Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

[Boninsegna]

Gemessen an den bisher gezeigten Leistungen steht der Verein verdammt gut da.

[Carsten Nielsen]

Das stimmt, ich befürchte nur, dass das nicht mehr lange so bleiben wird. Die restlichen Spiele der Hinrunde haben es in sich, da kann man nur hoffen, dass wir vor der Winterpause nicht gefährlich nah an den Reliplatz kommen.

[Boninsegna]

Man kann es negativ sehen,das die Mannschaft nur mit Glück und durch die Unfähigkeit der Konkurrenz ,Marseilles eingeschlossen,die Saisonziele erreicht hat.
Oder positiv,das man trotz schlechter Leistungen so gut da steht, und es im Grunde in der Rückrunde nur besser werden kann.

[Swordfish]

Oder positiv,das man trotz schlechter Leistungen so gut da steht, und es im Grunde in der Rückrunde nur besser werden kann.

Da klammere ich mich auch seit Wochen dran fest.

[GV-er Borusse]

Das neuformierte Team muss sich ersteinmal richtig finden. Trotzdem ist der Stand der Dinge (Bundesliga, Euro-League) recht ordentlich.

Nur offensiv könnten wir im Spielaufbau noch zulegen.

[Manolo_BMG]

Hut ab davor, wie die Mannschaft die Krise bewältigt hat!

Weiterkommen in der EuroLeague sowie nur 1 Punkt Rückstand auf Platz 6 ... das kann sich am Ende dieser schwierigen Vorrunde absolut sehen lassen. Bin mir sicher, dass es in der Rückrunde auch spielerisch besser werden wird.


Frohe Weihnachten sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr allerseits.

[3Dcad]

@celtic
da muss man nicht lange überlegen, das kann man einfach so unterschreiben. auch weil favre unser trainer ist, der rein von den punkten her und der stabilität in der abwehr in den letzten 2 monaten davon sprach das er sehr zufrieden ist, aber wenn man ihn genauer befragt ob das seine art des fußballs ist den er sehen will antwortet er kurz und knapp mit einem "nein" und einem smarten lächeln im gesicht.

defensive stabilität, spieleröffnung, ballanahme, ballkontrolle, bewegung ohne und mit ball, hohe passgenauigkeit, das sind immer wieder sein stichworte wenn er auf das feedback eines spiels angesprochen wird. der weiß sehr genau worauf es ankommt und wie er wieder zu punkten kommt.

frohe weihnachten allerseits, ich werde mich auch ein wenig ausklinken. ein wenig forumspause tut auch mal gut.

[SpaceLord]

Aus meiner Sicht fehlt hier ganz klar die letzte Konzentration.
Man kann taktisch teils noch so gut verschieben, es bringt absolut nichts, wenn das letzte Quäntchen nicht sitzt. Ich weiß, dass das zum Teil nur sehr kleine Stellschrauben sind, die dann auch den Unterschied zwischen Misserfolg und Erfolg ausmachen.
Es ist nur deshalb sehr schade, weil alles so dicht beisammen ist, und aus meiner Sicht wir locker den fünften Platz erreichen könnten.

K O N Z E N T R A T I O N.

[Handschuh #33]

Aus meiner Sicht fehlt ganz klar ein Mittelfeld...

[Boom72]

...
K O N Z E N T R A T I O N.

Teile Deine Ansicht und bin auch der Meinung, dass es mit Sicherheit nicht viel ist, was den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg derzeit ausmacht.

Meine Verzweiflung bei den teilweise fahrlässigen Abspielfehlern während des Spielaufbaus überwiegt mit Sicherheit aktuell die Freude über einen gelungenen Spielzug, aber ich sehe das mittlerweile selber mehr und mehr in Bezug auf die Möglichkeiten, die der Kader hergibt.
In der Tat, es wurde eine Menge Geld investiert und viele (auch ich) waren wohl am Anfang davon "geblendet" gewesen, so in Richtung: "Das hat was gekostet, das muss auch was werden."

Ich persönlich habe weiterhin das Ziel 40 Punkte im Blick. Alles darüber hinaus ist Bonus.

Ich habe mir mal das Restprogramm angeschaut und gesehen, dass wir noch 7 Heimspiele vor der Brust haben. Da sollten die fehlenden Punkte bis zur 40 Punkte Marke drin sein.

[AlanS]

Mehr Konzentration wird gefordert. Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man die Konzentrationsfähigkeit unserer Spieler ...

1. bemängeln muss/kann
2. nachhaltig und deutlich verbessern kann/muss.

Das würde ja bedeuten, unsere Spieler können und/oder wollen sich nicht so gut konzentrieren, wie die Spieler unserer Gegner.

Daher setze ich beim Können der Spieler an. Am auffälligsten war es mMn im Spiel gegen Lazio (Ich muss dazu sagen, dass ich von den letzten BuLi-Spielen z.B. gegen LEV und HSV nicht viel gesehen habe).
Lazio schaffte es, viel schneller und effektiver in die Zweikämpfe zu kommen und unseren Spielern die Bälle abzunehmen. Auf mich wirkte es so, dass sie das so gut hinbekamen, weil sie wirklich sprintstärker waren.
Ein weiterer Grund dafür ist aber sicher auch, dass Favre ja Zweikämpfe vermeiden möchte, also seine Spieler dazu anhält, richtig zu verschieben, aber den Zweikampf vorerst zu vermeiden.
Dann plötzlich innerhalb eines Spiels umzuschalten, wenn dann die direkten Zweikämpfe doch der richtige Weg wären, ist natürlich für die Spieler schwierig.

Ein mir besonders wichtiger Punkt ist das Scouting. Wenn ich die letzten 20 Jahre zurückdenke, fällt mir auf, dass bei unserer Borussia mMn insgesamt sehr wenige wirklich ballsichere Spieler waren. Diejenigen, die in dieser Hinsicht positiv auffielen, spielten nicht lange bei uns.
Selbst bei den Mannschaften aus dem Tabellenkeller habe ich den Eindruck, dass es bei denen mehr Ballsicherheit in der Mannschaft gibt, als bei uns.

Ich frage mich daher, wie das zustande kommt.

Oder seht ihr alle das anders?

[elzeck]

Seh ich ganz anders. Wenn du mal das Spiel gegen Hamburg hernimmst: das Tor fällt nach diesem Gruselpass von Xhaka. Ziel war es, einen Flachpass über wenige Meter zu spielen. Da denke ich doch, dass der Junge das grundsätzlich kann (wenn ihm auch einige hier im Formu selbst diese Qulität absprechen wollen). Geklappt hats aber nicht. Aus dieser Art Fehlern entspringen fast alle unsere Gegentore. Aber sowas hat meiner Meinung nach mit Konzentration und Selbstvertrauen zu tun. Bleiben wir beim Beispiel: Xhaka hat nicht die beste Saison, da sind wir uns wohl alle einig. Er saß nun monatelang fast nur auf der Bank. Jetzt darf er mal wieder, weil aufgrund der hohen Belastung innerhalb kurzer Zeit rotiert werden muss. Der denkt doch die ganze Zeit nur daran, keinen Fehler zu machen. Außerdem setzt er sich selber unter Druck, weil er weiß, er kommt nur über solche Spiele wieder in die Mannschaft (siehe Wendt). Dass du, wenn du derart viele Dinge im Kopf hast, die dich eigentlich nur ablenken, mal eine Konzentrationsschwäche zeigst, ist doch normal und wenn du nicht das beste Selbstvertrauen gerade hast und obendrein gerade mal 20 bist, eigentlich unvermeidbar. Das war jetzt zwar stark auf die Einzelsituation gemünzt, lässt sich aber meiner Meinung nach oftmals übertragen.

[AlanS]

Was du ansprichst hat aber nichts mit fehlender Konzentration zu tun.

Du hast natürlich Recht. Das Selbstvertrauen spielt ganz sicher eine große Rolle.
Über den Umkehrschluss komme ich zu der Erkenntnis, dass es im Durschnitt an Qualität fehlt, wenn man sich permanent extrem konzentrieren muss, um keine einfachen Fehler zu begehen.

Anders herum ausgedrückt meine ich, dass ein starker Spieler selbst dann noch weniger Fehler macht, als ein Durschnittsspieler, wenn er unkonzentriert spielt oder sein Selbstvertrauen etwas verunsichert ist.

[candyman]

Ganz ehrlich: wir haben in dieser Saison einige Male richtig Glück gehabt. Unsere Spiele in der Hinrunde gg. Bayern, Frankfurt und Wolfsburg sowie zuletzt gegen LEV hätten alle auch anders ausgehen können. Ich sage das nicht um die Mannschaft schlecht zu reden, das ist nicht mein Stil. Man sollte einfach realistisch sein und die Emotionen ausschalten. Gemessen an den gezeigten Leistungen können wir mit unserer Ausbeute zufrieden sein. Die Punkte die wir jetzt haben kann uns keiner mehr nehmen. Das sollte man also positiv sehen.

Die Liga ist dieses Jahr abgesehen vom kommenden Meistern und den designierten Absteigern sehr ausgeglichen. Die Qualifikation für den Europacup ist möglich - jeder von uns wäre doch vor der Saison zufrieden gewesen wenn er das gewußt hätte. Ich würde nicht drauf wetten, dass wir es packen erneut in die Top 6 zu kommen. Doch die Chance haben wir und mit Hinblick auf die neue Saison wäre es imagetechnisch auch gut wenn man die Saison am Ende auf Platz 7 oder 8 beendet.

[thoschi]

Glaubt man der Chancenstatistik www.wahretabelle.de/statistik/chancen?sort=chancen
dann wird deutlich, dass wir beim Chancenzulassen ok sind, aber sehr wenige Chancen generieren. Nur Fürth hat weniger. Die Balance stimmt einfach nicht.

[elzeck]

Was du ansprichst hat aber nichts mit fehlender Konzentration zu tun.

Du hast natürlich Recht. Das Selbstvertrauen spielt ganz sicher eine große Rolle.
Über den Umkehrschluss komme ich zu der Erkenntnis, dass es im Durschnitt an Qualität fehlt, wenn man sich permanent extrem konzentrieren muss, um keine einfachen Fehler zu begehen.

Anders herum ausgedrückt meine ich, dass ein starker Spieler selbst dann noch weniger Fehler macht, als ein Durschnittsspieler, wenn er unkonzentriert spielt oder sein Selbstvertrauen etwas verunsichert ist.

Und genau da unterscheiden sich unsere Theorien: Ich gehe davon aus, dass die Unterschiede nicht so groß sind. Es sind doch schließlich alles Bundesligaspieler und die können alle kicken. Die Krux ist allerdings, dass das Niveau so hoch und die Leistungsdichte so groß ist, dass eine minimale Konzentrationsschäche schon den Unterschied machen kann. Zudem ist es so, dass man bei großem Selbstvertrauen sich auf mache Dinge nicht unbedingt konzentrieren muss, weil es dann einfach "läuft". Steckt man allerdings in einer Misere wie - um mal ein Beispiel zu nennen - unser junger Granit, wo man sich in den vergangenen Monaten mehrfach in die Nesseln gesetzt hat, ist man natürlich extrem nervös, wenn man mal ne Chance kriegt, weil man die nicht vergeigen will. Dein Denkapparat hat aber nur ne gewisse Kapazität und wenn die mit Dingen wie "hoffentlich verspringt mir der Ball nicht" und ähnlichem Mist - und wenns "nur" unterbewusst ist - schon fast ausgelastet ist, dann schleichen sich nunmal Konzentrationschwächen ein. Zu vergleichen ist das denke ich auch mit anderen Situationen: Stell dir doch mal vor, Freitagsabends trennst du dich von deiner Freundin, mit der du 10 Jahre zusammen warst. Glaubst du, dass du dann Samstags die volle Leistung abrufen kannst, als wäre nichts gewesen? Nein. Warum nicht? Weil dein Geist unterbewusst mit anderen Sachen beschäftigt ist und du dich deshalb nicht optimal konzentrieren kannst.

Weisst du was ich meine?

[AlanS]

@elzeck

Bei dem, was du beschreibst, stimme ich dir voll zu. Da geht es aber doch schon um Extremsituationen, die Angst hervorrufen. Angst, die die Konzentration auf die "Arbeit" blockiert.

Wenn Spieler von uns schon so weit sind, dann wurde im Vorfeld etwas falsch gemacht, denn die Mannschaft befindet sich in keiner Extremsituation, wie aber vor zwei Jahren schon.

Merkwürdigerweise schafften es damals alle Beteiligten, fast eine ganze Rückrunde nahezu fehlerlos zu spielen - verglichen mit den Leistungen davor. Jetzt noch wird mir in so manchen Spielsituationen erst bewusst, wie viel Glück zu unserem Klassenerhalt gehörte. So einen gefahrbringenden Einwurf von Nordi haben wir seither nicht wieder gesehen. Wir hatten in der ersten Halbserie unter Favre einen Gegentorschnitt von unter 1 pro Spiel, wenn ich nicht irre knapp über 0,5.
Favres Maßnahmen griffen sofort, er konnte den Spielern Selbstvertrauen einimpfen.

Warum sollten dann heute Spieler unter ihm plötzlich mit Versagensängsten auf den Platz gehen?

Ich stimme dir zu, manchmal sieht das schon so aus.

[elzeck]

@ Alan

Da hast du eigentlich grundsätzlich Recht. Aber man darf nicht vergessen, wie dabei die Ausgangssituationen waren: In der Fast-Abstiegssaison war beim Amtsantritt von Favre eigntlich der Drops schon gelutscht. Da war also im Prinzip kein Druck mehr vorhanden. Zusätzlich bringt ein neuer Trainer neue Impulse und da kann man auch als Spieler mal wieder von "null" anfangen. Dann hat der Impuls gewirkt und es "lief". Das hatte ich ja vorher auch schon angesporchen.

In der aktuellen Saison ist es aber anders: Durch die Vorsaison und die guten Leistungen haben die Spieler andere Ansprüche, auch an sich selbst. De Jong, Xhaka und Dominguez sowieso, weil die von erfolgreichen Vereinen kamen. Nun hat es nicht so geklappt wie man sichs vorgestellt hatte und man wird zunehmend frustrierter, auch von der eigenen Leistung. Dazu kommt noch die Medienschelte. Zusammengenommen ergibt das meiner Meinung nach schon eine Druck-, wenn nicht sogar Angstsituation.

[AlanS]

Da stimme ich dir auch wieder zu. Bei einzelnen Spielern kann das so sein - oder sogar wirklich nur bei Xhaka? Von den anderen Spielern hat ja eigentlich keiner einen Grund, unzufrieden wegen mangelnder Gelegenheiten oder mangelndem Vertrauen seitens des Trainers zu sein. Younes evtl. noch.

Daher vertrete ich ja die Meinung, dass die durchschnittliche Spielstärke eher gerade befriedigend als gut ist, denn die meisten Spieler haben keinen Grund, Angst zu haben. Marx sieht es ja auch sehr realistisch und weiß (wie in einem Interview zwischen den Zeilen heraus zu lesen war), dass er bald wohl nicht mehr stamm spielen wird, sodass er sich nun über jeden Einsatz freut und alles dafür tut, weitere zu bekommen.
Stranzl, Arango, Jantschke, Dominguez, Herrmann, Marx, Wendt/Daems, MAtS. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Jungs ängstlich auflaufen. Luuk inzwischen auch nicht mehr.
Auch ein Rupp tankte in der Hinrunde viel Selbstvertrauen und dann Cigerci.

Wir geben uns in dieser Diskussion beide gegenseitig Recht, liegen also nicht weit auseinander.
Die Verunsicherung, die du ansprichst, verschärft sicherlich die Situation. Das Können ist aber auch entscheidend, wenn es um Ballsicherheit und Kombinationsstärke geht.

[elzeck]

Word!