Cheftrainer Dieter Hecking

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KommodoreBorussia
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von KommodoreBorussia » 22.10.2017 10:49

Badrique hat geschrieben:Hallo Leute, ich bin einfach nur sprachlos. Ich weiß nicht was bei mir mehr überwiegt. Der Ärger über den Chancenwucher in HZ 1 oder die Fassungslosigkeit wie man so blind ins verderben rennen kann in HZ 2. Das hatte mit Bundesligafussball nichts zu tun. Dieses Spiel lässt mich sowas von ratlos zurück. Mehr fehlen die Worte.
Zumal: Man konnte Schritt für Schritt sehen, wie es schlimmer wurde, aber nichts geschah. Wie in Dortmund schon, warum versucht man nicht, eine Mega-Klatsche zu verhindern, indem man hinten komplett dicht macht? Das kann doch nicht wahr sein.
Es muss doch einen Notfallplan geben für den Fall, dass man absehbar nicht mehr gewinnen kann. Außer im Pokal, wo es egal ist, ob man 0:1 oder 0:20 verliert, weil danach kein Spiel mehr kommt.
Ein 1:2 oder 1:3 gestern wäre ärgerlich gewesen, aber da hätten die Meisten gesagt: Mund abputzen und demnächst besser machen, L.Kusen ist keine Laufkundschaft. Wäre richtig gewesen. Ebenso bei einem Fight mit offenem Visier, der 4:5 ausgegangen wäre. Aber wir haben kein Selbstvertrauen im Sturm, daher geht sowas momentan nicht. Das muss der Trainer doch wissen.
Und so eine ehrlose, megapeinliche Klatsche, zum zweiten mal innerhalb von 4 Wochen, das geht imho nicht. Das darf nicht passieren bei einem seriösen Verein.
Zuletzt geändert von KommodoreBorussia am 22.10.2017 10:51, insgesamt 1-mal geändert.
Mikael2
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Mikael2 » 22.10.2017 10:51

pepimr hat geschrieben:Die Wahrheit bei dieser Dolchstosslegende liegt meiner Meinung nach in der Mitte. Schubert wurde nicht von den Fans, sondern vom Vorstand unter Druck gesetzt, seine Marschroute zu überdenken.
Hans Meyer hat nach Schuberts Entlassung damals im Doppelpass gesagt, dass Andre in seiner Idee vom Fußball zu sehr nach vorne ausgerichtet war. Zudem gab es Monate vorher am 6. Spieltag ein 0:4 auf Schalke. Der Spielverlauf damals ähnelte der heutigen Partie. Erst eine von Borussia überlegen geführte 1. Halbzeit, dann der Zusammenbruch in Halbzeit zwei und vier Gegentore in kurzer Zeit. War Schubert im Interview nach dem Spiel noch dünnhäutig bei Kritik, so ruderte er am nächsten Tag zurück und versprach kleinlaut, seine Marschroute zu überdenken. Man muss kein Experte sein, um zu durchblicken, dass er vorher wohl ein "Beratungsgespräch" bei der Vereinsführung hatte und sich wohl deshalb über Nacht in seiner Meinung zum Spiel um 180 Grad gedreht hatte und nicht, weil er nachts im Borussiaforum gestöbert hatte. Für mich hat damit der Vorstand um Bonhof, Meyer und Eberl Schubert auf dem Gewissen.
Da dürfte Schubert sich wohl selbst auf dem Gewissen haben.
Er holte damals mit Vestergaard in der Halbzeit den besten Mann runter und damit war die Stabilität dahin.
Allerdings sehe ich da vom Spielverlauf schon Parallelen.
pepimr

Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von pepimr » 22.10.2017 11:03

spawn888 hat geschrieben: DANN hab ich lieber einen innovativen und mutigen Trainer, der neue Ideen bringt. Dann muss man zwar auch mal in Kauf nehmen so eine Klatsche zu bekommen, bringt aber vielleicht wieder sowas wie Begeisterung hinein, auch von Seiten der Spieler.
Nur kommt man so sportlich auch nicht weiter, wenn keine Siegesserie hingelegt wird, sondern immer auch wieder Rückschläge (Klatschen) hingenommen werden müssen.

Schubert war doch ein innovativer Trainer, der auch Begeisterung entfachen konnte. Aber sportlich war es erst ein unglaublicher Aufschwung (sechs Siege zum Start), dann ein Auf und Ab (fast alle Heimspiele wurden gewonnen und fast alle Auswärtsspiele verloren) und dann eine rasante Abfahrt nach unten (nur 1 Sieg und 5 Tore in 12 Spielen).
War zwar aufregend wie eine Achterbahnfahrt, aber war halt auch nicht das Konzept für die Zukunft.

Mir persönlich war daher der konservative Ansatz unter Hecking (zurück zum 442 und mehr Augenmerk auf die Defensive) lieber. Aber was zur Zeit abgeht ist einfach nur Mist. Die zweite Halbzeit gestern war hoffentlich schon der Tiefpunkt der Saison.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir ähnliche Spielverläufe unter Heckings Vorgängern hatten.
2014/15 hatten wir unter Favre zur Halbzeit 1:0 gegen Frankfurt geführt, sind in der zweiten Halbzeit dann zusammengebrochen und haben überraschend 1:3 verloren (zwar nur drei Gegentore in einer Halbzeit, aber Frankfurt hat ja auch nicht die Qualität von Leverkusen).

Unter Schubert stand es letzte Saison auf Schalke zur Halbzeit 0:0 und wir waren überlegen, dann ließ man sich von der 52. bis zur 58. Minute drei einschenken und verlor 0:4. Auch in Dortmund ließ man sich nach schneller 1:0-Führung letzten Endes 1:4 schlachten.

Und auch in der Saison 2014/15 gab es erst ein heftiges 0:5 in Leverkusen und ein paar Tage später ein 3:4 gegen Bremen im Pokal, wo wir auch 1:0 zur Pause geführt hatten und uns dann mit vier Gegentoren in einer Halbzeit abschießen ließen.

Aus meiner Sicht sind die genannten Spiele absolut mit dem 1:6 in Dortmund und dem 1:5 gegen LEV vergleichbar, was den Spielverlauf und den plötzlichen Zusammenbruch unserer Mannschaft betrifft.

Wir sollten also jetzt nicht auf Gedächtnislücke machen und so tun, als wären Spiele wie gestern unter Heckings Vorgängern nie vorgekommen. Man muss also auch diskutieren, ob wir unsere Mannschaft nicht ein bisschen überschätzen.
Es ist doch schließlich nach wie vor auffällig, dass sich in den letzten Jahren bestimmte Muster wiederholen, ganz egal wer Trainer ist.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Gladbacher01 » 22.10.2017 11:04

spawn888 hat geschrieben: DANN hab ich lieber einen innovativen und mutigen Trainer, der neue Ideen bringt. Dann muss man zwar auch mal in Kauf nehmen so eine Klatsche zu bekommen, bringt aber vielleicht wieder sowas wie Begeisterung hinein, auch von Seiten der Spieler.
Das sehe ich genauso.
Allerdings bin ich nicht sicher, ob du damit auf Schubert anspielst.
In meinen Augen war die Entlassung Schuberts richtig, denn er hatte die Kontrolle verloren. Die Mannschaft spielte völlig blutleer und es war kein System mehr dahinter. Jeder durfte mal überall spielen, das hat die Mannschaft völlig verunsichert.

Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass ich etwas enttäuscht bin von Hecking. Das mache ich gar nicht an dem Spiel gestern fest, denn was man Hecking da nur vorwerfen kann, ist , dass er zu spät auf die Umstellungen Leverkusens reagiert hat.
Viel mehr enttäuscht mich, dass man nahezu überall hörte, dass er ein sehr starres und auch altbackenes Offensivkonzept hat, aber dafür der richtige Mann für eine kompakte Defensive ist.
Wir haben mit Köln die meisten Gegentore der Liga bekommen. Dass unsere Abwehr wirklich kompakt steht, kommt sehr selten vor. In meinen Augen ist eigentlich überall der Wurm drin, defensiv sowieso und offensiv spielen wir uns entweder zu wenig raus oder verballern 90% der Chancen kläglich.

Ich persönlich hätte auch gern einen jungen und ambitionierten Trainer. Die Entscheidung von Eberl pro Hecking hat mich auch enttäuscht. Ich hätte das eigentlich nicht erwartet, weil Eberl in seiner Zeit eigentlich immer den unkonventionellen Ansatz verfolgt hat. Das hat er mit der Entscheidung nicht getan.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von KommodoreBorussia » 22.10.2017 11:07

spawn888 hat geschrieben: Es ist in meinen Augen vor allem die Tatsache, dass wir nicht 1:2 verlieren, sondern auch noch so auseinandergenommen werden. Sowas geht letztlich bei jedem Verein auf den Trainer zurück und so auch bei uns. Es sind Punkte in denen man zweifeln wird, auch von Seiten Eberls, da bin ich sicher. Denn man hat sich von Hecking ja genau sowas versprochen wie Stabilität und Konstanz. Zwar keinen innovativen und neuartigen Fußball, aber eben Letztgenanntes. nur leider ist uns dies völlig abhanden gekommen. und da sage ich persönlich:

DANN hab ich lieber einen innovativen und mutigen Trainer, der neue Ideen bringt. Dann muss man zwar auch mal in Kauf nehmen so eine Klatsche zu bekommen, bringt aber vielleicht wieder sowas wie Begeisterung hinein, auch von Seiten der Spieler.

Es ist ein schmaler Grat. Hecking wird die Mannschaft wieder aufrichten und wir werden unsere Punkte wieder holen. aber ich bezweifel, nach solchen Auftritten, dass wir uns dauerhaft oben festsetzen werden. Wir werden immer wieder diese Spiele haben, in denen wir den dauerhaften Sprung oben rein verpassen.
1900% agree.

Sorry für die Phrase, aber die Mannschaft ist seit der letzten Rückrunde wieder eine totale Wundertüte. Die Tagesform vorherzusagen, ist so schwer wie Lottospielen.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von borussenmario » 22.10.2017 11:12

Europameister 2004 hat geschrieben:Ja sicher. Das waren auch nur 2 Minuten. Klar kann man direkt reagieren, nur geht man nicht davon aus, dass wenn man nicht sofort wechselt gleich das 3:1 fällt. Zudem von einem Spieler, der sich aktiv eigebracht hat.
Und nochmal, meinetwegen auch so lange, bis es bis ins letzte Detail durchdringt, es ging primär darum, auf die Umstellung von Herrlich zur Halbzeit zu reagieren und das wäre "SPÄTESTENS" direkt nach dem 1:2 angesagt gewesen, aber eigentlich schon vorher, das wäre noch viel besser gewesen. Er reagiert indes nichtmal direkt nach dem 1:3, sondern erst 5 Minuten später. Wenn das für dich alles ok ist, kein Problem, ich sehe es deutlich anders, er greift für mich deutlich zu spät ein.

Er schaut ganze 20 Minuten zu, wie wir uns nach der guten ersten Halbzeit entzaubern lassen, 20 Minuten lassen wir uns regelrecht deklassieren und 3 Gegentore fallen alleine in den ersten 15 Minute der 2. Halbzeit, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Zu den 3 Toren kommt noch eine hundertprozentige, die Zakaria im letzten Moment entschärfen kann und eine Glanztat von Sommer, der Volland den Ball in der letzten Millisekunde vom Fuß nimmt. Wir hätten da auch durchaus 5 Tore kassieren können, nichtmal "nur" drei Tore, bevor er mal etwas unternimmt, das muss man sich mal vorstellen. Ich kann das immernoch nicht fassen, auch nicht am nächsten Tag.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von KommodoreBorussia » 22.10.2017 11:15

pepimr hat geschrieben:
Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir ähnliche Spielverläufe unter Heckings Vorgängern hatten.
2014/15 hatten wir unter Favre zur Halbzeit 1:0 gegen Frankfurt geführt, sind in der zweiten Halbzeit dann zusammengebrochen und haben überraschend 1:3 verloren (zwar nur drei Gegentore in einer Halbzeit, aber Frankfurt hat ja auch nicht die Qualität von Leverkusen).

Unter Schubert stand es letzte Saison auf Schalke zur Halbzeit 0:0 und wir waren überlegen, dann ließ man sich von der 52. bis zur 58. Minute drei einschenken und verlor 0:4. Auch in Dortmund ließ man sich nach schneller 1:0-Führung letzten Endes 1:4 schlachten.

Und auch in der Saison 2014/15 gab es erst ein heftiges 0:5 in Leverkusen und ein paar Tage später ein 3:4 gegen Bremen im Pokal, wo wir auch 1:0 zur Pause geführt hatten und uns dann mit vier Gegentoren in einer Halbzeit abschießen ließen.

Aus meiner Sicht sind die genannten Spiele absolut mit dem 1:6 in Dortmund und dem 1:5 gegen LEV vergleichbar, was den Spielverlauf und den plötzlichen Zusammenbruch unserer Mannschaft betrifft.

Wir sollten also jetzt nicht auf Gedächtnislücke machen und so tun, als wären Spiele wie gestern unter Heckings Vorgängern nie vorgekommen. Man muss also auch diskutieren, ob wir unsere Mannschaft nicht ein bisschen überschätzen.
Es ist doch schließlich nach wie vor auffällig, dass sich in den letzten Jahren bestimmte Muster wiederholen, ganz egal wer Trainer ist.

:noidea: :noidea:

Krasse Sache, dass hatte ich in meinen Zorn ausgeblendet.
Ja was dann?
Dann schaut man sich am besten keine Spiele mehr an, wenn man kein Masochist ist.
Und über 2-3 Spiele gesehen stimmt der Punkteschnitt ja immer einigermaßen und man kann zufrieden sein mit der Borussia.
Man darf halt nur nicht den Fehler machen und auf irgendetwas hoffen, schon gar nicht auf Bigpoints. Das Spiel gegen Düsseldorf sollte man sich eigentlich besser auch nicht antun.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Gladbacher01 » 22.10.2017 11:16

Sehe ich auch so borussenmario. Hecking braucht oft zu lange, um auf gegnerische Planänderungen zu reagieren (wenn er es überhaupt mal macht).
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Zaman » 22.10.2017 11:17

borussenmario hat geschrieben:[
Er schaut ganze 20 Minuten zu, wie wir uns nach der guten ersten Halbzeit entzaubern lassen, 20 Minuten lassen wir uns regelrecht deklassieren und 3 Gegentore fallen alleine in den ersten 15 Minute der 2. Halbzeit, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Zu den 3 Toren kommt noch eine hundertprozentige, die Zakaria im letzten Moment entschärfen kann und eine Glanztat von Sommer, der Volland den Ball in der letzten Millisekunde vom Fuß nimmt. Wir hätten da auch durchaus 5 Tore kassieren können, nichtmal "nur" drei Tore, bevor er mal etwas unternimmt, das muss man sich mal vorstellen. Ich kann das immernoch nicht fassen, auch nicht am nächsten Tag.
das ist auch mein größtes problem des spiels gestern, dass ich das nicht verstehen kann, von einem trainer erwarte ich da deutlich mehr
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von BurningSoul » 22.10.2017 11:24

Spätestens nach dem 1:1 hätte ich alle Spieler zum warm machen geschickt. Gerade wenn man unsere Mannschaft kennt und weiß, wie sie auf Gegentore reagieren. Spätestens beim 1:2 hätte der Trainer wechseln müssen. Nach dem Doppelpack in zwei Minuten war nämlich völlig egal wer kommt. Es stand dann 1:3, das Spiel war verloren. Das konnte man im Gesicht der Spieler sehen, egal wen man eingewechselt hätte.

So haben wir 45 Minuten zugeschaut, wie Leverkusen aggressiv pressen kann und die Spieler wurden alleine gelassen. Erst am Ende, hat sich Leverkusen erbarmt und uns 2 Meter mehr zum atmen gegeben. Da war es aber schon viel zu spät.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von AlanS » 22.10.2017 11:28

borussenmario hat geschrieben:Er schaut ganze 20 Minuten zu, wie wir uns nach der guten ersten Halbzeit entzaubern lassen, 20 Minuten lassen wir uns regeltrecht deklassieren und 3 Gegentore fallen alleine in den ersten 15 Minute der 2. Halbzeit, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Zu den 3 Toren kommt noch eine hundertprozentige, die Zakaria im letzten Moment entschärfen kann und eine Glanztat von Sommer, der Volland den Ball in der letzten Millisekunde vom Fuß nimmt. Wir hätten da auch durchaus 5 Tore kassieren können, nichtmal "nur" drei Tore, bevor er mal etwas unternimmt,
Exakt DAS hat mich gestern auch rasend gemacht!

Aber: Es wurden ja gestern schon Stimmen "laut", die jetzt sofort einen Trainerwechsel fordern.

Wer sollte denn dieser Trainer sein? Mir fällt kein wirklich besserer Trainer ein, der a) gerade frei wäre und b) sich die Borussia antun würde ...

Favre nervte uns immer mit dem Spruch "Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen!".
Mittlerweile müsste dieser Spruch umformuliert werden in "Wir müssen schützen, was wir inzwischen erreicht haben!"
Dazu braucht unsere Mannschaft einen überdurchschnittlich guten BuLi-Trainer und nicht "nur" einen durchschnittlich guten.

Meine Angst ist, dass es nach einem zweiten durchwachsenen Jahr hintereinander zu einem Abwandern der guten Spieler und zu einem Abrutschen der Mannschaft in untere Tabellenregionen kommen könnte.
Wenn ich mir sicher sein könnte, dass eine gute Truppe beieinander bleibt, kann ich mit einer weiteren mittelmäßigen Saison mit Rückschlägen leben, solange man nicht in den Abstiegsstrudel gerät.
Für mich wäre so eine Saison allerdings ein Beweis dafür, dass nicht optimal gearbeitet wurde/wird.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von borussenmario » 22.10.2017 11:36

AlanS hat geschrieben: Wer sollte denn dieser Trainer sein? Mir fällt kein wirklich besserer Trainer ein, der a) gerade frei wäre und b) sich die Borussia antun würde ...
Lass es doch bitte, Du weißt doch, dass hier solche Nachfolger-Diskussionen nicht geduldet werden, die provoziert man aber mit solchen Fragen.

Es bringt doch auch nichts, jetzt alles über den Haufen zu werfen. Der Kader wurde von Max und Hecking für Hecking zusammengestellt, dann soll er damit jetzt auch die Saison zu Ende spielen. In der Zeit kann man sich, solange die Punkte halbwegs eingefahren werden, intensiv, aber in Ruhe mit dem Thema auseinandersetzen, wie es dann weitergehen soll. Wie gesagt, keine Schnellschüsse mehr, die bringen uns auch nicht weiter.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von BurningSoul » 22.10.2017 11:42

Die meisten wollen sicher keinen unüberlegten Trainerwechsel, aber sie wollen endlich mal eine Reaktion vom Trainer sehen. Reaktion bei Hecking heißt bisher, die Stammspieler, die Woche um Woche große Chancen verschenken, Defensiv nicht funktionieren, bekommen im nächsten Spiel die Chance auf Wiedergutmachung. Spieler die hinten dran sind, aber uns vielleicht helfen könnten, bekommen keine Chance. Jantschke, trotz seiner Größe ein großartiger Innenverteidiger. Grifo bekommt keine Chance. Villalbla oder Bobadilla, zwei hungrige und motivierte Spieler, durften sich vor der Verletzung nicht zeigen. Johnson oder Oxford hinten links, warum nicht?

Das sind Reaktionen, die wir uns erst einmal wünschen. Wenn der Trainer nämlich stur auf seine Stammspieler vertraut, fernab ob die Leistungen stimmen oder nicht, dann sind Spieler wie Grifo, die uns definitiv weiterhelfen, irgendwann weg. Spieler wie Kruse, Stindl oder Grifo, die von kleineren Teams zu uns kamen, haben bisher immer einen guten Job bei uns gemacht, wenn sie spielen konnten. Wenn aber Hecking diesen "kleinen Spielern" keine Chance gibt, dann werden wir die guten Spieler aus Freiburg, Hannover oder Mainz nicht mehr bekommen, sondern müssen dann entweder ausbilden oder teure Namen kaufen, bei denen das Preis-/Leistungsverhältnis nicht stimmt.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Altborusse_55 » 22.10.2017 11:42

Für mich sind 3 gravierende Punkte das Manko von DH.
1. Stabilität der Mannschaft. Nach dem guten Auftreten in Bremen, zugegeben gegen einen schwachen Gegner, dieser Einbruch
2. Flexibilität in unserem Spiel. Wir spielen immer den gleichen Part, vorne ein formschwacher Raffa, neben Stindl, auch immer mit vielen Tiefen, dann kommt irgendwann Hoffmann oder Herrmann.

3. Ich sehe keinen Spieler, der sich in dem 3/4 Jahr unter Hecking auch nur ansatzweise weiter entwickelt hat - erschreckend.

Und es gibt keine Anzeichen, dass sich irgendwas ändern wird.
AlanS

Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von AlanS » 22.10.2017 11:42

borussenmario hat geschrieben:Lass es doch bitte, Du weißt doch, dass hier solche Nachfolger-Diskussionen nicht geduldet werden, die provoziert man aber mit solchen Fragen.
Stimmt. Sorry.

Ich wollte auch keine Nachfolgediskussion damit anstoßen, sondern die, die jetzt einen neuen Trainer wollen, zum Nachdenken bringen, wer das denn überhaupt sein sollte?

Aber hast Recht, ist ungut, das hier anzusprechen.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Europameister 2004 » 22.10.2017 11:46

BORUSSENNARIO,

jetzt verstehe ich, worauf Du hinaus willst.

Grundsätzlich bin ich absolut bei Dir. Bei Bayer hat Brandt zwar Schwung reingebracht, da hat aber auch die gesamte Mannschaft mitgezogen. Havertz vor allem sah auffälig aus.

Ich behaupte an der Stelle, dass mit der Einstellung der neun Feldspieler ein frisch eingewechselter vielleicht nicht viel hätte bewirken können. Da scheint es mir, als wäre das Kollektiv insgesamt zu passiv und dabei besonders das Defensivverhalten insgesamt zu offen.

Ich gestehe auch, nur die Zusammenfassung gesehen zu haben. Deshalb weiß ich nicht, wie sehr Bayer uns zwischen Minute 46 und 65/70 dominiert hat und wie groß die Probleme im Detail aussahen. Jedoch hätte man bei argen Defensivproblemen, den Gegner in den Griff zu bekommen, Jantschke für den jungen Franzosen bringen können. Somit wäre möglicherweise mehr Stabilität gegeben.

Aber wie wir wissen alles Theorie...was zählt: Spiel ganz klar verloren und die kommenden drei Spiele könnten bei einem weniger erfolglosen Verlauf für (zu) viel Diskussionsstoff sorgen.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von borussenmario » 22.10.2017 11:55

Wie gesagt, es gab in den 15 Minuten fünf hundertprozentige, von denen drei verwandelt wurden, das sagt wohl alles. Da ist für mich das "was mache ich" als Trainer sogar zweitrangig, da zählt erstmal nur "ich muss was machen", um die Mannschaft aus diesem Tunnel, diesem Irrsinn, der völligen Überfordertheit, oder sollen wi es Panikattacke nennen, irgendwie wieder rauszuholen, ihnen zu zeigen, hey, ich mache was, wir verändern was, ich bin auch noch da und schaffe eine neue Situation. Alleine das kann auch stabilisierend wirken in solch einer Phase..
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Kampfknolle » 22.10.2017 12:00

Altborusse_55 hat geschrieben:
3. Ich sehe keinen Spieler, der sich in dem 3/4 Jahr unter Hecking auch nur ansatzweise weiter entwickelt hat - erschreckend.

Und es gibt keine Anzeichen, dass sich irgendwas ändern wird.
Genau das ist die Frage, die ich mir auch stelle. Ist Hecking jemand, der Spieler wirklich verbessert? Borussia steht dafür, junge frische Leute zu entwickeln. Ihnen Vertrauen zu schenken. Ihnen den nächsten Schritt zu ermöglichen. Dafür stehen wir.

Schafft Hecking das? Steht Hecking auch mal für neue Ideen? Ich weiß es nicht...
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Europameister 2004 » 22.10.2017 12:03

Mario, es wird mehrere Gründe für eine solche Leistung geben. Woran es letztlich liegt, weiß man nicht. 2 unterschiedliche Halbzeiten bzw. bei einem Gegner, der hinten die Abwehr etwas aufwühlt, einzubrechen (Dortmund und Leverkusen). Könnte an der Qualität einzelner Spieler liegen, an der Tagesform, an Trainingsschwerpunkten.

Wie dem auch sei - die kommenden Wochen geben etwas mehr Aufschluss, wohin es geht.
Was aber nicht sein kann, losgelöst davon, welcher Mensch hier Trainer ist, dass wir ins alte Muster des jährlichen Trainerwechsels zurückfallen. Ich will mich weder für noch gegen Hecking dsmit aussprechen, aber das sollte keine Dauerlösung werden, sondern alle Hand in Hand zusammenarbeiten. Von Eberl bis zum letzten Tribünengast des Kaders.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von AlterHaase » 22.10.2017 12:05

The day after ...
Verstehe immer noch nicht wiso wir so massiv eingebrochen sind, der Schock über 5 Gegentore in einer HZ sitzt immer noch tief und warum ein so erfahrener Trainer darauf nicht zeitig adäquat reagiert hat?

Gegen Bremen hatte ich den Eindruck es hatte Einzelgespräche gegeben.
Sommer dirigierte seine Vorderleute, Abschläge kamen an, Stindl nahm eine Führungsrolle wahr, selbst Wendt spielte effizient. Auch gestrige erste Hälfte ließ einen in manchen Spielzügen doch viel Positives erkennen. Bei Herrn Sommer leider gestern ein Rückschlag, Wendt ohne Kommentar, Elvedi, Ginter gleichfalls. Warum ließ man sich dann so deklassieren? Und was davon steht in Dieter Heckings Verantwortung? Mir fehlt hier Innovation, Motivation, erkennbare Pläne, Aufbruchstimmung statt Abbruch-/Einbruchstimmung die der Trainer vorgibt...!
Was wurde in der HZ-Pause besprochen? Schnell das 2. Tor nachzulegen, ohne aber auf eine Reaktion und taktische Umstellung des Gegners gefasst zu sein?
Warum Hofmann statt Griffo?
Als ich die Körpersprache der Leverkusener Spieler nach dem 1:1 gesehen habe, gegen die der Fohlenelf, sagte ich bereits es dauert nicht lange bis zum 1:2 und wie's weiterging ist bekannt. Warum erkennt das D.H. nicht?

Was ist jetzt in unserer Führungsriege zu tun? Öffentlich den Druck auf Trainer und Team erhöhen. Ziele eindeutiger formulieren. Nicht immer alles so "klein" reden (Aufgabe H. Meyer, R. Bonhof). Bitte nicht warten bis D.H. von sich hinschmeisst, sondern bereits jetzt über die Zeit nach D.H. verantwortungsvoll nachdenken. Wann auch immer ein "richtiger" Zeitpunkt kommen mag. Gleichfalls sollte im Winter Kaderanpassungen stattfinden (Aufgabe M. Eberl).
Ggf. schon mit bzw. für einen neuen Trainer.
Zuletzt geändert von AlterHaase am 22.10.2017 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
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