borussenmario hat geschrieben: ↑22.05.2022 11:41
Schadenfreude ist weder peinlich noch unangemessen. Es ist einfach nur menschlich und kommt wie kaum ein anderes Gefühl mitten aus dem menschlichen Miteinander, nicht etwa aus der Hölle. Wenn Du sie noch nie empfunden hast, was ich ernsthaft sehr bezweifle, dann bist Du halt sowas wie ein moralischer Übermensch. Als solcher müsstest Du wiederum die nötige Nachsicht aufbringen denen gegenüber, die sich ihren urmenschlichen Verhaltensweisen hingeben, was letztendlich wieder dagegen spricht...
Ich habe mich jedenfalls tierisch darüber gefreut, dass der Dortmunder gescheitert ist und ich schäme mich null dafür. Während Du gerade auch mit dem Finger auf andere zeigst...
Du lieber Himmel, kannst du mir bitte die Stelle zeigen, an der ich Schadenfreude als "unmenschlich" bezeichnet habe. Vielmehr habe ich ausdrücklich von mir gesprochen und meinen Empfindungen. Es wundert mich auch überhaupt nicht, dass diese Reaktion von dir kommt, genauso wie es mich nicht wundert, dass auf die Argumente überhaupt nicht eingegangen wird. Stattdessen wird ein Satz heraus gepackt, ganz bewusst falsch interpretiert, denn ich werfe hier niemandem vor, dass er peinlich ist, sondern halte es für peinlich und unangemessen nachzutreten, wenn der eigene Verein fast identisch agiert hat und selber sehr viel zu der damaligen Entwicklung beigetragen hat und selber fast identisch agiert hat.
Stell dir vor, ich kenne Schadenfreude auch, habe sie sogar schon empfunden, kann sie auch nachvollziehen, die Heftigkeit und das Quasi-Feindbild, das hier bei vielen jedoch entstanden ist, ist für mich schlicht übertrieben. Und ich empfinde sie in erster Linie dann, wenn jemand mir mit seinem Verhalten,
das grundverschieden zu meinem eigenen war, geschadet hat, Leid zugefügt hat, mich sehr verärgert hat.
Vor allen Dingen, wenn das Verhalten des eigenen neu geholten Trainers sowie des eigenen Vereins hinsichtlich der Verpflichtung fast eine 1:1-Kopie ist. Im übrigen zeigt man nicht mit dem Finger auf andere, wenn man sachliche Argumente aufzählt und die Menschen daran erinnert, erst einmal die eigene Vorgehensweise zu reflektieren und zu vergleichen.
Ich kann halt Menschen nicht verstehen, die selber bei ihrem Lieblingsverein ganz viele Baustellen haben, viele falsche Entscheidungen getroffen haben, sich ähnlich sauber oder unsauber verhalten haben, dann aber am Leid anderer durch Häme und Spott glauben hochziehen zu können. Diese "Ätschibätschi"-Mentalität lässt einen vielleicht sich kurz ganz groß fühlen, der Alltag und die eigene Problematik holt einen jedoch schnell wieder ein.
Die Tatsache, dass Rose beim BVB gescheitert ist, hilft uns Gladbachern gar nicht. Wenn man sich dann noch die Hintergründe dieser Entlassung anschaut, angefangen von der ewigen Jagd nach Kloppo 2.0, der Befürchtung, dass Terzic geht, der viel zu hohen und falschen Erwartungshaltung dort, bis hin zur unterschiedlichen und schlechten Kommunikation nach außen durch die Verantwortlichen.
Aber das ist deren Problematik und das ist gut so, Borussia hat andere, die sind mir viel wichtiger.