Lucien Favre

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TKD.bn
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von TKD.bn » 21.09.2015 01:30

Denizlispor hat geschrieben:Die Frage ist momentan wohl eher wer von den nicht-unbedingt-Wunschkandidaten am ehesten in Frage kommt.

1.Feuerwehrmann oder Dauerlösung ?
2. Konzeptrainer und Jugendförderer ?
3. Erfahrener oder Neuling ?

Falls Klopp absagt, sollte man eine interne Lösung installieren bis der richtige Mann verfügbar ist
wir hoffen mal, kloppo sagt nicht ab. sollte er überhaupt gefragt werden. was aber dumm wäre wenn nicht. bleibt zu hoffen, wir sind eine herausforderung für kloppo
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Johnny Cache
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Johnny Cache » 21.09.2015 01:30

Digger78 hat geschrieben:Hoffe mal nicht, daß da wieder einer kommt, wo man als Borusse sagt: Ja....
wer is das denn...oder den hatten wir doch vor 15 Jahren.. :o
Jupp nehm' ich sofort!
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kurvler15
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von kurvler15 » 21.09.2015 01:58

Zuerst war ich geschockt, dann traurig, und mittlerweile kommt auch Ärger hinzu. Ich bin gespannt auf Borussia's Stellungnahme morgen, aber wenn dies wirklich der Alleingang über die Presse war wie es den Anschein hat, ist dies das absolut unrühmliche Ende einer 4 1/2 Jährigen Erfolgsstory.

Das Lucien manchmal eine kleine Diva sein kann, war ja ein offenes Geheimnis, aber ich hätte mir hier mehr Größe gewünscht. Nach einigen Stunden des Sackenlassens überkommt mich mehr und mehr das Gefühl, dass er die Mannschaft, die Führungsebene und auch uns Fans in einer schweren Situation im Stich lässt.

Das alles ändert nichts an der Sache, dass ich ihm für alles was er hier geleistet hat natürlich unfassbar dankbar bin.

Ich bin aber überzeugt, dass Favre mit genügend Motivation die Saison glimpflich zu Ende hätte bringen können und frühzeitig seinen Abschied zu Saisonende bekanntgeben. Oder wenn die Motivation nicht mehr da war, bereits in der Sommerpause zurückzutreten. Und dann muss man das als Verein respektieren. Es bringt nichts einen Trainer gegen seinen Willen zu halten. Ansonsten beschwört man vill. eine solche Situation herauf. Dies muss aufgearbeitet werden.

Jeder Trainer der jetzt kommt hat keine Zeit mit der Mannschaft zu arbeiten, hat die Last von 5 Niederlagen auf dem Rücken. Egal ob Mourinho, Guardiola oder Frontzeck übernehmen, jeder wird Probleme haben. Zumal die Fußstapfen und der Maßstab nach Favre gigantisch sein werden.

Wie dem auch sei, wir sind nun auf dem Feld als auch daneben vollkommen im Schlamassel angekommen. Jetzt heißt es Eier zeigen. Von jedem. Von den 11 Spielern, vom Präsi auf der Ehrentribüne, und von den 54.000 Mittwoch im Park. Nur zusammen kommen wir daraus.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Gladbacher01 » 21.09.2015 02:01

Wolff Fuß hat es mMn sehr passend formuliert:
Wolff-Christoph Fuss Facebook hat geschrieben:Wenn das alles stimmt, was ich so höre, hat Favre für seine sportlichen Erfolge bei Borussia Mönchengladbach den Oscar fürs Lebenswerk verdient. Für den Abgang reicht es nicht mal für die goldene Himbeere..
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Muhi
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Muhi » 21.09.2015 02:12

Auch wenn es so scheint, als würde Favre den Verein im Stich lassen...wir wissen nicht, was intern abgelaufen ist. Vielleicht gab es wirklich Probleme mit der Führung oder Eberl? Es ist nicht schön, dass er selbst an die Presse gegangen ist und seinen Rücktritt verkündet hat, aber warten wir mal die offizielle Stellungnahme ab.

Schade, Favre hat immer seine Loyalität hervorgehoben und sollte er nun tatsächlich ohne Druck von selbst gegangen sein, dann hat er sich auch ins Bein geschossen, wenn man bedenkt, wie er sich aus Berlin verabschiedet hat und unter welchen Voraussetzungen er nach Gladbach kam. Nach der Pressekonferenz in Berlin war er nämlich nicht der beliebteste Trainerkandidat in der Bundesliga und nach diesem Abgang sind die Chancen auch nicht größer geworden, dass er es in Zukunft sein wird.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von AllanBMG » 21.09.2015 02:13

Für mich bislang die beste Analyse unter all den Kommentaren, die aktuell im Netz kursieren:

http://www.nzz.ch/sport/fussball/ein-br ... 1.18616479

Deckt sich auch mit meiner Meinung zu seinen Aussagen rund um das Spiel beim HSV, die mich schon etwas geschockt hatten.

Was Allofs anbelangt: Diesen selbstherrlichen, neureichen Sonnenkönig und die gesamte Brut von VW hab ich nicht erst seit dieser Saison gefressen.

Erst im Grunde den Gladbacher Erfolgsweg adaptieren, sich im Golde suhlen, den Konkurrenten in meinen Augen gezielt die Butter vom Brot nehmen (Was braucht Wolfsburg Kruse, Dante oder Talent Embolo? Lachhaft.), um dann den am Boden liegenden Gegner von oben herab frei nach dem Motto zu beglücken: "Hab's doch schon immer gesagt, dass ich der größere Hecht im Karpfenteich bin." Peinlich. Das Schlimmste aber ist, dass diesen Blendern von VW auch noch von den Medien und eigentlich sogar von den Spielern gehuldigt wird. Da kommt selbst bei mir die Galle hoch und ich möchte gar nicht wissen, wie das dann im Herzen eines Fußballverrückten wie Favre aussieht.

Für mich wurde Favres Frustration durch die kontinuierlichen Nadelstiche von Wolfsburg verursacht. Nicht primär durch Kruse, sondern durch alles was danach kam und mit DeBruyne auch eine Vorgeschichte hatte. Es ist ja nicht so, dass Favre vor Beginn der Saison keine Zuversicht ausstrahlte. Aber mit Dante und Embolo wurden kurz vor Saisonbeginn zwei mögliche Transfer durch Wolfsburg abgebügelt. Eigentlich sollte ein Trainer über so etwas stehen. Und da kommt dann wieder der gute Kommentar von der NZZ ins Spiel.

Favre ist wie ein Künstler der sich angesichts des - aus seiner Perspektive - nicht idealen bzw. gewohnten Arbeitsmaterials zu dem Satz hinreißen lässt: So kann ich nicht arbeiten.

@kurvler :daumenhoch:
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Gladbacher01 » 21.09.2015 02:18

Ich weiß nicht wie du drauf kommst, aber soweit ich weiß, hatte Wolfsburg keinen Einfluss darauf, ob Embolo kommt oder nicht. Wir haben ja schon vorher angefragt und nicht erst am letzten Transferwochenende, wo Wolfsburg versucht hat ihn zu bekommen.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von AllanBMG » 21.09.2015 02:44

Es ist ein ziemlich offenes Geheimnis, dass Embolo in der Winterpause zu VW wechselt. Aber klar, Wolfsburg ist bestimmt auch schon länger dran. Aber ich bin sicher, dass sie - einfach auch weil sie es können - das Angebot nochmals verlockender gemacht haben, als es kurz so aussah, als ob er zu uns kommen würde. Das hat sicherlich bei Eberl und Favre Frust hinterlassen. Man ist scheinbar bereit 15 Mio. für ein Talent zu zahlen und damit an die absolute Schmerzgrenze zu gehen und wieder war es umsonst. Und brauchen sie Embolo wirklich? Oder Dante? Müssen sie noch ein "Schnäppchen" (für sie zumindest) einverleiben (erinnere an 12 Mio. für Kruse), nachdem sie 80 Mio. eingenommen haben und eh schon über Kohle bis zum Abwinken verfügen? Aus meiner Sicht ein klares Nein. Auch Allofs sollte an einer starken Liga gelegen sein. Selbst die Bayern halten sich gegenwärtig auf dem heimischen Markt etwas zurück (was natürlich auch mit Pep zusammenhängt.)

Vielleicht sehe ich das auch etwas zu scharf. Fakt ist, wir sind für Wolfsburg zu einer Mannschaft geworden, die ihre Ziele gefährden kann. Vom neuen Selbstverständnis heraus, sehen sie sich als einzigen Bayern-Rivalen. Jeder weitere ernsthafte Konkurrent ist da nur lästig. Den BVB wähnte man schon abgehängt. Schalke und Leverkusen sieht man nur bedingt als Konkurrenz. Aber mit Favre und Gladbach hatte sich ein neuer Gegenspieler eingestellt, der sie fast vom 2. Platz verdrängt hätte.

Das passt nicht in die Unternehmensphilosophie von Winterkorn. Verweise in diesem Zusammenhang auf Porsche oder auch die mehr als dubiose Unterstützung des Landes.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von AllanBMG » 21.09.2015 02:55

Auch ein sehr guter Kommentar, der etwas die andere Seite des Ganzen beleuchtet:

http://www.spiegel.de/sport/fussball/lu ... ml#ref=rss
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frank_schleck
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von frank_schleck » 21.09.2015 03:27

Mitten in der Nacht aufgewacht - an den Rücktritt gedacht und plötzlich hellwach und keinen Schlaf mehr gefunden. Ich finde den Tenor des Unverständnisses und der Ärgers in der Presse und im Netz höchst unangebracht.

Stillos hat sich in dieser Geschichte - wenn überhaupt - nicht Lucien Favre, sondern Borussia verhalten. Favre wollte zurücktreten, Borussia wollte ihn noch einmal überzeugen weiterzumachen. Beides an sich nachzuvollziehende Schritte. Was man allerdings nicht macht ist, in aller Hartnäckigkeit versuchen, einen Rücktritt abzulehnen. Ähnlich stillos wäre es, nach einer demokratischen Wahl jemanden, der die Wahl nicht annehmen will, zur Annahme zu nötigen.

Es gibt persönliche Entscheidungen, die man zu akzeptieren hat. Und wenn ich es mir recht überlege kann ich Lucien Favre sehr gut verstehen. Er hat Borussia vom sicher geglaubten Abstieg 2011 an auf Platz 4, 8, 6 und 3 geführt, wurde Rückrundenmeister, qualifizierte sich drei mal fürs internationale Geschäft. Baute mehrmals eine neue Mannschaft auf. Dieser Mann lebt den Fußball und seinen Job 24/7 und war nach beinahe 5 Jahren wohl einfach ausgebrannt und ratlos mit dieser bisher schwersten Krisensituation. Insgeheim wusste er, dass Platz 3 wohl für immer das Highlight seiner Amtszeit bleiben würde und konnte keine Spannung mehr in sich aufbauen. Retrospektiv kann man das auch sehen und hören, wenn man ihn in den letzten Wochen beobachtet. Wenn Favre selbst der Ansicht ist, es nicht mehr schaffen zu können wäre es falsch, aus gutem Willen hier zu bleiben.

Ich ziehe daher meinen Hut vor diesem eigenständigen Abgang und vor allem vor dieser bemerkenswerten Amtszeit hier, die mit dem dritten Platz letztes Jahr ihren Höhepunkt erfuhr. Danke für alles, Lucien!

Borussia hat jetzt die Chance, vielleicht gerade noch rechtzeitig einen neuen Weg zu gehen mit neuem Personal, das vor allem - denn das ist die Grundlage für den Erfolg - Ideen hat, wie es da unten rausgeht und selbst an den Aufwärtstrend glaubt.

Es wird die Zeit kommen, wo wir alle mal länger und mit mehr Ehrfurcht auf diese historische Favre-Amtszeit gucken können, aber jetzt gilt es, mit viel Umsicht und trotzdem zügig einen geeigneten Nachfolger für Lucien Favre zu finden.

Dieser Trainerwechsel jetzt ist ein ganz wichtiger: mit diesem Nachfolger wird sich zeigen, ob die Borussia der vergangengen knapp 5 Jahre ein reines Favre-Produkt war, oder ob Borussia als Verein nachhaltig durch Favres Engagement gewachsen ist. Da diese Entscheidung so wichtig ist, bin ich nicht wirklich ein Freund von Experimenten, sondern denke wir sollten eher einen renommierten Mann holen. Mir bisher in den Kopf gekommen sind:

André Schubert: U23-Trainer, hat immerhin schon Zweitliga- und DFB-Erfahrung und wird wohl am Mittwoch auf der Bank sitzen. Im FohlenEcho hat er ein sehr interessantes Interview gegeben und grundsätzlich traue ich ihm die BL auch zu. Man könnte ihn erst mal einsetzen, allerdings wäre das nicht die von mir geforderte "große Lösung" - für kompetent halte ich ihn aber und Punkte einfahren kann er auch.

Jürgen Klopp: Der Name geistert überall rum, war lange kein Freund seiner Art, allerdings wäre das eine Ansage an die Liga, dass man die Favre-Zeit nicht als Eintagsfliege gedacht hat. Sein Spiel käme bei den Spielern nach 4,5 Jahren Favre-Fußball mit Sicherheit auch irgendwo an. Ein Mann, der Druck vom Kessel nehmen könnte durch seine schiere Präsenz und durch sein jüngsten Aussagen könnte ich mir schon vorstellen, dass er sich mal überlegt zu kommen. Klopps Aussagen

Thomas Schaaf: Durchaus eine beeindruckende Vita und ein Mann, der für Arbeit mit jungen Leuten und offensiven Fußball steht. Die letzten Jahre allerdings ohne ganz große Coups als Trainer. Dennoch sehr erfahren auch was die Champions League betrifft und einer, der die Mannschaft zumindest stabilisieren könnte. Dass er eine Mannschaft neu aufbauen und nach oben führen kann hat er zwar schon bewiesen, aber das ist auch schon ein gutes Weilchen her.

Mirko Slomka: Ein Mann, der mit Hannover 96 mal ne atemberaubende Saison gespielt hat und auch bei Schalke mal ne ganz gute Figur gemacht hat. Danach avancierte er ja etwas mehr zum Feuerwehrmann, aber von den freien Trainern ist er neben den von mir genannten noch derjenige, der am ehesten 1-2 bemerkenswerte Achtungserfolge aufweisen kann.

Die übrigen freien Leute sind allesamt kleinere Nummern und damit nicht unbedingt wahrscheinlichere Kandidaten. Wobei Max Eberl natürlich immer für ne Überraschung gut ist - dennoch sollte man keine zu großen Experimente eingehen, sondern jetzt wenn möglich einen safe shot a la Klopp setzen.
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TheGame
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von TheGame » 21.09.2015 03:57

Du hast doch einige vergessen

di Matteo .... Magath ....

di Matteo wäre für mich ein Traum, wenn auch viele ihm das nicht zutrauen, und auch viele seine defensiv ausgerichtete Art nicht mögen. Aber genau das fehlt uns ja aktuell, die Defensivstruktur. Außerdem kann man defensiv wieder Konterfussball ausarbeiten. Also garnicht so verkehrt für unsere Fohlen.

Magath ... halte ich für unwahrscheinlich, denn dann kann Max einpacken, weil er würde wohl alles selbst machen wollen. Was auch unsere "Sponsoren" ziemlich in die Tasche greifen lassen müsste :D


Meine Meinung zu Schaaf ist, ohne Allofs ist er nichts. Denke das wird sich auch nicht ändern

Klopp... glaube ich persönlich nicht. Solang wie Liverpool an ihm rumbaggert, würde er denke ich eher dort hin, als zu uns gehen. Zumal der weg nach oben, vorallem Finanziell, in Liverpool besser aussieht, wie hier, leider.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Morrissey » 21.09.2015 04:15

Also ich bin nicht der Meinung, dass sich Borussia hier in irgendeiner Form stillos verhalten hat.
Wir haben hier erstmal einen Arbeitsvertrag nach deutschem Arbeitsrecht. Und gem. diesem Vertrag ist der Arbeitnehmer erstmal zur Erfüllung verpflichtet.
Das muss man sich ggf. überlegen, bevor man den Vertrag unterschreibt, wie lange Kündigungsfristen und die Dauer sind.

Wenn es hart auf hart gekommen wäre, und Favre keine Krankmeldung vorgelegt hätte, hätte er sogar zur Arbeit verpflichtet werden können, mit Abholung durch die Polizei von zu Hause. Das ist zwar nun völlig am richtigen Leben vorbei, der Kommentar nur weil hier von stillosem Verhalten der Borussia gesprochen wurde.

Wenn Favre dann ohne Abstimmung an die Presse geht, dann ist das arbeitsvertraglich erstmal eine krasse Verletzung und er ist ggf. sogar Schadensersatzpflichtig. Ein arbeitsrechtlich und haftungsrechtlich interessanter Fall, inwiefern Favre sogar Gehaltsdifferenzen zu einem neuen Trainer zahlen müsste, etc.
Wenn der Verein kündigt, vor Vertragsende, sind auch hohe Abfindungszahlungen die Regel notwendig. Naja, man einigt sich quasi, da das deutsche Arbeitsrecht eigentlich keine Abfidnungen kennt.

Allerdings sollte sehr schnell ein Nachfolger gefunden werden. Der Blick nach Hinten lohnt nicht.
Klopp glaube ich nicht, der fühlt sich zu höheren Weihen berufen.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von marc0210 » 21.09.2015 04:29

Di Matteo? Bitte nicht... Ich habe mit Genugtuung verfolgt, was er auf Schalke angerichtet hat. Dass er dasselbe mit unserer Borussia macht will ich nicht wirklich. Die Nachfolger-Frage ist und bleibt spannend. Die Frage wird auch sein, wie wichtig der Borussia in dieser Situation die Champions League Saison ist. Holt man einen international erfahrenen Trainer wie Schaaf oder Slomka, oder gibt man einem möglichen Interimstrainer wie Schubert bei akzeptablen Ergebnissen die Chance sich zumindest bis Saisonende zu beweisen?

Klopp wäre ein Traum, auch wenn ich ihn beim BVB nicht wirklich leiden konnte. Das Spielermaterial für sein aggressives, Pressing und Umschaltsituationen belastetes Spiel haben wir. Die Frage ist nur, ob er will und ob wir ihn uns leisten könnten. Vom Club an sich, bin ich mir sicher, könnte er es sich mit uns vorstellen.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Morrissey » 21.09.2015 04:34

Also, denke, Thomas Schaaf hat schon ganz gute Karten. Könnte auch passen.

Das Klopp sich Abstiegskampf mit Gladbach antut, glaube ich nicht. Der wird eher zu Liverpool oder zu Bayern gehen, wenn dort Pep am Ende der Saison geht.

Effenberg wird sich sicher auch bald melden....

Und wenn es ganz übel kommt, wird sich Klinsmann vom anderen Ende des Teichs melden (bitte nicht).


Aber es gibt noch jemanden, LODDAR!!!


und die ganzen TV Grössen wie Scholl?

Sorry, etwas Humor muss sein, ist nur Fußball.
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steff 67
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von steff 67 » 21.09.2015 04:56

Ich hoffe das Favre irgendwo im Ausland einen tollen Verein findet.
Ich glaube ich könnte das nicht ertragen wenn er einen anderen Club in der Buli coachen würde

Thema Klopp
Glaube nicht das wir uns den leisten können aber ich hoffe wenigstens das man ihn kontaktiert
JabbatheHut
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von JabbatheHut » 21.09.2015 05:14

So, ich hab gut und ruhig geschlafen, denn das ist nur Fussball. An meinem Leben ändert sich durch Favres Rücktritt nichts.
Ich kann seinen Rücktritt, die Art und Weise und den Zeitpunkt noch immer nicht gutheissen. Ganz schwach Herr Favre, die Mannschaft, den Verein, in einer so schweren Situation im Stich zu lassen. Pfui sage ich da nur.
Ganz sicher weiß ich: Mit dem Nachfolger wird es nun wieder aufwärts gehen, denn Sie haben die Karre voll an die Wand gefahren.
Ich habe vollstes Vertrauen in Eberl, die beste Lösung für das Team zu finden.
Mattin

Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Mattin » 21.09.2015 05:32

frank_schleck hat geschrieben:Mitten in der Nacht aufgewacht - an den Rücktritt gedacht und plötzlich hellwach und keinen Schlaf mehr gefunden. Ich finde den Tenor des Unverständnisses und der Ärgers in der Presse und im Netz höchst unangebracht.

Stillos hat sich in dieser Geschichte - wenn überhaupt - nicht Lucien Favre, sondern Borussia verhalten. Favre wollte zurücktreten, Borussia wollte ihn noch einmal überzeugen weiterzumachen. Beides an sich nachzuvollziehende Schritte. Was man allerdings nicht macht ist, in aller Hartnäckigkeit versuchen, einen Rücktritt abzulehnen. Ähnlich stillos wäre es, nach einer demokratischen Wahl jemanden, der die Wahl nicht annehmen will, zur Annahme zu nötigen.

Es gibt persönliche Entscheidungen, die man zu akzeptieren hat. Und wenn ich es mir recht überlege kann ich Lucien Favre sehr gut verstehen. Er hat Borussia vom sicher geglaubten Abstieg 2011 an auf Platz 4, 8, 6 und 3 geführt, wurde Rückrundenmeister, qualifizierte sich drei mal fürs internationale Geschäft. Baute mehrmals eine neue Mannschaft auf. Dieser Mann lebt den Fußball und seinen Job 24/7 und war nach beinahe 5 Jahren wohl einfach ausgebrannt und ratlos mit dieser bisher schwersten Krisensituation. Insgeheim wusste er, dass Platz 3 wohl für immer das Highlight seiner Amtszeit bleiben würde und konnte keine Spannung mehr in sich aufbauen. Retrospektiv kann man das auch sehen und hören, wenn man ihn in den letzten Wochen beobachtet. Wenn Favre selbst der Ansicht ist, es nicht mehr schaffen zu können wäre es falsch, aus gutem Willen hier zu bleiben.

Ich ziehe daher meinen Hut vor diesem eigenständigen Abgang und vor allem vor dieser bemerkenswerten Amtszeit hier, die mit dem dritten Platz letztes Jahr ihren Höhepunkt erfuhr. Danke für alles, Lucien!

Borussia hat jetzt die Chance, vielleicht gerade noch rechtzeitig einen neuen Weg zu gehen mit neuem Personal, das vor allem - denn das ist die Grundlage für den Erfolg - Ideen hat, wie es da unten rausgeht und selbst an den Aufwärtstrend glaubt.

Es wird die Zeit kommen, wo wir alle mal länger und mit mehr Ehrfurcht auf diese historische Favre-Amtszeit gucken können, aber jetzt gilt es, mit viel Umsicht und trotzdem zügig einen geeigneten Nachfolger für Lucien Favre zu finden.

Dieser Trainerwechsel jetzt ist ein ganz wichtiger: mit diesem Nachfolger wird sich zeigen, ob die Borussia der vergangengen knapp 5 Jahre ein reines Favre-Produkt war, oder ob Borussia als Verein nachhaltig durch Favres Engagement gewachsen ist. Da diese Entscheidung so wichtig ist, bin ich nicht wirklich ein Freund von Experimenten, sondern denke wir sollten eher einen renommierten Mann holen.
:daumenhoch: genau so ging es mir auch! Top-Aussage!
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Europameister 2004
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Europameister 2004 » 21.09.2015 05:35

Zunächst mal: ich bin, wie wohl die Meisten, traurig, dass Favre geht.

Er ist viereinhalb Jahre in Mönchengladbach gewesen und allesamt war diese Zeit erfolgreich, wenn auch ohne Titelgewinn. Einen vergleichsweise guten Fußball haben wir unter Hans Meyer gesehen, allerdings in Liga zwei, die wir mir Meyer dominiert hatten. Der Unterschied ist: Favre hat das mit Borussia nicht nur eine Liga weiter oben geschafft, sondern auch in einer Zeit, in der viele andere Vereine ihre Bundesligamannschaften mit den entsprechenden finanziellen Mitteln verstärken können. Darunter sind auch Werksvereine wie Wolfsburg oder Hoffenheim, die eine zusätzliche Konkurrenz sind.

2011/2012 hat Borussia mit den besten Fußball gezeigt, an den ich mich erinnern kann. Ähnlich stark waren wir nur unter Meyer in Liga zwei.
Ich will mit diesen Verglieche zeigen: in Lucien Favre hatten wir einen Toptrainer, der das erreicht hat, wovon wir alle geträumt haben, nämlich von den guten alten Zeiten und der internationalen Teilnahme in unserer neuen Spieltstätte dem BORUSSIA-Park. Favre hat mit Borussia Geschichte geschrieben und wird als ein großer Trainer in selbiger eingehen - und das vollkommen zurecht.

Jetzt ist Favre gegangen und das nach sechs aufeinanderfolgenden Niederlagen in bislang 7 Pflichtspielen.
Der Zeitpunkt mag für viele ungünstig sein, doch wäre er nach Augsburg am Mittwoch vor dem Samstagsspiel gegen Stuttgart im Anschluss auch.
Nach dem Suttgartspiel wegen des bevorstehenden CL-Spiels ebenfalls und nach dem CL-Spiel auch, da direkt im Anschluss daran das Heimspiel gegen Wolfsburg folgt. Dies könnte die Denkweise Favres gewesen sein. Vermutlich meint er, der Mannschaft nicht das vermitteln zu können, wovon er glaubt, erfolgreich sein zu können und sieht die Gefahr, dass die Mannschaft in den nächsten Spielen unter seiner Leitung nicht zu den gewünschten Ergebnissen kommt.

Die Art und Weise des Rücktritts, eigenständig an die Presse zu gehen, nachdem sein Rücktrittsgesuch abgelehnt wurde, zeigt zugleich, dass vielleicht das interne Verhältnis nicht so gut gewesen ist, wie viele dachten. Möglicherweise sieht Favre oder hat Favre innerhalb des Vereins trotz Rückendeckung von der Vereinsführung persönliche Schwierigkeiten mit einigen Mitarbeitern bzw. Führungskräften, mit denen er zusammenarbeitet, auf menschlicher Ebene. Als Außenstehender weiß man so etwas nicht und kann nur spekulieren. Die Tatsache, dass er trotz voller Rückendeckung der Vereinsführung zurückgeteten ist, spricht Bände und lässt viel Interpretationsspielraum zu.

Schade ist zudem, dass Favre nach der erfolgreichsten Zeit seit eh und je ausgerechnet dann gegangen ist, als er das sportlich höchste Ziel erreicht hat, nämlich die CL-Teilnahme und dabei die Mannschsft ein Spiel betreut hat und das auswärts. Favre und großer Erfolg scheinen keine Erfolgsgeschichte zu sein, anschließend geht es früher oder später nach unten (bitte nicht falsch verstehen; das meine ich Favre gegenüber böse, es ist eine Feststellung, dass der Erfolg für ihn kein Segen zu sein scheint). Und um im Laufe der Zeit bei einer weiteren Niederlage nicht den Vergleich zu Hertha BSC zu haben, der hie und da durchkam, hat Favre diesen Schritt beschlossen. Eine Möglichkeit wäre das.

In dem Sinne:
Vielen Dank für alles Lucien Favre! Ich denke, niemand von uns, ob jung oder alt, ob Borusse oder nicht, wird diese erfolgreiche Zeit vergessen. Mit Lucien Favre hat Borussia ihr nächstes erfolgreiches Kapitel geschrieben, das nun leider frühzeitig ein Ende gefunden hat.
Es geht für Borussia damit weiter, diesen Erfolg fortzusetzen und die Vereinsziele zu erreichen, wenn auch ohne Lucien Favre. So ist eben der Fußball, wie auch das Leben: nicht hält auf ewig.

Vielen Dank und alles Gute Lucien Favre!
Einmal Borusse, immer Borusse :flagbmg: :stadion:
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rwo power
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von rwo power » 21.09.2015 05:36

Sehr schade, dass Lucien Favre sich so so einem Schritt entschlossen hat.

Wenn ich seine Interview-Auftritte in den letzten Wochen noch einmal Revue passieren lasse, kommt es mir allerdings im Nachhinein vor, als ob er einfach nicht mehr die volle Energie hat(te), auf einen Burnout zusteuerte und daher die Notbremse gezogen hat. Ich wünsche ihm auf jeden Fall nur das Beste, da mir seine Arbeit mit der Borussia sehr imponiert hat.

Was etwaige Nachfolger betrifft, so fände ich sowohl Jürgen Klopp als auch Jens Keller interessant - ersterer aufgrund seiner Motivationsfähigkeiten, die insbesondere beim Start mit einer für ihn neuen Mannschaft sicherlich gut wirken dürften, da sie dann noch unverbraucht und neu sind, und zweiterer, weil seine Arbeit mit jungen Spielern höchst vorbildlich war, und er sich während seiner Zeit auf Schalke durch eine hohe Stress- und Frustrationstoleranz ausgezeichnet hat.
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Re: Cheftrainer Lucien Favre

Beitrag von Europameister 2004 » 21.09.2015 05:45

Zum Thema Klopp:
Er sagte, er könne sich auch einen "kleinen" Verein vorstellen und auch wenn wir nicht die finanziellen Mittel von Borussia Dortmund haben, sind wir attraktiv und interessant, der Kader gibt viel her und Geld ist für Wintertransfers auch da.

Ob Klopp der richtige Mann ist, weiß ich nicht zu beurteilen.
Möglicherweise ändert sich Einiges innerhalb der Mannschaft. Vielleicht wird Raffael gehen wollen, besonders dann, wenn Favre zeitnah anderweitig beschäftigt sein sollte, vielleicht der ein oder andere Schweizer.

Ich hoffe, dass der neue Trainer, wer auch immer, das Grundgerüst halten wird.
Der Kader ist sehr stark und gibt einiges an Potenzial her, es ist möglich, erfolgreichen Fußball zu praktizieren. Mit dem ein oder anderen zusätzlichen Transfer erst recht.

Wir gehen Favres Weg des Erfolges weiter, dafür wurden unter Eberl und Favre sehr gute Rahmenbedingungen geschaffen. Nicht vergessen sollte man, so sehr man Favre mag, dass wir nicht in eine Abhängigkeit eines Menschen verfallen dürfen, sei es ein Spieler oder ein Trainer.

Weiter geht's und das hoffentlich weiterhin erfolgreich. Die Basis und die Möglichkeiten sind da!
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