Cheftrainer Dieter Hecking

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Zaman
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Zaman » 08.05.2018 06:53

3Dcad hat geschrieben: Ich kann manche Postings hier nicht nachvollziehen die beschreiben das sie schon 40 Jahre Borussiafans sind und angeblich noch nie so eine grauslig spielende Elf gesehen haben. Da verklärt/ verdrängt man einfach viel nicht schönen Fussball in Borussias Vergangenheit.

Ich selbst bin erst Fan seit 1984 Pokal und habe so richtig (weil kein TV damals) ab 1989 Borussias Ab und Auf mitbekommen. Ich kann mich an eine 5-1 Pleite in Wattenscheid erinnern unter Hannes Bongartz oder den Abstieg 1999 als die Mannschaft förmlich zerfiel beim 0-2 in Nürnberg. Und die Hinrunde danach in Liga 2 als wir ganz unten waren unter Bonhof als Trainer. Das waren traurige Auftritte und da könnte ich jetzt noch ewig viele von aufzählen in der Zeit 1989-2011.

Wenn einem aktuell irgendeine Entwicklung (allgemein) nicht gefällt schaut man auch zurück und verklärt die Vergangenheit -> früher war alles besser. Man erinnert sich dann meist nur an die letzten paar Jahre, aber das was 1,2 oder 3 Jahrzehnte schon zurückliegt ist einfach nicht mehr so präsent. Das ist ganz normal.

Ich finde man sollte aber ehrlich bleiben und nicht schreiben noch nie in 40 Jahren habe ich so einen schlechten Fussball von Borussia gesehen. Das entspricht einfach nicht der Wahrheit, es gab viel schlechteren Fussball als diese Saison unter Hecking in den letzten Jahrzehnten in Borussias Geschichte.
sowas von wahr, deshalb doch einen fullquote, auch wenn der beitrag noch zu sehen ist auf der seite ... :daumenhoch:
und @Alan und raute auch ein :daumenhoch:
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nicklos
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von nicklos » 08.05.2018 07:34

Ok, Hecking bleibt Trainer. Vielleicht bleibt uns das Glück treu und vielleicht wäre der Nachfolger auch nicht besser. Nagelsmann wird hier ja auch nicht aufschlagen.

Die Frage, die mich gerade umtreibt. Tut uns Europa gut. Mehr Geld vs mehr Belastung und Verletzungen. Habe da meine Zweifel.

Ein Sieg ist natürlich Voraussetzung. Frankfurt wird in Schalke wohl mindestens den Punkt holen. Dann wäre es die Quittung für die hohe Anzahl an Gegentoren und schon bitter.

Europa bedeutet mehr Geld und Prestige, bessere Spieler. Aber die Befürchtung, dass wir nächste Saison dann in der Liga noch schlechter spielen wäre dann noch größer, wäre meine Befürchtung.

Zum Glück wird es sportlich entschieden am Samstag. Vielleicht gewinnt Frankfurt auch in Schalke...
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michy
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von michy » 08.05.2018 09:59

Neptun hat geschrieben:Dann muss die Zeit unter dem Schweizer Trainer ja ein reines Martyrium für dich gewesen sein.
Ja, das Martyrium erwartet jetzt die BVB Fans, sprich rosige Zeiten....
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HerbertLaumen
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von HerbertLaumen » 08.05.2018 10:03

raute56 hat geschrieben:Wie gesagt: Herausholen, was der Kader hergibt - und dabei möglichst schönen Fußball spielen.
Das wird nur leider immer schwieriger, weil gerade die "kleinen" Vereine stark aufgeholt haben und die Leistungsdichte immer größer wird.
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emquadrat
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von emquadrat » 08.05.2018 10:07

nicklos hat geschrieben:Ok, Hecking bleibt Trainer. Vielleicht bleibt uns das Glück treu und vielleicht wäre der Nachfolger auch nicht besser. Nagelsmann wird hier ja auch nicht aufschlagen.

Die Frage, die mich gerade umtreibt. Tut uns Europa gut. Mehr Geld vs mehr Belastung und Verletzungen. Habe da meine Zweifel.

Ein Sieg ist natürlich Voraussetzung. Frankfurt wird in Schalke wohl mindestens den Punkt holen. Dann wäre es die Quittung für die hohe Anzahl an Gegentoren und schon bitter.

Europa bedeutet mehr Geld und Prestige, bessere Spieler. Aber die Befürchtung, dass wir nächste Saison dann in der Liga noch schlechter spielen wäre dann noch größer, wäre meine Befürchtung.

Zum Glück wird es sportlich entschieden am Samstag. Vielleicht gewinnt Frankfurt auch in Schalke...
Ich bin der Meinung, man sollte immer das Maximum anstreben, das wäre hier Platz 6, und dann mal gucken, wozu es reicht. Ich persönlich halte die Chance auf Europa für sehr gering, da Frankfurt ein Punkt reichen wird und Leipzig sowieso. Stuttgart könnten wir noch überholen, das gibt ein paar Millionen mehr und dann haben wir uns gegenüber dem Vorjahr verbessert ;)
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emquadrat
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von emquadrat » 08.05.2018 10:20

Borussensieg hat geschrieben:nochmal ...es geht nicht in erster Linie um die Punkte, den Tabellenplatz und auch nicht um die Borussia-Barcelona Phase...

Es geht darum
- dass die Spieler unter Hecking (technisch) schlechter werden.
- das Zusammenspiel nicht funktioniert. Wie gesagt nicht an Borussia Barcelona gemessen, sondern dass ein irgendwie geartetes System, mit Kombinationen die funktionieren dargeboten wird (Favre in der nach Barca Zeit.... und andere Trainer die ein SYSTEM, einen Plan haben...)
- es über weite Strecken ein Geholze und Gebolze ist. Dem Zufall überlassen. Hoch und weit von Jan nach vorne geschlagene Bälle die keinen Abnehmer finden... Strobls geniales Abspiel auf Hazard ist die Ausnahme.

Max hat dann dieses Jahr rückblickend von "den" guten Spielen in der Hinrunde gesprochen... Die habe ich zum grössten Teil NICHT erlebt. DESHALB rede ich von hochjubeln. Ich rede nicht von 28 Punkten oder einem Tabellenplatz... wir hatten über unsere Verhältnisse gepunktet. Die spielerische Tendez war sichtbar... und macht noch immer Sorgen. Spiele gegen Absteiger sind nicht der Massstab.

Mit dem "Gekicke" anderer Vereine wie Schalke, Leverkusen, Frankfurt zu vergleichen ist nicht zielführend. Zumal deren Trainer eine Plan, Idee, System erkennen lassen.
Es geht um das was ich bei Borussia sehe... vermisse!
Also ich kann bei der Hecking-Kritik ja einiges nachvollziehen, aber nicht, dass er kein System hätte. Wir spielen meistens 4-4-2 mit sehr hochstehenden Außenverteidigern und sehr aggressivem Pressing, das ist ein relativ riskantes System, da wir bei Kontern oft nur drei Leute hinter dem Ball haben (Vestergaard, Ginter, Zakaria). Hin und wieder haben wir eine Art 3-5-2 gespielt, was gegen den Ball dann ein 4-4-2 wurde, die sogenannten pendelnde Viererkette, die aber auch nichts Besonderes mehr ist. Zum Ende der Saison, als Wendt zurückkam, gab es auch mal ein konsequentes 3-5-2, aber die Mannschaft mag das nicht so sehr. Wir stehen so hoch, weil wir eine eher unkreative Mittelfeldzentrale haben, die dafür defensiv stark ist (so dass wir hoch stehen können), und deshalb das Spiel über die Flügel breitmachen wollen, um uns in Tornähe zu kombinieren. Ich bin der Meinung, dass es nicht allzu gut funktioniert, weil a) sehr viele Gegner mittlerweile de facto Fünferkette spielen und damit hauptsächlich durch hohe Bälle zu knacken sind und b) wir keinen Zentralstürmer haben, der mal eine Flanke abnehmen würde und deshalb trotz der hochstehenden Außenverteidiger nur schwer in den gegnerischen Strafraum kommen. Wenn wir weiter so spielen wollen, brauchen wir sowohl offensivstärkere Außenverteidiger, die auch eine Fünferkette auf der Scharnierposition bereichern können (Wendt und Johnson sind zu wenig) als auch einen guten zentralen Offensivmann, der uns weniger abhängig von Raffael macht und der in der Box etwas für Gefahr sorgt. Das wird Eberls Aufgabe sein. Auch wäre es manchmal sinnvoll, wenn nicht sowohl Kramer als auch Zakaria spielen würden, aber einen von beiden auf die Bank zu setzen ist hart.

Vom Kombinationsfußball der Ära Favre müssen wir uns vermutlich verabschieden. Ich sehe einen Trainer, EINEN, der es in Ansätzen versuchen lässt, diese Art Fußball zu spielen, allerdings mit völlig anderem System, und dessen Team trotzdem nicht an Favres System in dessen Hochphase herankommt. Das ist Julian Nagelsmann. Alle anderen versuchen das gar nicht erst (auch z.B. ein Florian Kohfeldt) und spielen vor allem aggressives Gegenpressing gemäß dem Leitsatz von Klopp: "Gegenpressing ist der beste Spielmacher", wo es darum geht, den Ball nicht selbst zu haben, sondern dafür zu sorgen, dass ihn der Gegner in kritischen Situationen verliert. Das ist manchmal der Qualität des Teams geschuldet, aber längst nicht bei allen. Nächstes Jahr wird der Meister persönlich vermutlich der Liga wieder zeigen, wie so ein System funktioniert.

Bei Hecking bin ich oft der Meinung, wird so getan, als sei er taktisch irgendwie weniger versiert als diese jungen, dynamischen Laptoptrainer, weil die sind ja jung, modern und dynamisch. Als wüsste er gar nicht, was eine Viererkette ist, sondern würde nur sagen "Jungs, gebt heute alles" und dann regiert der Zufall. Dann sehe ich allerdings, welche Trainer der alten Garde in Liga 1 und 2 an der Spitze stehen (Heynckes, Funkel) und welchen ekligen Dirk-Schuster-Fußball der moderne Tedesco so spielen lässt und dann bin ich mir da nicht mehr so sicher. Hier mal die Analyse eines Taktikduells zwischen Hecking und Nagelsmann, was vor etwa 8 Wochen stattfand. Die Seite ist voll des Lobes für die taktischen Ideen beider Trainer, interessanterweise.

https://spielverlagerung.de/2018/03/19/ ... attraktiv/

Aber vermutlich haben die Spieler das bei uns alles selbst geregelt. :roll:
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VFLmoney
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von VFLmoney » 08.05.2018 11:41

3Dcad hat geschrieben:
Ich finde man sollte aber ehrlich bleiben und nicht schreiben noch nie in 40 Jahren habe ich so einen schlechten Fussball von Borussia gesehen. Das entspricht einfach nicht der Wahrheit, es gab viel schlechteren Fussball als diese Saison unter Hecking in den letzten Jahrzehnten in Borussias Geschichte.
:daumenhoch:

Es waren Phasen dabei, in denen es um´s nackte Überleben bzw. um die Rückkehr in die BuLi ging. Da stand die Vereinsphilosophie nicht immer im Vordergrund, genauso wenig wie die dazu gehörigen Spieler.
Die KaDeWe-ole Geschichte kommt ja nicht von ungefähr.

@raute56

So kann man es sagen: Das Maximale herausholen, was der Kader hergibt.


Genau.
Mal hat´s gut geklappt, auch mal über Limit, mal unter Wert.
Diese Saison ist sicher weder am noch gar über´m Limit, sondern insgesamt unter den Möglichkeiten verlaufen.
Erreichen wir im Optimalfall noch Platz 6, sind wir quasi mit´m blauen Auge davon gekommen.
@raute56

Die Diskussion über eine Fohlen-Philosophie ist eher eine theoretische. Favres Fußball hatte auch kaum etwas mit dieser Ansicht gemein.
Richtig, war eben oftmals auch Ergebnisfussball im Breitwandformat, Geduldsspiele, die durch Einzelaktionen geändert, gedreht oder entschieden wurden.
Erinnere da z. B. mal an 2 knackige Freistöße von Juan Arango, die Hanoi dann aus der Bahn geworfen haben.
Philosophie, Konzept, System mit wat-auch-immer-für-Spielzügen ( sofern vorhanden ), am Ende braucht man auch mal den brachialen oder ganz filigranen Türöffner, um den Gegner auszuhebeln.
Hat uns in dieser Saison leider oftmals gefehlt, nicht zuletzt deshalb stehen wir da, wo wir jetzt stehen.
Sicher hätte dann auch Tor 4 & 5 gegen VW oder Freiburg seinen Liebreiz, leider gab´s zu viele Spiele, in denen wir nix getroffen haben.....oder halt Eins zuwenig.
Man kann´s Drehen und Wenden, wie man will......damals wie heute ist der Erfolg der Maßstab.......Schönheit allein bringt uns nicht weiter.
Für die 32 Klubs in der Gruppenphase der UEFA Champions League 2017/18 bedeutet dies eine garantierte Startprämie von 12,7 Mio. Euro. Ferner werden pro Spiel der Gruppenphase Leistungsprämien von 1,5 Mio. Euro für einen Sieg, bzw. 500.000 Euro für ein Unentschieden gezahlt.
https://de.uefa.com/uefachampionsleague ... 93267.html

Nur mal so.......schlanke Zusatzeinnahmen von ca. € 15 Mio. entfallen ersatzlos, ebenso wie die 1b-Lösung EL, wenn wir in der jeweiligen Saison Platz 8 oder 9 erreichen.
Wenn das kein Anlass zu einer sorgfältigen, gründlichen und konstruktiven Analyse ist, weiß ich´s auch nicht mehr. Das traue ich der Führung inkl. Hecking schon zu.
Insbesondere bei dem Umstand, dass uns nach aktuellem Stand 5 Pkt. von Sinsheim und Bayer trennen......klar, über den Abstand zu den Bayern muss man nicht nachdenken.
Erinnere da nochmal an die Aussage von Eberl :
" Das Erreichen der CL ist für uns wie eine Meisterschaft !"

Und das kann somit auch nur das ( interne ) Ziel für die nächste Saison sein.
Nur den Stein vom Trainer 487mal umzudrehen, wird uns diesem Ziel nicht zwangsläufig näherbringen.
Dazu gehört wohl schon mehr, greifen dann die Maßnahmen und Konsequenzen, werden wir hoffentlich die weitgehende Maximierung erleben.
Im positiven Fall ist das die nächste Borussia-Meisterschaft=CL-Gruppenphase.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von HB-Männchen » 08.05.2018 11:43

Am Samstag möchte ich, dass unsere Spieler "brennen". Der Trainer bzw. die Trainer zusammen müssen dafür sorgen, dass Borussia mit maximalem Willen und Einsatz in dieses Spiel hinein geht. Wir müssen einfach daran denken, dass die komplette Liga auf uns scheuen wird, und auch noch viele Menschen im Ausland, weil am Samstag durch uns Geschichte geschrieben werden kann. Sollten wir uns pomadig und lustlos zeigen, wie so oft in dieser Saison, wird es dem Ruf von Borussia europaweit schaden! Und sollte Hamburg durch eine solche unprofessionelle Einstellung unserer Mannschaft die Klasse halten, dann sind wir auf lange Zeit bei vielen Menschen unten durch!

Dieses Spiel gilt es anzugehen, wie ein wirkliches Finale! Für uns geht es noch um Europa, für den HSV ums Überleben!

Man stelle sich nur mal vor, die schlagen uns, VW schlägt Köln und Freiburg schlägt Augsburg, dann bleibt die Tabelle da unten zwar so, wie sie jetzt ist. Wenn dann aber noch die Stuttis in München, die Brause in Berlin und die Adler in der Turnhalle verlieren lacht sich ganz Deutschland über die Pfeifen von Borussia kaputt.

Fazit: In Hamburg muss Borussia so oder so gewinnen! Und das sollte der Trainer genau so sehen und die Truppe exakt so darauf einstimmen.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Simonsen Fan » 08.05.2018 11:48

:daumenhoch: gut zusammengefasst !
Das sehe ich auch so. Jeder muss brennen, als wenn es um die Meisterschaft gehen würde. Hoffentlich kann Dieter die Jungs wenigstens bei diesem "Endspiel" richtig einstellen/ motivieren, (obwohl jeder Spieler bis zum Erbrechen alles geben müsste).
Ich bin gespannt.....
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von borussenmario » 08.05.2018 13:30

Zwei gute Spiele in Folge? Ich bin wirklich sehr gespannt.
Mikael2
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Mikael2 » 08.05.2018 14:58

Hoffen tue ich es schon, nur vorstellen kann ich es mir nicht. Das ist tatsächlich ein Problem. Evtl. laeuft es besser, weil drei kampfstarke Spieler ins Team zurück kommen. Warten wir es ab.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Simonsen Fan » 08.05.2018 15:43

ein Sieg in Hamburg wäre jedenfalls Balsam auf die wegen Hecking gefrusteten Seelen :aniwink:
Eine Niederlage und damit ein evtl. Verbleib der Kühne 11 in der Liga, würde die Stimmung auf den absoluten Tiefpunkt bringen und die Vorfreude auf die neue Saison minimieren.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Lattenkracher64 » 08.05.2018 15:47

Mikael2 hat geschrieben:Hoffen tue ich es schon, nur vorstellen kann ich es mir nicht. Das ist tatsächlich ein Problem. Evtl. laeuft es besser, weil drei kampfstarke Spieler ins Team zurück kommen. Warten wir es ab.
Bin gespannt, wie am Samstag aufgestellt wird.
Eigentlich dürfte unser Trainer Strobl und Cuisance nicht draußen lassen nach ihren am Samstag gezeigten Leistungen.
AlanS

Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von AlanS » 08.05.2018 16:46

emquadrat hat geschrieben:
Also ich kann bei der Hecking-Kritik ja einiges nachvollziehen, aber nicht, dass er kein System hätte. Wir spielen meistens 4-4-2 mit sehr hochstehenden Außenverteidigern und sehr aggressivem Pressing, das ist ein relativ riskantes System, da wir bei Kontern oft nur drei Leute hinter dem Ball haben (Vestergaard, Ginter, Zakaria). Hin und wieder haben wir eine Art 3-5-2 gespielt, was gegen den Ball dann ein 4-4-2 wurde, die sogenannten pendelnde Viererkette, die aber auch nichts Besonderes mehr ist. Zum Ende der Saison, als Wendt zurückkam, gab es auch mal ein konsequentes 3-5-2, aber die Mannschaft mag das nicht so sehr. Wir stehen so hoch, weil wir eine eher unkreative Mittelfeldzentrale haben, die dafür defensiv stark ist (so dass wir hoch stehen können), und deshalb das Spiel über die Flügel breitmachen wollen, um uns in Tornähe zu kombinieren. Ich bin der Meinung, dass es nicht allzu gut funktioniert, weil a) sehr viele Gegner mittlerweile de facto Fünferkette spielen und damit hauptsächlich durch hohe Bälle zu knacken sind und b) wir keinen Zentralstürmer haben, der mal eine Flanke abnehmen würde und deshalb trotz der hochstehenden Außenverteidiger nur schwer in den gegnerischen Strafraum kommen. Wenn wir weiter so spielen wollen, brauchen wir sowohl offensivstärkere Außenverteidiger, die auch eine Fünferkette auf der Scharnierposition bereichern können (Wendt und Johnson sind zu wenig) als auch einen guten zentralen Offensivmann, der uns weniger abhängig von Raffael macht und der in der Box etwas für Gefahr sorgt. Das wird Eberls Aufgabe sein. Auch wäre es manchmal sinnvoll, wenn nicht sowohl Kramer als auch Zakaria spielen würden, aber einen von beiden auf die Bank zu setzen ist hart.

Vom Kombinationsfußball der Ära Favre müssen wir uns vermutlich verabschieden. Ich sehe einen Trainer, EINEN, der es in Ansätzen versuchen lässt, diese Art Fußball zu spielen, allerdings mit völlig anderem System, und dessen Team trotzdem nicht an Favres System in dessen Hochphase herankommt. Das ist Julian Nagelsmann. Alle anderen versuchen das gar nicht erst (auch z.B. ein Florian Kohfeldt) und spielen vor allem aggressives Gegenpressing gemäß dem Leitsatz von Klopp: "Gegenpressing ist der beste Spielmacher", wo es darum geht, den Ball nicht selbst zu haben, sondern dafür zu sorgen, dass ihn der Gegner in kritischen Situationen verliert. Das ist manchmal der Qualität des Teams geschuldet, aber längst nicht bei allen. Nächstes Jahr wird der Meister persönlich vermutlich der Liga wieder zeigen, wie so ein System funktioniert.

Bei Hecking bin ich oft der Meinung, wird so getan, als sei er taktisch irgendwie weniger versiert als diese jungen, dynamischen Laptoptrainer, weil die sind ja jung, modern und dynamisch. Als wüsste er gar nicht, was eine Viererkette ist, sondern würde nur sagen "Jungs, gebt heute alles" und dann regiert der Zufall. Dann sehe ich allerdings, welche Trainer der alten Garde in Liga 1 und 2 an der Spitze stehen (Heynckes, Funkel) und welchen ekligen Dirk-Schuster-Fußball der moderne Tedesco so spielen lässt und dann bin ich mir da nicht mehr so sicher. Hier mal die Analyse eines Taktikduells zwischen Hecking und Nagelsmann, was vor etwa 8 Wochen stattfand. Die Seite ist voll des Lobes für die taktischen Ideen beider Trainer, interessanterweise.

https://spielverlagerung.de/2018/03/19/ ... attraktiv/

Aber vermutlich haben die Spieler das bei uns alles selbst geregelt. :roll:
:daumenhoch: Erst mal möchte ich mich dafür bedanken, dass du endlich mal wieder einen konstruktiven Beitrag gebracht hast, in dem es wirklich um Fußball geht. Ich habe hier zuletzt nur wenig mit diskutiert, weil alles schon 1000-fach wiedergekäut wurde und alle hier schwindelig wurden vor lauter im Kreis drehen.
Deswegen hole ich auch den ganzen Beitrag noch mal hervor. Eine gute Grundlage zur Diskussion:

Erst gehst du auf den Vorwurf ein, Hecking würde ohne erkennbares System spielen und widerlegst das. Ich stimme dir da zu. Das System ist meist klar erkennbar.
Aber ist es auch meistens gut? Auch ich habe diese Vorwürfe über fehlendes System und auch über schlechte Spielweise lange versucht zu entschuldigen und zu relativieren und ich hatte lange (noch nach der Winterpause) Hoffnung, die Mannschaft würde sich endlich mal finden und stabil auf hohem Niveau spielen. Am Ende verloren wir auch das gefühlt 100. Big-Point-Spiel und mir erschien dann alles doch zu leicht berechenbar. Nach einem der wenigen wirklich starken Spiele folgten in der Regel 3, 4, 5 sehr biedere Auftritte.
Nun lieferst du am Ende deines Beitrages auch ein Beispiel für ein Spiel, in dem Hecking wegen seiner taktischen Raffinessen ausdrücklich gelobt wird - auf einer Seite für Taktik-Liebhaber!
Analysiert wird das Heimspiel gegen Hoffenheim, 3:3.
Nun ist gerade das ein Spiel, nach dem sich hier viele fragten, warum Hecking erst kreativ aufstellt, wenn ihm mehrere Stammspieler fehlen? Es fiel hier schon mehrfach auf, dass die Spiele, in denen viele junge Spieler und Reservisten eingesetzt wurden, zu den besseren zählten.
Die Frage ist dann auch berechtigt: War das alles wirklich so geplant, wie es dann lief? Spielverlagerung lese ich gerne, aber es wird dort manchmal schon etwas übertrieben jede Aktion als geplant dargestellt - wobei oft sicherlich vieles vom Geschehen ungeplant passiert. ...
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von die_flotte_elf » 08.05.2018 17:27

borussenmario hat geschrieben:Zwei gute Spiele in Folge? Ich bin wirklich sehr gespannt.
Das Spiel gegen Freiburg wurde zwar verdient gewonnen, aber als gut würde ich das nicht unbedingt bezeichnen. Da darf mehr kommen. Das Spiel gegen Wolfsburg fand ich zum Beispiel besser und dies ist ja schon länger her.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von HB-Männchen » 08.05.2018 17:34

Das sind viele schöne und auch weise Worte, der Fußballsachverstand ist Euch definitiv nicht abzusprechen. Ich stimme Euch auch weitestgehend zu, was die taktischen Varianten, die Möglichkeiten betrifft.

Dennoch muss ich hier mal etwas ganz simples, einfaches zu sagen:

Alles, was Dieter Hecking betreibt ist sehr leicht vorhersehbar. Und auch das "aggressive Pressing", sorry, es sieht zumeist wie ein Alibi-Pressing aus. Ich sag mal "Körpersprache". Und WENN Pressing, ist es absoluter Stuss, wenn Lars und Toto sich da vorne die Zunge aus dem Leib rennen und die "hochspielenden" AV sowie die 6er dahinter nicht die Wege zustellen.

Und die zwei hochspielenden AV, sorry, aber die sind zumeist schon überlaufen, wenn der Gegner in unsere Spielhälfte eindringt. Heißt im Klartext, wenn der Gegner mal Tempo macht, finden unsere Außenverteidiger nicht mehr statt. Und im Offensivbetrieb kommt von unseren AV viel zu wenig. Sie sind im allgemeinen Ballschiebeprozess eine Anspielstation, die aber, egal ob rechts oder links, mindestens jeden zweiten Ball nach hinten zurück spielen. Der inzwischen legendäre "Fuß-auf-den-Ball-abdrehen-und-zum-Torwart-zurück-spielen-Oskar" ist in jedem Spiel zig-fach zu bewundern und der Gegner hat alle Zeit, sich entsprechend zu formieren und stabil zu stellen. Ergo kann dann auch nur schwerlich Bewegung bei unseren Offensivspielern stattfinden, weil alles perfekt zu gestellt ist.

Unser Torwart fängt eine Flanke ab, schaut sich erst mal im Stadion um, rennt dann bis zum 16er, um dann gemütlich zu suchen, ob den ein Mitspieler anspielbar ist. Im Zweifel folgt dann ein weiter Abschlag, der den Gegner wieder in Ballbesitz bringt.

Das alles sieht eben unheimlich ruhig, gediegen und, ja, fast pomadig aus. Schaut mal genauer hin wenn zwei Spieler auf den Ball zulaufen. Unsere halten ihr Füßchen hin, der Gegner erobert aber den Ball. Und das alles wirkt auf mich so in etwa, als würde der Trainer sagen: "Ihr sollt nicht grobschlächtig spielen, ihr sollt ruhig und mit Bedacht Fußball spielen. Herum rennen ist vorbei, ihr seid so gut, dass ihr das alles spielerisch lösen könnt." Und das können sie eben nicht immer und automatisch. Die Phrase "über den Kampf ins Spiel finden" ist für meine Begriffe immer noch die bessere und ehrlichere Methode. So käme in unser Spiel auch mehr "drive", etwas mehr Druck, mehr Überraschungsmoment, weil der Gegner weniger Zeit findet, sich zu formieren. Ich war schon so weit zu glauben, unsere Jungs sind zu doof und müssen deshalb immer etwas länger überlegen ...................... aber das glaube ich denn tatsächlich nicht. Schließlich zeigen sie ja hin und wieder, dass sie es können!

Also, wieso bekommen wir keinen Druck in das Spiel, wieso sieht das immer so abgehoben aus? Und wenn es konditionell tatsächlich nicht reichen sollte - was ich aber auch nicht glaube(n will), dasnn soll der Trainer doch bis zur Pause erst mal richtig Gas geben lassen und im Zweifel dann zur Pause neues frisches Personal einwechseln.

Ähm, versteht Ihr mein Problem?
AlanS

Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von AlanS » 08.05.2018 18:05

@HB-Männchen

Ich bin ja da eher bei dir! Kam vielleicht im oberen Post nicht so deutlich rüber.

Ich musste den oberen Post abrupt abbrechen. Eigentlich wollte ich noch in die Runde fragen, ob es nicht für alle auffällig war, dass gerade die "improvisierten" Aufstellungen attraktiven Fußball zeigten - wohingegen die vermeintlichen Stammformationen eben oft sehr berechenbar wirkten?

Dann wäre nämlich die Frage um taktische Raffinesse wieder neu auf dem Tisch ...
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Fohlentruppe1967 » 08.05.2018 22:47

emquadrat hat geschrieben:...Ich persönlich halte die Chance auf Europa für sehr gering, da Frankfurt ein Punkt reichen wird und Leipzig sowieso. Stuttgart könnten wir noch überholen, das gibt ein paar Millionen mehr und dann haben wir uns gegenüber dem Vorjahr verbessert ;)
Wir brauchen da gar nicht auf die Konkurrenz schauen, weil wir schon selber dafür sorgen werden, dass da nichts anbrennt, todsicher. :aniwink:

die_flotte_elf hat geschrieben:...Das Spiel gegen Freiburg wurde zwar verdient gewonnen, aber als gut würde ich das nicht unbedingt bezeichnen. Da darf mehr kommen...
Da muss sogar mehr kommen, denn die intensiven Läufe waren Saisonminusrekord zur Halbzeit und auch nach 90 Minuten (afak).
In Hamburg können wir einen Gegner erwarten, der noch einmal alles reinwerfen wird, und da standzuhalten, bedeutet einen absoluten Charaktertest für das ganze Team inklusive Hecking. Ich hoffe es zwar, glaube aber nicht daran, dass wir mit diesen Spielern genügend dagegensetzen werden (nicht können). Eher kommt der HSV in die Relegation.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von DaMarcus » 09.05.2018 10:10

die_flotte_elf hat geschrieben:Das Spiel gegen Freiburg wurde zwar verdient gewonnen, aber als gut würde ich das nicht unbedingt bezeichnen.
Wenn schon so souverän gewonnene Spiele, die aufgrund der Chancen auch 5:2 hätten ausgehen können, als "nicht gut" bewertet werden, dann ist der Rahmen in dem Bewertet wird, völlig verzogen.
Wenn die letzten Wochen mit den Spielen gegen Wolfsburg, Schalke und Freiburg nicht als gut angesehen werden, dann hat kein Trainer der Welt eine Chance gegen dieses Anspruchsdenken.
Hecking hat sich weit aus dem Fenster gelehnt mit der Aussage, mit einem vollen, gesunden Kader sähe es anders aus und seitdem liefert er allerdings auch Beweise. Die letzten Spiele lassen mich ein wenig optimistischer auf die neue Saison mit Hecking blicken.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von borussenmario » 09.05.2018 10:38

Die Spiele gegen schwache Wolfsburger (wie schwach die sind, zeigen sie Woche für Woche) und Freiburg (vor allem wegen der schön herausgespielten Tore) waren gut. Wie man aber das Spiel gegen 80 Minuten lang dezimierte Schalker nach Führung und mit diesen Wechseln und der Art und Weise (viel mehr Ergebnissicherung statt auf Sieg zu gehen, obwohl man um die letzte Chance auf Europa kämpft, unglaublich viel Ballgeschiebe in der eigenen Hälfte, kaum Abschlüsse) als gut bezeichnen kann, ist mir dann allerdings auch ein Rätsel.
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