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von atreiju » 12.12.2016 21:07
So, jetzt schreibe ich auch mal etwas zu unserer Situation, zu unserer Saison, zu unserer spielerischen Entwicklung und vor allem zu den Diskussionen hier im Forum. Manche halten mich ja hier für jemanden, der vieles viel zu kritisch sieht und sich eher dann meldet, wenn es nicht läuft. Mag sein, dass dies manchmal so wirkt, ich liebe diesen Verein einfach zu sehr, als dass ich mir nicht wünsche, dass wir in guten Phasen das Optimale heraus holen und auch im erfolg die kritschen Dinge ansprechen, denn im Erfolg macht man leicht die größten Fehler oder übersieht Mängel zu einfach.
Jetzt haben wir in den letzten 5 Jahren zum ersten Mal wieder eine richtig schlechte, eine äußerst kritische Phase, ja wir sind in einer echten Krise, nicht nur ergebnistechnisch, sondern auch in der spielerischen Entwicklung. Und ja ich weiß, wo wir herkommen (und da will ich nie wieder auf Dauer hin) und ich bin megaglücklich über die positive Entwicklung des Vereins in den letzten tollen 5!/2 Jahren. Und deswegen nervt es mich tierisch, wie viele hier im Forum, teils von Anfang an, mit unserem Trainer umgehen und ihn angreifen und wirklich jede Chance, jedes schächere und schwache Spiel, ja sogar teilweise wirklich gute Spiele, die unglücklich nicht gewonnen werden, nutzen, um ihn persönlich anzugreifen, ihm mangelnde Kompetenz unterstellen und ihn schlicht mehr oder weniger direkt zum Abschuß frei zu geben.
Und noch schlimmer finde ich, dass es sogar Fans gibt, die den Hauptverantwortlichen für unseren Aufschwung immer mehr an den Pranger stellen. Leute, es gibt keinen perfekten Manager, der NUR Top-Einkäufe landet, der immer richtig in seinen Einschätzungen liegt, einen Manager, der zudem für das zur Verfügung stehende Budget immer die optimalen Lösungen findet und am besten immer noch einen Plan B, C und D hat, der aufgeht. Max Eberl hat in den letzten Jahren Grandioses geleistet und ist der beste Transfer, den wir in den letzten 30 Jahren hatten. Und ja - er macht Fehler, er tätigt auch Fehleinkäufe, er liegt nicht immer richtig, er ist in seinen Äußerungen nach außen oft lieber tiefstapelnd und bremsend. Aber er ist bodenständig, intelligent, clever und vorausschauend und er lebt für diesen Verein, für uns.
In schwierigen, wirklich kritischen Phasen wie den aktuellen, hilft das aber niemandem, auch der Mannschaft, dem Trainer den Verantwortlichen nicht und da müssen wir Fans echt zum 12. Mann werden und zwar in jeder Minute in jedem Spiel. Ja, es darf auch kritisiert werden, es darf acuh mal kurz gepfiffen werden, aber in erster Linie braucht eine verunsicherte Mannschaft uns Fans. Ich war am Sonntag im Stadion, ich bin dahin gefahren und habe bei der Verabschiedung vor den 3 Stunden Fahrt zu meiner Frau und dem mich begleitenden Sohn gesagt, das wird ein Schweinespiel, wir müssen irgendwie gewinnen, zur Not dreckig, mit Schiriglück und einem Wursttor, alles egal, wir brauchen diesen Sieg für den Kopf, für den Verein, für die Stimmung, für den Glauben an sich selbst. Und ich habe gesagt, ich werde pottheiser sein, wenn ich heimkomme und so war es auch. Und ja, wir hatten Schiriglück, wir waren spielerisch unterirdisch, aber wir haben gefightet, gekämpft und wir haben den Willen gesehen, dieses Spiel irgendwie zu gewinnen.
Und es hilft uns NULL, absolut NULL, jetzt darüber zu sinnieren, ob wir noch im Abstiegskampf sind oder ob wir wieder nach oben schielen können, uns hilft nur eins, hart arbeiten, damit endlich wieder das Selbstvertrauen, die Automatismen, alles, was uns auszeichnet, langsam zurück kommen und vor allem PUNKTE sammeln. Und dafür braucht die Mannschaft unsere Unterstützung und unsere Fans, egal wie schwer es uns auch in Augsburg fallen wird, spielerisch zu glänzen.
Natürlich hat Schubert Fehler gemacht diese Saison, sogar etliche und es ist mir zu müßig, darüber zu diskutieren, welche Fehler das alle sind. Wer aber sich hier hinstellt und behauptet, Schubert habe kein System, kein Konzept, keine Ideen oder was auch immer, dem antworte ich knallhart, doch hat er, wahrscheinlich sind 90 % von usn aber gar nicht in der Lage zu erkennen, ob es am System liegt, wie es im Detail aussieht und vor allem, OB und WIE die Spieler es auf dem Platz umsetzen und ob es nicht genau daran mangelt. Und eben an der mentalen Verfassung der Mannschaft. Und ich fordere alle User hiermit auf, mir einen - bitte nur einen - Spieler zu benennen, der in dieser Saison deutlich weniger Fehler als Schubert gemacht hat, allerdings bitte nur Spieler, die mindestens 70% der Spiele gemacht haben. Ich finde keinen, im Gegenteil.
Gibt es hier wirklich einen User, der glaubt, dass Schubert, wenn er so konzept-, ideen-, systemlos wäre, wie es hier behauptet wird, noch im Amt wäre, dass Eberl nicht handeln würde, wenn er das Gefühl hätte, Schubert wirkt nicht mehr auf die Mannschaft, er kommt nicht an sie ran. Nein, sie spielen einfach Schei..e und machen viel zu viele dumme Fehler, offensiv wie defensiv. Und ja, das schmerzt uns alle. Sein für mich größter Fehler war übrigens, dass er sich von seiner offensiven Spielidee hat abbringen lassen zugunsten mehr defensiver Stabilität. Ich habe das Gefühl, dass dieses Umdenken der Beginn der Krise war, unabhängig davon, dass wir auswärts auch damals schon eine Ergebniskrise hatten.
Natürlich liegen wir deutlich hinter unseren Erwartungen (egal, ob wir die bei einstelliger Tabellenplatz oder internationaler Wettbewerb ansiedeln), weil wir eben eine ganz andere Qualität in der Mannschaft haben als vor 6,7 Jahren, weil wir in der Tiefe viel besser besetzt sind, weil wir in den letzten Jahren zwar wichtige Spieler zu guten preisen verkauft haben, aber eben auch so viel investiert haben wie nie zuvor in so einem Zeitraum.
Und ich sehe unsere Zukunft immer noch positiv, wenn Leute wie Benes, Sow, Doucoure endlich so weit sind, ihren Durchbruch zu schaffen und ich traue Schubert immer noch zu, die Wende zu schaffen.
Wir alle sind Borussia und wir alle lieben diesen Verein, er braucht jetzt unsere Unterstützung und auch unser Trainer. Ja, es gibt da diese Geschichte mit Frontzeck, als Eberl zu lange zögerte, bevor er handelte, aber für mich ist die Situation nicht vergleichbar und ich bin mir sicher, dass Eberl genau daraus gelernt hat und genau abwägt, wie und wann er handeln muss. Da vertraue ich ihm voll und ganz. Und wenn er noch glaubt, dass Scubert weiter der richtige Trainer ist, dann vertraue ich ihm da voll und ganz, dieses Vertrauen hat Schubert verdient und Eberl erst recht.
So und jetzt bin ich wieder ruhig, gibt aktuell wichtigeres als Anti-Trainer-Geschrei, nämlich volle Fanpower FÜR nicht GEGEN unsere Leute.