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von atreiju » 02.11.2018 11:03
Puh, ganz schwierig diese Situation einzuschätzen. Auf der einen Seite stehen die 17 Punkte und 8 Auftaktspiele, die teils richtig gut (Frankfurt, Bayern, Mainz), teils ordentlich waren (Wolfsburg, Leverkusen - nur 2.HZ gut, erste schlecht, Schalke), teils für mich schwach (Hertha, Augsburg).
Die Ausgangssituation war klasse, dann kam der Ausfall von Plea nach einer richtig guten HZ und seitdem spielen wir grausamsten Fußball, stehen defensiv schlecht und offensiv strahlen wir keinerlei Gefahr aus, versagen in einem Pokalspiel auch hinsichtlich der Einstellung und Taktik, wird krampfhaft am neuen System festgehalten, obwohl die aufgestellten Spieler nicht in dieses passen (Stindl).
Das Problem aus meiner Sicht ist schlicht und einfach, dass diese 2 Spiele, die sicher "mal vorkommen" können, leider ziehen sich doch aber solche Spiele in regelmäßiger Wiederholung durch die 2 Jahre (besser seit März 2017) Dieter Hecking und eine echte Weiterentwicklung ist in der Hinsicht eben nicht erkennbar, wie diese beiden Spiele uns zu deutlich gemacht haben. Genauso wie die Problematik, dass wir eben taktisch und spieltechnisch viel zu unflexibel sind. Wir haben lange 4-4-2 gespielt und stur an diesem festgehalten, selbst wenn es offensichtlich nicht funktionierte, jetzt ist es das 4-3-3, auch wenn wir gar keinen Spieler im Kader haben, der die 9 so darstellen kann, dass dieses System funktioniert. Die Defensive fällt immer wieder und wenn, dann so richtig heftig auseinander.
Ja, wir haben Platz 3 und 17 Punkte und das ist immer noch ein gutes Ergebnis. Tatsächlich lieferten auch schon die ersten 8 Spiele Licht und Schatten und waren bei weitem nicht durchweg gut, vor allem Hertha, auch Augsburg für mich und die erste Hälfte gegen Leverkusen waren eher schlecht bis mies. Die Spiele gegen Wolfsburg, Schalke waren ordentlich, aber nicht gut oder sehr gut, das waren die Spiele gegen Bayern, Mainz und mit Abstrichen Frankfurt. Ein Team, das heutzutage um die internationalen Plätze mitspielen will, das sollte auch in der Lage sein, verschiedene Spielsysteme zu spielen und flexibel im Spiel zu reagieren. Und natürlich scheint da auch ein Mentalitätsproblem zu existieren in der Mannschaft, wie es sich immer wieder zeigt, doch wer, wenn nicht der Trainer, ist in der Verantwortung, daran zu arbeiten und zu reagieren.
Ich bin aktuell extrem zwiegespalten, ich habe Hecking vor der Saison extrem kritisch gesehen, in den ersten 8 Spielen hat die Mannschaft und er viel Positives gezeigt und schien auf dem richtigen Weg. Innerhalb von 2 Spielen liegt aber scheinbar alles wieder in Schutt und Asche. Und doch wäre es unfair, nach den ersten 8 Spielen sofort den Kopf zu fordern. Schafft die Mannschaft und Hecking bis zum Ende der Hinrunde wieder die Wende und zeigt, dass das wirklich zwei Ausrutscher waren und nicht die Symptome eines Rückfalls in Zeiten der Rückrunde 17/18. Jetzt wird sich in den nächsten 8 Spielen zeigen, ob Heckking ein sehr guter Bundesligatrainer ist und Erfolg kann und die Mannschaft so wieder in die Spur bringt, dass zum Ende der Hinrunde die Mannschaft ihr Potenzial wieder voll abrufen kann. Und endlich nicht nur einen Spielplan hat, sondern flexibel reagieren kann und dauerhaft Mentaölität auf dem Platz zeigt. Diese Frist haben sich Mannschaft und Trainer verdient.
Natürlich würde eine Fortsetzung der Spielweise der 2. HZ in Freiburg und von Lebverkusen in den nächsten 3-5 Spielen schon ein schnelleres Handeln erforderlich machen. Ich hoffe auch, dass die Mannschaft richtig in die Spur zurück findet, mal ein glücklicher Sieg gegen Düsseldorf oder Hannover, Stuttgart, dann wieder schwache Leistungen in Bremen, Leipzig, Hoffenheim reicht mir da nicht.