Die Fans und Borussia

Präsident, Sportdirektor, Trainer, Platzwart. Borussia Mönchengladbach - Macht euch Gedanken zum Verein!
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Quincy 2.0
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von Quincy 2.0 » 24.04.2022 11:32

Solche Banner hat man doch schon zig mal gesehen, genauso andere Aktionen, wird mir alles viel zu hoch gekocht hier, zur neuen Saison wird das keinen mehr interessieren.
Jeder Spieler bei uns wird wissen das sie als Mannschaft in dieser Saison komplett versagt haben und jeder Spieler wird dieses Banner richtig einordnen können ohne gleich in ein dunkles Loch zu fallen.
Sie würden es sicherlich sofort ändern wenn sie es könnten, das wird in dieser Saison aber nichts mehr, dafür passt einfach zu vieles nicht.
Die Fans sind zurecht sauer.
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3Dcad
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von 3Dcad » 24.04.2022 11:32

Die Spieler sind es nicht mehr gewohnt das es ein contra von den Rängen gibt. Es gab ja diese Saison wenig Zuschauer, erst jetzt wieder volle Hütte. Es gab ja nicht wenige Stimmen hier die meinten das es mit Fans im Stadion diese Saison so nicht gegeben hätte, viel früher hätte es lautstark contra gegeben.
Es ist natürlich eine Umstellung für die Spieler, denn plötzlich kann man jetzt nicht mehr wochenlang keine Leistung mehr bringen, sondern es wird unruhig/ ungemütlich. Mein Mitleid hält sich bei den hohen Verdiensten in Grenzen.
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von NiedersachsenFohlen » 24.04.2022 11:42

Ich kann dies Reaktion der Fans verstehen. Dem Verein gelingt es nicht annähernd, das angespannte Verhältnis zwischen Manager, Mannschaft und Trainer (nicht Verein) zu verbessern. Ich bin mir auch nicht sicher, ob überhaupt der Versuch unternommen wird.

Mir geht es dabei zunächst einmal nicht um die Ursachen, sondern die, wie ich finde, unfassbar schlechte, holzschnittartige Rhetorik.

In den sozialen Medien hagelt es überwiegend Kritik, die ich gar nicht bewerten will. Die Zuschauer, einige zumindest, zeigen offen ihren Unmut, auch das bleibt jedem selbst überlassen. Und was kommt von den Verantwortlichen? Die immer gleichen Aussagen, da fehlt mir neben einem gewünschten professionellen Verhalten auch die Empathie dieser Personen. Meine Bewertung des Freiburg-Spiels fällt nicht positiv aus, auch wenn ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden bin. Wenn ich dann aber wieder von einem „erkämpften Punkt“ und einem „Kompliment“ hierfür an die Mannschaft lese, bin ich der Verzweiflung nah. Ich habe wieder einmal ein Spiel von unserer Mannschaft gesehen, dass nach einer Führung eingestellt wurde. Und der Ausgleich war pures Glück, das allerdings auch einmal dazugehört.

Und nein, bitte nicht wieder Schlammschlachten in der Öffentlichkeit herbei beschwören. Das bekommt man auch anders hin.
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powerSWG
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von powerSWG » 24.04.2022 11:54

Es ist der 10.04.2011-Derby.
Borussia so gut wie abgestiegen, der Klassenerhalt kaum noch erreichbar.
Mannschaft, Verein und Fans stehen jedoch zusammen und bilden eine Einheit. Spiele gewinnt und verliert man gemeinsam.

Unterschied damals und heute?
Man sah den Willen, die Leidenschaft, den Charakter und den festen Glauben, das unmögliche möglich zu machen. Dieser Funke sprang über und die Fans gingen mit. Hätten wir in Bochum den Klassenerhalt nicht geschafft, hätten wir diese Mannschaft und jeden einzelnen Spieler dennoch gefeiert.
Unsere jetzige „Mannschaft“ hat nichts von dem und auch ich habe den Ausgleichstreffer emotionslos wahrgenommen. Das ich so abstumpfe, hätte ich nie für möglich gehalten.
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VFLmoney
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Re: Lars Stindl [13] [C]

Beitrag von VFLmoney » 24.04.2022 12:12

spawn888 hat geschrieben: 23.04.2022 23:58 Das ist das Erbärmlichste und wirklich Lächerlichste, was ich jemals in unserem Verein gesehen habe. Ob nun Stindl oder wer auch immer das Tor erzielt. Aber wenn da 400-500 versteinerte Mienen dreinblicken und unsere jubelnde Mannschaft wegscheuchen, das kann doch wohl nicht euer Ernst sein. Albern und wirklich traurig. und noch dazu wirklich an Dummheit kaum zu übertreffen.
Stimmt. :ja:

Das ist leider das zwangsläufige Resultat aus dem Geschrei- und Panikmodus, der z. Zt. vorherrscht.
Reicht einem Teil aber offenbar noch nicht, die Forderungen an die Verantwortlichen/Führung, öffentlich möglichst noch mehr Kerosin ins Feuer zu gießen, reißen ja nicht ab.
An diesen Teil habe ich mal 2 Fragen :

1. Was ist das grundsätzliche Ziel von Kritik ?
2. Was sind Spieler ?

Zu 2. noch, mögliche Definitionen wären u. a. flexibles 3D-Humankapital, austauschbare Handlanger, beliebige Klickware, verfügbare Spielmasse, hochdotierte Versuchskarnickel, unterwürfige Büttel, 2beinige Spekulationsobjekte mit variablem Handelswert ?

Oder das, was auch @BlackHawk geschrieben hat ?
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Compagno
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von Compagno » 24.04.2022 12:51

Es geht doch nicht darum, Öl ins Feuer zu gießen. Sondern viel mehr darum, Dinge klar zu benennen und nicht etwa abstruse Ausflüchte zu suchen. Wie Mitgedacht das zum Beispiel nach dem Spiel gegen Köln aufbereitet hat: Da kommt von Hütter/Vereinsseite, dass man in den ersten drei Minuten gut reingekommen sei. Das sind 180 Sekunden. Das ist doch lächerlich. Genauso wie zu dem Schluss zu gelangen, dass man sich nach dem 2:3 in Freiburg nochmal aufgebäumt und dass 3:3 mit enormer Mentalität erkämpft hat. Ging da wirklich nochmal ein Ruck durch die Mannschaft und wir haben Freiburg mit allem, was wir noch haben, in den eigenen 16er gedrängt? Oder war das viel mehr ein glücklicher Treffer nach einer Hereingaben, die genauso gut hätte herausgeköpft werden können? Ein Freiburger Spieler meinte doch auch, dass das für die so bitter ist, weil Gladbach im Prinzip gar nichts mehr gemacht hat. Und dann kann ich mich nach dem Spiel doch nicht hinstellen und diese Frechheit wieder mal in Schutz nehmen. Wer soll denn da überhaupt noch ein Wort glauben oder für voll nehmen?
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von spawn888 » 24.04.2022 13:19

alles richtig, auch ich hatte gestern zur Nachspielzeit den Gedanken, dass viele andere Mannschaften es einfach schaffen, dann nochmal richtig die Brechstange rauszuhauen und Druck zu erzeugen. Eben so, dass die führende Mannschaft nochmal wackelige Beine bekommt. Gefühlt ist das ja bei uns immer so der Fall, wenn es andersherum steht. Egal ob Dortmund, Mainz oder Fürth die Gegner sind.

Aber dennoch. Ohne das Tor wäre der Klassenerhalt noch längst nicht durch und selbst, wenn es eher unwahrscheinlich gewesen wäre, auch ohne dieses Tor noch abzusteigen, unser Team holt den Punkt, macht ein, zudem durchaus sehenswertes Tor, die gesamte Mannschaft, die von ihrer Mentalität so in der Kritik steht, holt den Punkt und jubelt und liegt sich in den Armen und die Fans schimpfen.

Da gilt es für mich: Mund abwischen, Saison zu ende bringen, Reset. Neu starten. Aber bis dahin den Verein bedingungslos unterstützen und gemeinsam versuchen das Beste rauszuholen.

Mir ist das einfach zu kindisch. Auch ich würde eine Veränderung auf der Trainerposition befürworten. Auch ich bin nicht einverstanden mit der Spielweise und den Leistungen. Und dennoch steht der Verein an 1. Stelle, nicht meine Meinung oder Wünsche. Und wenn der Verein diese Wünsche nicht erfüllt, dann motze ich nicht herum und mache Krawall, sondern versuche die Handlungen zu verstehen und reguliere mich.

Diese "Fans", die nach diesem Tor schimpfen, sind die gleichen, die dann in der neuen Saison, stünden wir eventuell auf Platz 3 nach 14 Spieltagen singen "Gladbach ist der geilste Club der Welt" und sich als die besten Fans der Liga bezeichnen. Einen Schei...

Die Besten Fans der Liga hat jeder Verein für sich und insgesamt sind die besten Fans diejenigen, die immer zum Club halten. Dieser Haufen von gestern war vermutlich der Gleiche von letzter Woche nach dem Derby. und ehrlich gesagt, man kann ja schon die Uhr danach stellen, dass es dann demnächst ähnliche Szene gibt wie letztes Jahr auf Schalke oder letztens in Berlin.
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Lattenkracher64
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von Lattenkracher64 » 24.04.2022 13:32

borussenmario hat geschrieben: 24.04.2022 10:54 Kann Spawn, Moselfohlen und auch BlackHawk da nur voll zustimmen, danke :daumenhoch:

Die Enttäuschung und auch den Ärger kann ich nachvollziehen, aber das Banner war einfach drüber und noch mehr die Reaktion nach dem Ausgleich. Jeder wie er mag, aber gut finden muss man das trotzdem nicht.
Ich sehe das wie Mario und oute mich, dass ich sogar ziemlich heftig gejubelt habe.
Wie ich gestern schon in Stindl-Fred schrieb, finde ich, dass man sich nicht alles bieten lassen muss. Worte sind wie Pfeile und die kann man schwer zurücknehmen.
Kritik an dieser Saison ist sicherlich mehr als angebracht, aber Banner und Nicht-Reaktion nach dem 3-3 eine Spur zu heftig. Motiveirt hat man das Team damit ganz bestimmt nicht zusätzlich.
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von Compagno » 24.04.2022 13:37

spawn888 hat geschrieben: 24.04.2022 13:19 Und dennoch steht der Verein an 1. Stelle, nicht meine Meinung oder Wünsche. Und wenn der Verein diese Wünsche nicht erfüllt, dann motze ich nicht herum und mache Krawall, sondern versuche die Handlungen zu verstehen und reguliere mich.
Ich denke jedem, der seine Freizeit und sein Geld investiert, um Borussia zu sehen, geht es um den Verein.
Was den Verein am meisten weiter bringt, da können die Meinungen auseinandergehen. Handelnde Personen kommen und gehen. Die Fans bleiben. Deshalb bin ich persönlich der Meinung, dass man als Fan durchaus die Option wahrnehmen kann, gewisse Entwicklungen in aller Deutlichkeit anzusprechen und zu kritisieren. Wenn meine Partnerin oder mein Partner die tolle Geschäftsidee hat, sich in irgendein Schneeballsystem zu begeben, dann unterstütze ich sie oder ihn in diesem Vorhaben auch nicht bedingungslos, weil wir uns die Treue geschworen haben. Dann sage ich eben, dass das absoluter Schwachsinn ist und nehme mich in meiner Meinung da auch nicht zurück. Weil ich glaube, dass es mehr hilft, als die Person unterstützend ins Verderben rennen zu sehen. So viel Schwarzmalerei muss es bei Borussia ja nun nicht sein, aber ich denke der Punkt wurde so deutlich.
Das kann man natürlich auch anders sehen, aber deshalb würde ich weder der einen noch der anderen Partei das Fansein absprechen.
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von borussenmario » 24.04.2022 13:46

Compagno hat geschrieben: 24.04.2022 13:37 Dann sage ich eben, dass das absoluter Schwachsinn ist und nehme mich in meiner Meinung da auch nicht zurück. Weil ich glaube, dass es mehr hilft, als die Person unterstützend ins Verderben rennen zu sehen.
Gutes Beispiel, ich bin ziemlich sicher, das würdest Du etwas diplomatischer angehen als gestern in Freiburg. Ich denke, jeder hier hat Verständnis für die Kritik ansich, nur nicht für das Wie und noch weniger für das Wann, nämlich unmittelbar nach einem zumindest rechnerisch zu diesem Zeitpunkt noch wichtigen Tor.
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von Compagno » 24.04.2022 13:56

Natürlich kann man auch über die Art und Weise streiten. Aber oftmals ist es einfach so, dass Diskussionen in ein absolutes für oder gegen etwas sein abdriften. Ob das nun in Threads zu einzelnen Spielern, Verantwortlichen oder übergeordneten Themen der Fall ist. Und die Wahrheit liegt wie oft in den Mitte.

Mal ist eine Partei bestimmt drüber, die andere vielleicht etwas zu blauäugig. Das ist ja alles in Ordnung. Doch deshalb ist die eine Person nicht ein schlechterer Fan als die andere. Darum ging es mir.
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VFLmoney
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von VFLmoney » 24.04.2022 14:05

Compagno hat geschrieben: 24.04.2022 12:51 Wer soll denn da überhaupt noch ein Wort glauben oder für voll nehmen?
Stimmt.
Ich würd´s nicht tun, weder als Spieler noch als Fan.
Da kommt von Hütter/Vereinsseite, dass man in den ersten drei Minuten gut reingekommen sei. Das sind 180 Sekunden. Das ist doch lächerlich.
Ja........oder auch ........selbsterklärend.
Und führt zu dem :
Sondern viel mehr darum, Dinge klar zu benennen und nicht etwa abstruse Ausflüchte zu suchen.
Und was heißt das genau ?
Mal angenommen, Hütter hätte gesagt :" Die Mannschaft war in der 2.HZ wieder mal schlecht !"
Wer ist dann gemeint......Neuhaus, Plea, Sommer.......oder Beyer.....oder wer ?
Da wird sich jeder Spieler sagen :" Naja, doll war´s nicht, aber ich bin ja nicht gemeint....lag´ wohl an den Anderen."

Stellt sich Hütter ( oder auch Virkus ) nach einem solchen Spiel vor die Kamera und benennt namentlich einzelne Spieler negativ, wird nur ein Zweck erfüllt.
Die öffentliche Herabsetzung und Bloßstellung, um Sündenböcke zu präsentieren.
Führt in der Praxis erfahrungsgemäß zu 2 Reaktionen :

A. Du formst unterwürfige Duckmäuser, die diese Art der ......Wertschätzung vermeiden wollen......Druckschmerz und so.
B. Der andere Teil macht komplett zu und wird innerlich richtig bockig.

Was du mit dieser Art und Weise nie erreichst.......eine Gruppe von selbstbewussten, motivierten Spielern zu formen, die auf dem Platz die Verantwortung und das Spiel in die Hand nehmen.
Was haben wir in dieser Saison, nicht nur gestern, leider viel zu oft gesehen ?
Hmmm...Moment.....es sollte heißen .....saisonübergreifend.......ich würde die Defizite nicht nur an dem aktuellen Trainer festmachen.
Dem aktuellen Club des Vorgängers dämmert vermutlich auch allmählich, dass sie da nicht das Gottesgeschenk der Branche erworben haben.

Also, für positive Änderungen musst du schon intensiv mit den Spielern arbeiten.
Das öffentliche Gelaber bringt uns da keinen Millimeter weiter.
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raute56
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von raute56 » 24.04.2022 14:18

Das öffentliche Gelaber bringt bringt uns in der Tat keinen Meter weiter.

Und ansonsten bin ich auch bei spawn, Moselfohlen, BlackHawk, Lattenkracher und Mario.

Was ich auch interessant findet: Da feuert eine spezielle Klientel bis zu einem Zeitpunkt x die "Schande für Stadt und Verein" an - nun ja, die "Schande" führt ja nach einer Viertel Stunde. Wieso ist man dann nicht so konsequent und schweigt von der ersten Minute an?
vonDummhoven
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von vonDummhoven » 24.04.2022 14:20

Meine Hoffnung ist ja, dass dadurch beim Verein endlich mal ankommt, dass man eben nicht „mit einem guten Gefühl aus der Saison geht“, nur weil man jetzt in den letzten paar Spielen nochmal irgendwie punktet. Was ich jedoch befürchte, ist, dass sich jetzt auch noch innerhalb der Fans Gräben auftun, obwohl sie doch eigentlich alle das gleiche wollen. Und leider schafft es der Verein (Mannschaft, Trainer, Manager, Vorstand) nicht, in irgendeiner Weise ein Wir-Gefühl herzustellen. Angefangen bei schlechten Leistungen auf dem Platz, über keinerlei Selbstkritik beim Trainer, über Nibelungentreue und Schönrederei beim Manager bis hin zum Abtauchen beim Vorstand.
Ich finds einfach nur traurig und kann jeden Frust verstehen. Ich kann aber absolut auch verstehen, wenn einem die Plakate und die Pöbeleien zu weit gehen, bzw übers Ziel hinausschießen. Geh ich persönlich auch mit. Vor allem weil es meiner Meinung nach größtenteils an anderen Dingen (taktisch, kommunikativ statt kämpfen, willen was weiß ich) liegt, dass wir sehen und fühlen was gerade abläuft.
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3Dcad
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von 3Dcad » 24.04.2022 14:33

Eine super Diskussion guter/ schlechter Fan. Ich gebe XX, YY, ZZ recht und Reihe mich hier ein. Wer kann da mithalten mit spawn888? Wo soll ich Buße tun, weil ich es gewagt habe Spieler & Trainer zu kritisieren?
Mich stört immer dieses moralische erhöhen von einem selbst, weil ich nicht so bin wie die und der. Völlig selbstlos so scheint es, aber der Schein trügt wenn man genauer nachdenkt.
vonDummhoven
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von vonDummhoven » 24.04.2022 14:35

„Dass in den letzten drei Saisonspielen auch in Sachen Stimmung rund um den Klub einiges auf dem Spiel steht, liegt auf der Hand. "Wir haben eines zu tun: bestmöglich Fußball zu spielen, Leistungen zu bringen und zu punkten. Damit können wir die aktuelle Kluft wieder schließen", blickt Hütter nach vorne.“ Quelle: https://www.kicker.de/gladbach-und-die- ... 79/artikel
Und allein damit kann diese Saison eben nicht vergessen gemacht werden…
Abgesehen davon, dass wir das sowieso nicht sehen werden. Wo soll es denn herkommen?
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von Fred1502eric » 24.04.2022 14:41

raute56 hat geschrieben: 24.04.2022 14:18
Was ich auch interessant findet: Da feuert eine spezielle Klientel bis zu einem Zeitpunkt x die "Schande für Stadt und Verein" an - nun ja, die "Schande" führt ja nach einer Viertel Stunde. Wieso ist man dann nicht so konsequent und schweigt von der ersten Minute an?
Bitte keinen Unsinn erzählen, wenn du 1. nicht vor Ort warst und 2. scheinbar nicht so informiert warst.

Die aktive Fanszene, inkl. Allesfahrern (also nicht nur Ultras) haben sich abgesprochen, Allesfahrer haben als Ausdruck des Protests Ihre Banner falsch rum aufgehangen und es wurde vorher klar kommuniziert, dass weiterhin der Verein supportet wird, aber nicht diese Mannschaft.
Es gab dementsprechend auch keinen organisierten Support wie sonst, sondern nur angestimmte Gesänge (meist Old School Lieder).
Also zu sagen, das waren gestern nur Ultras, die "Ihr Ding" durchgezogen haben ist einfach reiner Bullshit
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von {BlacKHawk} » 24.04.2022 14:49

vonDummhoven hat geschrieben: 24.04.2022 14:20 Meine Hoffnung ist ja, dass dadurch beim Verein endlich mal ankommt, dass man eben nicht „mit einem guten Gefühl aus der Saison geht“, nur weil man jetzt in den letzten paar Spielen nochmal irgendwie punktet. Was ich jedoch befürchte, ist, dass sich jetzt auch noch innerhalb der Fans Gräben auftun, obwohl sie doch eigentlich alle das gleiche wollen.
Sehe ich als (sorry) Schwachsinn an. Selbst der noch so sehr kritisierte Hütter sagt selbst, dass die Saison nicht zufriedenstellend ist. Und auch einige Spieler haben solche Aussagen selbst rausgehauen. Klar wird vieles in den Medien "beschönigt" dargestellt, aber ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass die alle zufrieden sind? Ich bin mir sehr sicher, abseits der Öffentlichkeit wird sowohl vereinsintern als auch Teamintern durchaus über die Situation gesprochen, kritisiert und man wird garantiert nicht glücklich darüber sein.
Dass sie es nicht sind, zeigt ja auch das fehlende Selbstvertrauen, ich glaube vieles, was hier immer so schön als "kein Bock" abgetan wird, ist in Wahrheit auch eine tiefe Geknicktheit und Frustration. Und sowas kann man auch nicht mit nem Fingerschnippen oder ner Aussage wie "ja dann spiel halt besser" wegzaubern. Wer schon mal selbst in Abwärtsspiralen festgesessen hat weiß, was ich meine.

vonDummhoven hat geschrieben: 24.04.2022 14:20Und leider schafft es der Verein (Mannschaft, Trainer, Manager, Vorstand) nicht, in irgendeiner Weise ein Wir-Gefühl herzustellen. Angefangen bei schlechten Leistungen auf dem Platz, über keinerlei Selbstkritik beim Trainer, über Nibelungentreue und Schönrederei beim Manager bis hin zum Abtauchen beim Vorstand.
Das schafft nicht nur der Verein nicht, da sind auch wir Fans dafür mitverantwortlich. Ich sage es gern nochmal, man kann nicht immer schön davon trällern und singen, dass man auch in schlechten Zeiten zusammensteht und supportet, und wenn diese Zeiten dann da sind fällt man dann so auseinander.
vonDummhoven hat geschrieben: 24.04.2022 14:20 Ich finds einfach nur traurig und kann jeden Frust verstehen. Ich kann aber absolut auch verstehen, wenn einem die Plakate und die Pöbeleien zu weit gehen, bzw übers Ziel hinausschießen. Geh ich persönlich auch mit. Vor allem weil es meiner Meinung nach größtenteils an anderen Dingen (taktisch, kommunikativ statt kämpfen, willen was weiß ich) liegt, dass wir sehen und fühlen was gerade abläuft.
Und hier sind wir wieder beieinander: Auch ich kann den Frust und die Traurigkeit über die verkorkste Saison nachvollziehen, ich bin selbst darüber frustriert, ich hab auch Angst, dass die tollen Zeiten rum sein könnten oder dass die nächste Saison noch schwerer sein kann. Das liegt auch daran, weil keiner von uns weiß, wie fluide wir wirklich tatsächlich dastehen, wie viele Spieler gehen werden, welche Möglichkeiten es gibt usw., das nennt sich Ungewissheit, und sowas ist immer total Mist.
Für diese Saison gehört vieles kritisiert, in Frage gestellt und überprüft. Hier muss viel gearbeitet werden. Aber ich bin mir sicher, das wissen die Leute im Verein selbst am besten. Was sich aber nicht gehört, Menschen als Schande und charakterlos darzustellen, dagegen wehre ich mich einfach. Das ist unterste Schublade. Da ist es mir auch egal, ob ein Mensch 20 Euro verdient oder 2.000.000€, er hat für mich dennoch das Recht Mensch zu sein und nicht so behandelt zu werden.
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von borussenmario » 24.04.2022 15:06

3Dcad hat geschrieben: 24.04.2022 14:33 Eine super Diskussion guter/ schlechter Fan. Ich gebe XX, YY, ZZ recht und Reihe mich hier ein. Wer kann da mithalten mit spawn888? Wo soll ich Buße tun, weil ich es gewagt habe Spieler & Trainer zu kritisieren?
Mich stört immer dieses moralische erhöhen von einem selbst, weil ich nicht so bin wie die und der. Völlig selbstlos so scheint es, aber der Schein trügt wenn man genauer nachdenkt.
Der Einzige, der gerade mit seinem Kommentar moralische Maßstäbe anlegt und die Anderen moralisch erhöht, bist doch Du selber. Alle anderen teilen ihre Sichtweise mit oder teilen mit, wessen Sichtweise sie teilen, damit sie das nicht alles noch selber schreiben müssen. Was daran moralisches Erhöhen sein soll, nur weil es vielleicht nicht deiner Meinung entspricht, das weißt Du wohl nur selbst.
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Re: Die Fans und Borussia

Beitrag von spawn888 » 24.04.2022 15:32

{BlacKHawk} hat geschrieben: 24.04.2022 14:49
Sehe ich als (sorry) Schwachsinn an. Selbst der noch so sehr kritisierte Hütter sagt selbst, dass die Saison nicht zufriedenstellend ist. Und auch einige Spieler haben solche Aussagen selbst rausgehauen. Klar wird vieles in den Medien "beschönigt" dargestellt, aber ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass die alle zufrieden sind? Ich bin mir sehr sicher, abseits der Öffentlichkeit wird sowohl vereinsintern als auch Teamintern durchaus über die Situation gesprochen, kritisiert und man wird garantiert nicht glücklich darüber sein.
Eben! Das ist für mich nämlich auch der Punkt. All diejenigen, die meinen, dass der Verein sich nun denkt, ok jetzt ist alles gut, weil man nicht absteigt, der ist doch viel zu eindimensional. Ich glaube auch nicht, dass Stindl und die Mannschaft gestern denken oh wow endlich 3:3 jetzt ist alles gut. Oder Virkus. Oder Hütter. Wie du sagst. Alle drücken ihre Unzufriedenheit aus. Und wenn Virkus sagt, dass man die Saison gerne positiv abschließen möchte und mit einem positiven Gefühl beenden möchte, ist das etwa falsch? Oder ein falscher Ansatz? Jeder, der solche Aussagen kritisiert, ist für mich weltfremd und sollte sich mal hinterfragen. Soll Virkus sagen, ihm ist es nun völlig egal, wie die Saison endet? Mal angenommen, Borussia hätte gestern gewonnen und gewinnt die letzten drei Spiele alle am Stück, dann wären wir ziemlich sicher die 4. oder 5. Beste Rückrundenmannschaft. Kaum zu glauben, aber wahr. und dennoch würde keiner in die Sommerpause gehen und sagen, mensch, das war klasse. Mich beschleicht das Gefühl, dass alle die da in der Kurve standen und meinen die Mannschadft auszupfeifen obwohl man gerade einen wichtigen Punkt holt, einzig und allein die eigene Sicht auf die Dinge verteidigen. Egal ob Sieg oder Niederlage, man hat doch schon recht. und weil man schreit, wird es nun schon anders, ansonsten schreit man noch lauter. Leider entspricht dies dem Interaktionsmodus einen kleinen bockigen Kindes.
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