Schmolle14 hat geschrieben:...
Eberl hat einen Kader gebastelt, als Frontzeck Trainer war, der ohne weitere Ergänzungen dann mit Favre bis auf Platz 4 kam. Durch den neuen Trainer hat sich aber doch nicht die Leistung der Kaderplanung verändert.
Als dann Reus, Neustädter und Dante weg waren, da kamen drei Talente. Und Borussia wurde mit Favre 8. Funktionierte es da nicht?
Aber von den drei Talenten entwickelten sich zwei und waren dann Säulen in der Saison nach Favre.
Eberl hat seinen Stil wenig verändert. Gehaltsbudget muss eingehalten werden. Tendenz geht zu Spielern mit Potential. Und die müssen sich dann entwickeln, damit es für Borussia erfolgreich laufen kann.....
michy hat geschrieben:Der Trainer ist eine echte Schlüsselfigur und wie groß der Unterschied zwischen den handelnden Personen ist, haben wir ja bei Frontzeck und Favre gesehen. Wenn der Trainer nicht das optimale aus den Spielern holt, kann der Manager sich noch so anstrengen und deshalb müssen beide funktionieren.
Ihr beide bringt ein Thema in die Diskussion, das mMn im Forum sehr wenig reflektiert behandelt wird. Frontzeck. (Keine Angst, es wird nicht zu sehr offtopic, liebe Mods)
Ich stimme natürlich der Aussage zu, dass Eberl den Kader damals mit Frontzeck zusammengestellt hat und es ist auch richtig, dass Favre dann nach Frontzeck (allerdings dann schon mit entscheidenden Veränderungen: Stranzl, Hanke) deutlich erfolgreicher spielte.
Was dabei mMn aber total verkannt wird, ist die Arbeit Frontzecks. Ist denn inzwischen total vergessen worden, wo wir damals herkamen, noch bevor dieser Favre-Spruch durch die Medien ging? Borussia-Fußball war grausam! Es konnten keine drei Bälle ohne Unterbrechung in den Reihen gehalten werden und es war permanenter Abstiegskampf die Regel - ja selbst mit Kult-Meyer! Frontzeck schaffte es damals, uns zwei Saisons einigermaßen aus dem gröbsten Abstiegskampf herauszuhalten und es entwickelte sich allmählich wieder etwas wie Offensivfußball, den man anschauen konnte.
Lest auch einmal nach, wie Frontzeck den Fußball, den er spielen wollte, beschrieb! Da werdet ihr ein Vokabular finden, das dem von Favre verblüffend ähnelt! (Sehr kompakt stehen, geschickt verschieben, schnelle Gegenangriffe, ...)
Sagte Favre nicht auch, er habe eine taktisch sehr intelligente Mannschaft übernommen? Wundert es niemanden, dass Favres Ideen von Heute auf Morgen so gut von der Mannschaft umgesetzt werden konnten?
Der Trainerwechsel war seinerzeit richtig und eigentlich ja schon zu spät - aber das Wirken von Frontzeck wird mir im Nachhinein hier viel zu negativ bewertet.
Was aber trotzdem doch ganz deutlich an diesem Beispiel erkennbar wurde: Die enorme Bedeutung des Trainers! Favre schaffte es damals, mit fast dem gleichen Kader deutlich mehr aus der Mannschaft heraus zu holen.
Nach Favre kam noch ein Jahr mit Schubert, das zu Bewerten mir sehr schwer fällt. Es war äußerst erfolgreich, aber leider so gar nicht nachhaltig.
Nun sehen wir, wie ein in der Tiefe mindestens gleichwertiger Kader, im Vergleich zur Übernahmesaison von Favre und in der Breite mit deutlich mehr Tiefe ausgestattet, ins Mittelmaß rutscht.
Für mich ist die sehr hohe Bedeutung eines passenden Trainers absolute Grundvoraussetzung, um die Mannschaft auf ein höheres Level bringen zu können. Mit einem "typischen, normal guten" Trainer klappt das nicht so gut.
Mit einem mittelmäßigen/durchschnittlichen Trainer werden wir auch nicht über das Mittelmaß hinaus kommen.