raute56 hat geschrieben: ↑06.05.2021 13:26
"Natürlich geht sowas nicht, auch nicht im Scherz. Aber wir schießen in meinen Augen in der Beurteilung von Menschen völlig übers Ziel hinaus", sagte der 67-Jährige im NDR 2-Bundesligashow-Podcast. "Die heutige Medienwelt ist sehr offen und vergisst nichts. Wenn einer etwas sagt, der in der Öffentlichkeit steht, der wird abrasiert bis zum Gehtnichtmehr."
"
Wir verurteilen Menschen auf eine Art und Weise, das ist nicht mehr feierlich."
Hier nachzulesen auch die weiteren Gedanken zum Alltagsrassismus:
https://www.ndr.de/sport/fussball/Rassi ... mfYjSFNBqA
Und da liegt der Ewald Lienen mit seinen Äußerungen auch völlig richtig, meine ich.
Es gab auch für Hertha gar keine andere Möglichkeit mehr, es zählte nur die kompromisslose Trennung.
Alles Andere hätte wohl zu noch extremeren Szenarien in der öffentlichen Diskussion geführt.
Noch eine Anmerkung zu der von @3DCad
angesprochenen Diskussionskultur.
Der gute Ewald hat sich ( vermute ich ) so geäußert, weil auch er noch mit einem Bein in der Steinzeit ( also vor Social Media und Cancel Dingens usw. ) lebt.
Da gab´s auch mal einen desolaten Vergleich in der Prominenz.
Das Resultat aus diesem Szenario war seinerzeit ein sehr, sehr breiter Konsens in der Gesellschaft, bestimmte Vergleiche und Begrifflichkeiten nicht mehr einzusetzen. Weil man damit das Ziel verbal quasi auf eine Stufe mit den übelsten Gestalten der Menschheit stellt, die je in diesem Land geherrscht haben.
Diesen Konsens gibt es offenbar nicht mehr, da ist jedes Mittel recht.
Ich habe da eine andere Sichtweise, die allerdings auch Nachteile hat.
Sie hat nicht den Anspruch auf Vollkommenheit und " begünstigt " im Zweifel ggf. auch die Doofen.
Dennoch werde ich dieses andere Format nie akzeptieren und finde es sehr gut, dass sich Lienen klar positioniert hat.
Wäre wünschenswert, den damaligen Konsens wieder herzustellen.