Re: Stimmung bei Auswärtsspielen
Verfasst: 22.01.2018 21:15
Den Stellungnahmen unserer user im Köln-Thread zu den Ausführungen in Faszination Fankurve schließe ich mich voll umfänglich an.
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Haben wir glaube jetzt genug durchgekaut oder?Kellerfan hat geschrieben:Erneut peinliches Auftreten unserer Ultras. Nach dem Fahnenklau hätten sie lautstark supporten und die Kölner niedersingen sollen. Dafür hätte ihnen jeder Respekt gezollt.
Also erst mal eine Behauptung aufstellen um des Kritiks Willen, einen Satz später aber alles relativieren? Solche Kunststücke sollten wir anderen überlassen.Stattdessen wird geschwiegen und die Toilette demoliert. Wobei ich hier nicht mit Sicherheit sagen kann, dass es die Ultras waren.
Man muss ja nicht alles gut finden, was eben "zum Spiel" der Ultra/Hool Szene gehört.Die Zechprellerei morgens im Restaurant ist auch an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Pfui!
Ich habe hier zwar noch keine "großen Töne" gespuckt, finde die Aussage aber ziemlich anmassend und fühle mich irgendwie auch angesprochen.Diego Stadler hat geschrieben:Lumpy, man spricht doch eh vor Wände. Die Leute, die immer von der "Windel Horde" etc. faseln, würden dermaßen von denen den Hintern versohlt bekommen, von den Boyz mal ganz abgesehen. Keinen wirklichen Plan von unserer Szene, schon gar nicht von deren, aber größe Töne spucken.
Die Wortwahl finde ich jetzt gar nicht mal so schlimm, der Inhalt ist doch das Entscheidende. Und mit "sich selber ausmachen" ist so eine Sache, wenn man solch einen Text veröffentlicht...Diego Stadler hat geschrieben:Der Artikel im Spieltagsflyer war Driss, da brauchen wir nicht drumrum zu reden. Die Wortwahl auf unterem Niveau, braucht kein Mensch! Aber das sollen und müssen die Ultras mit sich selbst ausmachen.
Auch wenn der Wirt solch ein "Klientel" kennt, muss man sich nicht zwangsweise auch auf dieses Niveau begeben. Im Gegenteil mit solch einem Klientel will der normale Mensch nichts zu tun haben und man hält sich fern.Diego Stadler hat geschrieben: Ich finde es aber wieder bezeichnend, dass ohne Kenntnis der Sache, von Zechprellerei etc. geschrieben wird. Der Wirt hat seit Jahren entsprechendes Klientel in dem Laden und wird wissen, was zu tun ist. Wenn er das nicht will, dann muss er dafür sorgen, dass dieses Klientel seine Kneipe nicht frequentiert. Ihm muss bewusst sein, dass er damit auch andere Szenen auf sein Etablissement aufmerksam macht.
Du hast aber relativiert und damit auch verharmlost und so etwas kann ich nicht gutheissen.Diego Stadler hat geschrieben: Ich möchte weder etwaige Sachbeaschädigungen, Prellerei oder andere Straftaten gutheißen!!! Ich denke nur, dass man einfach mal etwas differenzierter an das Ganze rangehen sollte, statt sich nur auf Presse, Funk und Fernsehen zu beziehen.
Zitat: Dass diese Aktion nicht lange von den Bullen unbemerkt bleiben werden würde, war allen Beteiligten klar, so dass nach einigen Minuten die Schweine anrückten und uns großräumig umstellten.Macragge hat geschrieben:Das ist doch schon mal schön zu hören.
Wenn mir jetzt noch einer erklärt wo genau das Problem bei dem Bericht ist, wäre das ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.
Jetzt mach mal halb lang. An dem sagen wir mal "schwierigen" Verhältnis zwischen Fans und "Bullen", sind letztere wahrlich nicht unbeteiligt.brunobruns hat geschrieben:Nur ein kleiner Auszug. Wer mit solcher Wortwahl keine Probleme hat, sollte sich meiner Meinung nach mal gründlich selbst hinterfragen und wenn dabei nix rauskommt, anschließend therapieren lassen.
Frage selbst beantwortet.brunobruns hat geschrieben:Wo habe ich etwas von geisteskrank geschrieben?
Sinnbildlich habe ich gemeint, dass jemand der Polizisten als Schweine bezeichnet, nur einen an der Waffel haben kann.
Streifen- und Kriminalpolizisten sind etwas völlig anderes als Hundertschaften und USK.Diese Leute halten auch für dich ihre Knochen hin.
Oder sorgst du für dich und deine Lieben alleine für Sicherheit? Oder mit Ultras?
Aber bei denen ist das in Ordnung ? Im Gegesatz zum Rest der Gesellschaft ?Das darunter auch schwarze Schafe sind, dürfte jedem klar sein.
Klassisches: Wo anders ist etwas noch schlechter - deswegen ist etwas bei uns Gut, was eigentlich Schlecht ist ?! Aber bleiben wir beim Vergleich mit "anderen Ländern" und schauen uns den Amnesty International Bericht zu Deutschland von 2017 an: "Die Behörden unterließen es nach wie vor, Vorwürfe über Misshandlungen durch die Polizei wirksam zu untersuchen, und richteten keine unabhängigen Beschwerdestellen ein, um diesen Vorwürfen nachzugehen." Klingt für mich nicht so rosig.Wenn du dazu eine andere Meinung hast, darfst du dich gerne mal in anderen Ländern umsehen, es reicht schon Frankreich.
Dann kannst du die hiesige Polizei evtl. wieder mehr schätzen.
Zugegeben: Etwas überspitzt formuliert. Aber wer bei völliger geistiger Gesundheit ist, brauch keine Therapie.Und noch ein kleiner Tip - nicht jeder der in Therapie ist, ist geisteskrank.
Sich "unsäglich viel Müll anhören müssen" gehört nun mal zum Job eines Polizisten. Dafür hat dieser auch unfassbar viele Rechte, die ein normaler Bürger nicht hat.brunobruns hat geschrieben:Fast jeder Streifer war zu Beginn seiner Laufbahn bei der BePo und hat Fussballspiele und Demos begleitet, und sich dabei unsäglich viel Müll anhören müssen.
Das wäre natürlich zu hoffen. Aber das Problem liegt weniger an den Personen selber, sondern der Organisation der Einsatzhundertschaften, Bereitschaftshundertschaften und Unterstützungskommandos. Dort herrscht ein noch weit höherer Korps-Geist als im Rest der Polizei, gepaart mit Ausbildern und Truppleitern, welche Demos und Fußballspiele zu Ausbildungszwecken missbrauchen und dafür auch mal gerne an der Eskalationsschraube drehen.Ist er jetzt, nachdem er auf einem Revier arbeitet ein besserer Mensch geworden???
In NRW gibt es allein 18 Einheiten der Bereitschaftspolizei. Mit Abstand am meisten in ganz Deutschland, selbst mehr als in Bayern. Der vermeintliche Personalmangel der Polizei rührt daher, dass die Polizei, zumindest in NRW, immer mehr Einsatzzeiten selber produziert um weitere Zahlungen aus dem NRW-Haushalt zu bekommen.Des weiterern sind die Einsatzhundertschaften mittlerweile so ausgeblutet, dass aus den Revieren heraus sog. Alarmeinheiten gebildet werden, welche an ihren
eigentlich freien Wochenenden Demos und Fussballspiele begleiten.
Erneut polemischer Unsinn a la Linder. Die Ausbildung zum Polizisten ist kein Zuckerschlecken. Aber es werden auch keine Menschen zum Polizeidienst eingezogen.Aber die Bullen hätten ja in der Schule besser aufpassen können, dann hätten sie jetzt einen vernünftigen Beruf.
Wollen wir jetzt ernsthaft die Vergangenheit der deutschen Polizei herauskramen? Die Polizei, welche zunächst unter den deutschen Königen und Kaisern massiv an der Niederschlagung demokratischer Forderungen beteiligt war, um dann in der Weimarer Republik zusammen mit rechtsradikalen Freikorps und Stahlhelmverbänden Sozialdemokraten und Kommunisten gejagt und umgebracht hat ? Die Polizei, welche sich danach als Handlanger der XXX angedient hat und jagt auf Widerstandskämpfer, Minderheiten und Fahnenflüchtigen begangen haben ? Die Polizei, in deren Reihen nach 1945 XXX weiter Dienst leisten durften ? Die Polizei, die im Osten den Unterdrückungsstaat der DDR erst ermöglichte ?Noch nie in der Geschichte Deutschlands ging es bei der Polizei demokratischer zu als heute.
Auch hier könnte ich wieder den Amnesty International Bericht zitieren, der eindeutig belegt, dass Anzeigen gegen Polizisten in Deutschland nicht nur nahezu aussichtslos sind, sondern im Gegenzug Grundsätzlich ein Gegenverfahren durch die Polizei eröffnet wird. Die Staatsanwaltschaft ist nicht unabhängig, da sie auf die Zusammenarbeit mit der selben Polizei tagtäglich angewiesen ist, gegen die sie dann ermitteln soll. Da es in NRW keine Vorschrift für Ermittlungen aus der Distanz gibt, werden Fälle, in denen nicht auf Personen geschossen wurde, von der selben Polizeidirektion ermittelt gegen die Anzeige erstattet wurde. Aber das ist noch nicht alles. 2015 kamen in NRW 661 Polizisten wegen Gewalt vor Gericht. 1,7 Prozent wurden überhaupt nur zur Anklage gebracht ( nicht Verurteilt ! ). Dies hat vor allem mit dem Korpsgeist und der Einschätzung der Polizeibeamte als gute und besonders glaubwürdige Zeugen. Der Kriminologe Singelnstein der Ruhr-Universität Bochum fordert zB schon lange die Einführung unabhängiger Ermittlungsberhörden. Die Situation in Deutschland diesbezüglich beschreibt Singelstein als "unbefriedigend"und "instransparent". Die fehlende Kennzeichnungspflicht und "Passivbewaffnung"(um im Polizeislang zu bleiben) der Polizei mache "Ermittlungen nahezu aussichtslos."Wenn dir böses wiederfahren ist, kannst du dich an die unabhängigen Beschwerdestellen namens Staatsanwaltschaften wenden und dort Strafanzeige erstatten.
Ist dein gutes Recht. Allerdings bin ich zB noch nie das Opfer von Gewalt durch Hooligans, Ultras, Kutten oder Trikoträger geworden, trotz der vermeintlich schlimmen Zuständen in Deutschland. Aber schon mehrfach mit Pfeffer und Knüppeln eingedeckt worden. Ich erinnere hier an das Spiel in Wiesbaden und an die letzten Jahre in Köln, wo mir keiner erzählen kann, dass diese Einsätze mit kollabierenden Leuten, eingepfercht werden in engen Tunneln, und dem flächendeckenden Einsatz von Pfefferspray in eben jenen Situationen, auch nur ansatzweise mit unseren Gesetzen zu vereinbaren ist. Ganz zu Schweigen von der Tatsache, dass sich bis heute kein einziger Polizist für diese Einsätze überhaupt habe rechtfertigen müssen.Ich bin froh, wenn im Umfeld von Fussballspielen so viele blaue Mädchen und Jungs unterwegs sind wie möglich, gerade wenn ich solche Aussagen wie den sog. Flyer lese, oder wieder mal von Aktionen der Kölner Knaller höre.