinnlos wäre.

wie falsch es sein kann, sich bei transferverhandlungen aufs "übliche" und den gesunden menschenverstand zu verlassen, das liest du bitte am fall michael owen nach.

zum thema zeitungsberichte, fernsehbeiträge usw. s.o. behauptet ja niemand, dass du irgendwas geträumt hast. nur, man muss sich doch damit ein wenig differenzierter auseinandersetzen, als einfach den kleinkrieg so anzunehmen wie er öffentlich dargestellt wird, oder nicht? dabei gelangt man immer wieder an den punkt, dass es einfach aus rechtlichen gründen nicht ging.

mensch, warum freuen wir uns nicht einfach, dass wir jetzt ein tolles, eigenes stadion haben, mit dem diese ganzen probleme auf einen schlag beseitigt sind?
Bökelberger

Beitrag von Bökelberger » 14.09.2005 16:06

mdi hat geschrieben: was mich zwar vermutlich vom verdacht des "suggerierens" befreien würde, aber wahrscheinlich trotzdem sinnlos wäre.
@mdi, richtig, das wäre in der Tat sinnlos, insofern werde ich mir ganz gewiss nicht die Landesbauordnung durchlesen. Mein Lebensmotto lautete über lange Zeit, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und wenn die Stadt den unbedingten Willen gehabt hätte, hätte man auch einen Weg gefunden. Es fehlte aber in erster Linie genau daran. Da kannst du jetzt - nach über einem Vierteljahrhundert - von mir aus mit noch so vielen Pharagraphen argumentieren.
mdi hat geschrieben:wie falsch es sein kann, sich bei transferverhandlungen aufs "übliche" und den gesunden menschenverstand zu verlassen, das liest du bitte am fall michael owen nach.
Schade, ich hatte dich freundlich gebeten, diesen Punkt bzw. deinen Vorwurf etwas konkreter zu erläutern, da mir derzeit immer noch nicht bewusst ist, worauf dieser abzielt. Mir ist zwar Michael Owen bekannt, aber sonst in dem Zusammenhang leider nicht viel mehr. Da kann ich demzufolge also nur weiterhin darum bitten, den Vorwurf für mich ersichtlicher darzustellen. Dann bin ich auch gerne bereit, darüber zu diskutieren. Ich weiss wirklich nicht, worauf du hinaus willst.
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Beitrag von mdi » 14.09.2005 16:12

Bökelberger hat geschrieben:@mdi, den Zusammenhang versteh' ich nun leider komplett nicht. Wäre nett, wenn du darauf mal konkret eingehen könntest. Übrigens, deine eben geäusserte Ansicht bzgl. Rolf Rüssmann teile ich.
`

mit "gerade bökelberger" meine ich lediglich, dass du dieses thema angesprochen hast ... das thema effenberg und teure spieler in verbindung mit rüssmann und ruin ... :mrgreen:

genau wie die ibm-arena ist stefan effenberg so eine art symbol für den unterstellten grössenwahn rüssmanns. tatsächlich ist es aber so, dass in dieser "ära" ein effenberg den verein weniger gekostet hat als einige andere spieler, dafür aber umso mehr "eingespielt" hat, in allen belangen. hier im forum liest man öfters "kyocera könnte doch mal...", wenn es um kracherverpflichtungen geht. bei effenberg war genau dies der fall...
dass dann gewisse summen, die übrigens zu allem überfluss auch nicht stimmen, in der öffentlichkeit (auf den falschen opfern) breitgetreten wurden, das ist eine ganz andere sache.

falls du das gar nicht warst, der mit diesem thema "gekommen" ist, dann nehme ich alles zurück.
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Beitrag von mdi » 14.09.2005 16:16

Bökelberger hat geschrieben:Schade, ich hatte dich freundlich gebeten, diesen Punkt bzw. deinen Vorwurf etwas konkreter zu erläutern, da mir derzeit immer noch nicht bewusst ist, worauf dieser abzielt. Mir ist zwar Michael Owen bekannt, aber sonst in dem Zusammenhang leider nicht viel mehr. Da kann ich demzufolge also nur weiterhin darum bitten, den Vorwurf für mich ersichtlicher darzustellen. Dann bin ich auch gerne bereit, darüber zu diskutieren. Ich weiss wirklich nicht, worauf du hinaus willst.
missverständnis! mit michael owen beziehe ich mich auf deine anmerkung zum thema "festgeschriebene ablösesumme", hat nichts mit effenberg zu tun. aber eigentlich dachte ich sowieso, dass dieses thema aus dem anderen thread aufgeklärt war? oder doch nicht?
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Beitrag von mdi » 14.09.2005 16:19

Bökelberger hat geschrieben:... Mein Lebensmotto lautete über lange Zeit, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und wenn die Stadt den unbedingten Willen gehabt hätte, hätte man auch einen Weg gefunden. Es fehlte aber in erster Linie genau daran. ...
diesen weg hat HerbertLaumen schon angedeutet: enteignung.
Bökelberger

Beitrag von Bökelberger » 14.09.2005 16:32

mdi hat geschrieben: mit "gerade bökelberger" meine ich lediglich, dass du dieses thema angesprochen hast ... das thema effenberg und teure spieler in verbindung mit rüssmann und ruin ... :mrgreen:

genau wie die ibm-arena ist stefan effenberg so eine art symbol für den unterstellten grössenwahn rüssmanns. tatsächlich ist es aber so, dass in dieser "ära" ein effenberg den verein weniger gekostet hat als einige andere spieler, dafür aber umso mehr "eingespielt" hat, in allen belangen. hier im forum liest man öfters "kyocera könnte doch mal...", wenn es um kracherverpflichtungen geht. bei effenberg war genau dies der fall...
dass dann gewisse summen, die übrigens zu allem überfluss auch nicht stimmen, in der öffentlichkeit (auf den falschen opfern) breitgetreten wurden, das ist eine ganz andere sache.
@mdi, das ist ein durchaus interessantes Thema, aber letztlich auch wieder nur eins, welches von keiner Seite absolut zweifelsfrei zu beweisen ist. Selbstverständlich kann man in der Geschichte "Effenberg" geteilter Meinung sein. Ich lege da nicht den Maßstab schwarz oder weiss an. Rein sportlich war Effenberg damals ein Glücksfall, ob er für uns letztlich auch finanzierbar war, steht auf einem ganz anderen Blatt. Darüber mag ich gar nicht streiten, denn dazu haben wir alle viel zu wenig Einblick in Borussia Finanzen. Wie du schon selbst sagst, weiss man noch nicht mal genau, ob die fünf Millionen Mark den Tatsachen entsprachen.

Was ich grundsätzlich an einer solchen Sache zu denken gebe, ist der nicht wegzudiskutierende Neidfaktor. Solange man mit einem (in Gänsefüsschen) Superstar - der weitaus mehr verdient, als der Rest der Truppe - Erfolge feiert, funktioniert eine solche Geschichte, weil alle Beteiligten am Erfolg partizipieren. Bleiben Erfolge aus, wird es eng. Und genau das ist seinerzeit zum Ende hin eingetreten. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die damaligen Forderungen des Herrn Pflipsen. Letztlich ist es auch hier nicht anders, wie in vielen Dingen im Fußball generell. Wenn man aus der Kirche rauskommt, ist man immer schlauer.

Der Kardinalfehler damals war meines Erachtens nicht Rüssmann selbst, der durchaus einige gute Dinge in seiner Zeit produziert hat, sondern es war Borussia's generelle Führungsschwäche in Person von Herrn Drygalski und später zum Teil auch von Herrn Jakobs. Ich halte Rüssmann nämlich nach wie vor für einen verdammt guten sportlichen Manager, wo man aber zwingend den Bereich Finanzen unter Kontrolle stellen muß. Erst gestern wieder im DSF hat mich Rüssmann durch seine Kompetenz in Sachen Spielermarkt und Mannschaftszusammensetzung beeindruckt. Das ist genau das Gebiet, was er nahezu perfekt beherrscht. Wie du siehst, sehe ich im Thema nicht einseitig schwarz oder weiss, auch in der Geschichte Effenberg nicht.
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Plapperlaplapp
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Beitrag von Plapperlaplapp » 16.09.2005 12:26

Plapperlaplapp hat geschrieben:Ich bin nach wie vor der Ansicht, mit etwas gutem Willen aller Beteiligten wäre einiges möglich gewesen.

Dieser Meinung bin ich noch immer, auch nach mdi´s überzeugenden Ausführungen. Vielleicht lag´s ja an der mangelnden Bereitschaft einiger Beteiligten zum "guten Willen". :wink:
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Beitrag von champ2005 » 17.09.2005 17:43

okay Bayern ist sicherlich unerreichbar, was ist aber mit den anderen Teams? Wir liegen diese Saison nicht gerade am Ende wenn es um den Etat geht oder?
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bart
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Re: Die Ursache allen Übels ! Borussia in den Kinderschuhen.

Beitrag von bart » 18.09.2005 13:36

Bökelberger hat geschrieben:Viele sind heute wegen der sportlichen Stagnation Borussia's sehr enttäuscht. Ich bin es auch. Woran liegt es, dass wir scheinbar sportlich überhaupt nicht mehr voran kommen ? Ich denke, es ist einiges in den vergangenen Jahren schief gelaufen. Aber nicht alles kann man auf die jetzt handelnden Verantwortlichen schieben. Vieles wird in der Entwicklungsphase - sozusagen in den Kinderschuhen - entschieden. Nicht nur beim Menschen, auch im Fußball.

Wir hatten mal Mannschaften, die zur absoluten Creme in Europa zählten. Topfußball auf allerhöchstem Niveau, noch dazu von einem Verein dessen Stadt eher zur Provinz zählt. Die Rahmenbedingungen glichen seinerzeit eher einem Abstiegskandidaten in der zweiten Liga, denn europäischer Spitzenklasse. Hier liegt in ganz entscheidendem Maße der Ursprung unserer sportlichen Tristesse.

Während die Stadt Mönchengladbach in jener Zeit kräftig Geld für Theater, Museen und ähnlichen Schnickschnack ausgab, behandelte man Borussia mitsamt des Bökelbergs jahrezehntelang wenn überhaupt, allenfalls nur stiefmütterlich. Damals, wie auch heute noch, überhaupt nicht nachvollziehbar, denn schließlich war Borussia der mit Abstand grösste Werbeträger für die Stadt. Wer würde heute in Europa schon Mönchengladbach ohne Borussia kennen ? Ähnlich wie Inter Mailand im Jahr 1971 Mönchengladbach in der Nähe von München wähnte, ginge es sicher auch heute noch vielen.

In jener Zeit, also den siebziger und achtziger Jahren musste aufgrund der miserabelen Rahmenbedingungen stets ein Topspieler verkauft werden, um den Rest erhalten zu können. Nur dank eines seinerzeit sehr sparsamen Managers reden wir heute in Gladbach überhaupt noch von Bundesligafußball. Es gibt eine Reihe von Vereinen, die mit ähnlich schlechten Strukturen heute in der dritten Liga oder gar nicht mehr zu finden sind. Borussia hatte in dieser Zeit nahezu zwei komplette Weltklassemannschaften verkaufen müssen, um die jahrzehntelang strukturellen Versäumnisse der Stadt auszugleichen und wurde dadurch sportlich von Jahr zu Jahr zunehmend mehr ausgeblutet. Solange schließlich, bis der Patient irgendwann tatsächlich am Tropf in der Intensivstation lag. Auch wenn es lange her ist, hier liegt für mich die Wurzel allen Übels und die Ursache unserer sportlichen Tristesse.

Bayern München bsw. wäre heute ohne die Olympiade 1972 hunderprozentig nicht derselbe Klub, der er heute ist. Während man in München bei einem ausverkauften Olympiastadion in jener Zeit annähernd 1,5 Millionen einstrich, musste sich der sportlich schärfste Rivale auf dem Bökelberg gerade mal mit 350.000 Mark zufrieden geben. Zu dieser Zeit - in den Kinderschuhen also - sind in ganz entscheidendem Maße die Entwicklungen der beide Vereine geprägt worden. In München ging es zunehmend bergauf, während man sich in Gladbach immer mehr bis an die Decke strecken musste. Die Schere klaffte immer weiter auseinander. Das ist nicht nur vom Himmel gefallen, sondern lag in ganz entscheidenem Maße an der totalen Beschränktheit der Stadtverwaltung, die ihren grössten Werbeträger einfach links liegen liess. Aus diesem Grund mache ich auch heute noch die Stadt Mönchengladbach für das "Heute" mitverantwortlich. Und ich denke, das wird sich für mich in diesem Leben auch nicht mehr ändern. Zu sehr sind die Wunden auch heute noch offenbar. Vergessen jedenfalls, werde ich diese grösste Schlamperei aller Zeiten in unserer Vereinsgeschichte niemals.
1000 % Richtig

und ich setz noch einen drauf:

Borussia hatte mit großen Trainer die lange im Verein waren große Erfolge. 23 Jahre 3 Trainer! Danach, als Grasshoff dann weg war , wurde bis auf Krauß und HM nur asolute Notnägel und Pflaumen verplichtet.

Das Geld für teure Spieler hätten wir sparen können.

Was wir brauchen ist ein Trainer, der Erfolge hatte, vor dem man Respekt hat, aus Fußkranken noch des letzte rausholt, sich von der Presse nicht XXX lässt, auch mal brüllen kann und vorallem der der beste beste Psychologe in der Branche ist.

Mit einem Wort:


O T T O


egal was er kostet.................der Erfolg wird zurück zahlen.
rodriquez

Beitrag von rodriquez » 18.09.2005 16:01

Sonntag, September 18, 2005
gebt uns unsere borussia zurück!

http://vflog.blogspot.com/2005/09/gebt- ... zurck.html
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