Beitrag
von AlanS » 12.02.2018 11:29
Das ist ja mal eine tolle Aussage von Hecking (im RP-Artikel):
"Wir haben nach den Einwechslungen (von Boba und Drmic) ein wenig kopflos agiert. Das müssen wir besser machen."
Aha, der Trainer darf kopflos wechseln und die Mannschaft muss daraus dann was cleveres zaubern!?
Ich fand das Spiel gestern nicht so katastrophal schlecht, wie es das Forum hier gestern dargestellt hat.
Hinten ließ man nichts zu, es wurde sich gepflegt frei gespielt und das Spielgeschehen auf unsere linke Seite gelenkt. Dann kamen viele wirklich gute Diagonalpässe auf unsere rechte Angriffsseite. Damit wäre im Normalfall der Korken schon mal gezogen gewesen. Aber diesen Normalfall gab es gestern nicht. Zuerst konnte Jantschke nichts mit diesen wirklich gut gespielten Pässen von Vesti anfangen und spielte dann aus der rechten Stürmerposition einen Rückpass zurück bis hinter die Mittellinie - und der bis zu dieser Stelle erspielte Vorteil war wieder verpufft.
Später versuchte es Elvedi, aus diesen Pässen Kapital zu schlagen, aber der hatte gestern leider seinen bisher schwächsten Tag bei der Borussia und verstolperte jeden Ball! Schade, denn das Spiel wäre ideal auf ihn abgestimmt gewesen. In Normalform reißt er in solchen Situationen die Abwehr des Gegners auf.
So, fand ich, hat man die Schwäche der Stuttgarter (linke Abwehrseite) gut erkann und das Spiel auch immer wieder aussichtsreich dorthin gebracht. Es war fast schon peinlich, wie schlecht Stuttgart darauf reagiert hat. Immer wieder ließen die es zu.
Aber alles, was darüber hinaus ging, fand ich schlecht gecoacht:
Erstens, warum versucht er es zuerst, mit dem offensivschwachen Jantschke, die Stuttgarter Abwehr auszuhebeln und nicht gleich mit Elvedi (der das in Normalform super drauf hat)?
Dann: Grifo als einzigen Kreativspieler, der es schaffte, mit Pässen die Abwehr auszuhebeln, nahm er heraus.
Mit den Einwechslungen von Drmic und Boba für Zak und Hofmann wurde der Raum im letzen Drittel noch enger, als ihn die Stuttgarter eh schon machten.
Der Matchplan gefiel mir ganz gut. Allerdings reicht ein guter Plan alleine nicht, wenn er nicht umgesetzt wird. Gestern lag es zum großen Teil an Jantschke und Elvedi, dass nicht mehr Kapital aus dieser Idee geschlagen wurde. In anderen Spielen waren es andere Faktoren ...
Ich glaube da allerdings - gerade nach dieser Anhäufung an Niederlagen - nicht an dumme bzw. unglückliche Zufälle. Heckings Matchplan ist mMn theoretisch meist sehr gut, aber die Umsetzung geht dann immer zu langsam, zu ungenau, mit zu wenig Durchschlagskraft. So bleibt der Plan nur eine gut ausgearbeitete Hausaufgabe, ein guter Ansatz.
Ich habe ja schon in der Hinrunde die Punkteausbeute für zu gering eingeschätzt (und offensichtlich damit Recht gehabt). Ganz klar also, wie ich sie aktuell einschätze.
Zuletzt geändert von AlanS am 12.02.2018 11:41, insgesamt 2-mal geändert.