So, nach längerer Pause, aus privaten Gründen, schreibe ich hier mal wieder. Konnte die 5 Niederlagen unter Favre nicht mal im TV sehen, dafür die Siege unter Schubert. Und ich habe sozusagen die Prüfung bestanden. Habe so mitgefiebert wie immer. Kam ja als Favre-Fan zur Borussia. Aber auch ohne ihn bin ich noch Fan.
Der perfekte Trainer für Gladbach wäre für mich Schubert mit Favre zusammen! Das wäre dann auch nur möglich wenn Favre tatsächlichen einen kleinen Burnout gehabt hätte...
Aber das glaub ich nicht mal. Ich glaube Favre ist etwas autistisch verlangt und sieht daher kleinste Details, Stellungsfehler von 50 cm, und dergleichen. Muster, kollektive Bewegungen, und so weiter. Wenn da gewisse Dinge nicht mehr funktionieren, dann kann ein solcher Ordnungsfanatiker schon mal die Nerven verlieren... Zumal er ja nicht der Motivationstyp ist und es so korrigieren könnte. Wenn psychologisch dann eher analytisch.
... da wäre ein schubert-ähnlicher Co-Trainer an Favres Seiten genau richtig gewesen. Davor hatte ich immer etwas Angst, dass es bei einem mentalem Tief des Teams nicht mehr mit Taktikdingen korrigierbar sein würde, und Favre daran scheitert. Habe deswegen auch schon mal bemängelt dass unser Co-Trainer auch eher analytisch wirken...
Man kann das natürlich auch positiv sehen, jetzt. Diese Co-Trainer haben nun unter Favre ein auf hohem Niveau funktionierendes System (sofern die Spieler mental da sind) über mehrere Jahre verinnerlicht. Zusammen mit Schubert ist das eine gute Mischung, finde ich.
Es heisst ja, dass Schubert die Fesseln gelöst hätte. Ja, das stimmt, es wird insgesamt mehr gepresst. Aber Favre hat ja auch phasenweise Pressing spielen lassen, einfach pro Spiel nicht so oft wie Schubert. Und die gleichzeitige defensive Stabilität beim Pressing kommt noch von Favre.
Daher ist es gut, dass die Co-Trainer fast 4.5 Jahre mit Favre arbeiten durften. Wichtig wird das dann werden wenn Spieler gehen und neue Spieler kommen, die nicht unter Favre gelernt haben.
Dass Eberl etwas zögert kann ich verstehen, da das Team vor allem durch die Motivationsschiene, auch durch Luftveränderung, sich gefangen hat und in einen Lauf geraten ist. Wichtig ist was ist, wenn Schubert zum grauen Alltag wird. Langfristig wird die Taktikfähigkeit des Trainers dann immer wichtiger. Vor allem wird Vollgas-Fussball auch ermüden, dann muss man mit weniger Tempo auch erfolgreich sein. Das ist dann eben etwas mehr Schach. Aber eben, durch die Co-Trainer ist das eigentlich zum grossen Teil mit drin. Und Schubert war ja auch Jahrgangsbester.
Zum Abgang von Favre noch was. Man konnte gut sehen dass er bei den Journalisten keinen guten Stand hat (auch selbstverschuldet natürlich). Bei einem anderen hätte es geheissen, dass er mutig und mit Grösse entschieden hätte, da er offen zugibt keine Lösung zu finden, und nicht aus Angst als gescheitert zu gelten, versucht hat mit Glück doch irgendwie die Wende zu kriegen und sich dafür feiern zu lassen, obwohl er selbst keine Lösung hatte, und zudem am Traum von der CL so klebte dass an seinen Posten festhielt, und sozusagen den Kredit den er sich erarbeitete hatte egoistisch ausnützte - und wenn es trotzdem schief gelaufen wäre und er entlassen werden müsste, sich mit einer Abfindung hätte trösten lassen können. Ein anderen hätte man so gelobt und weiter noch betont, dass man an der Siegesserie sehen kann, dass er Recht hatte zurückzutreten... Aber egal, Medien halt.
Das einzige was nicht sauber war von Favre, war sein Weg an die Presse. Wobei man ihn auch etwas zu diesem Schritt zwang, da man seinen Rücktritt nicht akzeptieren wollte. Trotzdem hätte er es dann gemeinsam mit dem Verein tun müssen...
Wie dem auch sei, ich denke die Kombination von Schubert mit den Co-Trainer, und der Arbeit von Eberl, passt gut zusammen, und mit den CL-Einnahmen kann man auch weiter was aufbauen...
