Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Ja schon, allerdings glaube ich, dass es nicht wenige Fans gibt, die ein erfolgreicheres Abschneiden im internationalen Wettbewerb positiver sehen als ein dadurch bedingtes mögliches Montagsspiel. Mich persönlich stört es überhaupt nicht. Aber das ist natürlich ein subjektive Meinung.
- frank_schleck
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Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Wer legt denn bitte fest, dass das Zweitligapaket "nur" 60 Millionen Euro wert sein soll? Auch wenn ich in vielen Dingen mit Stephan Schippers einer Meinung bin und seine sachlichen, nüchternen Antworten und Blickweisen schätze, gehe ich hier so ganz und gar nicht konform.Stephan Schippers: Die 20 Prozent, die die 2. Bundesliga gemäß der Statuten aktuell bekommt, dürfen nicht in Stein gemeißelt sein. Aktuell gibt es rund 650 Millionen Euro für die 36 Profiklubs. Wenn durch die Neuausschreibung nun ein Sprung auf womöglich sogar eine Milliarde Euro erreicht wird, dann würden von diesen 350 Millionen Mehreinnahmen automatisch 70 Millionen Euro in die 2. Bundesliga gehen. Dabei ist von den 128 Millionen Euro, die die 2. Liga aktuell bekommt, schon jetzt die Hälfte subventioniert, weil das Paket 2. Liga „nur“ 60 Millionen Euro wert ist. So solidarisch ist keine andere erste Liga in Europa mit ihrer zweiten Liga.
Eine Stärke der Bundesliga ist und war die sportliche Ausgeglichenheit. Diese ist in den letzten 5-6 Jahren an der Spitze verloren gegangen - das hat zugegebenermaßen andere Gründe als die Verteilung der TV-Gelder. Wenn man nun aber den finanziellen Unterschied zwischen Erstligisten und Zweitligisten weiter vergrößert, dann wird die Schere nur noch weiter auseinander gehen und die immer größer werdende Spreizung der Liga mittelfristig schaden.
Anstatt einen geringen Millionenbetrag extra für jeden Bundesligisten herauszuschlagen, sollte man lieber auf eine starke zweite Liga als Trumpf im internationalen Wettbewerb setzen. Auch so etwas kann einer Liga nützen.
Dass die großen Unterschiede in der Ligenverteilung woanders auch gar nicht funktionieren oder als Problem wahrgenommen werden, zeigen doch die im Ausland üblichen Parachute-Zahlungen.
- HerbertLaumen
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Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Das handeln Käufer und Verkäufer der Rechte aus und wenn dann bei 60 Mio € Schluss ist, dann ist das der Wert des Zweitligapakets. Ich gehe dabei davon aus, dass Schippers reale Zahlen genommen hat.frank_schleck hat geschrieben:Wer legt denn bitte fest, dass das Zweitligapaket "nur" 60 Millionen Euro wert sein soll?
- frank_schleck
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Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Dass er sich dabei an realen, bzw. auf irgendeine Weise empirisch ermittelten Zahlen orientiert, hoffe und glaube ich mal ganz fest.
Nach aktuellen Recherchen meinerseits entspringt diese Summe wohl dem "Strategiepapier" der DFL "zur zukünftigen Ausrichtung der Bundesliga" und wurde erstmals dort als solche benannt/berechnet. Sofern diese Summe von 63 Mio. € einen weitaus konkreteren Ursprung hat (beispielsweise als Summe der Zweitligapakete in der letzten Rechteveräußerung im April 2012) freue ich mich über Hinweise.
Wenn die Summe allerdings einfach ohne (öffentliche) Rechnungsaufstellung oder Begründung im Raum steht, finde ich das allein als Argument nicht ausreichend, eine so einschneidende Maßnahme zu treffen, mit der man die Zweitligisten weiter von den Erstligisten entfernen würde.
Unabhängig von der Greifbarkeit dieser 60 Mio. € sollte man sich vielleicht eher überlegen, die als solche dargestellten "Subventionen" an die Zweitligisten weiter zu zahlen - die Gründe dafür habe ich in meinem vorherigen Beitrag genannt. Ob es nämlich wirklich notwendig ist, der 2. Liga beispielsweise 50 Mio. € Anteile aus den Erträgen des neuen TV-Deals zu streichen, damit jeder Bundesligist weitere 2,5 Mio. € einstreichen kann? Ich bezweifle, dass das den Bundesligisten so viel nutzen wird, wie es den Zweitligisten schaden würde.
Nach aktuellen Recherchen meinerseits entspringt diese Summe wohl dem "Strategiepapier" der DFL "zur zukünftigen Ausrichtung der Bundesliga" und wurde erstmals dort als solche benannt/berechnet. Sofern diese Summe von 63 Mio. € einen weitaus konkreteren Ursprung hat (beispielsweise als Summe der Zweitligapakete in der letzten Rechteveräußerung im April 2012) freue ich mich über Hinweise.
Wenn die Summe allerdings einfach ohne (öffentliche) Rechnungsaufstellung oder Begründung im Raum steht, finde ich das allein als Argument nicht ausreichend, eine so einschneidende Maßnahme zu treffen, mit der man die Zweitligisten weiter von den Erstligisten entfernen würde.
Unabhängig von der Greifbarkeit dieser 60 Mio. € sollte man sich vielleicht eher überlegen, die als solche dargestellten "Subventionen" an die Zweitligisten weiter zu zahlen - die Gründe dafür habe ich in meinem vorherigen Beitrag genannt. Ob es nämlich wirklich notwendig ist, der 2. Liga beispielsweise 50 Mio. € Anteile aus den Erträgen des neuen TV-Deals zu streichen, damit jeder Bundesligist weitere 2,5 Mio. € einstreichen kann? Ich bezweifle, dass das den Bundesligisten so viel nutzen wird, wie es den Zweitligisten schaden würde.
Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Ich stelle jetzt das mal hier rein statt bei den Finanzen.
In England gibt es für den Absteiger aus der Premier League einen schönen Haufen Geld als Fallschirm, bisher für fünf Jahre abgestuft. Die zweite Liga, dort Championship League genannt kriegt pro Verein 5 Mio Pfund und kann beim Cup
zusätzliche Gelder abholen.
Hier zwei Links mit vielen Detail-Infos:
http://www.totalsportek.com/football/pr ... able-2015/
http://swissramble.blogspot.ch/search?u ... results=10
Grundsätzlich ist die Geldverteilung in England viel gerechter und lohnt m.E. einen zweiten Blick.
In England gibt es für den Absteiger aus der Premier League einen schönen Haufen Geld als Fallschirm, bisher für fünf Jahre abgestuft. Die zweite Liga, dort Championship League genannt kriegt pro Verein 5 Mio Pfund und kann beim Cup
zusätzliche Gelder abholen.
Hier zwei Links mit vielen Detail-Infos:
http://www.totalsportek.com/football/pr ... able-2015/
http://swissramble.blogspot.ch/search?u ... results=10
Grundsätzlich ist die Geldverteilung in England viel gerechter und lohnt m.E. einen zweiten Blick.
- frank_schleck
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Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Die Parachute-Zahlungen habe ich ja in meinem vorletzten Beitrag erwähnt - für mich ist das Ganze allerdings kein Beitrag zu sportlich fairem Wettbewerb, sondern ein Eingeständnis der zu großen Lücke zwischen erster und zweiter Liga in England. Warum hat denn ein Absteiger das 1000% des Grundstockes vom regulären Fernsehgeld verdient?
Finde ich demnach ganz und gar nicht - dort wurde bereits umgesetzt (und durch Parachute-Zahlungen betont) wovor ich in meinen vorangegangenen Postings warne. Die Bundesliga bis aufs Äußerste zu pushen und damit den Abstand zur zweiten Bundesliga zu erhöhen, gefährdet auf Dauer auch die erste Bundesliga, wie wir sie kennen. Die 20% für Zweitligisten sollten demnach sicherer bleiben, als das derzeit den Anschein macht.Bodensee hat geschrieben:Grundsätzlich ist die Geldverteilung in England viel gerechter und lohnt m.E. einen zweiten Blick.
Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Es ist leider wie so oft im Leben. Es wird sich darauf besinnt, was am meisten Geld einbringt. Das ist die erste Liga und nicht die zweite Liga. Ich bin auch der Meinung, dass man solidarischer mit den kleinen Vereinen (auch mit der 3. Bundesliga) sein sollte. Meiner Meinung nach kann es nicht sein, dass ein Verein der sportlich aus der Regionalliga aufsteigt finanziell keine Chance hat in der 3. Liga zu spielen, weil sie vielleicht keinen Etat von 500.000 Euro stemmen können.
Innerhalb der ersten Liga ist die Bundesliga trotz des sportlichen Maßstabs bei der Vergabe der TV-Gelder im Übrigen tatsächlich weitaus unsolidarischer als die Engländer. Ich habe da mal vor ein paar Wochen eine Rechnung gemacht in einem anderen Thread:
Mit anderen Worten: Selbst wenn die Bundesliga in absehbarer Zeit die Auslandsvermarktung ankurbeln könnte, wird das womöglich nur die Bayern reicher machen, währenddessen 75% der Liga in die Röhre schauen.
Und dieses Gefälle wird natürlich deutlich in die unteren Ligen weiter getragen
Innerhalb der ersten Liga ist die Bundesliga trotz des sportlichen Maßstabs bei der Vergabe der TV-Gelder im Übrigen tatsächlich weitaus unsolidarischer als die Engländer. Ich habe da mal vor ein paar Wochen eine Rechnung gemacht in einem anderen Thread:
Grundlage war die Verteilung der PL-Gelder: http://review.premierleague.com/2014-15 ... clubs.htmlInteressant ist, dass die komplette Auslandsvermarktung zwischen allen Klubs geteilt wird. In Deutschland profitieren ausschließlich die Klubs die in der 5 Jahres-Wertung gewertet sind (also min. 1 mal in den letzten 5 Jahren international dabei waren). Zudem wird dann noch einmal nach Erfolg gestaffelt.
Der Gesamtbetrag ist natürlich nicht vergleichbar mit der PL. Die PL bekommt nach deiner Quelle 1,08 Mrd Pfund pro Saison, dass sind ca. 1,4 Mrd Euro. Die Bundesliga lediglich 151 Millionen Euro.
Wenn man jedoch die Auslandsvermarktung nach englischem Vorbild konzipieren würde, dann würde der Betrag den jeder Erstligist erhält auf 8,4 Millionen Euro beziffert werden.
Das würde den Bayern natürlich gar nicht gefallen (die derzeit fast 20% der gesamten Auslandsvermarktung bekommen), allerdings alle kleineren Klubs unterstützen würden. Selbst wir würden zusätzliche 2 Millionen bekommen.
Mir war nicht bewusst, dass die Engländer so solidarisch mit ihrer Auslandsvermarktung umgehen. Wenn die unser System fahren würden, dann würde City bspw. rund 250 Millionen Euro bekommen. Mir war nicht bewusst, dass die Engländer tatsächlich versuchen mit ihren abartigen Geldern, alle(!) Klubs auch die kleinen Aufsteiger zu versorgen.
In England bekommt der beste Verein, Chelsea, nur halb so viel mehr TV-Geld wie der schlechteste Verein, QPR. 99 Millionen Pfund gegenüber 66 Millionen Pfund.
In Deutschland bekommt Bayern mit insgesamt 71 Millionen Euro, 3,5 mal(!) so viel wie Darmstadt mit 21 Millionen Euro.
Das sind WELTEN und auch mit ein Grund, wieso viele Mannschaften in England auf Augenhöhe sind (gerade finanziell), und in Deutschland ein krankes Gefälle herrscht.
Die absoluten Zahlen der Engländer sind natürlich absolut krank, aber in der relativen Verteilung der Gelder sieht man doch eine Solidarität die es in der Bundesliga so nicht gibt. Dort wird durch die TV-Gelder die gesamte(!) Liga stärker gemacht, in der Bundesliga nur die CL-Teams. Also bei allem berechtigten Befürchtungen über die Übermacht der Engländer und der Finanzkraft der "Kleinen", muss man auch deutlich sagen, dass wir hier national viel dazu beitragen, dass die Kleinen eben nicht konkurrenzfähig sind.
Wenn die Gelder aus der Auslandsvermarktung ansteigen, wovon auszugehen ist , werden nur die CL-Teams davon profitieren, nicht aber die kleineren Vereine in der Bundesliga.
Mit anderen Worten: Selbst wenn die Bundesliga in absehbarer Zeit die Auslandsvermarktung ankurbeln könnte, wird das womöglich nur die Bayern reicher machen, währenddessen 75% der Liga in die Röhre schauen.
Und dieses Gefälle wird natürlich deutlich in die unteren Ligen weiter getragen
- HerbertLaumen
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Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Naja, auf dem Niveau der PL-Einnahmen fällt Solidarität natürlich leichter, weil man international sowieso konkurrenzfähig bleibt.
Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Naja es fordert halt auch die nationale Ausgeglichenheit, welche wiederum zu einer ausgeglicheneren Liga führt und damit attraktiver ist.
- midnightsun71
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Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
aber es verbietet ja niemand den deutschen Vereinen bessere Verträge abzuschliessen...oder?
Desweiteren war die Verteilung ja auch schon vor dem neuenVertrag in England so
Desweiteren war die Verteilung ja auch schon vor dem neuenVertrag in England so
- HerbertLaumen
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Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Naja, wenn die Liga dann aber jedes Jahr die besten Spieler ans Ausland verliert, ist es mit der Attraktivität auch schnell vorbei, dann verliert man auch Anschluss in der 5-Jahres-Wertung, es gibt weniger internationale Startplätze und auch weniger Geld von der UEFA und noch mehr gute Spieler verlassen die Liga usw. So eine Abwärtsspirale ist schwer umzudrehen.kurvler15 hat geschrieben:Naja es fordert halt auch die nationale Ausgeglichenheit, welche wiederum zu einer ausgeglicheneren Liga führt und damit attraktiver ist.
Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Das ist halt die Frage. Fakt ist allerdings, dass eine Erhöhung der Auslandsvermarktung im neuen TV-Vertrag bei gleichbleibender Verteilung über die 5 Jahres Wertung ein unfassbares Gefälle nach sich ziehen würde.
Die deutschen Klubs, die in den letzten 5 Jahren nicht international spielen, kriegen einen Sockelbetrag von 2,5 Mio.
Beispielsweise kriegt Bayern 31,5 Mio in dieser Saison. Hamburg, Hertha oder Köln nur 2,5 Mio. (In England ist exakt dieser Punkt der "solidarische", da bekommen alle 1/20 des Gesamtkuchens).
Man stelle sich vor die Liga könnte es schaffen die Auslandsvermarktung von momentan 150 Mio auf 300 Millionen pro Jahr steigern. Dann würde Bayern 62,5 Mio einsacken, Köln oder Hertha vielleicht dann nur 5 Millionen.
Dazu kommen noch die nicht beachtetenden TV-Gelder die nach der Platzierung vergeben werden. Mit anderen Worten: Die Bayern werden ganz locker bei der jetzigen Regelung die 100-110 Mio Euro Marke knacken, während die anderen Vereine evtl mit einer Steigerung von "nur" 10-15 Millionen rechnen können.
Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass die internationalen Klubs reicher und reicher werden. Während die kleinen Klubs diese Kluft womöglich niemals mehr schließen können.
Die deutschen Klubs, die in den letzten 5 Jahren nicht international spielen, kriegen einen Sockelbetrag von 2,5 Mio.
Beispielsweise kriegt Bayern 31,5 Mio in dieser Saison. Hamburg, Hertha oder Köln nur 2,5 Mio. (In England ist exakt dieser Punkt der "solidarische", da bekommen alle 1/20 des Gesamtkuchens).
Man stelle sich vor die Liga könnte es schaffen die Auslandsvermarktung von momentan 150 Mio auf 300 Millionen pro Jahr steigern. Dann würde Bayern 62,5 Mio einsacken, Köln oder Hertha vielleicht dann nur 5 Millionen.
Dazu kommen noch die nicht beachtetenden TV-Gelder die nach der Platzierung vergeben werden. Mit anderen Worten: Die Bayern werden ganz locker bei der jetzigen Regelung die 100-110 Mio Euro Marke knacken, während die anderen Vereine evtl mit einer Steigerung von "nur" 10-15 Millionen rechnen können.
Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass die internationalen Klubs reicher und reicher werden. Während die kleinen Klubs diese Kluft womöglich niemals mehr schließen können.
- frank_schleck
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Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Unabhängig von den richtigen Dingen, die du in Bezug auf die Verteilung der internationalen Fernseheinkünfte schilderst, ist das ohnehin ein Problem, dem sich die Bundesliga in mittlerer Zukunft stellen müssen wird. Vereine wie Bayern und mit Abstrichen Dortmund sind jetzt schon so viele Lichtjahre vom Rest entfernt, dass es schwer fällt neben Leipzig und Wolfsburg noch ernsthafte andere Meisterschaftskandidaten für die nächsten 15 Jahren auszumachen. Ich habe dazu vor einiger Zeit mal eine Grafik erstellt, die die auseinander gehende Schere speziell in den letzten 5-10 Jahren illustrieren soll.kurvler15 hat geschrieben:Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass die internationalen Klubs reicher und reicher werden. Während die kleinen Klubs diese Kluft womöglich niemals mehr schließen können.
Insgesamt führt das Ganze allerdings etwas vom Thema unserers Geschäftsführers weg, der zwar wirtschaftlich denken mag und einen in meinen Augen diskutablen Vorschlag zur geringeren Beteiligung der Zweitligisten eingebracht hat - aber wohl kaum ein Interesse daran haben wird, der Bundesliga nachhaltig durch wachsende Ungleichheit zu schaden.
Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Was bedeutet denn "ausgeglichene" Liga?
In einer "optimal ausgeglichenen" Liga hat jede der 18 Mannschaften eine realistische, annähernd gleich große, Chance Meister zu werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass jede Mannschaft absteigen kann. Die Wahrscheinlichkeit abzusteigen ist dabei höher (es gibt ja 2-3 Absteiger) als Meister zu werden.
Sofern man dies möchte erreicht man es nicht indem man einfach nur die Fernsehgelder umverteilt. Hierzu müsste auch zwingend eine Etatobergrenze beschlossen werden, Stichwort "Salary Cap".
Diese Etatobergrenze muss dann jedoch so niedrig sein, dass sie von allen Mannschaften auch erwirtschaftet werden kann.
Das führt dazu, dass die Topmannschaften massiv beschnitten werden.
Es dürfte klar sein, dass die Bundesligaklubs dann in relativ kurzer Zeit international in der Bedeutungslosigkeit versinken würden. Die Bundesliga würde deutlich an Attraktivität (für Spieler) verlieren.
Das andere Extrem wäre wenn alle (!) Plätze vor der Saison quasi schon vergeben wären. Das ist (wenn man sich die letzten 4 Jahre anschaut) lediglich auf Platz 1 so.
Ich glaube daher, und vermute, dass Stephan Schippers es ähnlich sieht, dass ein gewisses Gefälle in der Liga absolut erforderlich ist und sich dies u.a. auch in der Verteilung der Fernsehgelder bemerkbar machen muss.
Die Attraktivität der Bundesliga im Ausland steigt durch international erfolgreiche Bundesligisten.
Daher empfinde ich es schon als gerechtfertigt, dass Bayern, Dortmund, Schalke und auch wir mehr Geld aus der Auslandsvermarktung erhalten, als z.B. Ingolstadt, Darmstadt, Hoffenheim oder Hamburg.
Natürlich kann man jetzt diskutieren, ob man den Verteilungsschlüssel noch ein wenig justiert.
Dennoch sollten erfolgreiche Mannschaften einen höheren Anteil erhalten als weniger erfolgreiche.
In einer "optimal ausgeglichenen" Liga hat jede der 18 Mannschaften eine realistische, annähernd gleich große, Chance Meister zu werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass jede Mannschaft absteigen kann. Die Wahrscheinlichkeit abzusteigen ist dabei höher (es gibt ja 2-3 Absteiger) als Meister zu werden.
Sofern man dies möchte erreicht man es nicht indem man einfach nur die Fernsehgelder umverteilt. Hierzu müsste auch zwingend eine Etatobergrenze beschlossen werden, Stichwort "Salary Cap".
Diese Etatobergrenze muss dann jedoch so niedrig sein, dass sie von allen Mannschaften auch erwirtschaftet werden kann.
Das führt dazu, dass die Topmannschaften massiv beschnitten werden.
Es dürfte klar sein, dass die Bundesligaklubs dann in relativ kurzer Zeit international in der Bedeutungslosigkeit versinken würden. Die Bundesliga würde deutlich an Attraktivität (für Spieler) verlieren.
Das andere Extrem wäre wenn alle (!) Plätze vor der Saison quasi schon vergeben wären. Das ist (wenn man sich die letzten 4 Jahre anschaut) lediglich auf Platz 1 so.
Ich glaube daher, und vermute, dass Stephan Schippers es ähnlich sieht, dass ein gewisses Gefälle in der Liga absolut erforderlich ist und sich dies u.a. auch in der Verteilung der Fernsehgelder bemerkbar machen muss.
Die Attraktivität der Bundesliga im Ausland steigt durch international erfolgreiche Bundesligisten.
Daher empfinde ich es schon als gerechtfertigt, dass Bayern, Dortmund, Schalke und auch wir mehr Geld aus der Auslandsvermarktung erhalten, als z.B. Ingolstadt, Darmstadt, Hoffenheim oder Hamburg.
Natürlich kann man jetzt diskutieren, ob man den Verteilungsschlüssel noch ein wenig justiert.
Dennoch sollten erfolgreiche Mannschaften einen höheren Anteil erhalten als weniger erfolgreiche.
Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Den haben sie ja auch durch die Teilnahme an den jeweiligen Wettbewerben. Und das nicht zu knapp. Die Bayern nehmen in diesem Jahr ca. 100 Millionen durch die CL ein.
Leistung soll sich auszahlen, keine Frage, aber ich sehe den Fussball generell auf einen sehr schwierigen Weg. Salary Caps machen nur dann Sinn, wenn die Strukturen auch dementsprechend angepasst sind - europaweit. Aber das machen die großen Teams selbstverständlich nicht mit und würde wohl auch voraussetzen, dass jedes Team einen Besitzer benötigt der die Wirtschaftlichkeit sicher stellt.
Leistung soll sich auszahlen, keine Frage, aber ich sehe den Fussball generell auf einen sehr schwierigen Weg. Salary Caps machen nur dann Sinn, wenn die Strukturen auch dementsprechend angepasst sind - europaweit. Aber das machen die großen Teams selbstverständlich nicht mit und würde wohl auch voraussetzen, dass jedes Team einen Besitzer benötigt der die Wirtschaftlichkeit sicher stellt.
Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Natürlich profitieren die Mannschaften auch durch die Teilnahme am internationalen Wettbewerb, wenn gleich Bayern nicht der Maßstab sein sollte da sie eine absolute Ausnahme darstellen.
Die Frage ist einfach was möchte man in der Liga.
Eine Ablösung der Bayern? Oder dafür sorgen, dass auch andere Mannschaften (wie z.B. Borussia) die Möglichkeit haben Strukturen zu schaffen die es ihnen ermöglichen konstant über mehrere Jahre hinweg auf einem bestimmten Niveau zu spielen?
Wenn alle Vereine im Jahr plötzlich 10 Millionen mehr erhalten wird dadurch weder der Abstand zu den Bayern verringert, noch erhöht sich m.M.n. die Qualität der Mannschaften/Liga (zumindest nicht solange es in anderen Ligen deutlich mehr zu verdienen gibt). Es würde darauf hinauslaufen, dass die selben Spieler in den selben Clubs einfach mehr Geld verdienen.
Die Chance für Borussia sich langfristig oben festzusetzen liegt u.a. auch darin so viel Geld wie möglich aus dem internationalen Geschäft einzunehmen (sowohl aus Prämien und Auslandsvermarktung). Denn nur so wird es gelingen die Rahmenbedingungen zu schaffen um längerfristig Erfolg zu haben.
Die Frage ist einfach was möchte man in der Liga.
Eine Ablösung der Bayern? Oder dafür sorgen, dass auch andere Mannschaften (wie z.B. Borussia) die Möglichkeit haben Strukturen zu schaffen die es ihnen ermöglichen konstant über mehrere Jahre hinweg auf einem bestimmten Niveau zu spielen?
Wenn alle Vereine im Jahr plötzlich 10 Millionen mehr erhalten wird dadurch weder der Abstand zu den Bayern verringert, noch erhöht sich m.M.n. die Qualität der Mannschaften/Liga (zumindest nicht solange es in anderen Ligen deutlich mehr zu verdienen gibt). Es würde darauf hinauslaufen, dass die selben Spieler in den selben Clubs einfach mehr Geld verdienen.
Die Chance für Borussia sich langfristig oben festzusetzen liegt u.a. auch darin so viel Geld wie möglich aus dem internationalen Geschäft einzunehmen (sowohl aus Prämien und Auslandsvermarktung). Denn nur so wird es gelingen die Rahmenbedingungen zu schaffen um längerfristig Erfolg zu haben.
- HerbertLaumen
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Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Ja, das ist natürlich auch nicht gut. Man könnte ja die eine Hälfte nach Platzierung und die andere Hälfte "gerecht" verteilen.kurvler15 hat geschrieben:Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass die internationalen Klubs reicher und reicher werden. Während die kleinen Klubs diese Kluft womöglich niemals mehr schließen können.
- HB-Männchen
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Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Dieser Mann wird hier eigentlich viel zu wenig erwähnt und gewürdigt. Ich behaupte mal, seinem Geschick ist es zu einem hohen Prozentsatz zu verdanken, dass Borussia so da steht, wie es zur Zeit der Fall ist.
Der Mann kann nicht nur knallhart mit den Fakten und den Finanzen umgehen, er hat auch noch großartige Ideen und spielt "sein Spiel" einfach nur fantastisch.
Einfach klasse!
Danke Herr Schippers
Der Mann kann nicht nur knallhart mit den Fakten und den Finanzen umgehen, er hat auch noch großartige Ideen und spielt "sein Spiel" einfach nur fantastisch.
Stephan A.C. Schippers auf borussia.de hat geschrieben:Und vielleicht gibt es ja auch noch Kriterien, die noch gar nicht im Gespräch sind. Ich fände es zum Beispiel charmant, Klubs zu belohnen, die mit ihren wirtschaftlichen Mitteln vernünftig umgehen und sich sportlichen Erfolg nicht durch Verschuldung oder den Zugriff auf externe Mäzene oder Investoren erkaufen.
Einfach klasse!
Danke Herr Schippers
Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
@ HB-Männchen
Über den von dir zitierten Satz bin ich eben auch gestolpert und wollte etwas "schlaues" dazu schreiben.
Brauche ich aber nicht, weil du die Rolle von Schippers bei der Borussia meiner Meinung nach hervorragend beschrieben hast.
Über den von dir zitierten Satz bin ich eben auch gestolpert und wollte etwas "schlaues" dazu schreiben.
Brauche ich aber nicht, weil du die Rolle von Schippers bei der Borussia meiner Meinung nach hervorragend beschrieben hast.
Re: Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers
Wenn Max Eberl den Masterplan geschrieben und Lucien Favre ihn umgesetzt hat (was nun von Schubert weitergeführt wird), dann hat Stephan Schippers das Papier und die Stifte besorgt