Aderlass hat geschrieben: ↑31.08.2019 14:39
Wenn man diese krude Moraldiskussion einfach mal weglässt, dann sehe ich RB Leipzig als Verein im abgehängten Osten, wo endlich mal wieder guter Fußball geboten wird,
Ein Verein, der nur im Osten ist, weil man Fortuna Düsseldorf, FC St. Pauli und 1860 München nicht aufkaufen konnte, weil diese ihre Identität (Farben, Wappen, Namen) behalten wollten. Wäre der kleine Leipziger Vorort Markranstädt nicht gewesen, die ihre Lizenz/den Ligaplatz an Red Bull verkauft haben, hätte es vielleicht RB Saarbrücken oder RB Schwerin gegeben. Das Saarland und Meck-Pomm gelten ja ebenfalls als ziemlich ausgehungerte Regionen in Fußball-Deutschland. Mateschitz ist sicher nicht aus Liebe zum abgehängten Osten dort hin gegangen, sondern weil er dort nicht auf Widerstand seitens der Fans vom vorhanden Verein gestoßen ist.
Und für mich würde es schon einen Unterschied machen, wenn ein langjähriger Fan, der ein paar Millionen zu viel übrig hat, uns z.B. eine 7-Sterne-Deluxe Jugendakademie hinstellt, damit wir als Verein den besten Nachwuchs bekommen oder ob ein zufälliger Mensch, der keinerlei Verbindung zu unserem Verein hat, alles aufkauft, die Vereinsfarben, den Namen und das Logo ändert, nur damit er Werbung für sein Produkt machen kann. Hopp nehme ich es sogar ab, dass er mit Hoffenheim einfach seine Jugendliebe im Sport unterstützen möchte. Mateschitz, der schon Filialen in Salzburg, Ghana, Brasilien, Liefering und New York hat(te), dem wird es völlig egal sein, wo er sein PR-Produkt hinbaut. Nach Mateschitz hätte es vor RB Leipzig, die selbsternannte Hoffnung des Ostens nämlich, schon RB Düsseldorf, RB St. Pauli/Hamburg oder RB München gegeben. Letzteres hat sich leider im Eishockey bewahrheitet.
Natürlich macht Leipzig vieles richtig. Aber das erinnert mich an die Fußball Manager-Spiele für den PC. Wenn ich das beste Scouting-Netzwerk, die beste Infrastruktur und dergleichen hinstell, dann ein Transferbudget, was in der dritten und zweiten Liga deutlich über dem war, was andere Vereine aus der Liga zahlen können und wenn ich im ersten Jahr nach dem Aufstieg schon Gehälter von bis zu 3 Mio zahlen kann, dann sind die Startbedingungen so einfach, dass man schon ein gigantischer Vollhorst sein muss, wenn man da scheitern will.
Warum legt sich Red Bull eigentlich mit einem kleinen Basketball-Team an und nicht mit den großen Bulls aus Chicago? Blue Bulls halte ich für ein Basketball-Team völlig legitim. Blaue Farben, dazu der Bulle, als Anlehnung an das Team aus Chicago. Erschreckend, dass ein Richter so eine Klage vom Dosenlieferanten überhaupt genehmigt hat.