TheOnly1 hat geschrieben:Das Problem ist nur, dass es so gesehen keine Vertretung der "normalen" Fans gibt.
Ja es gibt das Fanprojekt und die leisten mMn unterm Strich gute Arbeit, aber wer von den sich hier beschwerenden Fans fühlt sich von denen vertreten, wenn Borussia, die Ultras und ggf. das Fanprojekt an einem Tisch sitzen?
Genau deshalb wird es schwierig einen Kurven-übergreifenden Konsens zu finden, weil "Heinz-Willy Paschulke" aus Block 18a immer sagen kann:
Mich hat keiner gefragt. Ich sehe das anders. Ich muss gar nichts. Und ich mache was ich will.
...was ja prinzipiell auch okay ist, aber eben auch dazu führt, dass man es mMn nicht (mehr) schaffen kann, wirklich alle Fans der Borussia zu einem Konsens zu führen bei verschiedenen Themen.
Es ist ja wie in allen anderen Bereichen im Leben. Ich erreiche alles über Aktivität und Engagement. Ich kann z.B. Mitglied einer Gewerkschaft sein. Die Vertritt mich in meiner Rolle als Arbeitnehmer. Das ist aber erstmal die einzige gemeinsame Eigenschaft, die die Mitglieder miteinander verbindet. Möchte ich, dass meinen individuellen Sorgen und Nöten Aufmerksamkeit geschenkt wird, muss ja ich die auch kommunizieren. Ich kann aber nicht erwarten, dass die verantwortlichen, Handelnden Personen Social-Media- und Foren-Beiträge sichten, um auch diejenigen Stimmen zu hören, die nicht in etwaigen Versammlungen o.Ä. vorgebracht werden. Das muss mitunter gar nichts mit fehlendem Interesse zu tun haben, sondern kann z.B. schlicht fehlender Zeit geschuldet sein. Bewährte und erfolgsversprechendste Systeme, möglichst viele Menschen unter einen Hut zu bringen, sind aber alternativlos. Ich kann den "besten" Grund haben, mich nicht in dem für die Umsetzung meiner Interessen erforderlichem Maße zu engagieren. Schlussendlich kann ich mich nicht beschweren, wenn meine Stimme nicht gehört wird. Das muss ich dann aber auch selbst erkennen und darf nicht laut aufschreien.
Um zum Fußball zurückzukommen: Nur weil ich Fan bin, eventuell sogar Mitgliedsbeitrag beim FPMG bezahle, und dieser Dachverband versucht, als Interessenvertretung DER Fans aufzutreten, kann ich mich nicht beschweren, dass dieser eben jenen Fans am Meisten Unterstützung zukommen lässt, die sich am aktivsten äußern und einbringen. Es ist ja nicht so als stünde man vor einem Berg an Hürden, um sich einzubringen. Wir können doch froh sein, dass wir so gute Strukturen haben. Und dann ist schlicht jeder Einzelne gefragt, die sich daraus ergebenden Chancen auch zu nutzen. Aber - wie im "echten Leben" - ist es einfacher, zu meckern und sich zu beschweren, als sich zu überwinden und wirklich etwas aktiv zu tun.