Nie mehr Zweite Liga!
- Goldfinger
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eh, aber echt
Und im Himmel schlägt Manolo die Trommel
Gladbach ist wieder in der Bundesliga - und da gehört dieser Verein einfach hin. Allein schon wegen der Erinnerungen an Netzer, Heynckes und eine Elf als anarchischem Gegenentwurf.
Von Franz Baden
Willkommen, daheim - ja, ihr gehört doch dazu! Die Erste Bundesliga der deutschen Fußballer ohne Borussia Mönchengladbach, das ist auf Dauer wie eine Party ohne Schaumwein. So ist es einen mittleren Torjubel wert, wenn der Verein vom Niederrhein nun vorzeitig als Rückkehrer ins Oberhaus feststeht.
Solche Legenden vergehen nicht. Sie werden gerne wieder aufgewärmt. Ihnen wohnt Kraft inne. Und nun schafft es die Borussia schon zum zweiten Mal, nach einem Abstieg nicht weiter nach unten durchgereicht zu werden, sondern sich spielend wieder aufzurappeln. Das Comeback gehört zu Mönchengladbach wie die Sache mit den Fohlen zur Vereinsgeschichte.
Borussia Mönchengladbach - das war immer die "Fohlenelf". Jung, ungestüm, lebhaft. Das war der fröhliche, fast anarchische Gegenentwurf zum konservativen FC Bayern München. Das war der Aufbruch der sozialliberalen Zeit gegen die katholisch-konservative Dogmenlehre der Strauß-Ära. Das war Puma gegen Adidas, Offensivfußball gegen Sicherheitskick, Leidenschaft gegen Kalkül.
So wurde Mönchengladbach ein früher Meister der Herzen. Mit dem neuerlichen Aufstieg vom Mai 2008 lebt die alte Geschichte auf, werden Erinnerungen wach.
Erinnerungen an die Generation Günter Netzer, der mit seinem Laufburschen Herbert "Hacki" Wimmer und dem Verteidiger-Denkmal Hans-Hubert Vogts 1970 und 1971 die Borussia zum Champion machte. Großen Anteil daran hatte auch Trainer Hennes Weisweiler, in Gladbach "Don Hennes" genannt. An den Stürmer Josef "Jupp" Heynckes, der es mit Vogts, Uli Stielike, Rainer Bonhof und Allan Simonsen in den Jahren 1975, 1976 und 1977 zur Meisterschaft brachte - und somit grandios die Bayern ablöste, die zuvor dreimal hintereinander den Titel gewonnen hatten. Und an die Spätfolgen dieser Zeit, das starke Abschneiden in den internationalen Wettbewerben 1977, 1979 und 1980.
Doch über den stürmenden und kreiselnden Kickern vom Niederrhein lag schon früh ein Hauch von Tragik. Die Euphorie war zu schön, um lange zu halten. Die Borussia hatte zwar viele Fans im weiten Hinterland. Zwischen dem beschwingten Köln und dem etwas aufgebrezelten Düsseldorf zog sie mit ihrem ehrlichen Fußball die Leute an - doch das Stadion am Bökelberg war einfach zu klein, um für genügend Umsatz zu sorgen. Über die Kasse wachte mit Helmut Grashoff zudem ein hanseatischer Kaufmann, dessen Pingeligkeit zunehmend mit der anschnellenden Kommerzialisierung kontrastierte.
Es blieb nur der Weg über eigene Talente, die insbesondere in der Zeit unter dem als Trainer verpflichteten Heynckes (1979 bis 1987) systematisch gefördert wurden. Doch kaum waren die Akteure gut und bekannt, wurden sie von anderen Klubs verpflichtet. Die anderen konnten einfach mehr zahlen. Spieler wie Lothar Matthäus oder später Stefan Effenberg erlebten ihre Glanzzeiten beim alten Rivalen Bayern, der weiter wie ehedem Meister wurde. Es kam auch schon mal vor, dass die kapitalkräftigen Süddeutschen den Gladbachern einfach einen guten Spieler wie Kalle Del’Haye wegkauften und ihn dann auf der Auswechselbank sitzen ließen.
Das war gemein, aber Realität. Mönchengladbach hat sich gegen die Kraft des real existierenden Kapitalismus stets mit Emotion und noch mal mehr Emotion aufgelehnt. Hier trommelte der berühmte Manolo, der beleibte Fan von der Tribüne, der eigentlich Ethem Özerenler hieß; kürzlich ist er nach langer Krankheit im Alter von 69 Jahren gestorben.
Manchmal reichte es ja noch zu einer guten Platzierung in der Liga und später zu einem Pokalerfolg wie 1995. Doch auf Dauer war der Erlebnisfußball der Borussen an seinem marktwirtschaftlichen Ende angelangt; das Stadion musste größer werden. Die Mannschaft stieg ab, wieder auf und wieder ab. Sie weinten mal aus Leid, mal aus Freude. Und jetzt sind sie wieder da - und werden die halbe Mannschaft auswechseln müssen, wenn sie sich in der höheren Region diesmal für eine längere Zeit halten wollen. Die Abwehr gilt als Schwachstelle dieses Teams.
Aber das alles sind Aufgaben für Manager Christian Ziege und Trainer Jos Luhukay, die im deutschen Profifußball mit der erfolgreichen Mission Mönchengladbach für eine Überraschung sorgten. In Mönchengladbach darf gejubelt werden. Es darf an die Geschichten aus der guten alten Netzer-Heynckes-Zeit erinnert werden. Und Manolo wird im Himmel dazu die Trommel schlagen.
(sueddeutsche.de/aum)
ganz großes Kino Freunde, wenn dat nich ma einer von uns is...
Und im Himmel schlägt Manolo die Trommel
Gladbach ist wieder in der Bundesliga - und da gehört dieser Verein einfach hin. Allein schon wegen der Erinnerungen an Netzer, Heynckes und eine Elf als anarchischem Gegenentwurf.
Von Franz Baden
Willkommen, daheim - ja, ihr gehört doch dazu! Die Erste Bundesliga der deutschen Fußballer ohne Borussia Mönchengladbach, das ist auf Dauer wie eine Party ohne Schaumwein. So ist es einen mittleren Torjubel wert, wenn der Verein vom Niederrhein nun vorzeitig als Rückkehrer ins Oberhaus feststeht.
Solche Legenden vergehen nicht. Sie werden gerne wieder aufgewärmt. Ihnen wohnt Kraft inne. Und nun schafft es die Borussia schon zum zweiten Mal, nach einem Abstieg nicht weiter nach unten durchgereicht zu werden, sondern sich spielend wieder aufzurappeln. Das Comeback gehört zu Mönchengladbach wie die Sache mit den Fohlen zur Vereinsgeschichte.
Borussia Mönchengladbach - das war immer die "Fohlenelf". Jung, ungestüm, lebhaft. Das war der fröhliche, fast anarchische Gegenentwurf zum konservativen FC Bayern München. Das war der Aufbruch der sozialliberalen Zeit gegen die katholisch-konservative Dogmenlehre der Strauß-Ära. Das war Puma gegen Adidas, Offensivfußball gegen Sicherheitskick, Leidenschaft gegen Kalkül.
So wurde Mönchengladbach ein früher Meister der Herzen. Mit dem neuerlichen Aufstieg vom Mai 2008 lebt die alte Geschichte auf, werden Erinnerungen wach.
Erinnerungen an die Generation Günter Netzer, der mit seinem Laufburschen Herbert "Hacki" Wimmer und dem Verteidiger-Denkmal Hans-Hubert Vogts 1970 und 1971 die Borussia zum Champion machte. Großen Anteil daran hatte auch Trainer Hennes Weisweiler, in Gladbach "Don Hennes" genannt. An den Stürmer Josef "Jupp" Heynckes, der es mit Vogts, Uli Stielike, Rainer Bonhof und Allan Simonsen in den Jahren 1975, 1976 und 1977 zur Meisterschaft brachte - und somit grandios die Bayern ablöste, die zuvor dreimal hintereinander den Titel gewonnen hatten. Und an die Spätfolgen dieser Zeit, das starke Abschneiden in den internationalen Wettbewerben 1977, 1979 und 1980.
Doch über den stürmenden und kreiselnden Kickern vom Niederrhein lag schon früh ein Hauch von Tragik. Die Euphorie war zu schön, um lange zu halten. Die Borussia hatte zwar viele Fans im weiten Hinterland. Zwischen dem beschwingten Köln und dem etwas aufgebrezelten Düsseldorf zog sie mit ihrem ehrlichen Fußball die Leute an - doch das Stadion am Bökelberg war einfach zu klein, um für genügend Umsatz zu sorgen. Über die Kasse wachte mit Helmut Grashoff zudem ein hanseatischer Kaufmann, dessen Pingeligkeit zunehmend mit der anschnellenden Kommerzialisierung kontrastierte.
Es blieb nur der Weg über eigene Talente, die insbesondere in der Zeit unter dem als Trainer verpflichteten Heynckes (1979 bis 1987) systematisch gefördert wurden. Doch kaum waren die Akteure gut und bekannt, wurden sie von anderen Klubs verpflichtet. Die anderen konnten einfach mehr zahlen. Spieler wie Lothar Matthäus oder später Stefan Effenberg erlebten ihre Glanzzeiten beim alten Rivalen Bayern, der weiter wie ehedem Meister wurde. Es kam auch schon mal vor, dass die kapitalkräftigen Süddeutschen den Gladbachern einfach einen guten Spieler wie Kalle Del’Haye wegkauften und ihn dann auf der Auswechselbank sitzen ließen.
Das war gemein, aber Realität. Mönchengladbach hat sich gegen die Kraft des real existierenden Kapitalismus stets mit Emotion und noch mal mehr Emotion aufgelehnt. Hier trommelte der berühmte Manolo, der beleibte Fan von der Tribüne, der eigentlich Ethem Özerenler hieß; kürzlich ist er nach langer Krankheit im Alter von 69 Jahren gestorben.
Manchmal reichte es ja noch zu einer guten Platzierung in der Liga und später zu einem Pokalerfolg wie 1995. Doch auf Dauer war der Erlebnisfußball der Borussen an seinem marktwirtschaftlichen Ende angelangt; das Stadion musste größer werden. Die Mannschaft stieg ab, wieder auf und wieder ab. Sie weinten mal aus Leid, mal aus Freude. Und jetzt sind sie wieder da - und werden die halbe Mannschaft auswechseln müssen, wenn sie sich in der höheren Region diesmal für eine längere Zeit halten wollen. Die Abwehr gilt als Schwachstelle dieses Teams.
Aber das alles sind Aufgaben für Manager Christian Ziege und Trainer Jos Luhukay, die im deutschen Profifußball mit der erfolgreichen Mission Mönchengladbach für eine Überraschung sorgten. In Mönchengladbach darf gejubelt werden. Es darf an die Geschichten aus der guten alten Netzer-Heynckes-Zeit erinnert werden. Und Manolo wird im Himmel dazu die Trommel schlagen.
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ach so...stuppartralf hat geschrieben: im meinte fernsehen wdr3!!!!!
dann sag WDR TV
schau doch bei den in den Videotext
ich meine seite 321 ist für morgen
edit:
nein anscheinend nicht
13.55 Der Ölprinz UT
Spielfilm
Deutschland/Jugoslawien 1965
Regie: Harald Philipp
15.25 Land im Gezeitenstrom Stereo
1. Die Elbe - von Hamburg bis
Stade
Teil 2: 12.05.2008 um 16.25 Uhr
16.25 tag7 Stereo, UT
Neuer Glaube, neues Glück?
Menschen wechseln die Religion
16.55 Auf eigene Gefahr Stereo, UT
36. Sternstunde
17.45 Die Anrheiner Stereo, UT
494. Einer hat den schwarzen
Peter
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wie steht es im bericht?:ZITAT:die halbe mannschaft muss ausgewechselt werden und die abwehr ist die schwachstelle?Goldfinger hat geschrieben:Ohne Worte - einfach nur geil
http://www.sueddeutsche.de/sport/zweite ... 15/173599/
>>> HIER DER FREIBIERBEWEIS !!! <<<
Der allerletzte Satz. Der Rest des Videos dürfte aber keinen hier stören, also schauts euch ganz an.
Der allerletzte Satz. Der Rest des Videos dürfte aber keinen hier stören, also schauts euch ganz an.
- dietmar-vfl.ole´
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Habs grade gelesen,naja die süddeutsche ist wohl dann doch nicht so nah an der Mannschaft.don pedro hat geschrieben:wie steht es im bericht?:ZITAT:die halbe mannschaft muss ausgewechselt werden und die abwehr ist die schwachstelle?
aber irgend wie ist es doch immer schön solche berichte aus nicht lokalen Zeitungen zu lesen ,Geil!!!
Deutschland und die Welt freut sich mit unserem Wunderbaren VEREIN,
und irgendwie ist wohl jeder ein wenig Borusse,"Fohlenelf ,die legende vom Niederrhein!!!
nur so ein kleines dorf 50 km von Gladbach,nich!!
wollen wir auch nich!
- dietmar-vfl.ole´
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