Stimmung bei den Heimspielen

Fahnen, Gesänge, Choreos, Fahrten. Hier treffen sich die Supporter!
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HerbertLaumen
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von HerbertLaumen » 15.05.2020 15:56

Warum unterstützt du dann überhaupt einen Fußballbundesligisten, wenn dich das alles doch so sehr anwidert?
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Rautenburger
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von Rautenburger » 15.05.2020 16:38

Jaja, das böse Geld. Du scheinst es ein bisschen arg zu verteufeln.

Es geht um Existenzen die vom Wirtschaftszweig Fußball leben - natürlich geht es dabei um Geld. Die die Millionen mit dem Fußball scheffeln sind nicht mal in Gefahr. Die Spieler verdienen auch ohne dass Sie vor den Ball treten. Und die Scheichs kommen auch über die Runden.

Es geht um all die, deren Existenz nicht abgesichert ist: Der Platzwart, die Verkäufer, die Hoteliers, die Bratwurst Verkäufer, ... Denen wird damit geholfen - auch wenn das Konto von einigen Entscheidungsträgern bestimmt Vorrang hatte. Aber ist das nicht irgendwie egal?
Fred1502eric
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von Fred1502eric » 15.05.2020 16:52

aber die Hoteliers, Verkäufer, Caterer etc. verdienen an Geisterspielen doch überhaupt nichts?!
Kann das Argument deshalb mit den 50.000 Arbeitsplätzen, das oft genannt wird, nicht nachvollziehen
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fussballfreund2
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von fussballfreund2 » 15.05.2020 17:51

Macragge hat geschrieben: 15.05.2020 13:46 Man muss die Tonspur nicht aktivieren - richtig. Man muss nicht auf die Plastikaufsteller gucken - richtig. Man muss auch nicht auf die Sponsorenaktion im unteren Bereich der Ost achten - richtig.

Dennoch darf man anmerken, dass wenn man das alles unterstützt, auch diese Wiedereröffnung der Bundesliga unterstützt. Ein Event ohne Charakter, ohne Fans und ohne Leidenschaft - für nur einen Zeck: Geld generieren für Jene, die schon seit Jahrzehnten unseren Sport für ihre korrupten Machenschaften missbrauchen.
Ich an deiner Stelle würde mich einfach vom Fussball abwenden.
Salzstreuer
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von Salzstreuer » 15.05.2020 18:08

Rautenburger hat geschrieben: 15.05.2020 16:38

Die die Millionen mit dem Fußball scheffeln sind nicht mal in Gefahr. Die Spieler verdienen auch ohne dass Sie vor den Ball treten. Und die Scheichs kommen auch über die Runden.

Es geht um all die, deren Existenz nicht abgesichert ist: Der Platzwart, die Verkäufer, die Hoteliers, die Bratwurst Verkäufer, ... Denen wird damit geholfen - auch wenn das Konto von einigen Entscheidungsträgern bestimmt Vorrang hatte. Aber ist das nicht irgendwie egal?
Du sagst es doch quasi selber wie kaputt dieses System ist!!

Wenn es JETZT nicht an der Zeit ist etwas zu ändern, wann dann?
Und ja, wir Fans sitzen am längeren Hebel - wir nutzen ihn nur nicht. Auf diese trostlosen Geisterspiele hat niemand Bock. Wenn schon unser Derby gegen den FC von viele nur wie ein Trainingsspiel aufgenommen wurde, was meint ihr was dann Spiele wie Freiburg gegen Augsburg quotentechnisch abgehen werden? Ohne uns Fans interessiert dieser Sport auf Dauer niemanden, und wenn die Einschaltquoten sinken, gibt es weniger Werbung, usw. Ich denke ich muss das nicht bis zum Ende fortführen. Also sollten wir aufhören immer alles als gegeben hin zu nehmen. Bei den Montagsspielen hat es schließlich auch Wirkung gezeigt!

Ich poste hier mal eine Stellungnahme von der Nordwestkurve FMM hier rein. Dort sind einige interessante Ansätze, die man zumindest mal diskutieren sollte:

"Aus der Corona-Krise lernen: Wir brauchen ein neues Fußballsystem!

Sie kommen nun also wirklich, die Geisterspiele einer Bundesliga, die mit den ersten Corona-bedingten Einschränkungen des Spielbetriebs den finanziellen Existenzkampf ausgerufen hat. Das breite Echo an berechtigter Kritik zeigt, dass sich das Milliardengeschäft Bundesliga nicht nur von uns Fußballromantikern und -idealisten, sondern auch von weiten Teilen der Gesellschaft abgekoppelt hat. Der Drang der Vereine und demnach auch der DFL nach einer Fortsetzung der Bundesliga ist aus ihrer Sicht nachvollziehbar. Ob wir es gut finden, steht dagegen auf einem anderen Blatt Papier.

Was jedoch absolut befremdlich ist, sind die Vorstöße, die eine Abschaffung der 50+1-Regel fordern. Mit diesem durchschaubaren Manöver wird versucht, die turbulente Corona-Zeit zu nutzen, um das europaweit beachtete Alleinstellungsmerkmal der Bundesliga zu vernichten und die eigene Agenda voranzutreiben. Jeder reflektierende und kritische Mensch kann erkennen, dass das "System Fußball" krank ist. Eine unregulierte Öffnung für Investoren macht den Fußball aber zweifellos noch kränker, lässt einen abschließenden Verlust jeglicher Bodenhaftung erwarten und würde den bereits immer deutlicheren Auswüchsen von Spekulation und Korruption weiteren Nährboden geben.

Der heutige Fußball ist zu einem Spekulationsobjekt und einer reinen Geldmaschinerie verkommen. Es lag nie offener auf der Hand, dass es an der Zeit ist, einen Schritt zurück zu gehen. Wir brauchen endlich wirksame Regeln, welche den Fußball zurück zu den Menschen bringen, die ihn lieben und ihn überhaupt erst so populär gemacht haben. Denn in den vergangenen Wochen haben wir alle erlebt, wie kalt man agiert und wie fremd der Fußball uns geworden ist.

Ohne uns, die Fankurven, die Zuschauer im Stadion, die alle Spiele zu dem machen, was sie sind, steht der Fußball ziemlich nackt da. Das zeigten die ersten Geisterspiele bereits deutlich. In den spielfreien Wochen wurde, da es eben auch keine sportlichen Themen gab, nichts als der ungefilterte Blick auf die Geschäftswelt im Fußball frei. Für viele Fans war das, was sie sahen, teils sehr traurig und ernüchternd.

Zu fordern, dass sich dieses System nun noch kränker machen soll, in dem es die letzte Regel abschafft, die es noch einigermaßen am Boden hält, ist blanker Hohn. Es ist nichts anderes notwendig als eine komplette Neuausrichtung des Profifußballs.
Nie war es offensichtlicher, dass wir ein - bestenfalls europaweites - System brauchen, das all diese Auswüchse verhindert. Eine Öffnung für Investoren bringt meist nur ungesundes Wachstum, einen finanziellen Überbietungswettbewerb und birgt immense Abhängigkeitsrisiken gegenüber den Geldgebern. Aber insbesondere wird der sportlich faire Wettkampf torpediert.

Die Bundesliga sollte sich auf ihre ureigensten Stärken konzentrieren und diese konsequent ausbauen. Das ist insbesondere eine im internationalen Vergleich noch einigermaßen basisorientierte Ausrichtung, mit bezahlbaren Ticketpreisen, vollen Stadien und einer lebendigen Fankultur. Dafür wird sie weltweit beneidet. Stattdessen wird immer wieder die Lüge verbreitet, dass eine Öffnung des deutschen Fußballs für Investoren die finanzielle Lücke nach England schließen würde. Diese Lücke könnte vielleicht ein wenig verringert, niemals jedoch geschlossen werden, und selbst das nur auf Kosten unserer Fußballkultur. Dieses Märchen muss der deutsche Fußball endlich als Trugbild enttarnen und sich mit aller Macht dafür einsetzen, dass ein System mit einem fairen sportlichen Wettbewerb geschaffen wird. Man wird die lange enteilte Premier League nicht erreichen, indem man ihre schlechtesten Machenschaften zu kopieren versucht, sondern indem man mit aller Macht versucht, diese Auswüchse einzufangen. Nie war das Bewusstsein der Menschen europaweit größer als dieser Tage, dass im Fußballsystem etwas Grundlegendes nicht stimmt.

Andernfalls werden die Probleme, die die jetzige Krise offenbart hat, bloß verschlimmert. Denn folgende Entwicklung ist beim primär geldgetriebenen Fußball ohne 50+1 zu beobachten: Vereine, die nur so viel ausgeben, wie sie auch einnehmen, und ihre Gewinne fair erwirtschaften, werden zu immer mehr Risiko und immer waghalsigeren Finanzierungsmodellen genötigt, um sportlich mithalten zu können. Dies führt dazu, dass die Vereine permanent an ihren finanziellen Grenzen arbeiten, sich verschulden und dann binnen weniger Wochen vor dem Ruin stehen können. Aus diesem systembedingten Dilemma müssen wir unseren Sport befreien. Sonst können die Vereine auch nur schwerlich ihrer gesellschaftlichen Bedeutung gerecht werden und ihrer sozialen Verantwortung nachkommen, wie etwa sozialverträgliche Ticketpreise anzubieten und soziale Projekte aus der Region zu unterstützen. Die vielerorts besondere Rolle der Vereine für den Zusammenhalt der Menschen in ihrer Heimatregion ist somit gefährdet. Und schließlich leidet auch die Sicherheit der Arbeitsplätze, die in und um den Fußball herum bestehen, sehr unter dem durch Wettbewerbsverzerrung bedingten finanziellen Druck der Vereine.

Daher stellen wir in Anbetracht dieser Fehlentwicklungen die nachstehenden Forderungen. Wir fordern speziell Eintracht Frankfurt (AG und Verein) dazu auf, diese in allen Gremien und Arbeitsgruppen einzubringen und zu diskutieren, um sie anschließend in der DFL voranzutreiben.

Wir können die Forderungen nur grob skizzieren, da wir keinen Einblick in die Interna der Fußballunternehmen haben. Vielleicht wirken manche der Vorschläge weltfremd. Aber wenn sie damit einer Welt fremd sind, in der das gesamte Fußballsystem wegen ein paar Wochen spielfreier Zeit zusammenzubrechen droht, dann scheinen sie nicht komplett falsch zu sein.

Forderungskatalog:
1. Festlegung einer verpflichtenden minimalen Eigenkapitalquote, maximalen Verschuldungsquote sowie verpflichtenden Liquiditätsreserve, zum Schutz des Gesamtbetriebs sowie der Mitarbeiter. Detailliertere Regeln müssen hier von den Vereinen ausgearbeitet werden, da Verschuldungen gegenüber eines Investors anders zu bewerten sind als beispielsweise ein Bankkredit zum Bau einer neuen Geschäftsstelle, wie er aktuell bei unserem Verein erfolgt.

2. Jährliche Festlegung eines Werts der "Basiseinnahmen" eines jeden Vereins als Referenzgröße. Zu diesen originären Einnahmen aus dem Tagesgeschäft zählen:
a. Zuschauereinnahmen
b. Merchandise-Einnahmen
c. Sponsoreneinnahmen (nach Definition im Punkt 3)
d. TV-Gelder aus den Ausschüttungen der nationalen und internationalen Wettbewerbe.
e. Transferüberschüsse

3. Als Sponsoreneinnahmen dürfen nur Zahlungen gelten, die in einem angemessenen Verhältnis zum Marktwert des Vereins auf dem Grundsatz "Leistung und Gegenleistung" fließen. Wie dieser Marktwert zu ermitteln ist, müssen einzig die basisgeführten Vereine ausarbeiten, da diese Regelung erwartbar gegen die Interessen der "Scheinvereine" entwickelt werden muss. Weitere strukturelle Wettbewerbsverzerrungen zugunsten dieser "Vereine", welche die 50+1-Regel umgehen, müssen entschieden verhindert werden.

4. Wir fordern eine Höchstgrenze, die ein Verein für Spielergehälter ausgeben darf.
Diese ist als Prozentsatz an den originären Einnahmen (siehe Punkt 2) des aktuellen Jahres und der Vorjahre zu definieren.

5. Wir fordern eine Höchstgrenze, die ein Verein für Berater ausgeben darf.
Diese ist als Prozentsatz an den originären Einnahmen (siehe Punkt 2) des aktuellen Jahres und der Vorjahre zu definieren.

6. Wir fordern eine Höchstgrenze, die ein Verein für Spielertransfers ausgeben darf.
Diese ist als Prozentsatz an den originären Einnahmen (siehe Punkt 2) des aktuellen Jahres und der Vorjahre zu definieren. Transfers zwischen wirtschaftlich verbundenen Vereinen müssen begrenzt werden und können in keinem Fall positive finanzielle Effekte bewirken.

7. Vollständige Rückkehr zur 50+1-Regel, ohne jegliche Ausnahmen. Vereine, die diese Regel derzeit umgehen oder eine Ausnahmeregelung haben, müssen innerhalb einer festgelegten Zeit die entsprechenden Strukturen schaffen. Daran gekoppelt sein muss ein offenes Mitgliedersystem der jeweiligen Basisvereine für voll stimmberechtigte Mitglieder. Der Mitgliedsbeitrag für ein stimmberechtigtes Mitglied darf den durchschnittlichen Mitgliedsbeitrag der anderen Bundesligisten nur um einen bestimmten Prozentsatz überschreiten.

8. Anteilsverkäufe an ausgelagerten Kapitalgesellschaften, die für den Bundesliga-Spielbetrieb verantwortlich sind, dürfen nur nach Zustimmung durch die Mitgliedschaft des Basisvereins erfolgen.

9. Das Verleihen von Spielern in größerem Umfang muss weiter begrenzt werden, so dass Vereine nicht Dutzende Spieler verleihen und als reine "Handelsware" betrachten.

10. Strenge Regulierung des Transfermarkts minderjähriger Spieler, so dass auch diese zu keiner "Handelsware" verkommen. Speziell dem Abwerben minderjähriger Spieler aus den Nachwuchsleistungszentren müssen klare Grenzen gesetzt werden.

11. Konsequente und transparente Ahndung von Verstößen gegen diese Regeln. Werden Regeln gebrochen oder offensichtlich umgangen, muss eine konsequente Sanktionierung folgen, auch gegen die "größten" Vereine eines Wettbewerbs. Es muss endlich ein wirksames "Financial Fairplay" her!

Keine dieser Forderungen beeinträchtigt die Regeln des "freien Marktes". Wenn ein Verein so wirtschaftet, dass er einen Spieler für 200 Millionen Euro verpflichten kann, steht dem nichts entgegen. Von europaweit festen Regeln, welche die Geldflüsse am originären Geschäft orientieren, können alle Seiten nur profitieren. Es geht darum, einen fairen und unverzerrten Wettbewerb zu schaffen, in dem man sich durch gute Arbeit im Kerngeschäft und nicht durch externe Finanzspritzen nach oben arbeiten kann. Ziel ist ein Wettbewerb auf Augenhöhe, den es seit Jahren in der Bundesliga nicht mehr gibt. Vielmehr erleben wir einen nahezu vorhersehbaren Saisonverlauf und einen in hohem Maße planbaren sportlichen Erfolg durch ungleiche finanzielle Möglichkeiten.

Damit unser aller Fußball in der bekannten Form erhalten bleibt, muss sich nach der Corona-Pandemie etwas grundlegend ändern. Der Fußball braucht Taten und keine Lippenbekenntnisse - oder wir werden rückblickend nur einen kurzen Anflug von Demut im Fußballgeschäft erlebt haben! Vieles aus der Scheinwelt des Fußballgeschäfts stand in den letzten Wochen entblößt vor den Menschen, viele Menschen hat das enttäuscht und schockiert. Nun heißt es für die Vereine und die DFL anzupacken, um endlich wieder zu einem sportlichen Wettbewerb zurückzufinden, der nicht ausschließlich finanzielle Interessen verfolgt. Ein solcher Fußball könnte Millionen von enttäuschten und desillusionierten Fußballfans wieder mit ihrem Sport versöhnen.

Der Nordwestkurve-Rat
Frankfurt am Main, 13. Mai 2020"
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HerbertLaumen
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von HerbertLaumen » 15.05.2020 18:12

Nichts davon wird kommen, der Zug ist seit Jahren, wenn nicht noch länger, schon abgefahren. Der Profifußball in Deutschland hat schon mit dem Bundesligskandal in den 70ern seine Unschuld verloren. Selbst in den Amateurligen wird mit Geld um sich geworfen und auch gedopt was das Zeug hält, auch das "Wunder von Bern" hat seine Dopinggeschichte, so wie das "Sommermärchen" seine Korruptionsgeschichte hat. Wer das alles nicht ausblenden kann, wird am Fußball keinen Spaß mehr haben, das Rad lässt sich nicht um 100 Jahre zurück drehen.
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von BMG-Fan Schweiz » 15.05.2020 18:25

so,schauts aus
ich denke das wird man auch nicht ändern können,da es doch zu viele Fans gibt,die
A) Abonnemente kaufen werden
B) Karten DK usw lösen werden
C) Fanartikel kaufen werden
um Einfluss nehmen zu können

Vermutlich wird es nicht mehr lange dauern und die DFL wird die 50+1 Regel aufhebeln um noch mehr Cash machen zu können
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von All in 13 » 15.05.2020 19:17

zu dem Frankfurter Forderungskatalog:

Die Forderungen können in keiner Weise das aktuelle Problem lösen. Den Vereinen sind unvorhersehbar elementare Einnahmen weggebrochen. Diese sind aber auch beim Ansatz aus Frankfurt Grundlage aller weiteren Bausteine auf denen sich der Fußball finanziell aufstellen soll (Punkt 2). Namentlich sind das insbesondere die Zuschauereinnahmen und TV-Gelder. Den Bundesligavereinen ist das passiert, was Millionen anderen, Betrieben, Personen, Vereinen auch passiert ist. Der "Wirtschaftsplan" bricht zusammen, weil sicher geglaubte Einnahmen fehlen.

Und die Frankfurter haben komplett vergessen, daß wir in Deutschland ein Lizensierungsverfahren für die Vereine haben. Da kann man sicher geänderte Bewertungskriterien anlegen, aber eine Betrachtung des jeweiligen Vereins erscheint mir wesentlich sinnvoller als pauschale Prozentsätze der "originären" Einnahmen.

Allgemein bin ich aber der Auffassung, daß im Fußball in den nächsten Jahren kleinere Brötchen gebacken werden ohne das die Grundprinzipien sich ändern werden. Die jetzigen Geisterspiele können ja nur das Finanzgerüst der laufenden Saison halbwegs retten.

Für die neue Saison stehen normalerweise im Juni die Einnahmen aus den DK-Verkäufen an. Da entsteht direkt das nächste große Loch. Und ob die TV-Anbieter (Eurosport will ja schon raus) zahlungsfähig bleiben, erwarte ich auch nicht. Auch bei SKY und Co. werden die Einnahmen einbrechen. Die Gastronomen kämpfen um ihre Existenz. Da werden nicht wenige Betriebe erstmal einfach verschwinden, andere sich das teure Abo nicht mehr leisten können. Und auch bei den privaten Kunden wird der Trend eher dahin gehen, das Geisterspielabo nicht zu verlängern.

Da wird im Moment richtig Geld aus dem System Fußball gezogen.
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Nocturne652
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von Nocturne652 » 16.05.2020 01:11

Diese Forderungen muten doch ein wenig weltfremd an. Ich bin da bei Herbert. Der Zug ist lange abgefahren.
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Rautenburger
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von Rautenburger » 16.05.2020 07:59

Eine kleine Richtigstellung bezüglich meiner Aussage zum Existenzerhalt der Bratwurst Verkäufer, Hoteliers etc.

Natürlich profitieren diese nicht kurzfristig von den Geisterspielen. Es soll verhindert werden, dass grosse und mittelgrosse Vereine weg brechen um mittelfristig alle Jobs die direkt oder indirekt dran hängen, zu retten.

Ich finde den Forderungskatalog der Frankfurter sehr gut und würde die Punkte wahrscheinlich genau gleich niederschreiben. An der Corona Situation bzw. einer zukünftigen weiteren Spielunterbrechung ändert das jedoch nicht viel. Nur soviel investieren wie man einnimmt macht ja jeder Friseursalon - dadurch ist er jo trotzdem nicht besser abgesichert als ein Fussballverein. Die Fixkosten fressen dich einfach auf, egal wieviele Millionen in der Maschinerie stecken.

Ich finde es einfach zwei paar Schuh. Vereine retten UND Fussball entperversieren. Das Eine hat mit dem Anderen wenig zu tun.

Ich bin jedoch schockiert, dass so viele hier beim zweiten Punkt abwinken. Ich glaube noch an den Fussball und stehe voll hinter unserem Verein. Das financial Fairplay habe ich anfangs auch als weltfremd empfunden. Dass ein Club wie Man City ernsthaft um die CL Teilnahme zittern muss, hätte ich vor ein paar Jahren nicht für möglich gehalten. Es können sich also Sachen ändern aber dafür benötigt es mündige Fans!
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von Macragge » 16.05.2020 12:50

HerbertLaumen hat geschrieben: 15.05.2020 15:56 Warum unterstützt du dann überhaupt einen Fußballbundesligisten, wenn dich das alles doch so sehr anwidert?
Ich unterstütze keinen "Fußballbundesligisten", sondern den Verein an den ich vor langer Zeit mein Herz verloren habe. Gerade weil mir mein Verein so wichtig ist, kritisiere ich alles das, was den Verein von seinen Fans entfremdet.
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von Macragge » 16.05.2020 12:53

Fred1502eric hat geschrieben: 15.05.2020 16:52 aber die Hoteliers, Verkäufer, Caterer etc. verdienen an Geisterspielen doch überhaupt nichts?!
Kann das Argument deshalb mit den 50.000 Arbeitsplätzen, das oft genannt wird, nicht nachvollziehen
SO sieht es aus. Vor allem wenn man sieht, dass von den 50.000 bereits knapp 40.000 entlassen wurden ( 450er / Aushilfsjobs ). Die Gehälter der normalen Mitarbeiter könnte man noch Jahrelang zahlen völlig ohne Fußball.
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von HerbertLaumen » 16.05.2020 13:15

Macragge hat geschrieben: 16.05.2020 12:50Gerade weil mir mein Verein so wichtig ist, kritisiere ich alles das, was den Verein von seinen Fans entfremdet.
Du kritisierst ALLES, man liest von dir nie ein positives Wort, alles ist scheiße, alles ist Event, alles dient nur der Geldmacherei von korrupten Funktionären. Der Fußball wird niemals so werden, wie es sich zB. in den Forderungen aus Frankfurt manifestiert, dieser Kampf ist völlig aussichtslos.
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von Macragge » 16.05.2020 14:29

Ob ein Kampf Aussicht los ist lass doch biete die entscheiden, die ihn führen. Was ist denn deine Alternative ? Einfach alles schlucken und abnicken und darauf hoffen, dass die die dann den Fußball kontrollieren auch weiterhin an den Fans interessiert sind ? Das nenne ich eine aussichtslose Illusion.

Zum Thema was ich schreibe oder auch nicht: Das entscheidet nicht darüber wie mein Verhältnis zum Verein ist. Ich vergleiche das immer gerne mit der Liebe im realen leben. Wenn du verliebt bist, ist alles was dein Partner sagt gut und völlig Kritik unwürdig. Liebe bedeutet dagegen, dass man die Fehler anspricht und versucht daran zu arbeiten. Ich muss nicht jeden Tag schreiben was Max Eberl für einen klasse Job in Sachen Transfers und Verträge macht. Ich muss nicht schreiben das unser Verein sich mit unserer Vereinsführung aus einer tiefen sportlichen und finanziellen Situation, mehr oder weniger alleine, heraus gekämpft hat. All das haben wir alle zusammen als Verein geschafft. Dafür gebührt jedem Beteiligten höchsten Respekt und Anerkennung. Das ganze hat aber nichts damit zu tun, dass die handelnden Personen frei gestellt werden von jeglicher Kritik. Aber genau das passiert hier leider vieler Orts. Ich werde jetzt nicht noch ein mal die ganzen Argumente wiederholen, warum ich den Auftritt unseres Vereins in der aktuellen Zeit für Kritik würdig halte. Ich werde auch nicht noch mal wiederholen warum ich den Kadavergehorsam einiger hier absolut nicht nachvollziehen kann. Ich denke jedoch das ich dafür stichhaltige und valide Argumente vor gebracht habe. Statt darauf inhaltlich einzugehen, wird mir vorgeschlagen ich könnte doch den Verein verlassen.
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von HerbertLaumen » 16.05.2020 15:19

Mich erinnert das halt alles ziemlich stark an Don Quichote und seinen Kampf gegen die Windmühlen.
Und nein, man muss Eberl, Schippers und Co. nicht jeden Tag loben, aber wenn man sie so gar nicht lobt, sondern immer nur das Negative kritisiert, dann wirkt das doch arg einseitig.
Zumal es bei der Fundamentalkritik ja auch nicht um Borussia im Speziellen geht, sondern um das System Profifussball als Ganzes und da kann Borussia sowieso nichts ändern. Was würde denn passieren, wenn Borussia sich aus Sponsoring und dem Transfermarkt abkoppelt? Glaubst du wirklich, dann würde sich das System ändern? Ich nicht, ich meine, das ginge genauso weiter wie bisher, nur mit Borussia ein paar Ligen tiefer.
Und wenn du dir eine sachlichere Auseinandersetzung mit dir und deinen Argumenten wünschst, wäre es vllt. gut auf sowas wie "Kadavergehorsam" zu verzichten.
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von raute56 » 16.05.2020 22:47

Macragge hat geschrieben: 12.05.2020 12:17 Also offensichtlich fühlten sich ja Einige auf den Schlips getreten. Da wurde meine Intelligenz angezweifelt oder irgendwas von irgendwelchen Verschwörungstheorieen gefaselt.
Dein Post vom 9. Mai lautet: "Interessiert es eigentlich jemand, dass die "Pappkameraden" eigentlich "Plastikkameraden" sind ? Muss ja nen Grund haben, dass man die extra falsch benennt."

War es nicht eher so, dass Du anderen zumindest Interessenlosigkeit unterstelltest? Oder wie könnte man es sonst noch ausdrücken, was Du mit Deinem Post sagen wolltest?

Unter den Voraussetzungen musst Du Dich nicht über entsprechende Reaktionen wundern.
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von Macragge » 17.05.2020 06:34

Was hat das denn mit einer Verschwörungstheorie zu tun ? Ist doch klar, dass sich aus Papp hergestellte Sachen mehr verkaufen als aus Plastik. Da würde ich auch auf den Begriff Pappkamerad setzen, wenn ich möglichst viel los werden möchte. Mir ging es eher darum, ob das überhaupt jemanden interessiert ?
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von fussballfreund2 » 17.05.2020 06:57

Nee, tut's nicht. Kannst also damit aufhören.
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von HerbertLaumen » 17.05.2020 11:49

Es musste ein Beitrag entfernt werden, da er zu persönlich wurde.
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Re: Stimmung bei den Heimspielen

Beitrag von fussballfreund2 » 17.05.2020 12:57

Echt jetzt??? :shock:
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