Lustigerweise habe ich bislang keine Kritik gelesen, dass hier ohne Ende Worthülsen verbreitet werden...@ Herbert: Wie ordnest Du denn das oben zitierte ein?Sicherlich ist es wichtig für den ein oder anderen, mal ein paar Tage durchzupusten und den Akku aufzuladen. Aber wir als Geschäftsführung, gemeinsam mit der Sportlichen Leitung und dem Scouting sind weiter auf Sendung. Denn es kann jeden Tag irgendwas passieren, Dinge können sich schnell ändern. Der Markt ist volatil. Wir müssen vorbereitet sein auf Chancen, die sich bieten, auf Spieler, die zu uns wollen, auf Spieler, die sich möglicherweise verändern und uns verlassen wollen.
Es geht um kluge Entscheidungen, vielleicht auch solche, bei denen wir den Mut zeigen müssen, loszulassen, um Neuem eine Chance zu geben. Es geht um Ablösesummen und dabei auch um kreative Lösungen. Ein enger Austausch ist unabdingbar, denn logischerweise müssen nicht nur sportliche Entscheidungen getroffen werden, sondern auch finanzielle.

Wem als Kommunikationsprofi beim Lesen des Standpunktes nicht die Haare zu Berge stehen, der kann seinen Job ehrlich gesagt nicht. Und da sind wir bei unserer Presseabteilung, die ein von ständigen Wortwiederholungen, unglücklichen Begriffen ("Team Sport" - sowas gibt es in einem Fußballverein nicht) und austauschbaren Wortstanzen gespicktes Interview nicht so umarbeitet, dass man sich als Fan mit Text- und Leseverständnis nicht veralbert vorkommt. Genau das ist nämlich deren Aufgabe. Und nicht, den eigenen CEO mithilfe seiner in höchstem Maße unglücklichen wörtlichen Rede bloßzustellen.
Aber gut, wir dürfen inhaltlich zur Kenntnis nehmen, dass wir nicht proaktiv handeln können, weil kein Geld durch Verkäufe da ist; dass die Vereinsführung gleichzeitig die Preise für die eigenen Spieler drückt, indem sie die Not, verkaufen zu müssen, in die Welt hinausposaunt; dass mit dem achtteuersten Kader der Liga die Vermeidung des Abstiegskampfes "nicht selbstverständlich" ist und dass Stefan Stegemann in unserem Kader Spieler von der Klasse eines Marco Reus, Granit Xhaka oder Marc-André Ter Stegen vermutet. Als Sahnehäubchen sind junge Spieler, die es nicht in den Kader schaffen, eben selbst schuld, da sie dann nicht "diszipliniert an sich gearbeitet" haben.
Herzlichen Glückwunsch, da kommen interessante Zeiten auf uns zu. Damit es aber von meiner Seite aus etwas versöhnlicher wird, möchte ich diesen Beitrag mit einem Zitat schließen - und bitte nicht irritiert sein, dass da nichts von Erfolg, Begeisterung oder Identifikation steht:
Wir sind ambitioniert und nahbar, wir wollen freundlich und verbindlich sein und differenziert im Urteil. Auch wenn sich die Zeiten manchmal rasant verändern – solche Werte findet jede Generation gut.