Borussias Historie

Präsident, Sportdirektor, Trainer, Platzwart. Borussia Mönchengladbach - Macht euch Gedanken zum Verein!
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HerbertLaumen
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Beitrag von HerbertLaumen » 12.09.2005 23:20

Bökelberger hat geschrieben:Ein verbesserter Komfort am Bökelberg hätte uns aber in die Lage versetzt, nicht ständig die besten Leute verkaufen zu müssen.
Selbst das wage ich zu bezweifeln.
Die Stadt Mönchengladbach hat jahrzehntelang ihren grössten Werbeträger leider links liegen gelassen, und wer was anderes behauptet, kann die damalige Zeit kaum richtig miterlebt haben.
Dies ist sicherlich richtig, trotz allem ist die heutige Situation nicht die Alleinschuld der Stadt MG.
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Block16_4eva
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Beitrag von Block16_4eva » 12.09.2005 23:29

einen grossen Anteil am Stadionneubau hatte auch Rolf Rüssmann.
Tja, Rüssmann ist auch so eine Art Reizfigur in MG. :) Auf der einen Seite häuft man in wenigen Jahren rund 30 Mio. Euro Schulden an, auf der anderen Seite träumt man den Traum von der hochmodernen Multifunktionsarena, welcher dann fast genauso schnell zu Grabe getragen wird, wie die Erstligazugehörigkeit der Borussia.

Die Ära Rüssmann wird wohl immer einer der dunklen Schatten in den Vereinsarchiven bleiben.
Ein verbesserter Komfort am Bökelberg hätte uns aber in die Lage versetzt, nicht ständig die besten Leute verkaufen zu müssen.
Wie willst du unüberdachte Stehplätze im Komfort verbessern - zumindest ohne hohen Aufwand. Die Kosten wären enorm für Überdachung, Sitzplätze, oder einen Ausbau wie den der Westtribüne Ende der Siebziger.

Die Chance für einen Neubau, hätte man in den Neunzigern solch ein Großprojekt Bökelberg in Angriff genommen, wären wohl drastisch gesunken.
Bökelberger

Beitrag von Bökelberger » 12.09.2005 23:37

Block16_4eva hat geschrieben: Tja, Rüssmann ist auch so eine Art Reizfigur in MG. :) Auf der einen Seite häuft man in wenigen Jahren rund 30 Mio. Euro Schulden an, auf der anderen Seite träumt man den Traum von der hochmodernen Multifunktionsarena, welcher dann fast genauso schnell zu Grabe getragen wird, wie die Erstligazugehörigkeit der Borussia. Die Ära Rüssmann wird wohl immer einer der dunklen Schatten in den Vereinsarchiven bleiben.
Da verschweigst du leider ein paar entscheidende Dinge. Ebensogut könnte man nämlich die dunklen Schatten der Vereinsarchive auch an den Herren Drygalski und Jakobs festmachen, die leider Rüssmann haben machen lassen. Und zwar in jeder Hinsicht. Das Rüssmann kein sehr guter Kaufmann ist, wusste man. Letztendlich stehen doch Präsidenten an der Spitze eines jeden Vereins, oder verwechsele ich da was ? Also wenn schon, dann tu' bitte alle in den Topf für die dunklen Schatten.
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HerbertLaumen
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Beitrag von HerbertLaumen » 12.09.2005 23:44

Block16_4eva hat geschrieben:Die Ära Rüssmann wird wohl immer einer der dunklen Schatten in den Vereinsarchiven bleiben.
Damals war es genau anders herum als jetzt: fette Schulden, dafür stimmte der sportliche Erfolg. Als der nicht mehr stimmte kam natürlich alles raus, resultierend im Abstieg. Wenn man so manchen Fan hört, sehnen die sich nach diesen Zeiten zurück. Ich nicht, daher befürworte ich auch langfristige Aufbauarbeit und nicht kurzfristigen Erfolg. Schön wäre es, ein Präsidium zu haben, dass am Trainer festhält und nicht beim ersten Rückschlag den Trainer achtkantig feuert.
Rheinländer
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Beitrag von Rheinländer » 12.09.2005 23:50

@ Herbert Laumen

:shakehands: :shakehands: :shakehands:
Bökelberger

Beitrag von Bökelberger » 13.09.2005 00:03

HerbertLaumen hat geschrieben: Damals war es genau anders herum als jetzt: fette Schulden, dafür stimmte der sportliche Erfolg. Als der nicht mehr stimmte kam natürlich alles raus, resultierend im Abstieg. Wenn man so manchen Fan hört, sehnen die sich nach diesen Zeiten zurück. Ich nicht...
Ich auch nicht Herbert. Ich spiele dann auch lieber schuldenfrei um Platz 14 rum. Allerdings macht man meines Erachtens einen Fehler, wenn man Rüssmanns komplette Ära nur an dem Endergebnis beurteilt. Rüssmann hat nämlich viele gute Dinge in seiner Zeit produziert. Man weiss nicht, wie die Geschichte ausgegangen wäre, wenn es ihn nicht gegeben hätte. So stand Rüssmann für eine Reihe von preisgünstigen Toptransfers. Ich erinnere da nur an ein paar Beispiele wie Andersson, Dahlin, Herrlich, Deisler, Nielsen etc. Und wie schon gesagt, er hat einen nicht unerheblichen Anteil am Stadionneubau. Ob der Borussenpark ohne ihn heute auch so stehen würde, wie er steht, ist zumindest fraglich. Der Fehler begann meines Erachtens erst mit der Geschichte Stefan Effenberg. Sportlich gesehen natürlich der Hammer, aber für einen Verein wie Borussia kaum seriös zu finanzieren. Mal ganz davon abgesehen, dass mit zunehmender Dauer auch der Neidfaktor im Team Überhand nahm. Einer der grössten Fehler im System war Drygalski und das ganz sicher nicht nur, weil er trotteliger Weise Effe's Gehalt ausplauderte. Danach ging es auch sportlich zunehmend bergab. Wie gesagt, ich halte Rüssmann nach wie vor für einen excellenten Sportdirektor, aber man darf ihn nicht alleine Rechnen lassen. Drygalski hat aber genau das gemacht und für eine relativ kurze Zeit auch Jakobs. Wobei Erstgenannter wirklich keine Ahnung hatte und Letzterer eher ein Selbstdarsteller war.
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HerbertLaumen
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Beitrag von HerbertLaumen » 13.09.2005 00:26

Bökelberger hat geschrieben:Rüssmann hat nämlich viele gute Dinge in seiner Zeit produziert.
Sorry, da kann ich dir nicht zustimmen. Für mich war Rüssmann nach seinen Anfangserfolgen total abgehoben und völlig benebelt. Sein Gefasel von der dritten Kraft hat den Verein fast völlig zerstört.
Sicher hat er gute Transfers getätigt, ob die aber so preiswert waren, wie du annimmst wage ich zu bezweifeln, Effe alleine hat ja nun keine 30 Mio Euro gekostet. Sicher hat er den Stein für einen Stadionneubau ins Rollen gebracht, aber seine Planung war auch von Größenwahn geprägt.
Ich bin froh, dass das Missmanagement so schnell aufgeflogen ist, sonst will ich nicht wissen, wo wir heute wären...
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Miami Vice
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Beitrag von Miami Vice » 13.09.2005 01:42

HerbertLaumen hat geschrieben:Damals war es genau anders herum als jetzt: fette Schulden, dafür stimmte der sportliche Erfolg. Als der nicht mehr stimmte kam natürlich alles raus, resultierend im Abstieg. Wenn man so manchen Fan hört, sehnen die sich nach diesen Zeiten zurück. Ich nicht, daher befürworte ich auch langfristige Aufbauarbeit und nicht kurzfristigen Erfolg. Schön wäre es, ein Präsidium zu haben, dass am Trainer festhält und nicht beim ersten Rückschlag den Trainer achtkantig feuert.


:arrow: unser Problem ist doch, dass wir keinen Mittelweg finden.

Damals wurde viel Investiert und der sportliche Erfolg kam zurück. Als der sportliche Erfolg ausblieb, blieben sage und schreibe 20 Mio Euro Schulden übrig. Jetzt wird genau das Gegenteilige in jeder Hinsicht gemacht, sportlich als auch wirtschaftlich.

Der HSV hat diesen Mittelweg meiner Meinung nach eingeschlagen. Schulden von ca. 5 - 7 Mios und gehören meiner Meinung nach zu den Meisterschaftskanditaten.

Mit einem Christanval oder ähnliches Kaliber in der rechten IV sowie einem Marcinho oder Rochemback als 10er würden wir eine ganz andere Borussia sehen können.

Warum machen wir es nicht wie der HSV ?

Die Namen, die ich oben aufgeführt habe, sind nicht einmal so teuer. Wir reden hier von ca. 4 Mios Investition.

Mir fehlt die gewisse Risikobereitschaft bei den Transfers, das waren für mich Transfers ohne jeglicher Risikobereitschaft, eigentlich schon ängstliche Transfers.
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HerbertLaumen
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Beitrag von HerbertLaumen » 13.09.2005 10:59

Miami Vice hat geschrieben:Die Namen, die ich oben aufgeführt habe, sind nicht einmal so teuer. Wir reden hier von ca. 4 Mios Investition.
Das mit dem Mittelweg ist schon mal ein ganz guter Ansatz, wobei ich eigentlich denke, dass Borussia bereits auf diesem Weg wandelt. Risikobereitschaft bei den Transfers ist ja immer schön und gut, solange die neuen Spieler einschlagen wie jetzt beim HSV. Tun die es nicht, wird ja direkt wieder der Kopf des Managers gefordert, inkl. unschöner Titulierungen. Der Transfer eines Sonck war durchaus riskant, zumal er ja wirklich verletzungsanfällig ist. Ein zusätzliches Problem dürfte sein, dass es schwer ist, richtig gute Spieler (keine "Topper" oder Superstars) davon zu überzeugen, zu Borussia zu wechseln, wir sind immer noch Abstiegskandidat. Wir müssen versuchen, zwei oder drei Saisons im Mittelfeld der Liga zu landen, vllt auch mal in den UI-Cup zu kommen, uns international präsentieren. Dann sollte es möglich sein, richtig gute Spieler zu verpflichten und richtig oben anzugreifen. Aber auch hier müssen wir Geduld haben, oder wollt ihr ein zweites Dortmund oder Bochum? Ich nicht.
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Plapperlaplapp
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Beitrag von Plapperlaplapp » 13.09.2005 13:51

HerbertLaumen hat geschrieben:@BB und Plapperlaplapp: Jetzt redet ihr davon, dass man mit Hilfe der Stadt den BB in ein Schmuckkästchen a la BayArena hätte verwandeln sollen. Aber hätte dies dann auch wirklich den Nachteil von ca. 35.000 Zuschauern weniger aufgewogen? IMHO nein. Der BP kommt 30 Jahre zu spät, wäre allerdings vor 30 Jahren aufgrund der vielen von mir geschilderten negativen Rahmenbedingungen unmöglich zu bauen gewesen.

In dieser Diskussion liegt wieder einmal ein Fall verhärteter Fronten vor, die sich nicht annähern ;) Wie bereits gesagt hätte die Stadt den Verein besser behandeln müssen, da beisst die Maus kein Faden ab und da sind wir uns wohl auch einig. Eine Alleinschuld oder überwiegende Schuld der Stadt ist mir zu schwarz-weiss gemalt, so funktioniert die Welt nunmal nicht. Wenn Grasshoff der ach so clevere Manager war, warum hat er dann nur das gefordert was machbar ist? Man stellt utopische Forderungen auf und bekommt letztendlich das, was man erreichen will! Oder hat ein Grashoff NIE Fehler gemacht? ;)

Mann Herbert, jetzt übertreib mal nicht. Es geht nicht um ein Schmuckkästchen, sondern darum was evtl als Kompromiß hätte möglich sein können. Ein wenig mehr Komfort, eine neue Toilette, wenigstens für die Mädchen, ab und an mal ein Stückchen Dach für die Ostgerade, hier mal 100 Sitzplätze, im nächsten Jahr mal 100 weitere. Das sollen doch nur Beispiele sein. Kleine Schritte hätten uns doch schon geholfen.
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Beitrag von HerbertLaumen » 13.09.2005 14:04

Plapperlaplapp hat geschrieben:Kleine Schritte hätten uns doch schon geholfen.
Inwiefern hätten sie uns denn geholfen? Sorry, ich seh wirklich nicht, wie durch mehr Komfort im Stadion mehr Geld in die Kassen gekommen wäre, was dann wiederum hätte helfen können, Abgänge zu verhindern bzw. adäquat zu ersetzen.
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Plapperlaplapp
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Beitrag von Plapperlaplapp » 13.09.2005 14:17

HerbertLaumen hat geschrieben:Inwiefern hätten sie uns denn geholfen? Sorry, ich seh wirklich nicht, wie durch mehr Komfort im Stadion mehr Geld in die Kassen gekommen wäre, was dann wiederum hätte helfen können, Abgänge zu verhindern bzw. adäquat zu ersetzen.

Was bezahlst Du für eine Stehplatzkarte? Was kostet dagegen eine Sitzplatzkarte? Wie viele Stehplatzkartenpreise passen in einen Sitzplatzkartenpreis? Warum waren die Preise am Bökelberg so niedrig?

Ich geb´s auf...
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Beitrag von HerbertLaumen » 13.09.2005 14:30

Plapperlaplapp hat geschrieben:Ich geb´s auf...
Bitte nicht aufgeben, das Thema interessiert mich wirklich.
Schon klar, dass man durch Sitzplätze bzw. überdachte Stehplätze wohl mehr erlösen kann, aber wäre der BB dann noch so gut besucht gewesen? Hätten diese zusätzlichen Einnahmen ausgereicht?
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Beitrag von Block16_4eva » 13.09.2005 14:30

Ein wenig mehr Komfort, eine neue Toilette, wenigstens für die Mädchen, ab und an mal ein Stückchen Dach für die Ostgerade, hier mal 100 Sitzplätze, im nächsten Jahr mal 100 weitere. Das sollen doch nur Beispiele sein. Kleine Schritte hätten uns doch schon geholfen.
Ohne dich jetzt auf die von dir genannten Beispiele festnageln zu wollen - aber die Überdachung einer weiteren Tribüne hätte Millionen gekostet. Davon abgesehen, hätte in den 90ern niemand mehr in einen Standort investiert, bei dem klar war, dass er so nicht erhalten werden kann.

Mehr Einnahmen, durch wie du sagst Komfort, wären nur mit umfassenden Umbaumaßnahmen einhergegangen (Überdachung,Versitzplatzung) - und die kosten nun mal ne Menge Geld.
Zuletzt geändert von Block16_4eva am 13.09.2005 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Block16_4eva » 13.09.2005 14:36

HerbertLaumen hat geschrieben:Bitte nicht aufgeben, das Thema interessiert mich wirklich.
Schon klar, dass man durch Sitzplätze bzw. überdachte Stehplätze wohl mehr erlösen kann, aber wäre der BB dann noch so gut besucht gewesen? Hätten diese zusätzlichen Einnahmen ausgereicht?
Tja gute Frage nächste Frage. Natürlich bringen Sitzplätze mehr Geld, aber war der Ostwall mit seinen extrem steilen Rängen dafür ohne Umbau überhaupt geeignet? Die Kapazität wäre geringer geworden, und der Ostwall ohne Dach immer noch stark vom Wetter abhängig.
Das sind alles keine kleinen Umbaumaßnahmen, sondern hätte sehr wahrscheinlich ne Menge Deutschmark gekostet.
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HerbertLaumen
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Beitrag von HerbertLaumen » 13.09.2005 14:43

Block16_4eva hat geschrieben:Natürlich bringen Sitzplätze mehr Geld, aber war der Ostwall mit seinen extrem steilen Rängen dafür ohne Umbau überhaupt geeignet? Die Kapazität wäre geringer geworden, und der Ostwall ohne Dach immer noch stark vom Wetter abhängig.
Das sind alles keine kleinen Umbaumaßnahmen, sondern hätte sehr wahrscheinlich ne Menge Deutschmark gekostet.
Es ist wohl anzunehmen, dass Grashoff bzw Borussia dies damals wohl durchgerechnet hat. Solche Umbaumaßnahmen sind immer ziemlich teuer, sieht man ja jetzt an Dortmund und Lautern, da ist es wohl ökonomischer, direkt neu zu bauen...
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mdi
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Beitrag von mdi » 13.09.2005 15:12

Block16_4eva hat geschrieben:Davon abgesehen, hätte in den 90ern niemand mehr in einen Standort investiert, bei dem klar war, dass er so nicht erhalten werden kann.
das ist der entscheidende satz. und der gilt von der damentoilette bis hin zum dach.
Block16_4eva hat geschrieben:aber war der Ostwall mit seinen extrem steilen Rängen dafür ohne Umbau überhaupt geeignet?
...und das die entscheidende frage. antwort: weder baurechtlich noch konstruktiv. das gleiche gilt für nord- und südkurve.

das fazit ist: ein ausbau des bökelbergstadions war zu keinem zeitpunkt möglich. wenn überhaupt, dann reden wir von einem umbau, der allerdings, um wirklich effektiv zu sein, ein ausmass erreicht hätte, das im vergleich zu einem neubau in ähnlicher grösse (fassungsvermögen) jeglicher grundlage entbehrt hätte. dieser neubau wiederum war zu keinem zeitpunkt möglich, da weder die infrastrukturellen noch die finanziellen grundlagen gegeben waren. infrastruktur bedeutet zum beispiel parken. während die gesamte bauliche situation mit dem "parken im vorgarten" sozusagen ein hingenommener status quo war, hätte ein umbau des stadions zwingend die schaffung des benötigten parkraumes erfordert, also parkhäuser oder eine tiefgarage unter dem stadion...und zwar nicht für die neu hinzugekommenen plätze, sondern für alle...

dazu kommt, und da könnt ihr euch von mir aus auf den kopf stellen, dass jegliche debatte über einen um- oder ausbau mit allen anhängenden baumassnahmen durch das votum der anwohner beendet war. im gegensatz zu der baurechtlich zwingend notwendigen zustimmung der anwohner, da es hier um eine nutzungsänderung bzw. eine nutzungsabweichung innerhalb eines wohngebietes ging, ist diese zustimmung bezüglich der bevorstehenden baumassnahmen (=wohnbebauung) nur in individuellen fällen, d.h. zb. bei nichteinhaltung von abstandsflächen, notwendig.
Bökelberger

Beitrag von Bökelberger » 13.09.2005 15:53

Block16_4eva hat geschrieben:Davon abgesehen, hätte in den 90ern niemand mehr in einen Standort investiert, bei dem klar war, dass er so nicht erhalten werden kann.
wenn man aus der Kirche rauskommt, ist man immer schlauer. Will sagen: Genau das lässt sich heute natürlich prima sagen, jetzt, wo der Borussenpark steht. Aber seit wann redeten wir denn überhaupt über ein neues Stadion ? Schon seit Anfang der Neunziger ? Antwort: Nein ! Erst Rolf Rüssmann hatte die Pläne zum Neubau gegen Ende seines Managersdaseins geboren.
HerbertLaumen hat geschrieben: Schon klar, dass man durch Sitzplätze bzw. überdachte Stehplätze wohl mehr erlösen kann, aber wäre der BB dann noch so gut besucht gewesen? Hätten diese zusätzlichen Einnahmen ausgereicht?
Herbert, diese Frage ist doch hypothetisch, die kann dir ausser Hellsehern kein Mensch beantworten. Fakt ist jedoch, es hätte die Einnahmesituation verbessert. Und gerade bei einem Schmalhans-Haushalt wäre jede zusätzliche Mark nicht nur willkommen, sondern auch hilfreich gewesen. Ich meine mich zu erinnern, dass die Pläne für eine Überdachung des Ostwalls mitte der Achtziger von Grashoff auf ca. 6 Millionen Mark veranschlagt wurden. Es gab dahingehend sogar schon fertige Pläne, die eine Überdachung sowohl für den Ostwall als auch sogar für die Nordkurve vorsahen. Diese Pläne existierten übrigens unmittelbar nach dem Neubau der Doppelstocktribüne. Der Neubau der Doppelstocktribüne Ende der Siebziger sollte ursprünglich nur die erste Stufe von weiteren Baumaßnahmen darstellen. Fakt ist aber - und da können wir jetzt alle soviel reden wie wir wollen - das dann über ein Vierteljahrhundert lang NICHTs mehr gemacht wurde. Später musste sich der Verein, der sich als einziger - hinter Bayern München - mit zwei Sternen auf dem Trikot schmücken darf, Komfort- und Einnahmemässig sogar von Underdogs wie Freiburg und Rostock überholen lassen. Und in Rostock bsw. hat die Kommune sicherlich auch nicht mehr Geld zur Verfügung, dafür aber keine sportlichen Sterne. Es bleibt also dabei: Dass es Borussia Mönchengladbach finanziell über lange lange Jahre sehr schlecht ging, ist in erster Linie der Stadt anzukreiden.
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HerbertLaumen
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Beitrag von HerbertLaumen » 13.09.2005 16:07

Bökelberger hat geschrieben:Es bleibt also dabei, dass es Borussia Mönchengladbach finanziell über lange lange Jahre schlecht ging, ist in erster Linie auf der Stadt anzukreiden.
:lol: Jetzt sind wir wieder ganz am Anfang der Diskussion. Glaubst du, dass man mit einem Schmuckkästchen einen Netzer hätte halten können? Du redest vom Komfort in Freiburg und Rostock, damit meinst du ja wohl nicht Mitte der 70er, sondern eher Anfang der 90er. Was hätte dann eine Komfortverbesserung des BB gebracht?
Du bist echt kaum zu überzeugen, wenn du dir mal eine Meinung gebildet hast. Sicherlich hat die Stadt eine Teilschuld aber nicht die Hauptschuld.
Bökelberger

Beitrag von Bökelberger » 13.09.2005 16:23

HerbertLaumen hat geschrieben: [Du bist echt kaum zu überzeugen, wenn du dir mal eine Meinung gebildet hast.
Herbert, mal ernsthaft, das gleiche könnte ich locker auch ebenso gut von dir sagen. Ausserdem finde ich es grundsätzlich gar nicht schlecht, wenn man zu seiner Meinung steht. Während ich mich aber wenigstens bemühe, Fakten aufzuzeigen, konterst du immer nur mit rein hypothetischen Fragen. Nein, einen Netzer hätten wir auf Dauer damit sicherlich nicht halten können. Genauso wenig wie die anderen Topstars wohl auf Dauer nicht zu halten gewesen wären. Aber vielleicht hätten wir einen Bonhof, einen Simonsen, oder einen Matthäus - um nur mal ein paar Beispiele zu nennen - ein paar Jahre länger halten können. Allein das wäre schon sehr hilfreich gewesen. Jedenfalls wären wir über all die Jahre gesehen wenigstens ein klein bisschen konkurrenzkräftiger gewesen. Du gehst leider mit keinem Wort auf die Tatsache ein, dass über 25 Jahre lang am Bökelberg NICHTS geschah, wohingegen in exakt dieser Zeit fast überall woanders einiges passierte. Das kann man doch nicht wegdiskutieren, selbst wenn wie hier noch 10 Seiten schreiben. Jetzt, wo der Borussenpark steht, kann man natürlich locker leicht - wie bsw. Block16 - argumentieren, man hätte es ja schon immer gewusst, dass jede weitere Mark Investition in den Bökelberg für die Katz gewesen wäre. Einfach genial. Vermutlich war das genau der Grund, warum die Stadt ein Vierteljahrhundert lang zugewartet hat. Die haben das im Rathaus anscheinend schon immer gewusst, wie es letztlich kommen würde. 8)
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